Was ist messbar, was ist hörbar?

Herausgelöst aus Likos Einbautopic geht es nun mit der Diskussion um mess- und hörbare Unterschiede hier im Thema weiter. Weiterhin wurde der Name des Topic geändert um eine offene Diskussion zu fördern und nicht mit Namen des Topcis schon eine klare Meinung vorzugeben :beer:
 
@Dirk: Wintersetup? Ist ein Witz, oder? Hast du keine Heizung im Auto?!

Über sowas mache ich keine Witze ;)

Die Temperatur ist ein riesen Thema im Auto und ja ich fahre viel Kurzstrecke.

Im Sommer haben die Komponenten erstmal 50 Grad wenn ich einsteige ins Auto, da muss man schon mal eine halbe Stunde fahren bis das auf 25 Grad runter gekühlt ist bis in den letzten Winkel.
Im Winter eben genau anders rum.
Und das betrifft ja nicht nur die Anlage selber, auch das ganze Auto ändert sein Resonanzverhalten, Kunstoff, Blech, Alubutyl usw.

Als Soundjuror steht man dann vor fassungslosen Teilnehmern, weile beide "vermeintlich" völlig unterschiedliche Anlagen gehört haben.
Da reicht es schon wenn HT und MT einseitig mal 15 Minuten Sonne gesehen haben, schwupps ist der Fokus futsch und die Tonalität evtl auch unausgewogener als gewohnt.

Ein Auto zum Klingen zu bringen ist so viel komplexer als eine Homehifianlage, das macht für mich den Reitz an dem Hobby aus.
Im Auto passiert vieles was man mit trockener Physik und Messen kau noch erfassen kann.
Wenn alle logischen Ansätze scheitern ist meist der unlogischste Ansatz der richtige, zumindest was die Akustik im Auto betrifft.

Das ändert aber nichts daran, das man klanglich relevante technische Daten der verbauten Geräte sehr genau messen kann und auch klanglichen Eigenschaften zuordnen kann mit entsprechender Fachkenntnis, nicht umsonst muss man den Kram studieren.
 
Hallo,

vorneweg haben die meisten hier sicher mehr Ahnung als ich. Das Fachwissen hier bewundere ich schon. Wie jeder hier habe ich jedoch 2 Ohren. Dass es nun Psychoakustik gibt will ich auch nicht ausschließen. Rein vom logischem her sollte diese jedoch so funktionieren dass besonders teures Equipment als das mit besserem Klang empfunden wird. Aus eigener Erfahrung hab ich auch schon oft die Erfahrung gemacht dass z.B. der teurere
Verstärker besser klingt. Ich hab jedoch auch schon einige male Situationen gehabt wo ich dem günstigeren Produkt dem besseren Klang zugeschrieben habe und dies jetzt auch bei eigenen Käufen. Wie kann dann hier die
Psychoakustik manchmal versagen? Ich geh (zumindest bewusst) neutral ran an Vergleiche ob dann unterbewusst dennoch mein Gehirn Klangtuning betreibt kann ich nicht ausschließen. Ebenso können meiner Meinung nach jedoch auch diejenigen es nicht ausschließen die fest davon überzeugt sind dass es keine Unterschiede gibt das auch hier die Psychoakustik Unterschiede wegbügelt und sich alles gleich anhört.

Die Psychoakustik funktioniert leider nicht so einfach. Auch ohne Kenntnis der Komponenten wird das Gehör nicht wirklich richtig arbeiten. Es werden kleinste Pegelunterschiede als besser wahrgenommen oder auflösender oder freier oder dynamischer. Auch ein Badewannen Frequenzgang wird unbewusst als besser bevorzugt. Deshalb wurde in Blindtests mit einem Sony Discman gegen sehr gute CD Player zu fast 100% der popelige Discman als deutlich besser wahrgenommen, obwohl er von den Messwerten nicht sonderlich gut bis Miserabel war. Deswegen ist die Versteifung auf Messwerte in der dritten Nachkommastelle uninteressant. Das Gehör richtet sich nach anderen Kriterien.
 
Vielen Dank Moe! :thumbsup:

@Dirk: gehe ich recht in der Annahme, dass besonders „analoge“ Stufen diesem Einfluss unterliegen?

