Gehäusebau Hertz HXS300D, gr. Unterschied zw. Vorschlag Hert

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Daniel
Ich bin gerade dabei das Subwoofergehäuse zu planen. Subwoofer ist ein Hertz HXS300D SPL. (Datenblatt: http://www.elettromedia.de/media/pdf/he ... xs300d.pdf )
TSPs:
bildschirmfotoqu5q.png


EBP = Fs/Qes -> 35/0,6= 97 === > wird ein Bassreflexgehäuse.

Beim Kauf habe ich vom Vorbesitzer einen Gehäusevorschlag erhalten. Was mich wundert ist, dass dieser deutlich von dem von Hertz vorgeschlagenen abweicht.

Vorschlag des Vorbesitzer: 50-55L netto, 10er Port (78,5cm²) mit 20-30cm Länge.
Vorschlag von Hertz: nur 21 Liter netto , 82mm Port (52,8cm²) mit 27cm Länge Tuningfrequenz 40Hz.

Ich habe beide Varianten mal simuliert:

Grün ist der Vorschlag des Vorbesitzers: mit 55Liter,27cm langer Port (10er Durchmesser) Resonanzfrequenz ziemlich genau 35 Hertz.
Orange ist der Vorschlag von Hertz: 21Liter, 26,8cm langer Port (8,2cm Durchmesser) Resonanzfrequenz: 47,5Hz (mit der von Hertz angegebenen Frequenz kommt man nicht auf die 27cm Portlänge).

Jetzt meine Fragen (die Thesen basieren alle auf irgendwelchem Zeug, was ich mal aufgeschnappt habe :P )
1: Gehäuse welche recht nahe an der Resonanzfrequenz (Fs) des Chassis abgestimmt sind neigen zum Dröhnen? (Was bei den 55Litern der Fall wäre).
2: Die Messbedingungen, unter denen die TSP-Parameter zustande kommen, sind nicht mit den letztendlich wirklich vorherrschenden Verhältnissen unter denen ein Subwoofer betrieben wird (Leistung, Ausgangsspannung der Endstufe) vergleichbar, weshalb man die TSPs nur als grober Anhaltspunkt zu sehen sind?
3: Gehäuse sollte man mit dem vorhanden Platz so tief wie möglich abstimmen?
 
Hertz neigt dazu, immer sehr kleine Gehäusevorschläge zu machen. Im Auto "funktioniert" das dann Dank Druckkammereffekt noch ganz gut, wenn auch nicht "Fuzzilike", dafür ist da Abstimmung im BR/BP zu hoch. Freifeld, wie ja die meisten Woofer hier im Forum simuliert werden, taugt das dann natürlich vorn und hinten nicht.
 
Also aus deiner Antwort entnehme ich, dass ich das Volumen ruhig etwas größer machen kann. Die Resonanzfrequenz würde durch das größere Volumen ebenfalls niedriger werden, was dem Klang zu gute käme?
 
Also ich habe einen relativ ähnlichen HX 300 alter Serie und hatte ihn in BR mit rund 50L/40Hz, was mir im Auto überhaupt nicht gefallen hat (Peaks und Träge, im Wohnzimmer war er dagegen gut), daher baue ich nun ein geschlossenes Gehäuse. Auch dort hab ichs lieber simuliert, Hertz empfiehlt rund 20L, ich nehme nach Simu 29,5L plus Wooferkorb 32L.
 
Also ich habe jetzt mal das geschlossene Gehäuse mit 21Litern (gelb) und einmal mit 29,5l (pink) simuliert.
Also rein vom Diagramm her schaut es nicht so aus, als würde das funktionieren...


Momentan sagt mir der Frequenzverlauf von Hertz (orange) noch am ehesten zu.
 
Wieso soll das GG nicht funktionieren? Die Druckkammer hebt doch untenrum an.
Die orange Abstimmung wird im Oberbass zu laut und dröhnig sein.
 
Danke für die Antworten :) Ich muss noch viel lernen!

Den von Stefan verlinkten Thread habe ich durchgelesen (die Postings allerdings teilweise nicht verstanden) und folgende Schlussfolgerung gezogen:
Durch den Druckkammereffekt im Auto, welcher ab ~ <100Hz einsetzt, würde der Abfall der simulierten Gehäuse in diesem Frequenzbereich, je nach Farhzeug mehr oder minder ausgeglichen (gelb und pink).
Das Bassreflexgehäuse (orange) würde dröhnen, weil die konstruktiv bedingte Überhöhung im Bereich 50-80Hz durch den Druckkammereffekt noch verstärkt würde. Das würde auch erklären, warum kampfmeersau sein BR im Auto nicht, dafür aber im Wohnzimmer funktioniert hat.
An diesem Punkt habe ich mich dann gefragt, warum sich dann überhaupt jemand Bandpässe ins Auto baut.

