Amp Sound - Placebo?

Hallo Jan,

sowas hatte ich auch schon mal mit der komplett verdrehten Phase bei zwei Endstufen. Bei mir war's zwischen der Soundstream REF800.4 und der Helix P400.
Und mit einer Zapco Reference 1000.4 hatte ich auch das Problem mit der unterschiedlichen Spannung L/R, ganz gewaltig sogar, aber nur auf den Rear-Ausgängen. Hab sie dann bei ACR, wo ich sie gekauft habe, zur Reparatur gebracht, war danach aber genauso. Ursache sind die Mono Potentiometer, die auf der Platine hintereinander gelötet sind und mittels einer Einstellschraube L/R gleichzeitig regeln. Wahrscheinlich ist die Qualität dieser Potentiometer nicht sehr hoch weil sie so sehr streuen. Ich hab dann einfach die Einstellschraube entfernt und jedes Poti für L/R einzeln eingestellt.
 
Leute, meint ihr wirklich, dass ein Großteil der Unterschiede einfach nur durch falsche Einstellung der Gainregler kommt? :/

Kurzer Vergleich den ich grad zu Hause machen konnte, so sachlich wie möglich gehalten und selbstverständlich rein subjektiv:

Ich hab hier zwei Endstufen am Netzteil zu Hause und mein Morel FS als Standbox verbaut :) Da die eine Endstufe verkauft ist, hab ich grad die andere zum Testen angeschlossen.

Ich hatte zuerst die Rockford Fosgate Punch 100ix DSM hier und jetzt die ESB RA72040. Leistungsunterschied beträgt am Papier nur 10Watt, laut Messungen soll aber die ESB um die 50watt RMS und die Rockford fast 120watt RMS schieben, bezweifel aber dass die Endstufen jemals ihre Leistung am Netzteil an 12Volt entfalten können..

Die Gainregler sind bei mir ganz "zu". Also die RF auf ca. 3Volt und die ESB auf 1,3V, denn weniger geht nicht bei der. Klarerweise sollte die ESB dadurch empfindlicher eingestellt sein und das ist auch bemerkbar. Gleich eingepegelt habe ich sie jetzt nicht, aber ich kenne beide Stufen nach jeweils 3 Jahren recht gut vom Klang. Die Rockford finde ich richtig gut und auch gutmütiger als die ESB. Also im Hochton ist sie zurückhaltender, "s" Laute sind kaum bemerkbar, klingt einfach soft, vl. sogar einen Eck zu zurückhaltend, aber fürs Langstreckenhören genau das richtige. Die ESB dagegen ist deutlich "lebendiger" oben raus. Zwar bestraft sie mich mit ein paar unangenehmen S lauten, bietet aber einen Eck mehr Details im Hochton. Mittelton empfinde ich beide recht ähnlich, bzw. tu ich mir echt schwer irgendwelche Unterschiede rauszuhören. Über den Tiefton Bereich trau ich mir kein Urteil zu fällen, da meine Sitzposition genau in der Mitte meines kleinen Zimmers ist und ich da die heftigste Auslöschung hab... sprich, wenn ich mit dem Aktivmodul den Subwoofer einpegel, dass es "gerade recht" ist, wummert es in der restlichen Wohnung.

Somit ist für mich am deutlichsten heraushörbar der frische spritzige Hochton, der bei der ESB lebendiger rüberkommt, zugleich aber bei Pegel furchtbar nerven kann. Die Rockford würde ich daher als runder und "wärmer" beschreiben, für mich angenehmer aber durch den fehlenden Tick an Biss im Hochton vielleicht auch ein wenig emotionsloser als die ESB. Nur Schade, dass die ESB im "echten Leben" im Auto bei mehr Pegel mit den 40Watt doch deutlich früher an die grenzen Stößt als die Rockford, mit der man einfach deutlich mehr pegeln kann.
 
Spitzen Lösung, die zwei Monopotis... evtl. versuch ich noch mal, ob sich die Spannungsdifferenz je nach letzter Drehrichtung ändert. Sollte so sein, sofern Spiel der Welle im Poti die Ursache ist.

Nun aber zu den heutigen Hörungen.

4. Setup: Helix H400 Esprit gegen Steg QM 75.4.

Wirklich ausführlich gehört. Unterschiedlichste Musikrichtungen, Laut, leise, viel Bass, eher hochtonlastig, querbeet. Zu keinem Zeitpunkt hätte ich die beiden auseinander halten können. Einzig auffällig an der Steg: Wenn der der Remote ne Weile an war (>20 Min) kannst du da drauf Spiegeleier braten. Egal, ob Musik lief oder nicht. Alle bisherigen anderen werden max. lauwarm, auch ohne Lüfter.

