Dämmung Radkästen gegen Abroll- und Windgeräusche

was hast du denn jetzt für Dämmmaterial benutzt? Dachte hast schon HD2.9 verwendet. Hast du eine "andere Schwerfolie" hergenommen?
Ich hab die Radkästen von außen gedämmt, zuerst mit einer Schicht Alubutyl, dann mit diesem SCCA9. Ich hab mir äußerste Mühe gegeben das es a) vernünftig aussieht und b) flächendicht aufgebracht ist. Die ganze Aktion hat mich in Summe 30 Stunden gekostet. Der Effekt, wie bereits gesagt, tendiert wirklich und wahrhaftig gegen null. Das erklärt warum der Hersteller vom Werk aus hier keine Dämmung vorsieht, weil er weiß das dies keine kritische Stelle ist.

Auf den Teppich legen bringt nichts.
Das sagst du so locker flockig, aber ist das wirklich so oder kannst du das begründen?

Grüße
 
Das sagst du so locker flockig, aber ist das wirklich so oder kannst du das begründen?
ja natürlich. Wenn du was auf den Teppich legst, versuchst du Luftschall zu redizieren -> du brauchst nen Schaum mit viel Dicke (z.B. Micropor / Basotect) aber die Schwerfolie ist dazu da, Körperschall zu reduzieren, und dafür muss sie aufs Blech!
Hast du das ALB vom Didi genommen? das Ultra 2.1?
Evtl. würde ein paar Bilder auch helfen hier voran zu kommen :)
 
Bei mir sind auch Windgeräusche an den Türen. Hab schon viel probiert diese zu eliminieren, bislang ohne Erfolg. Die simpelste Möglichkeit ist erstmal die Tür nachzustellen. Dazu muss kann man den Bügel am Holm etwas weiter nach innen stellen und die Tür schließt deutlich satter und die Dichtungen liegen strammer an. Ohne Erfolg, die Windgeräusche waren trotzdem noch vorhanden. Dann die Spalte an den Türen mit breitem PVC Klebeband abgeklebt und von der Beifahrerseite aus eingestiegen. Keine Änderung wahrnehmbar.

Schlussendlich kann es jetzt nur noch über die Scheibe selbst, über die Dichtungen an den Scheiben oder über das Blech in den Türen kommen. Keine Ahnung... einer einen Tipp?

Die 3M Aktion würde ich mir übrigens sparen. Die Türdichtungen sind vom Werk aus leicht mit Vasiline eingeschmiert, auch sollte man dies hin und wieder erneuern damit die Dichtungen elastisch bleiben. Ich glaub also kaum das da was hält und das dies irgendeinen Effekt hat. Dann eher auf die Dichtfläche am Blech, aber ich würde da erstmal die Tür nachstellen. Aber muss jeder selber wissen.

Gruß
 
ja natürlich. Wenn du was auf den Teppich legst, versuchst du Luftschall zu redizieren -> du brauchst nen Schaum mit viel Dicke (z.B. Micropor / Basotect) aber die Schwerfolie ist dazu da, Körperschall zu reduzieren, und dafür muss sie aufs Blech!
Sorry, da hast du natürlich vollkommen recht. Ich hatte im Kopf eine andere Idee, hab aber eben nochmal nachgelesen das ich tatsächlich HD2.9 geschrieben habe. Mein Fehler ;)

Also die Idee war, irgendwas auf den Innenraumboden zu legen, was den Luftschall reduziert. Sprich alle Wolldecken, Kissen etc was man im Haus finden kann und überall so auf dem Boden verteilen das man noch halbwegs fahren kann. Werden die Abrollgeräusche spürbar reduziert weiß man zumindest mal das man in die richtige Richtung läuft. Aktuell bin ich ziemlich planlos und will mir gut Glück Aktionen wie die Sache mit den Radkästen in Zukunft ersparen.

Ich weiß, ist eine ziemlich pragmatische und banale Idee, aber was spricht dagegen?

Hast du das ALB vom Didi genommen? das Ultra 2.1?
Nein, ich hab das Reckhorn Alubutyl genommen. Da gab es eine Aktion 4qm für 60€. Das ist 2.0mm stark. Aber du sagst jetzt nicht das dies der Grund für den null-Effekt ist, oder?

