Fahrsicherheitstraining beim ADAC mit Anlagenträger???

[Stefan dämmt]

Servus zusammen,

wir haben morgen eine von der Firma gesponserte Veranstaltung:
ADAC Fahrsicherheitstraining Intensiv

Das weiß ich natürlich schon einige Zeit länger aber eben kam mir folgender Gedanke:
Mein Anlagenträger verhält sich aufgrund von ~250kg Mehrgewicht durch Dämmung/Komponenten und den +60kg mehr auf der Hinterachse ja nicht mehr ganz normal. Wäre also schon sinnvoll mit dem teilzunehmen. Andererseits hatte ich das Training schon mal in Augsburg mit dem Firmenauto und hatte da bei fast jeder Übung mit dem Auto Mitleid (wegen Verschleiß).

Ich würde privat mit meinem Passat 3BG; BJ 2005; Dämpfer recht am Ende teilnehmen.
Ich könnte aber auch jederzeit mit einem Firmenauto teilnehmen; das ist schon gebucht.

PRO: Erfahrungen mit dem eigenen Auto; wo man da ja auch privat dafür haftet.
CONTRA: möglicherweise schnelle Alterung des Privatautos.

Entscheidung muss bis morgen früh 0715 fallen.

Lasst mir bitte ein paar Gedanken da

Gruß,
Stefan

 

[Gack]

Mit DEN Dämpfern kannst dir das schenken

 

[toelke]

Ich würde mein Auto nie als „Anlagenträger“ titulieren
Ansonsten macht ein Fahrsicherheitstraining natürlich Sinn, am Besten mit dem Wagen, den man im Alltag am meisten fährt. Und wenn man dabei nur lernt, wie nachteilig sich defekte Stoßdämpfer auf die Fahrstabilität des Wagens auswirken…

 

[Memphis]

Kurzum: Nein! Wenn du da mal seitwärts rutscht und die Querlenker machen musst weil ne Buchse oder ein Traggelenk krepiert... nene. nicht bei der Achse.

Radlager sind auch recht anfällig beim 3BG. Ich hab eins kaputt gemacht als ich das Auto vom Wagenheber etwas zügiger abgelassen habe. also nee.

 

[Fuzzireader]

Also alle Instruktoren sagen dir das der Verschleiß nicht übermäßig ist. Man fährt da kein Auto kaputt.

Hatte bisher 2x. Einmal mit Dienstcaddy, einmal privat. Alles gut, auch reifen sind nicht sonderlich gefährdet.

 

[toelke]

Ja, es findet ja vieles auf nassen Gleitflächen statt.

 

[Dioxyde]

Ich hab bis jetzt JEDES Fahrsicherheitstraining mit meinem eigenen Auto absolviert. Egal ob Anlagenträger oder wie der technische Zustand war. Sonst bringt dir ja nix.

Was hilft es dir mit einem neuen, technisch einwandfreien Auto so ein Training zu machen und Tags darauf sitzt wieder in deiner Alltagsschlurre die sich komplett anders verhält?

Genau NIX!

Verschleiß ist absolut zu vernachlässigen. Ich hab mir lediglich bei meinem allerersten Training meine Vorderreifen gekillt ( 1986er Ford Fiesta ohne ABS und ich hab drauf bestanden dass auch ich 2x die Vollbremsung aus 100 bzw 120 km/h absolviere genauso wie die Kollegen mit ABS --> Reifen danach kräftigen Bremsplatten).

 

[Bruce Wayne]

Am Sonntag mit meinem BMW erst solch ein Intensiv Training mitgemacht. Verschleiss vernachlässigbar. Bremsen werden mal richtig benutzt und ggf. auch mal freigebremst.

 

[Stefan dämmt]

Fahrsicherheitstraining - Ablauf - Meine heutigen Erfahrungen

Kurzer Ablauf des heutigen Tages; auch für Leute, die sowas noch nie gemacht haben (findet sich durch die Suche nach "Fahrsicherheitstraining" wieder):

0630 - Firmenauto Sprit checken.
Auf dem Weg zur Tankstelle ein kratzendes Geräusch bei Rechtskurven aufgefallen. Meiner Kollegin ist letzte Woche noch eine Abnehmbare Anhängerkupplung in Front gefahren; Sie war gerade erst eingestiegen
Tanken, Abstellen, gut.