5. Setup: Soundstream Ref 480.4 gegen Steg QM 75.4

Nach einigem Kampf mit der identischen Einpegelung (nein, der On/Off Taster neben dem Bass boost schaltet NICHT den Bass Boost... sondern Highlevel/Lowlevel. :wall: Und ich hatte mich so gefreut, endlich mal nen wirklichen Unterschied zu hören...) auch diese beiden relativ ausführlich gegeneinander gehört. Erste Auffälligkeit: die Soundstream rauscht DEUTLICH, die Steg null. Außerdem - beim Einpegeln aufgefallen: Die Soundstream "überspricht" heftig zwischen den Kanälen. Zur Erklärung: Testsystem ist Zweiwege, Trennung bei ca 2 kHz mit 18 dB im DSP. Ich habe als Testsignal zum Einpegeln ein Sinussignal von 500 Hz (TT) und 5000 Hz (HT) verwendet. Beim Einpegeln der TTs an der Soundstream wird auch ein Anteil über die Hochtöner wiedergegeben! Die Steg zeigt das Verhalten nicht, da ist im HT Totenstille.
Abgesehen vom erwähnten Grundrauschen hätte ich vermutlich auch diese zwei nicht voneinander unterscheiden können. Bei lauteren Stücken - keine Chance.

Jetzt noch mal umbauen und dann die Clarion APA 4320 (Platine scheinbar identisch mit Eton PA 3204) gegen die Steg hören.

Bis später, jan
 
Gleich eingepegelt habe ich sie jetzt nicht, aber ich kenne beide Stufen nach jeweils 3 Jahren recht gut vom Klang.

Mach das doch bitte mal. Aufwand sind 5 Minuten mit dem Multimeter, nix ab- oder umklemmen. Nur so ist man sicher keine Äpfel mit Birnen zu vergleichen... Wie gesagt, ich hab bisher bei den Vergleichen noch fast nie wirklich nen Unterschied rausgehört. Trotz direkter Umschaltung zwischen den Amps. Allerdings ist meine Erfahrung auch quasi null und vielleicht hab ich auch Holzohren. :)

Gruß, jan
 
Ja, mal sehen ob ich den Aufwand noch mach, aber Grundsätzlich geb ich dir recht, dass so kein A/B Vergleich gewährleistet ist. ich habe auch keine sehr geschulten Ohren, aber wenn man über Jahre Tag ein Tag aus mit immer gleichen Komponenten Musik hört, entwickelt sich doch ein Urteil für den Klang. Ich konnte die Hertz HSK 165.3 die ich drei Jahre im Auto verbaut hatte von einigen Charakteristiken auf einem Youtube Video wiedererkennen :) Eigentlich witzig, denn man hört das Signal so gesehen doppelt verfälscht, erstes von den Klangeigenschaften des Mikrofons und zweitens nochmals durch die Lautsprecher zu hause, aber irgendwas vom Eigenklang blieb noch... hoffe das war jetzt nicht zu esotherisch :ugly:
 
Wie gesagt, mach's mal... Ist echt kein Aufwand. Würde mich sehr interessieren, ob du mit Hörerfahrung (deiner Setups) nach dem Einmessen deine Amps noch erkennst.

Im übrigen:

6. Setup: Clarion APA 4230 gegen Steg QM 75.4

Beim besten Willen kein Unterschied zu hören.

Ich werd morgen noch mal meine Helix A4 gegen so viele wie möglich hören. Wenn ich da keine Unterschiede bemerke, muss ich meine Endstufenplanung evtl. noch mal überdenken. Wozu für ne Schweinekohle das ganze Competition-Geraffel rumkutschen wenns jede K&M (oder 15 Jahre alte Gebrauchtstufe) genausogut kann...

Nochmal die ausdrückliche Einladung "geschulter" Ohren zum Vergleich!

Gruß, jan
 
kann man das klirrverhalten einer kette messen

denn dann könnte man mal selbe hu selber LS selber messaufbau nehmen und da mal gegentesten mit verschiedenen stufen

dazu müsstest aber erst mal eine leistbare Soundkarte finden deren Klirr unterhalb jenem von Top Endstufen liegt.


Ich glaub nach wie vor an gesoundete Stufen (Genesis DM SerieII) , minimale Phasendreher der Kanäle zueinander das ist eigentlich für mich DER Unterschied schlechthin. (Xetec P4 evo mit 2 stufenlosen Phaseshiftpotis in den Frontkanälen geht mal garnicht) und einfach Montagsprodukte mit intern gedrehten Anschlüssen oder Mängeln...

desweiteren nicht abschaltbare HP z.B. 20Hz wie ihn viele Stufen haben, dieser Filter dreht an der Phase bis rauf 100Hz das kann man schön per RTA Messung checken wie dabei der Übergang Sub und TT beeinflusst wird.