Evtl. würde ein paar Bilder auch helfen hier voran zu kommen.
Ich hab keine Bilder gemacht. Im Prinzip ist das auch kein Hexenwerk.

1) Rad ab
2) Radhauskasten raus
3) Alles sauber machen (sofern notwendig)
4) Alubutyl auf die Radhauskasten Außenseite + Blech im Radkasten
5) SCCA9 überall auf das Alubutyl im Radkasten. SCCA9 auf den Radhauskasten ging nicht, da sonst der Kasten aus platzgründen nicht mehr gepasst hätte
6) Alles wieder zusammenbauen

Gruß
 
Also ich habe Polo 86c Steilheck und Chevrolet/Daewoo Kalos 5 Türer (wir reden über die billigsten Kleinwagen) auf das Fahrgeräuschniveau von MB E-Klasse gedämmt - beide verglichen bei 150 kmh. Limit waren die dünnen Scheiben ansich. Meinen aktuellen Jaguar X-Type Kombi habe ich soweit gedämmt, dass die Fahrgeräusche vom Pegel jetzt bei 160kmh denen von 60-70 kmh ohne Dämmung entsprechen, zudem akustisch angenehmer sind da vorwiegend der Tiefmittelton um -30db gedämmt ist. An dem Motorgeräusch, Reifenlaufgeräusch, Dach und Scheibengeräuschen habe ich nichts gemacht - aber das Dach wird später noch gedämmt. Wenn man die - Fahrzeugspezifischen - Lärmeinstreuungen reduzieren will damit man durch weniger Lärm mehr Musik hört (nicht mit dem Musikpegel den Lärmpegel übertreffen) dann kommt man an der Dämmung der Fahrgastzelle nicht drum herum.

Wenn die vorderen Türen ordentlich gedämmmt wurden, hört man plötzlich das Windrauschen/dröhnen der hinteren Türen. Sind die hinteren Türen gedämmt, hört man den Strassenlärm und Steinschlag/Wasseraufprall der Radläufe und deren Innenseite an den ungedämmten Kofferraumblechen und das Bodenblech das vor der Hinteren Sitzbank steht. Ist das auch gedämmt, bemerkt man den Dröhnigen Lärmpegel der grossen Dachfläche, welches auch noch keine Profilversteifungen hat. Ist das Dach gedämmt, schäumt man Holme und Säulen als Schallträger aus, dämmt man Motorspritzwand und vordere Kotflügel und bemerkt, dass man nichts an den Scheiben machen kann (welche zuletzt am lautesten sind) ausser ein Fahrzeug der höheren Klasse zu kaufen wo dann ggf Doppelverglasung eine erhältliche Option waren/sind (7er BMW) oder ein Fahrzeug mit Sicherheits/Schutzverglasung wie eine S-Klasse mit Panzerung.

Bei meinem letzten Fahrzeug habe ich dann Moosgummiplatten mit Alcantare bezogen und damit Amaturenbrett, Ablagefächer und dan Kofferraumboden zur Bodenplatte hin bedämpft... Und anschliessend die Reifenwahl unter besonderer Berücksichtigung der Laufgeräusche getroffen..

Die Frage, wie weit man gehen will sollte vorher anhand des Fahrzeuges bestimmt werden wo man zusammen Probefährt und abklärt wo das Geld im Gesamtpaket am sinnvollsten in Dämmung eingesetzt wird. Wenn du aus der Gegend Kempten bist kannst gerne eine Probefahrt mit meinem Auto machen, das Auto abklopfen - dann wird einiges klar und leuchtet ein - bevor man abenteuerlich auf Verdacht Massnahmen ergreift und sich dann wegen nicht eintreffender Erwartung enttäuscht ist
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Frage, wie weit man gehen will …
Ich will die Reifen-Abrollgeräusche, die in den Innenraum gelangen, auf ein erträgliches Maß bringen. Nicht mehr, nicht weniger. Dazu muss die hauptsächliche Stelle des Übergangs gefunden werden und mit geeigneten Maßnahmen gedämmt werden. Das ist alles.
 