0705 - Abfahrt zum Fahrsicherheitstraining mit dem Privat-Passat.
Hatte ja schon mal eines gemacht und wenn man ein wenig mit dem Gripwechsel aufpasst, sollte ja schon nix sein.
Wir waren immer zwei Leute pro Auto; da gibts regelmäßig Wechsel, damit jeder alle Übungen macht. Ich hatte meinen jungen Kollegen Johannes (25) dabei. Der fährt privat einen 60PS Fabia und war von dem beinahe altertümlichen Turboverhalten (ab 1950rpm gibts einen Schub) vom 1.9 PD TDI mit 130 PS dann irgendwann sehr angetan

0815 - Beginn Einweisung, Theorie

0900 - Erste Praxiseinheit: Bremsungen, Ausweichen, ABS, etc auf trockener und nasser Strecke. Der Passat schlägt sich um Welten besser als ich gedacht habe. Bremsweg auf nass/rutschig 9m aus Tempo 50 (erwartete Bremsung). Beim Ausweichen bei Auftauchen von Hindernissen 20m vorraus mit und ohne Bremsen gab es sehr wenig Ausbrechen. Das ABS von 2005 macht einen echt guten Job. Soll aber laut Instruktor auch sehr stark von den erst 3 Wochen alten Ganzjahresreifen abhängen

1115 - Mittagspause

1200 - Wieder ins Auto: Diesmal Kurven
Erst trocken mit Wohlfühl-/und vermuteter Grenzgeschwindigkeit. Dann das gleiche auf nassem Griffigen Asphalt. Dann das gleiche auf rutschigem Kunstharzboden mit Wasser. Die dritte Strecke wurden wir dann auch aufgefordert, mal zu Übertreiben und das Auto wieder einzufangen.
Dann das komplette Programm Kurve von vorne mit Bremsungen. Erste Runde immer selber bremsen wann man möchte. Zweite Runde dann nach Zuruf vom Instructor durchs Funkgerät.

1215 - Sturzregen

1230 - Durchsprache Übung "Ausweichen auf zwei Fahrzeuglängen"
Wurde wegen eben erwähntem Sturzregen (3cm Wasser auf der Fahrbahn) durchgesprochen statt durchgeführt.

1300 - Kaffeepause

1330 - Bremsen auf unterschiedlichen Gripflächen
Eine Seite nass und rutschig; eine Seite nass und Grip. Auto lenkt Richtung Grip. Lenkrad festhalten und Lenkrad nur mit zwei Fingerspitzen bedienen => ABS regelt das!

1400 - Durchsprache der bisherigen Übungen

1500 - Ab ins Auto - Dynamikplatte
Hier wird dir beim Überfahren der Platte mit Tempo 40-45 von eben jener Hydraulik-Platte die Hinterachse um 10cm versetzt. Gibt bei ungeübten immer Dreher. Hatte nur vorab Glück, weil der Instruktor immer die Richtung angesagt hat. Kollege Johannes hat sowas vorher noch nie gemacht, konnte aber mit meinen Erklärungen ohne Ausbrechen die gleichen Übungen fahren.

1512 - Erster Stint - Dynamikplatte auf Zufallsmodus
Johannes gibt im ersten Gas/Diesel.
Johannes gibt im zweiten Gas/Diesel.
Beim Einkuppeln vom Dritten gibts ein Klonk und ich habe nur noch resigniert gesagt: Fahr rechts rüber
Hab dann das Auto vom Platz gefahren und dann so abgestellt:

Da Lenken und Antrieb ohne weitere Geräusche und ohne Probleme möglich war, denke ich nur noch an Federbein, Stoßdämpfer, Federteller.
Der Rest hätte Lenken und Fahren verhindert.

FAZIT:
Würde ich jederzeit wieder mit dem Privatauto machen. Ich hätte meinem Passat von 2005 niemals diese Leistungen beim Bremsen und Ausweichen auf nasser Straße zugetraut. Man lernt sein eigenes Auto sehr gut kenn.

Den Schaden schiebe ich mal auf LAufleistung und Alter (229tkm/18Jahre). Die hinteren Dämpfer sind laut Aufkleber noch ab Werk; bei den vorderen geh ich auch davon aus.

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Bilder Achsaufbau:
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Ich hab da mal Bilder im Hof gesucht die den Aufbau der Vorderachse zeigen und bin fündig geworden:


Ich tippe inzwischen auf Dämpfergabel gebrochen oder Federteller runtergrutscht.

 

[Reaper235]

Würd erstmal eher von nem Federbruch ausgehen, der sich evtl jetzt erst zeigt oder sowas... meiner hing soweit runter als die Dämpfer damals komplett schrott waren und nichts mehr gemacht haben und da hatte ich dann das ganze Fahrwerk getauscht.

 

[S6C4]

Würde jetzt auch auf nen Federbruch tippen. Passt so von den Symptomen.

 

[Memphis]

Kurzum: Nein! Wenn du da mal seitwärts rutscht und die Querlenker machen musst weil ne Buchse oder ein Traggelenk krepiert... nene. nicht bei der Achse.

Radlager sind auch recht anfällig beim 3BG. Ich hab eins kaputt gemacht als ich das Auto vom Wagenheber etwas zügiger abgelassen habe. also nee.

WaS HaB iCh GeSaGt!!==!=?!?!?"??!"??"?!"



Spaß beiseite, Scheiße passiert. Wenigstens dort auf dem Gelände und nicht irgendwann auf der Autobahn!

