2x4ohm sq woofer wie besser anschliessen

Ich versuchs anders:
Du schreibst, bei einer Brückenschaltung steigt der Innenwiderstand der Endstufe an (Verdoppelt sich) und somit ist es nicht möglich bei der Brückenschaltung die 4-Fache Leistung eines Stereokanales zu haben.
Du versuchst das mit den Eton MA / AudioSystem Endstufen zu belegen die nur ca. 3-Fache Leistung im Brückenbetrieb aufweisen.

Warum gibt es dann Endstufen die im Brückenbetrieb tatsächlich auf die 4-Fache Leistung des normalen Stereokanals kommen? Sollte doch mit verdoppeltem Ri unmöglich sein?!


Das die Kette nur so stark ist wie ihr schwächstes Glied ist mir klar. Auch dass es besser ist sich den Amp einfach mal so anzuhören als auf die reinen Leistungsdaten zu schauen. Ich möchte aber die genaue Theorie dahinter verstehen. Und die kann ich nicht verstehen wenn es zig Endstufen gibt die deiner Theorie widersprechen.
 
Meine rechnung beruht auf der annahme,dass bei 8 ohm brücke jeder kanal 4 ohm sieht und dementsprechend ca. die leistung von beiden einzelkanälen an 4 ohm summiert anliegt. Das deckt sich auch mit dem was ich bisher so bei leistungsangaben von endstufen gesehen hab. Die rechnung von mister cool zeigts ja nochmal anschaulich.

hiermit widersprichst du dir doch selber da mister cool ja eben nicht dieser Meinung ist.
mit schlrierhaften werten meinte ich deine erwähnten 1400w bei der mm333.

trotzallem ist mir die leistungsfindung zu 4ohm brücke ersichtlich und daher uninteressant!
die frage ging auf 8ohm brückenleistung.

Ja ok, da hatte ich nen kleinen Knoten im Hirn.

Somit gilt doppelte Impedanz=halbe Leistung, wie Mister Cool ja schon ausführlich geschrieben hat.

Die 1400W waren komplett ideal gerechnet, wenn bei halber Impedanz doppelte Leistung raus käme, dann müsste sie die 1400W an 4Ohm Brücke machen...

Edit: jetzt hab ich wieder meinen knoten halbwegs gelöst. Mir gings im prinzip darum, dass ich der meinung bin,dass man für den brückenbetrieb die doppelte leistung eines einzelnen kanals an der halben impedanz nehmen kann. Und das geht ja auch aus den herstellerangaben hervor. Vergleicht man 4ohm an einem kanal mit dem brückenbetrieb 4 ohm ist klar dass intern ein zusätzlicher widerstand hinzukommt aber schließe ich dein chassis mit 2x4 ohm einmal getrennt an einzelne kanäle und einmal in reihe geschaltet gebrückt dran ändert sich an der gesamtleistung nix.
 
Zuletzt bearbeitet:
TimTaler schrieb:
trotzallem ist mir die leistungsfindung zu 4ohm brücke ersichtlich und daher uninteressant!
die frage ging auf 8ohm brückenleistung.

Meiner Beobachtung nach, entspricht die 4-Ohm-Brückenleistung der zusammenaddierten 2-Ohm-Leistung je Kanal.

z.B. 2 x 440 W @ 2 Ohm --> 1 x 880 W @ 4 Ohm gebrückt

Ich gehe davon aus, dass es sich bei 4 Ohm zu 8 Ohm ebenso verhält.

z.B. 2 x 265 W @ 4 Ohm --> 1 x 530 W @ 8 Ohm gebrückt.

Wenn ich Deine Frage richtig verstanden habe, dann müsste dies die Information sein, die Du gesucht hast. So kannst Du Dir ganz einfach errechnen, welche Leistung bei Deinem Verstärker gebrückt an 8-Ohm zu erwarten ist.

Alles Gute, Kim..
 
hallo Kim ja soweit ja auch meine Vermutung/Hoffnung. Allerdings hat mir Mister Cool da ne andere Rechnung gemacht.
Inwieweit das messtechnisch bestätigt ist weiss ich aber nicht.
 