Das Problem ist wirklich, dass wenn du eine Sache ruhig stellst, fängt die nächste an zu nerven. Hab ich bei mir im Bus gemerkt. Bin jetzt bis auf Dach und hinterer Boden durch. Jetzt nerven die Außenspiegel und die 'Windabweisedichtungen' der A-Säulen. Außerdem find ich jetzt die Geräusche der hinteren Ausströmer im Klimahimmel laut...:fp::lolschild:
Mit anderen Worten - evtl ist es nicht schlecht die Reifen zu hören.

Grüße

Stefan
 
Ich will nicht als der "Obermeckerer" auftreten und alles Kritisieren, aber was ich vermisse ist ein etwas "systematischeres" Vorgehen. Was in diesem Umfeld getrieben wird erinnert mich ein Bisschen an den Ansatz "viel hilft viel", ohne zu überlegen wo/was das Problem ist und welches GegenMittel tatsächlich gegen das Problem wirksam ist.

Um es kurz/einfach zu halten

1. Macht doch mal eine Messung der Fahrgeräusche in dem Auto während der Fahrt (ohne Musik) und schaut Euch das Frequenzspektrum an

2. Überlegt Euch, welcher Frequenzbereich der lauteste ist

3. Überlegt Euch, welches Gegenmittel für den lautesten Frequenzbereich tatsächlich wirksam/geeignet ist.

Und dann, wenn Ihr mit den "Dämm-Arbeiten fertig seid, wiederholt die Messung noch mal. Dann kann man sehen ob es etwas gebracht hat :)

Ich habe mal so eine Messung (ungedämmt) bei 100km/h und bei 180km/h gemacht.

98d168dc3cfd9b4a383dfd076dd3eba8.jpg
 
Mister Cool: das war meine bisherige Vorgehensweise zur Kontrolle sonst könnte ich nicht -30db bei 150kmh (gleiche Strecke) festhalten. Da ich das aber auch schon mit einigen Autos gemacht habe brauche ich kein Messgerät um zu wissen welche Maßnahmen in welcher Reihenfolge welches Resultat fördern. Daher meine detailierte Liste - und auch schon vorher klare Empfehlung ausgesprochen.

Am Zielführendsten wäre für Mr. Silent wohl erst mal eine begutachtung/Mitfahrt im entsprechend sauber gedämmten Auto
 
Ich fahre grad ohne Musik und mir ist auch gleich aufgefallen, dass die Windgeräusche in den Türen extrem laut sind.

Eine weitere Dichtung sollte man doch ohne Probleme "in zweiter Reihe" anbringen können bzw. schaden sollte das ja nicht...!?
 
@Bastet28

Das habe ich schon verstanden, nur ich denke, dass von Auto zu Auto die "Problemzonen" woanders liegen würden und somit nicht alles übertragbar ist.

Wenn Du die die Messungen gemacht hast, dann ist es doch schade, dass wir sie hier nicht sehen können. Es wäre schon interessant zu verstehen, was die Massnahmen letztendlich verändert haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
https://www.youtube.com/watch?v=pABvTWSxOes
Sehr interessant und vielen Dank für das Video. Ich hatte das gleiche bereits auf Seite 3 festgestellt:

Das billigste Handtuch aus dem Bad drüber, […] spürbar leiser.
Das Handtuch ist ein super häusliches Mittel der Schallabsorption.

Aber nochmal zum Video:
Dort wird ein Frequenzspektrum von 5-17kHz bei 2:17min gezeigt und ein Spektrum von 0,5-16kHz bei 3:42min. Das Handtuch gewinnt überall haushoch.

Schaut man sich jetzt das Diagramm von Mister Cool an, so erkennt man das die größte Geräuschentwicklung bei 100 und 180km/h zwischen 20-500Hz liegen. Im Video wird auf dieses Frequenzspektrum nicht eingegangen. Ich hab leider nicht die Möglichkeit so ein Frequenzsweep von 20-500Hz zu erstellen, aber was meint ihr: Gewinnt das Handtuch in diesem Frequenzband ebenfalls so überlegen?

