Bei unterdämpften Konstrukten, also Einbauten mit Qtc-Werten über 1,
schwingt die Konusmembran im Bereich der Einbauresonanzfrequenz nach
einmaliger Anregung noch mehrfach nach. Das liegt an der Tatsache, dass die
Tieftöner mit vergleichsweise schweren bewegten Teilen (Membran und
Schwingspule) arbeiten und in entsprechend harten Federn (Sicke, Zentrierspinne
und Luftpolster des Gehäuses) aufgehängt sind. Und somit ein typisches (schwach
bedämpftes) Feder-Masse-System darstellen, wo aufgrund der Massenträgheit und
der Federn die kinetische Energie der bewegten Teile in den Federn gespeichert wird
und im Bereich der Resonanzfrequenz von den Federn wieder freigegeben wird. Das
schwingt solange hin und her, bis die Dämpfung dem Spiel nach ein paar
Millisekunden ein Ende bereitet. Hier ist es wichtig zu wissen, dass mit zunehmender
Magnetstärke (und somit niedrigem Qtc) der Lautsprecher entsprechend mehr
elektromagnetische Dämpfung verarbeiten kann, wenn der treibende Verstärker
einen passend niedrigen Ausgangswiderstand hat. Solch schwach bedämpftes
Verhalten kann man in der Messung der Impulsantwort sehen.
Das bedeutet, dass ein kurzer Anregungsimpuls reicht, die Membran mehrfach hinund
her „nach“paddeln zu lassen. Dabei wird dann das Luftvolumen, das dem
„Hubraum“ des Konus entspricht, also „Membranfläche mal Membranhub“, nicht nur
einmal verschoben, sondern beim Nachschwingen (zeitlich nach dem eigentlichen
Signal) mit abnehmendem Hub noch mehrfach – folglich wird entsprechend viel (zu
viel) Luft hin- und her schaufelt. Der gemessene Schalldruck ist das Maß für die
Menge der verdrängten Luft. Sprich: das Nachschwingen erhöht im Bereich der
Frequenz, die nachschwingt, den Schalldruck über das vom Signal gewollte Maß
hinaus.