Also rein vom Logischen funktioniert es relativ einfach

Hier vereinfacht.e Darstellung

Betrachten wir es getrennt Einzelkanal/Brücken und dann 4/8 Ohm

1. Angenommen wir betreiben eine Endstufe im Stereobetrieb.
An den Lautsprecherklemmen liegt eine Spannung U=20V.
Angeschlossen wird ein Chassis mit R=4Ohm
Der Strom ist I=5A (I=U:R)
Die abgegebene Leistung ist 100W (P=U*I)

Also im Stereobetrieb haben wir 2x100W @4Ohm

Jetzt schalten wir um auf Brückenbetrieb

An den Lautsprecherklemmen liegt jetzt eine doppelte Spannung U=40V.
Angeschlossen wird ein Chassis mit R=4Ohm
Der Strom ist I=10A (I=U:R)
Die abgegebene Leistung ist P=400W (P=U*I) -> also die VIERFACHE Leistung des Einzelkanals!

Aber wir wissen, dass im Brückenbetrieb nicht nur die Spannung an den Klemmen, sondern auch der Innenwiderstand der Endstufe sich verdoppelt, also wird auch das R grösser und sich de Facto die Leistung eher bei ca. DREIFACHER Leistung (und nicht doppelter) eines Einzelkanals einpendeln

Also im Brückenbetrieb haben wir ca. 1x300W @4Ohm

2. Und jetzt zum Vergleich 4 vs. 8 Ohm

Angenommen wir betreiben die Endstufe im Brückenmodus
An den Lautsprecherklemmen liegt eine Spannung U=40V.
Angeschlossen wird ein Chassis mit R=4Ohm
Der Strom ist I=10A (I=U:R)
Die abgegebene Leistung ist 400W (P=U*I) -> de Facto 300W

Also im Brückenbetrieb haben wir ca. 1x300W @4Ohm

Und jetzt Schliessen wir ein Chassis mit R=8Ohm
Der Strom ist I=5A (I=U:R)
Die abgegebene Leistung ist P=200W (P=U*I) -> de Facto 150W

Also im Brückenbetrieb haben wir ca. 1x150W @8Ohm
Wir haben jetzt eine HALBE Leistung

Langer Rede kurzer Sinn

Brückenbetrieb verdreifacht die Leistung (eines Einzelkanals)
Verdoppelung der Impedanz halbiert die Leistung (egal ob an Einzelkanal oder in Brücke angeschlossen)

Das ganze ist vereinfacht und unter der Annahme, dass die Netzteile/Bauteile es mitmachen :-)

Und jetzt zu Ursprungsfrage welche Anschlussvariane besser ist?

Bei dir wäre es 2Ohm vs. 8Ohm (vervierfachte Impedanz), also wäre die Leistung nicht halbiert sondern geviertelt!
Angenommen deine Endstufe liefert 900W an 2Ohm, dann sind es auf 8Ohm umgerechnet 225W. Ich würde dazu sagen, solange Du weniger als 225W brauchst, ist die 8Ohm Variante besser. Aber wenn Du mehr brauchst, dann nutzt nix ein höherer Dämpfungsfaktor, wenn der Endstufe die Puste ausgeht

ich hab jetzt mal versucht deine Rechnung nachzustellen mit den Leistungswerten der ArcAudio 1500xxk. HAbs aber mental nicht auf die Reihe bekommen
 
Ich versuchs anders:
Du schreibst, bei einer Brückenschaltung steigt der Innenwiderstand der Endstufe an (Verdoppelt sich) und somit ist es nicht möglich bei der Brückenschaltung die 4-Fache Leistung eines Stereokanales zu haben.
Du versuchst das mit den Eton MA / AudioSystem Endstufen zu belegen die nur ca. 3-Fache Leistung im Brückenbetrieb aufweisen.

Warum gibt es dann Endstufen die im Brückenbetrieb tatsächlich auf die 4-Fache Leistung des normalen Stereokanals kommen? Sollte doch mit verdoppeltem Ri unmöglich sein?!