Im Thread ist übrigens auch die Antwort, auf Frage Nummer 3 aus dem Startposting mit drin.

Geschlossenes Gehäuse ich komme. :D

EDIT: hmm ich hab wohl die sieben anderen Seiten übersehen, auch mal lesen...
 
Im Prinzip genau richtig so. Aber man kann BR auch so abstimmen, dass es nicht "dröhnt", jedoch wirds "untenrum" immer ne Überhöhung geben, und unter der Tuningfrequenz dann schnell garnix mehr.
Mit CB hat man einfach weniger Ärger mit der Abstimmung, es wird selbst ohne EQ-Einstellungen schon relativ linear, man kann nicht viel falsch machen. Auch die Gehäusegröße kann man variieren, ohne dass sich die Abstimmung gleich grundlegend verändert. 5 Liter mehr oder weniger ist nicht gleich so tragisch. Aber bevor jemand meckert: Natürlich sollte man auch da mit dem EQ bei, klar. Und die richtigen Trennfrequenzen finden. Wenn man es richtig macht, ist der Woofer "nur noch" eine Ergänzung der Frontsystems, er ist einfach da, tief, sauber, linear. Ohne irgendwelche Boom-Effekte, einigen fehlt dann eben genau das, das hört sich eben nicht mehr nach Disco an, eher nach Konzertsaal. Geschmackssache! Das ist auch der Grund, warum viele lieber BR oder BP verbauen, wobei beide eben auch gut abgestimmt werden können, aber fast immer mit ner Überhöhung. Ausnahmen bestätigen die Regel, z.B. die Fortissimo-Bandpässe, wenn sie umfangreich eingestellt wurden.
 
Servus Daniel!

Deine Schlussfolgerung passt.
Schön, dass du mit dem Thread was anfangen konntest. :thumbsup:
Der hat mich damals auch noch weiter in die Sch*** getunkt, die ich irgendwie schon gerochen habe. Hat sich auch seitdem nichts mehr dran verändert.
Man könnte noch einen Schritt weiter gehen (und wieder Platz hergeben), DOCH wieder BR verbauen, sich ein Chassis suchen, das man im großen Gehäuse "tief und peakig" abstimmen kann, das dann auf die ÜF eines geschlossenen Gehäuses entzerren -- Peak wieder weg und Flanke nachbearbeiten -- und den Würgegradvorteil des Resonators ausnutzen, um mit noch weniger Hub auszukommen...aber das wird dann auch schon wieder aufwändig. :ugly:

An diesem Punkt habe ich mich dann gefragt, warum sich dann überhaupt jemand Bandpässe ins Auto baut.

Das ist wieder was anderes. So ein Fortissimo-Bandpass nutzt z.B. untenrum genau das, was in dem Thread auch zu CB geschrieben wird. :)
Die hoch abgestimmte ventilierte Kammer wird dann über Lowpass und EQ auf's gleiche Level gebracht.

:beer:
 
So,
der Hertz wird in einem geschlossenen 31L Gehäuse spielen (28,5l wenn der Woofer drin ist).
Bilder:
und
Mehr im Baubericht. Vielen Dank für eure antworten!
 
Auf BR kannst du immer noch umbauen.
Bei mir funktioniert der BP am Besten.
 
Ich hab vor mir den Hertz es 300 zu holen.

Ich habe ein Reserverad mulden ausbau mit ca 34- 37 Liter geschlossen. würde er da immer noch gut klingen oder macht er da schon Abstriche?

mfg
 
Zum Vergleich mein HXS 300 D SPL einmal in 28,5Liter und einmal in 34Litern (blau).
Kaum ein Unterschied vom Diagramm. Falls dir der Hertz in den 35Litern nicht gefällt kannst du das Gehäuse ja noch verkleinern (irgend etwas reinlegen). Geht jedenfalls besser als nachträglich zu vergrößern :D

 
Was ihr bei diesen +- 5 Liter Kurven immer vergesst ist das die Einbaugüte sich verändert, das hat zwar kaum Einfluss auf den berechneten Frequenzgang aber auf das Impulsverhalten um so mehr ;)
 
Nicht wirklich. Der Einfluss der Güte kann weitestgehend entzerrt werden. Zudem hat ein Auto diverse Resonanzen mit wirklich(!) hohen Güten - und kein Mensch stört sich daran.
Man senkt sie mit dem EQ ab. Fertig.
 
Is mir ein Rätsel wie du das Impulsverhalten einen Subs entzerren willst das durch z.b. einen viel zu hohen Qtc entstehen
würde.

Klar bügelst du den Frequenzgang aber ich sag dir anschliessend trotzdem das es scheisse klingt.
 
Wenn du meinst ;)

Lies dir bitte an, was genau die Impulsantwort ist und wie man diese beeinflussen kann. :) :beer:
 
Ja das solltest du dir wirklich mal anlesen, den ich weis es seit 30 Jahren... *räusper*
 
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