=> genau SO kommen dann Berichte zustande Stufe A kling präzieser, knackiger mehr auf den Punkt als Stufe B oder Stufe C
 
Danke Gerhard! Klingt logisch, wenn gute funktionierende Endstufen keinen Unterschied haben sollen, dass vermutlich Fertigungstolleranzen oder absichtliches Sounding hinter dem unterschiedlichen Klang stecken könnte.
 
geiler test ...

mich wundert zwar das grob gar kein unterschied ist aber naja eine frage stellt sich mir

du pegelst sie auf selbe spannung ein und erhoffst dir denke ich eine gleiche ausgangsleistung

aber wer sagt denn das der selbe strom fließt da ja P=U*I ?

rein interessehalber, aber ein wenig sinnfrei da ja eh keine unterschiede da sind ^^

gruß Thomas
 
Der Strom wiederum ist U durch R ... Womit bei gleicher Spannung nur noch der Widerstand nen Einfluss hat. Und ich denke der Widerstand von Lautsprecherkabel und Lautsprechern ist um einige Größenordnungen größer als der Ausgangswiderstand der Stufen ...

Kabel und Lautsprecher sind wiederum immer gleich.
 
Der Strom wiederum ist U durch R ... Womit bei gleicher Spannung nur noch der Widerstand nen Einfluss hat. Und ich denke der Widerstand von Lautsprecherkabel und Lautsprechern ist um einige Größenordnungen größer als der Ausgangswiderstand der Stufen ...

Kabel und Lautsprecher sind wiederum immer gleich.

macht sinn

zwar haste nen teil fehlmessung dann drin wegen dem was dranhängt aber den haste ja dann gleichmäßig bei allen ^^
 
Kabel und Lautsprecher sind wiederum immer gleich.

Die Impedanz vom Lautsprecher ist bei weitem nicht immer gleich...auch hier können Klangunterschiede an unterschiedlichen Verstärkern herkommen.

In meinem Fall sind aber entweder die Unterschiede zu gering oder meine Ohren zu mies. Einzige Paarung bei der ich tatsächlich nen Unterschied gehört hab war Zapco Reference gegen Helix H400 Esprit. Das werd ich aber nochmal wiederholen und EXAKT (auch L/R) identisch einpegeln. Glücklicherweise geht's bei der Helix kanalweise.
 
bin gespannt !

und ich war echt verwirrt als ich das hier eben gelesen habe ..

ich glaube eig auch nicht an endstufenklang aber irgendwas muss es ja sein ^^
 
ich mache solche Test ja häufig. Gerade in letzter Zeit, weil ich meine Vorräte verringern will und sicherstellen, dass ich keinen Sch... verkauf.

Es sind ein paar Randbedingungen sehr wichtig, wenn man wirkliche Vergleiche der Verstärker bewerten möchte:

1) absolut stabile Spannungsversorgung. Darf auch bei Bass-Gewitter nicht um mehr als 0,1V zittern.
2) 2 Sorten Lautsprecher, wobei beide frequenzlinear und ohne typische Boxenfehler (Zischen, Brummeln etc) sein müssen und auch 30 Hz noch wiedergeben sollten. Erste Sorte: möglichst glatter Impedanzgang, 2te Sorte: mit heftigen Impedanzüberhöhungen - insbesondere zwischen Mittel- und Hochtöner (deutlich über 15 Ohm!).

Merke: man beurteilt immer das schwächste Glied der (Hör-)kette, will man gute Amps vergleichen, muß der Rest schon sehr. sehr gut sein, was die Kosten der Lautsprecher nicht gerade reduziert... - Jan, ich fürchte, dort liegt der Grund für Deine geringen Unterschiede begraben.