Bevor Du Fragen erneut stellst, solltest Du vorher die Antworten darauf lesen

....Und ich habe doch zig mal geschrieben, dass das ganze Rechenmodel total vereinfacht ist, um überhaut die Zusammenhänge und Auswirkung verstehen zu können. Das heist, dass es immer Konstruktionen/Schaltungskonzepte geben wird, die von dem ALGEMEINEN / VEREINFACHTEN Aufbau abweichen und andere Parameter aufweisen. Da muss man sich doch nich so starrsinig an den plakativen Zahlen klammern ;-)

Und auch wie bereits gesagt, werte mal viele Endstufen aus, dann sehen wir, ob es zig Endstufen gibt, die mehr als das Vierfache Leistung in Bricke erbringen, oder der Regelfall eher dadrunter liegt -> mache mal die Hausaufgaben :-)
 
ich hab jetzt mal versucht deine Rechnung nachzustellen mit den Leistungswerten der ArcAudio 1500xxk. HAbs aber mental nicht auf die Reihe bekommen

Wir haben doch gesagt, dass das Verdoppeln der Impedanz die Leistung halbiert

Wenn die Arc folgende Leistungswerte hat

4 ohms: 510 watts x chan.
2 ohms: 1000 watts x chan.

dann sind es (vereinfacht hochgerechnet) bei 8 Ohm ca. 255W (510/2)
 
ich meinte eher den rechenweg mit I U R und P
denn das ganze müsste ja allgemeingültig sein.

oder war das ganze nur rein hypothetisch zum veranschaulichen?
 
Ok, hier mit Rechenweg (man, ich sollte meinen Job zum Physiklehrer wechseln :-) )

Angenommen die Arc liefert (gerundet) 500W an 4 Ohm.

Wir wissen, dass P = U^2 : R
Daraus ergibt sich U = Wurzel (P * R) = Wurzel (500*4) = Wurzel (2000) = 44,7V (wir müssen ja wissen, welche maximale Spannung die Endstufe an den Lautsprecherklemmen generiert)

Also wenn an den Lautsprecherklämmen 44,7V anliegen und ein Chassis mit 4 Ohm angeschlossen wird, dann fliesst ein Strom von I=U:R=44,7:4=11,18A. Das ergibt als Quercheck die Leistung P=U*I=44,7*11,18=500W

Und jetzt anstatt 4 Ohm schliessen wir 8 Ohm an. Die maximale Spannung an den Klemmen bleibt bei U=44,7V, aber der Strom halbiert sich (wegen des doppelten Wiederstandes) -> I=U:R=44,7:8=5,59A. Das ergibt die Leistung P=U*I=44,7*5,59=250W

Quod erat demonstrandum

So einfach ist es. :-)
 
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Ich muss mich jetzt doch nochmal melden, weils mir einfach keine Ruhe gelassen hat.
Ich finds auch gut, dass Mister Cool da immer direkt ran geht und sich das ausrechnet und herleitet, anstatt nur auf Vermutungen zu vetrauen. Allerdings hat sich da in der ersten Rechnung ne Ungenauigkeit eingeschlichen.

Also im Stereobetrieb haben wir 2x100W @4Ohm

Jetzt schalten wir um auf Brückenbetrieb

An den Lautsprecherklemmen liegt jetzt eine doppelte Spannung U=40V.
Angeschlossen wird ein Chassis mit R=4Ohm
Der Strom ist I=10A (I=U:R)
Die abgegebene Leistung ist P=400W (P=U*I) -> also die VIERFACHE Leistung des Einzelkanals!

Aber wir wissen, dass im Brückenbetrieb nicht nur die Spannung an den Klemmen, sondern auch der Innenwiderstand der Endstufe sich verdoppelt, also wird auch das R grösser und sich de Facto die Leistung eher bei ca. DREIFACHER Leistung (und nicht doppelter) eines Einzelkanals einpendeln

Also im Brückenbetrieb haben wir ca. 1x300W @4Ohm

Soweit passt alles meiner Meinung nach, das Dreifache ist hier der angenommene Wert, zusammen mit dem Innenwiderstand.

2. Und jetzt zum Vergleich 4 vs. 8 Ohm

Angenommen wir betreiben die Endstufe im Brückenmodus
An den Lautsprecherklemmen liegt eine Spannung U=40V.
Angeschlossen wird ein Chassis mit R=4Ohm
Der Strom ist I=10A (I=U:R)
Die abgegebene Leistung ist 400W (P=U*I) -> de Facto 300W

Also im Brückenbetrieb haben wir ca. 1x300W @4Ohm

Und jetzt Schliessen wir ein Chassis mit R=8Ohm
Der Strom ist I=5A (I=U:R)
Die abgegebene Leistung ist P=200W (P=U*I) -> de Facto 150W

Also im Brückenbetrieb haben wir ca. 1x150W @8Ohm
Wir haben jetzt eine HALBE Leistung

Mit dieser Halbierung bin ich nicht einverstanden, denn da rechnest du wieder ideal, ohne den Innenwiderstand zu berücksichtigen, der sich ja nicht mit halbiert. Wenn sich die Leistung aufgrund der Innenwiderstände bei halber Impedanz nicht genau verdoppelt, dann halbiert sie sich auch nicht bei doppelter Impedanz exakt.