Tippe auch auf Feder oder Dämpferbruch, der Schaden wird aber dann aufgebock eh direkt ersichtlich sein. Hoffe es ist sonst nicht viel kaputt!

 

[toelke]

Ja Mist. Der Schaden wäre aber wahrscheinlich so oder so irgendwann aufgetreten, ein intaktes Auto muss sowas eigentlich abkönnen.
Aber trotzdem ist so ein Fahrsicherheitstraining eine sehr lehrreiche Sache, die richtige Reaktion kann im Alltag über Crash oder eben nicht entscheiden. Ich beobachte gerade bei jüngeren Menschen mittlerweile weniger werdende Fahrfertigkeiten im Alltag, schiebe das darauf, dass das gesamte Thema „eigenes Auto“ und „Auto fahren“ nicht mehr so im Fokus ist, wie es früher üblich war.

 

[Angryhellfire]

229ktm mit dem 1.9TDI PD 130PS Motor ist ja erst eingefahren =)
Meinen Golf 4 mit demselben Motor (aber mit Chiptuning 170PS 400nm) habe ich nach über 300tkm abgegeben weil das ZMS durch war.
Federn bei den VAG Fahrzeugen gammeln in den untersten 2 Ringen gerne durch und brechen irgendwann. Viele merken es gar nicht und man kriegt dann halt einen Hängearsch.
Bei meinem Golf 4 habe ich dann gleich ein Vogtland Gewindefahrwerk eingebaut. War richtiges Gokart Feeling, aber für viele Strassen doch eher zu tief eingestellt...
Lieber etwas beim Fahrtraining als auf offener Strasse. Das war nur eine Frage der Zeit bis was passiert wäre.



Gruss Fabio

 

[Bruce Wayne]

Ich beobachte gerade bei jüngeren Menschen mittlerweile weniger werdende Fahrfertigkeiten im Alltag, schiebe das darauf, dass das gesamte Thema „eigenes Auto“ und „Auto fahren“ nicht mehr so im Fokus ist, wie es früher üblich war.

Liegt es nicht eher daran, dass Fahrfertigkeiten heutzutage nicht mehr so notwendig sind. Moderne Fahrzeuge bieten mit vielen Assitenzsystemen so viel Beihilfe, dass richtiges Beherrschen nicht mehr soooooo notwendig ist.
Beispiel, fahre die Werksangabe der 0-100 Zeit mit einem E39M5 und mit einem Golf 7 GTI (am besten noch DSG). Bei modernen autos, 2 Knöpfchen gedrückt und Fuß aufs Gaspedal. Damit will ich jedoch nicht sagen um allgmein im Rennstreckenbetrieb schnell zu Fahren bedarf es auch mit modernen Autos ein Händchen.

Ich bin bewusst mit meinem E46 zum Fahrischerheitstraining. Der hat nur ASC und das habe ich ausgeschaltet. Um mal in Grenzsituation zu realisieren was das Fahrzeug macht und mit zu bekommen, wie schmal der Grat zwischen Situation gesaved und "abgeflogen" ist.

 

[Bastet28]

genau darum macht es immer Sinn, so ein Fahrtraining mit dem eigenen Alltagsfahrzeug zu machen. Dann bist dir auch im Alltag sicher beim Fahren - was bringt es das Gebrauchtfahrzeug auf abgesperrter Sicherbeitsstrecke zu schonen und dann blind im Strassenverkehr mit Mängeln sich und andere zu gefährden. Schwachstellen aufzeigen und beheben. Nicht das Alter, sondern der Zustand entscheidet.

Lieber gute Billigreifen und dafür ein tatsächlich gutes Fahrwerk als Markenreifen mit einem defekten/verschlissenen Fahrwerk.

 

[Pepe]

Bruce… man kann auch einen F90 mit eingeschalteten Fahrhilfen während eines Trainings quer stellen. 🤟

 

[#ammensleben]

Hab das mal vor einigen Jahren mit meiner grünen Rakete gemacht.

Fazit bisher: das Ding lebt immer noch.

War schon mal echt interessant zu sehen/erfühlen, was das Auto so veranstaltet.

 

[Stefan dämmt]

Ich bereue das nicht, da mit dem eigenen Auto teilgenommen zu haben. Da hat bastet schon recht: man lernt sein eigenes Auto besser kennen.
Ärgerlich ist halt, dass ich noch auf die Ersatzteile warte und die defekte Feder in 50km entfernt der Heimat das Federbei reparieren muss.
Freu mich schon. NICHT

 

[Moe]

Hab das mal vor einigen Jahren mit meiner grünen Rakete gemacht.

Fazit bisher: das Ding lebt immer noch.

War schon mal echt interessant zu sehen/erfühlen, was das Auto so veranstaltet.

Bis du die Rüttelplatte erreicht hast, bist du doch noch am kupplung Schleifen lassen im ersten gang. Da wundert es nicht, dass der noch lebt