Extrem wichtig: peinlich genaues Einpegeln - auch altgedienten/erfahrenen Profis gefällt die lautere immer besser! :)

Noch wichtiger: min. 2 Leute: einer klemmt um, der andere Hört und bleibt sitzen. Der Blutdruck des Hörenden muß immer gleich (ruhig) bleiben, sonst "vergisst" man den zuletzt gehörten Klangeindruck (beim Aufstehen, beim "babbeln...). Wenn man das beauchtet, hört man sogar feinste Unterschiede und fängt irgendwann an, sich selbst als Spinner zu bezeichnen... frag mal den Goldi, als Hübi und ich mit seiner Hilfe Unterschiede von Unterstellbasen raushören wollten. Er war zunächst völlig ablehnend (alles Quatsch)... und dann ... :) :)

Mit Beachtung dieser Dinge höre ich Unterschiede zwischen Verstärkern, teils in Klangfarben/ -balance, teils im Auflösungsvermögen, oft in der Art der Basswiedergabe und manchmal in den Höhen (Sauberkeit, Feinauflösung). Auch sind Unterschiede hörbar in Raumbreite und -tiefe und Ablösung von den Boxen, falls die Aufnahme das hergibt. Selbst so kleine Dinge wie unterschiedliche Eingangskoppel-Cs sind so hörbar (von manchen Amps hab ich 2, da kann man sowas leicht aufbauen ohne lange Umbauzeiten). Meist seziert die Box mit Impedanzschwankungen deutlicher als die lineare, insbesondere bei Eintaktverstärkerschaltungen, oft auch bei Class-D-Amps.
 
Hallo, Klaus.


Spannungsversorgung war jetzt nur mein 35A-Schaltnetzteil. Wäre aber problemlos möglich, ne LiFePo parallel zu klemmen und jeden Amp über nen 1F Cap zu puffern. Allerdings hab ich auch nicht wirklich laut gehört, maximal erhöhte Zimmerlautstärke. Daher war/bin ich der Meinung dass die Stromversorgung ausreichend ist. Oder nicht? Bassgewitter gab's eh nicht.

Lautsprecher waren wie schon geschrieben Andrian A165G in 35 Liter GG und A25G mit aktiver Trennung bei ca. 2 kHz. TMTs laufen zwar ohne Hochpass, aber besonders viel geht da unter 80 Hz nicht mehr. Wäre ja auch nicht die Aufgabe des Frontsystems - und um das geht's bei den Vierkanälern mMn vorrangig.
Als schwächstes Glied in der Kette wäre vermutlich noch die Übertragung zwischen Endstufe und Lautsprecher anzusehen, da über einige Lötstellen und 2 Relais pro Kanal geführt. Lautsprecherkabel nix besonderes, schlichtes 1,5qmm OFC von AIV.

Zentraler Punkt: Da ich mir selbst nicht zutraue, einen Höreindruck nach mehreren Minuten (Umklemmen) noch vergleichen zu können, hab ichs halt per Relais gelöst um die Umschaltzeit zu minimieren und beliebig hin- und herschalten zu können und die ersten Hörversuche auch allein machen zu können.

Selbst wenn ich mit noch hochwertigeren Lautsprechern als Anselms G's (Was im Car Hifi-Sektor kann denn noch wirklich mehr?) und einer optimierten Signalübertragung Amp-Lautsprecher irgendwann glaube winzige Details an Unterschieden zu erkennen - wie praxisnah ist das dann unter den akustisch deutlich suboptimaleren Bedingungen im Auto?

Gruß, jan
 
Zuletzt bearbeitet:
Hast du die Speaker einfach nur getrennt oder auch Pegel und EQ gezielt eingesetzt zum abstimmen der Box? Gibts Messungen davon?

Denn wenn die Box nicht abgestimmt ist, produziert sie wahrscheinlich SO viel Eigenklang das die Nuancen zw. den Verstärkern
auch nicht zu tage treten können da die Speaker jedem Musiktitel ihren Grundcharakter aufdrücken.
 
Wollte ich eigentlich noch machen, war dann aber so spitz aufs Hören, dass es untergegangen ist. :D

Ist ja aber kein Problem, dann mess ich heute Abend mal den Frequenzgang und feile dann etwas an Trennfrequenzen, Filtern, Pegeln und EQ um ihn zu linearisieren.
Welche Sollkurve wäre denn wünschenswert? Die allgemein bekannte Carhifi-Sollkurve oder ein linearer Anstieg zum Bass wie im Homehifi öfter zu finden?
 
Autohifireferenzkurve ist ganz schlecht für mich, so einen Verlauf schaff ich nicht mal auf der Autobahn geschweige den im ruhigen Wohnzimmer. Leichter Anstieg zum Bass ist schon noch ok aber möglichst keine Stufen sonden gleichmäßig im Verlauf.
Völlig linear würd ich nicht trimmen aber ich bin mir sicher das der Klaus da noch wesentlich mehr Ideen hat.

PS: und gibt ruhig mal "gas" spätestens dann trennt sich die Spreu vom Weizen. Ganz wichtig nicht zuviele Titel auswählen für mich max. 3 die man gut kennt.
sonst macht man es sich nur selber schwer.
 
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