Und viele Verwirrungen kamen in diesem Thread glaubd aher, dass alle das gleiche meinten aber aneinander vorbeigeredet haben.

Ich hab mal ausgerechnet was ich meine. Da sieht man, dass diese Aussage so nicht korrekt war, es sind nämlich keine Äpfel und Birnen;)
Hier sieht man ganz klar, dass die Leistung im 4 Ohm Brücke Betrieb das DOPPELTE der 2 Ohm Leistung ist.
Du vergleichst Äpfel mit Birnen!!!

Leistungsberechnung Brückenschaltung.JPG
Uk bezeichnet hier die Spannung eines Kanals, hab ich vergessen reinzuschreiben.


Demnach gilt für die MeanMachine: Brücke 8Ohm = 720W = 2*360W Stereo 4Ohm
 
Hi,
zuerst es freut mich sehr (!!!), dass ich auch andere zum Nachdenken und Nachrechnen animieren konnte. Gut gemacht!

Ich stehe auf Daten, Fakten, Formeln und mag keine Deutungen, Nachplappern von "Hörensagen" und das typische "ich weiss nicht wie es richtig ist, aber ich weiss, dass Du falsch liegst" :-)

Und zu Deinen Bemerkungen:

1. Bez. Ungenauigkeiten

Ich wiederhole es zum "hundersten Mal", dass ich ganz bewust und gewollt ein sehr vereifachtes Rechenmodel und sehr plakative Werte gewählt habe, damit auch diejenige folgen können, die sich nicht gleich mit einer Integralrechnungen rumschlagen wollen (ich auch nicht, sonnst müsste ich mich wieder daran erinnern, was ich vor über 30 Jahren gelernt habe).
Und dass es auf Grund von besonderer Schaltungskonzepten ausnahmen von dem genanten Grundprinzip geben wird, dürfte auch jedem klar sein..

2. Bez. Vergleich Äpfel und Birnen usw.

Ich habe ganz bewust die zwei Themen:
a) Unterschied Einzelkanal vs Brückenbetrieb
b) Unterschied 4Ohm vs. 8Ohm

getrennt betrachtet. denn die Vermengung und Vermischung dieser zwei vollkom unabhängigen Faktoren in einer Erklärung des Prinzips sorgt nur für Verwirrung. Dass manche Diese dinge nicht auseinader halten können, haben wir in diesem Thread reichlich oft beobachtet
 
hi sierra, hi mister cool.
schön das ihr euch die mühe gemacht hattet es auszurechnen.

schlussendlich kommt ihr aber eben beide zu nem vollkommen unterschiedlichen Ergebnis.
nach deiner rechnung würden eben bei der mean 360w ca rauskommen gegen die ca 720w vom sierra.
Übertragen auf die Arc bei dir 225w gegen ca 500w nach soerras Rechnung.

und nu kann ich mir wieder ein endergebnis aussuchen.
Papier ist ja geduldig.
ich hab jetzt bei Amp-performance ne anfrage gestellt ob er demnächst mal ne 8ohm brücke messung mitmachen kann.
 
Das wollte ich mit der Rechnung ja eigentlich zeigen, dass es in meinen Augen keine zwei völlig unabhängigen Faktoren sind. Wenn ich wissen will wieviel Leistung bei 8 Ohm Brücke rauskommt guck ich an wieviel jeder Kanal einzeln an 4 Ohm bringt und nehm das mal 2. Die Brückenleistung an 4 Ohm halbieren, würde das falsche Ergebnis liefern, weil der Verstärker nicht ideal arbeitet und im Brückenbetrieb eben auch nicht die 4-fache Leistung abgibt.

Ich möchte ja auch nix total abgefahrenes berechnen und es verständlich halten und auch alles als freundlichen Austausch verstehen.:beer:
Da ich vom inneren Aufbau nicht soviel Ahnung hab, sondern eher nur in hellen Momenten mal einigermaßen gut rechnen kann, kann ich bestimmt auch noch einiges lernen.

