Richtig, das funktioniert nicht. Was man braucht sind Sweeps mit Timing Referenz, soweit so gut, aber man vergleicht nicht die Impulseantworten, sondern die Phase.
Das Alignment-Tool ist hilfreich dabei.
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Die meisten hier werden das wissen, dennoch eine kurze Ausführung.
Im Prinzip macht man mit REW hier etwas offline, was man mit Smaart, Systune oder OpenSoundMeter online machen würde.
Man passt die Phase über die Laufzeit an. Das ist in Grenzen valide, wenn man z.B. keinen Phasenregler wie bei ATF hat, wobei der im Hintergrund auch "nur" passende Allpassfilter setzt. Die Mosconi D2 DSP-Verstärker und einige Mosconi Standalone-DSPs haben aber weder noch, d.h. keine Allpassfilter und keine variable Phasenregler. Bei diesen DSPs hat man halt nur die Laufzeit mit der man spielen kann.
Ich mache das normalerweise nachdem ich die Front passend korrigiert habe (Entfernung initial, nach Setzen der Filter nochmal per Implusmessung verifiziert und gegebenenfalls leicht angepasst, EQ erledigt etc.).
Beide Messungen, d.h.komplette Front und Sub müssen identisches Timingdelay haben. Bei Smaart, Systune etc. macht man das mit dem Delayfinder, den man nur nach der ersten Messung benutzt. Bei REW ist das "Estimate IR Delay" im Reiter "SPL & Phase".
Das macht man genau einmal, z.B. nach der Messung der Front (Sub komplett auf Mute) und misst danach den Sub. Dazu alles ausser den Sub und den Referenzlautsprecher (muss immer der gleiche sein bei beiden Messungen, logisch) muten.
Danach kann man im Tab "All SPL" unter "Controls" das "Alignment Tool" starten und dort dann beide Messungen auswählen. Ob man die Frontmessung oder den Sub als erstes nimmt ist egal.
Man positioniert den Cursor z.B. an der akustischen Trennung und klickt "Level Phase at Cursor", oder sonstwo wo man im Zielbereich dann eine gute Darstellung der Phase der beiden Messungen erhält.
Danach kann man entweder per Hand an dem Delay "drehen", oder per "Align phase at cursor" REW die Arbeit machen lassen. Das Ergebnis ist i.d.R. sehr gut brauchbar.
Man kann hier auch eine Messung um 180° in der Phase drehen, also invertieren und prüfen, ob man damit ein besseres Ergebnis erhält.
Ziel ist, die Phasen beider Messungen, im Screenshot blau und braun im Bereich der akustischen Frequenzweiche auf unter 60° Phasenversatz zu bringen.
Im Screenshot oben ist das fast komplett gelungen, nur etwas oberhalb von 100Hz hat die Phase des Subwoofers einen Schwinger, weshalb die Phasenangleichung dort nicht mehr funktioniert.
Da in diesem Bereich die Front aber schon knapp 10db lauter ist, spielt das kaum mehr eine Rolle.
Im Screenshot hat REW ein zusätzliches Delay der kompletten Front von 2.44ms errechnet, um die Phasen anzugleichen. Und ist der Phasenunterschied zwischen Front und Sub < 60° hat man mind. 4,5-5db Addition im Bereich der Frequenzweiche. Und das ist, wenn man nicht das absolut maximale Ergebnis erreichen kann, i.d.R. gut genug.
Das lässt sich dann im Anschluss per Frequenzgangmessung auch leicht verifizieren.