Bei den Lautsprechern eventuell auch bestimmte Materialien mehr als andere?

Wirklich deutliche Einflüsse könnte ich bisher eigentlich nur im Winter bei richtig tiefen Temperaturen feststellen.

Evtl wäre es ja sinnvoll für dich eine Standheizung nachrüsten zu lassen?

Grüße Micha :beer:
 
Das die Lautsprecher im Winter anders Klingen als im Sommer konnte ich auch schon feststellen. Ich gehe einfach mal davon aus, dass die Sicken usw. im Winter einfach härter sind. Messen konnte ich das häufig. Abends in der Garage eingemessen, super F-Gang. Am nächsten Tag nochmal gegen gemessen, bei -Grade... Einbrüche überall..... War schon doof....
 
Vielen Dank Moe! :thumbsup:

@Dirk: gehe ich recht in der Annahme, dass besonders „analoge“ Stufen diesem Einfluss unterliegen?

Bei den Lautsprechern eventuell auch bestimmte Materialien mehr als andere?

Wirklich deutliche Einflüsse könnte ich bisher eigentlich nur im Winter bei richtig tiefen Temperaturen feststellen.

Evtl wäre es ja sinnvoll für dich eine Standheizung nachrüsten zu lassen?

Grüße Micha :beer:

Ich denke den Stufen ist das ziemlich egal, sie brauchen im Winter halt länger um den optimalen Arbeitsbereich zu erreichen.
Hauptsächlich geht es um die Lautsprecher.
Das mit der Standheizung erübrigt sich hoffentlich im kommenden Jahr durch den Bau einer Garage.
 
dirk, wieviele setups hast du denn?

im stand sommer normal
fahrt sommer normal
im stand sommer hitze
fahrt sommer hitze
im stand winter normal
fahrt winter normal
...
...
fahrt im winter extrem, also zwischen winter normal und sommer normal

welche faktoren hast du bei deinen presets berücksichtigt?

und wenn die amps einige zeit brauchen, um in den optimalen bereich zu kommen,
und du aber zügig optimal musik hören willst, musst du das doch auch bei deinen setups berücksichtigen, oder?
 
Ich habe genau 1 Setup mit 2 Shelf mit denen ich es schnell mal fülliger oder schlanker machen kann.
Wenn das Grundsetup mal richtig gut wird irgendwann, mache ich mir vielleicht die Mühe 2 Temperatur Varianten zu erstellen.
Aktuell macht es noch keine Sinn für sowas Zeit zu verschwenden.
 
2 setups haben ja viele, benutzen es für stand und fahrt.


hast du nicht geschrieben, dein setup für den winter sieht deutlich anders aus???
 
Ja ich habe nach dem Finale wo ich bei ca 22 Grad abgestimmt habe nochmal einiges anpassen müssen auf ca 10 Grad.
Ist natürlich nicht ganz sauber einzuschätzen bei einem so frischen Setup.
 
Hallo Robert,

hast du etwa keine 3 Setups je nach ABC-Stellung? Weisst ja die Resonanz des Pulsationsdämpfers ändert sich je nach Stellung der Sperrventile xD

Dann noch die ganzen Setups für kaltes/mittleres/heißes Pentosin im Kreislauf? Und du weisst ja wie empfindlich der M113 auf Zustand der 16 Zündkerzen und der Motorlager reagiert, wären 16x3 Setups je nach Verfassungszustand.

Viele Grüsse
Bari
 
Genau diese polemische Art der Postings ist es, die verhindert, dass sich beide Lager etwas annähern.
 
Also ich meins Ernst, wenn du mal nen alternden Pulsationsdämpfern gehört/gefühlt hättest wüsstest um dessen Auswirkungen für die Fahrzeugakustik dagegen sind THDs harmlos xD Vor dieser Misere sollte sich die Community nicht verschliessen und war ja eh an SL-Driver gerichtet wie die es gelöst haben, der Rest kann ja nix zu beitragen und sich glücklich schätzen das nicht auch noch einbeziehen zu müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin!
Also es ist ja unbestritten das Hören, genau wie Schmecken und die anderen Sinnneswahrnehmungen, höchst subjektive und individuelle Ergebnisse erzielen 😱
Man kann das weder messen indem nach sich eine Messleitung in die Nase stopft noch vergleichen da es jeder anders empfindet.