Edit: Der Tobias von Amp-Performance kann das sicher auch gut erklären.
Edit 2: Außerdem sind unsere Ergebnisse gar nicht so unterschiedlich, wies es scheint. Ich stütz mich ja voll auf die Rechnung von Mister Cool. Ich hab lediglich im Brückenbetrieb den Innenwiderstand der Endstufe bei 8 Ohm nicht mit halbiert, weil der ja konstant bleibt. Mister Cool hat ihn anfangs berücksichtigt, deshalb kamen bei 4 Ohm Brücke 300 statt 400W raus und anschließend bei dem Sprung auf 8 Ohm vergessen ihn wieder zu berücksichtigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo

mal was anderes neben der leistungsdiskussion in relation zum anschlusswiderstand

das chassis was zum einsatz kommt wird ja reconed , wieso dann nicht ne passende spule mit wunschwiderstand einsetzen lassen ?

also D2 oder S4 wobei auch D8 gehen würde

Mfg Kai
 
weil es für diesen speziell nur d4 gibt.
ich hätte sicher auch ne andere impedanz wählen können aber dann wäre es ja wohl eher ein zwitter mit anderen parametern.
 
hallo

dann bleibt dir nix anderes wie auf 8 ohm klemmen

Mfg Kai
 
Also, ich muss mich nach langem Überlegen und nachforschen nochmal hier melden:

Aussage:
Bei einer Brückenschaltung verdopptelt sich der Innenwiderstand --> Korrekt

Aussage:
Bei einer Brückenschaltung vervierfacht sich die Leistung --> im idealen Verstärker korrekt (Ideal gibt es aber nicht)

Aussage:
Die Brückenleistung pendelt sich bei der ca. dreifachen Leistung ein --> Hier widerspreche ich.

Ich hole jetzt mal von ganz vorne aus:

Bedingungen:

Ein Lautsprecher mit Re = 4 Ohm bzw. Re = 2 Ohm --> Vereinfacht die Rechnung
Ideales Netzteil mit unendlicher Stromlieferfähigkeit


Beispiel Eton MA 100.4

Leistung 4 Ohm Einzelkanal: 75W

Daraus folgt: P = U² / R
U = root(P*R)
U = root (75W * 4 Ohm)
U = Root (300V²)
U = 17,32V

P = U * I
I = P / U
I = 75W / 17,32V
I = 4,33A

Kontrolle:
R = U / I
R = 17,32V / 4,33A
R = 4 Ohm.

Wir haben also einen Verstärker der an einem Kanal 75W an 4 Ohm liefern kann ( bei 17,32V und 4,33A)


Leistung 2 Ohm Einzelkanal: ??? W

Da wir die Maximalspannung kennen ( 17,32V) können wir einfach auf die Leistung schließen:

P = U² / R
P = ( 17,32V * 17,32V ) / 2 Ohm
P = 300V² / 2 Ohm
P = 150W

Die Leistung der Endstufe an 2 Ohm pro Einzelkanal ist somit 150W.

Jetzt werfen wir mal einen Blick ins Handbuch Seite 19:

4 Ohm Belastung pro Kanal : 75W (Unser Ursprungswert)
2 Ohm Belastung pro Kanal : 100W

Moment, wir haben aber doch gerade eben 150W an 2 Ohm ausgerechnet?
Genau, hier kommt in der Realität das Thema Netzteil ins Spiel.

Dies ist ein ganz gutes Beispiel um zu zeigen, wie Grenzgängig viele Endstufen Netzteile ausgelegt sind.
Die Endstufe könnte an 2 Ohm 150Watt leisten, wenn das Netzteil der Endstufe genügend Strom liefern könnte.
Tut es aber nicht!

Das Netzteil kann der Endstufe nur einen Maximalstrom liefern der unterhalb der maximalen Leistungsfähigkeit der Endstufe liegt:

P = U * Imax
Imax = P / U
Imax = 100W / 17,32V
Imax = 5,78A.

Das Netzteil der Endstufe kann in diesem Fall maximal 5,78A liefern.

So, jetzt betrachten wir bei gleichen Bedingungen wie oben geschrieben (Ideal) mal die Brückenleistung:

Bei der Brückenschaltung von Endstufen verdoppelt sich die Wirksame Ausgangsspannung. (Sehr schön erklärt HIER)

Wir haben also jetzt eine Endstufe mit 34,64V (17,32V*2)

Ubr = 34,64V

Da sich bei der Brückenschaltung aber auch der Innenwiderstand verdoppelt, müssen wir diesen nun ermitteln.
Dies macht man am einfachsten über den Dämpfungsfaktor.
Dieser ist im Datenblatt angegeben mit >200.

