Hallo,
hier auch meinen Senf dazu:
Ich kann
den Frust von Frank und anderen
Händlern durchaus verstehen.
Wir müssen umdenken. Wer nur nach Preis (Internet) kauft, der muß akzeptieren, dass eine kompetente Beratung und das unverbindliche Probehören von Komponenten vor dem gezielten Internetkauf
eine Dienstleitung ist,
die bezahlt werden muß, das ist beim Rechtsanwalt, Zahnarzt oder Steuerberater (

) nicht anders. Wenn der Händler dieses auch
offen kommuniziert (
durch Aushang und m.E. auch zwingend durch mündliche/telefonische Hinweise 
), so kann man ihm keinen Vorwurf machen

. ICH würde dem Frank Zeit (und damit Geld) stehlen, wenn ich bei ihm "nur Probe hören würde" und meine Produkte aus "anderen Quellen" (es gibt ja nicht nur das Internet

) beziehe. Das ist u.a. auch ein Grund, warum ich auf seine netten Angebote auf Probehörungen auch noch nicht reagiert habe. Würde ich ohne schlechtes Gewissen, quasi als gesondert abzurechnende Dienstleistung, gegen Entgelt Probehörungen in Anspruch nehmen, wäre das etwas anderes...
Der Trend, Produktberatung gesondert abzurechen und dann auf einen Kauf gutzuschreiben, ist in der Heimkino-Branche noch stärker anzutreffen, weil dort die Preisunterschiede noch höhere Beträge betreffen. Beispielsweise kostet ein Projektor NEC HT 1100 5.000 Euro Liste, die Fachhändler bieten ihn für 4.300 bis 4.700 Euro, natürlich inklusive Verkaufsberatung

: Kommt dann ein Kunde und läßt sich über Stunden mehrere Projektoren vorführen (
nur totale Deppen kaufen nach "Testsiegen" 
), um sich den Projektor aus dem Internet für ca. 3.500 Euro zu besorgen, so hat der Käufer ca. 1.000 Euro gespart. Davon kann man sich viel kaufen oder auch eine Familie ernähren

.
Das Verhalten des Käufers ist rational und verständlich, gar keine Frage. Deshalb haben einige Händler eingeführt, dass die Beratung/Vorführung pauschal 100 Euro kostet, die beim Kauf angerechnet werden kann.
Im Ergebnis hat der Händler wenigsten halbwegs eine Vergütung für seine Beratung erhalten und es hält die "klassischen geizigen Internet-Junkies" (zu denen ich manchmal auch gern gehöre

)
davon ab, dem Händler die Zeit zu stehlen 
. Angesichts der Preisdifferenz werden wohl nur noch die Betriebswirte weiterhin die 100€-Beratung und den Internetkauf in Anspruch nehmen

.
Bitte umdenken: Beratung kostet Geld (und Kraft und Zeit..). Wenn es
offen kommuniziert wird (und das ist m.E. zwingende Voraussetzung), sehe ich die Vorgehensweise vom Frank als völlig berechtigt an. Natürlich ist es immer eine Gratwanderung und man kann nicht für jede kleine Auskunft Rechnungen schreiben, aber prinzipiell muß ein Verständnis für die Vorgehensweise sich bilden, wenn man die Kompetenz des Fachhandels einem reinen "Postenschieber" vorzieht....