Aber es ist ja auch völlig legitim das der eine die Meinung vertritt das Faktor XY definitiv Einfluss haben muss und der nächste sagt, er hört nur was er hört, oder hören will 🤭
Und das steht jedem frei, da keiner sagen was der andere hören soll, kann oder muss.

Mit 19 war ich gefühlt am Zenit der Bassqualität angelangt mit einem 25er Axton...und bin debil grinsend zu Brooklyn Bounce durch Paderborn gedüst.
Wahrnehmung und auch die Erwartungshaltung verändert sich mit wachsender Hörerfahrung. Zum Glück 🤗

Schönen Dienstag!
VG
Rolf
 
Das mit den zwei Setups ist gar keine so schlechte Idee.
Allerdings hätte ich gefühlt (noch nicht gemessen) dem nicht passenden Arbeitspunkt bei Class A Stufen im Winter mehr Bedeutung zugesprochen.
Besonders weil es im Kofferraum ja länger kalt sein dürfte als im Fahrgastraum.

@Rolf: natürlich lernt man immer dazu und auch Hörgewohnheiten ändern sich.

Allerdings finde ich, dass Nico es schon ziemlich gut auf den Punkt gebracht hat.
Die Wiedergabe ist eben nicht subjektiv.

Und den Weg dahin sollten wir zusammen versuchen zu finden.

Zum Einfluß des Autos selbst: mir würde es schon sehr gut gefallen, wenn alle nachrüst DSPs zumindest die Möglichkeit zur Wahl einer frei konfigurierbaren Dynamikkompression bieten würden.
Ähnlich wie die GALA Funktion.

Grüße Micha :beer:
 
Messtechnik ist nicht mehr wegzudenken ,sie erklärt mittlerweile vieles, hilft Fehler zu erkennen ,optimiert z.B Klippel bei Speakern .Auch bei der Entwicklung von Amps geht es nicht ohne Messtechnik, wobei das Layout und die Erfahrung der Entwickler immens Anteil haben.
Wenn ich zwei gleiche Lautsprecher von Phass vergleiche beide mechanisch baugleich nur der eine mit Ferritmagnet und der andere mit Alnico spielt der Alnico in einer anderen Liga , Messwerte sind nahezu gleich.Das gleiche habe ich vor Jahren erlebt als ich Herrn Podzus gebeten habe mir einen Hochtöner mit Neodym zu bauen da kleiner.Er meinte der klingt dann selbst mit gleichen Magentwerten schlechter, das glaubte ich im nicht als das Teil fertig war (der Neodym musste verkleinert werden da stärkere Magnetkraft )und alle Werte wieder stimmten .....klang der Neodym schlechter...ich vermute es ist etwas am Magnetfeld was aber niemand messen kann weil man sich damit nicht beschäftig.Sicher könnte es aber gemessen werden wenn entsprechende Forschung und Messtechnik vorhanden wäre.
Anstatt irgendwas als nicht existent zu stempeln nur weil zur Zeit gängiger Wissensstand und nicht entwickelte Messtechnik nicht ausreichend sind aber als ultimato betrachtet werden sollte man lieber versuchen manchem auf den Grund zu gehen und bis dahin es zu nutzen solange es funktioniert.
 
Wenn ich zwei gleiche Lautsprecher von Phass vergleiche beide mechanisch baugleich nur der eine mit Ferritmagnet und der andere mit Alnico spielt der Alnico in einer anderen Liga , Messwerte sind nahezu gleich.

Welche Lautsprecher und welche Messwerte (schreib jetzt nicht die TSP!!)? Wie haben die sich klanglich unterschieden?
 
Das würde mich auch sehr interessieren!
Gibt es dazu eventuell Messungen?

Afaik hat Neodym ja auch einige Vorteile.
Sicher, dass die „Warnung“ es würde dann aber schlechter klingen nicht einfach deine Erwartungshaltung negativ beeinflusst hat?

Es wird zwar leider nicht einfach nachzustellen sein, aber möglicherweise war das erzeugte Magnetfeld auch einfach ein anderes?

Grüße Micha :beer:
 
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