Der Dämpfungsfaktor D bestimmt sich wie folgt:

D = Dämpfungsfaktor
Rlsp = Impendanz Lautsprecher
Ri = Innenwiderstand

D = Rlsp / Ri
Umgestellt auf Ri:

Ri = Rlsp / D
Ri = 4 Ohm / 200
Ri = 0,02Ohm.

Dieser Innenwiderstand liegt in Reihe zum Lautsprecherwiderstand.
Bei den Leistungsangaben im Datenblatt ist der Ri ja bereits berücksichtig. Also bei 4 Ohm -> 75W ist der Ri bereits enthalten. Wir müssen ihn also nur noch einmal addieren.

Der Gesamtwiderstand Rg ist folglich:

Rg = Rlsp + Ri
Rg = 4Om + 0,02Ohm
Rg = 4,02Ohm.

Jetzt berechnen wir die Brückenschaltung erneut:

P = Ubr² / Rg
P = (34,64V * 34,64V) / 4,02Ohm
P = 1200V² / 4,02Ohm
P = 298W

Die Brückenleistung bei dieser Endstufe wäre mit optimalen Netzteil also 298Watt

Wenn wir die Endstufe berechnen ohne den Ri zu betrachten kämen wir auf 300W.

Die Brückenleistung im Realfall ist also durchaus abhängig vom Ri, aber da moderne Transistorendstufen im Regelfall einen Dämpfungsfaktor > 100 (Meist sogar >1000) aufweisen, sind dessen Einflüsse zu vernachlässigen.
Der Unterschied bei Betrachtung mit Ri und ohne Ri macht hier <1% unterschied! (Das dürfte sich durchaus im Bereich der Messtoleranz liegen und ist vernachlässigbar.)

Jetzt werfen wir nochmal einen Blick ins Datenblatt Seite 19:

4 Ohm Belastung gebrückt: 200W

Moment, wir haben gerade 298W gerechnet, aber im Datenblatt sind nur 200 angegeben? Woran liegt das?
Genau, an der Begrenzten Stromlieferfähigkeit im Realfall.

Wir haben vorher berechnet:
Imax = 5,78A
Ubr = 34,64V

Hiermit können wir die Maximalleistung Pmax nun bestimmen:

Pmax = Imax * Ubr
Pmax = 5,78A * 34,64V
Pmax = 200W

Hiermit sehen wir, dass die Endstufe zwar bis zu 298W liefern könnte, aber das Netzteil die abgegebene Leistung auf 200W begrenzt.


Fazit:

Die Leistung einer Endstufe im Brückenbetrieb vervierfacht sich nahezu.
Diese "verdreifachung" von Mr. Cool, liegt nicht etwas am Prinzip der Brückenschaltung, sondern an der begrenzten Stromlieferfähigkeit der Endstufe wie sie z.B. bei der Eton MA 100.4 zu beobachten ist, nicht aber bei einer PA 2802

Gehen wir nun auf das Beispiel des TE ein:

Mean Machine 333:

5 Messungen auf Amp-Performance bei STEREO 4 Ohm:

1. 361W
2. 380W
3. 376W
4. 361W
5. 380W

Macht im Mittel:

P = (361W+380W+376W+361W+380W)/5
P = 371,6W

Der Einfachkeit halber gehen wir von 370W aus:
D.h. die Endstufe + NT kann mindestens 2x 370W ( Stereo = 2) --> 740W liefern.

P = 370W
Pmax > 740W

Gemessen wurde das ganze an 4 Ohm, daraus folgt:

P = U² / R
U = Root( P * R)
U = root( 370W * 4 Ohm)
U = root(1480V²)
U = 38,47V

R = U / I
I = U / R
I = 38,47V / 4 Ohm
I = 9,62A

Der TE möchte die Endstufe im Brückenbetrieb betreiben, somit verdoppelt sich die Spannung:

Ubr = 2 * U
Ubr = 38,47V * 2
Ubr = 77V

Daraus folgt die Brückenleistung:

Pbr = Ubr² / R
Pbr = ( 77V * 77V )/ 8 Ohm
Pbr = 5929V² / 8 OHm
Pbr = 741W

Den Innenwiderstand habe ich, aufgrund der Ergebnisse der Rechnung vorher, sowie der Ursache dass ich keine belastbaren Daten gefunden habe, vernachlässigt.
Im Beispiel vorher war der Einfluss des Ri < 1%. Gehen wir vom Worst Case (Die Endstufe ist nicht mehr die neueste und Bauteile altern) aus und nehmen 5% Einfluss durch Ri an.
Somit bleiben immernoch folgende Leistungsdaten übrig:

Pbr ges = Pbr * 0,95
Pbr ges = 741W * 0,95
Pbr ges = 703W.