@Mister Cool:
Dein Diagramm ist sehr interessant, liefere ich ebenfalls nach. Ich denke aber bis auf die Peaklevel wird es ähnlich aussehen, auch von den Frequenzen her. Wir vergleichen hier schließlich Auto mit Auto, bis auf das dein Cayman sicher etwas lauter ist als mein Mercedes. Bin gespannt was rauskommt.
Was hilft denn deiner Meinung nach effektiv gegen die Geräusche zwischen 20-1000Hz?

@Bastet:
Bin mir nicht sicher was es mir bringt in einem vollkommen gedämpften Auto mitzufahren. Außer das ich vielleicht sagen werde, toll, meiner ist viel lauter. Wo siehst du den Benefit?

Und nochmal eine Frage an @Didi (hoffe er liest noch mit):
Macht es einen Unterschied ob die Geräuschquelle bei der SCCA9 Matte zuerst auf die Klebeseite oder zuerst auf der anderen Seite auftrifft?

Danke an alle !! :)

Grüße,
Bernd
 
Richtig, die Fahrgeräusche sind Fahrzeug- und Ausstattungsabhängig, aber dennoch greift überall die gleiche Physik. Daher meine Empfehlung zu einem Vergleichstreffen und besichtigung/abklopfen. Ich habe da einen Erfahrungswert und Messungen helfen hier wenig da ich nur den Istzustand und Ziel sehe und mir die Massnahmen vorher setze - wie etwas umgesetzt werden soll.
 
Schaut man sich jetzt das Diagramm von Mister Cool an, so erkennt man das die größte Geräuschentwicklung bei 100 und 180km/h zwischen 20-500Hz liegen. Im Video wird auf dieses Frequenzspektrum nicht eingegangen. Ich hab leider nicht die Möglichkeit so ein Frequenzsweep von 20-500Hz zu erstellen, aber was meint ihr: Gewinnt das Handtuch in diesem Frequenzband ebenfalls so überlegen?

Die mittleren und hohen Frequenzen sind eher einfach zu "bekämpfen". Problematisch sind die tieferen Frequenzen, die sind mit "Hausmitteln" eher schwer in griff zu bekommen.


Um ein Sweep zu generieren kanns Du eine der zahllosen Apps für Handys nutzen. z.B. AfG Funktionsgenerator

Foto 09.12.16, 12 32 09.jpg
 
Hab jetzt auch mal ein paar Messungen gemacht. Mit bescheidendem Equipment, aber als Tendenzgeber evtl brauchbar.

Die Hauptlärmbelästigung liegt bei 0-1kHz, Peak etwa maximal 70dB bis ca 130km/h. Natürlich verschiedene Messungen.

Gleichzeitig hab ich mir zu Hause die App runtergeladen, welche Frequenztöne wiedergeben kann. Und siehe da, bis 1kHz bringt ein Handtuch auch nix. Aber leider auch nix anderes was mir so in die Finger kam. Kein SCCA9, Alubutyl sowieso nix und auch kein HD2.9.

Womit absorbiert man jetzt den Schall bis 1kHz? Oder wie dämmt man gegen diese Frequenz?

Grüße,
Bernd
 
Wenn du das Abrollgeräusch minimieren willst, hast du schon mal ausprobiert, was es bringt, besonders leise Reifen zu montieren? Ich habe gerade Winterreifen aufgezogen und bin wieder überrascht wie laut die sind.

Ich bin kein NVH Experte. Aber unsere Leute messen und vergleichen immer Luftschall vs. Körperschall (zum Beispiel an der Spritzwand, Armaturenbrett...).
Nur wenn körperschall, genau genommen Vibrationen an Beuteilen, gemessen wird, kann der Pfad unterbrochen werden. Wenn man nur Luftschall misst, weiß man gar nicht, woher ein Geräusch kommt.

Oder anders: wenn ihr nur lapidar das Micro in den Innenraum haltet, wisst ihr nicht, ob Geräusche irgendeine Motorordnung sind, ob es wirklich Reifen sind (dann muss es eine Ordnung der Raddrehzahl sein) oder schlicht Windgeräusch am Fenster ist.
 
Zurück
Oben Unten