Kontrolle:

Pmax > Pbr ges
740 > 703
Ja

Die Mean Machine wird also ca. 703W an 8 Ohm Brücke liefern können.




Zusammenfassung:

Bei einem Transistorverstärker moderner Bauart kann man zur Bestimmung der Brückenschaltung mit einer akzeptabel geringen Abweichung die Einzelkanalleistung bei entsprechendem Widerstand vervierfachen.
Bei Röhrenendstufen ist die Sachlage wieder anders, da hier der Dämpfungsfaktor deutlich kleiner ist!
Ebenso ist zu beachten, dass es sich hier um eine rein theoretisch Betrachtung mit Ohmschen Widerstand, ohne Berücksichtigung von Impendanzspitzen / Induktivitäen handelt.
 
Die Leistung einer Endstufe im Brückenbetrieb vervierfacht sich nahezu.
Diese "verdreifachung" von Mr. Cool, liegt nicht etwas am Prinzip der Brückenschaltung, sondern an der begrenzten Stromlieferfähigkeit der Endstufe wie sie z.B. bei der Eton MA 100.4 zu beobachten

Bei einem Transistorverstärker moderner Bauart kann man zur Bestimmung der Brückenschaltung mit einer akzeptabel geringen Abweichung die Einzelkanalleistung bei entsprechendem Widerstand vervierfachen

Tool gerechnet, gut gemacht, anerkennung!

Aber ich muss Dich wieder ein Bisschen durcheinander bringen :-)

Ich nehme an, die mm333 ist einigermassen stromlieferfähig und trotz dem bringt sie nur das dreifache in Brücke -> 1156W -> siehe die gleiche Quelle wie für Deine 380W.

Nennleistung gemessen nach DIN 45500 bis 1% Klirrfaktor bei 13,5V
Autotek Model 333
The Mean Machine by Stephen Mantz
1 × 380 Watt Kanal 1 an 4 Ohm
2 × 380 Watt Kanal 1 + 2 an 4 Ohm bei 13,3V Versorgungsspannung
1 × 1156 Watt Kanal 1 + 2 gebrückt an 4 Ohm bei 13,2V

Also ich wiederhole es gerne noch mal, es ist sinnlos sich an einem generischen Rechen-Model oder nur an dem Stromlieferprinzip zu klammern. Es kommt auf das Gesamtkonzept/Aufbau an.

Würdest Du z.B. jetzt Deine eigene Formeln/Rechenmethode einsetzen und die Maximalspannung von den gemesseneren 1156W ableiten

U =root(1156*4) = 68V

dann würdest Du auf eine Leistung bei 8Ohm in Brückenmodus von 578W kommen (und nicht wie Du es vorher von der Stereoleistung abgeleitet mit 703 errechnet hast)

I = U/R = 68/8 = 8,5A
P = U*I = 68*8,,5 = 578W

An dem Beispiel kannst Du sehen, dass es bei der Ursprungsfrage des TE Unterschied macht und sinnvoll ist zu überlegen, ob man die Leistung in Brücke an 8Ohm von der bekanten Stereoleistung an 4Ohm (380W) oder lieber doch von der ebenfalls bekannter Leistung in Brücke an 4Ohm (1156W) ableitet. Die zweite Methode hätte den Vorteil, dass sie die von mir genannten Gesamtkonzeptspezifika des Brückenbetriebs berücksichtigt

Jetzt verstehst Du besser, warum ich gegen die Vermischung der beiden Prinzipien: Dopplung der Impedanz und Änderung des Schaltungskonzepts bin. Es sorgt nur für Verwirrung.

Also wie Du siehst, ich traue keinen Zahlen, die ich nicht selbst manipuliert habe :-)

Natürlich in Praxis ist die ganze Rechnerei vollkom ohne Bedeutung, aber zumindest für uns beide interessant, erfrischend und gut fürs Gehirnjogging
 
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