Übergangswiderstände von Lötstellen

mictasm schrieb:
MillenChi schrieb:
Was langlebiger ist, lässt sich so schlecht sagen, da eine Löstelle auch sehr schnell von innen korodieren kann bzw evtl das Material zerstört.

Das ist nicht richtig. Eine Lötstelle ist genauso eine metallische (luftdichte) Verbindung wie Crimpen. Nur dass hier ein Hilfsstoff benutzt wird und der Widerstand der Verbindung geringfügig höher ist.

Gruß,

Michael

Richtig. Aber leider ergibt sich bei verbindung von mehreren unterschiedlich edelen Metallen ein Galvanisches Element -> Elektrolyse -> ElektroKorrosion -> Bald is n Metall weg.
Zusätzlich sind in den meisten (billig?!) Loten (Das Löt"zinn") Hallogene und Säuren die das Metall zusätzlich angreifen und weniger langlebig machen. Ich hab schon sehr viele Lötstellen von alten Platinen gesehen, wo der Pin lose im Auge steht und das Lötzinn aussenrum einfach weg ist. Eine Kaltverschweißung sollte da deutlich länger halten.
Eine Lötverbindung nach DLR/ESA/NASA Vorschriften wird mit einem Blei und Hallogen freiem Lot gelötet. Leider ist es für den OttoNormal Nutzer sogut wie unmöglich so ein Lot ohne Probleme zu nutzen. Diese sehr teuren Lote sind sehr empfindlich was die Prozesstempereatur angeht und erfordern einige Erfahrung beim Löten. Fürs Interesse: Ein Ingenieur hat für eine Lötstelle nach DLR/ESA/NASA Anforderungen 20Min Zeit PRO Lötstelle. Allerdings sind da Vorbereitungen wie Lötstelle säubern und anschließende Mikroskopie mit eingeschloßen.
 
Ich denke darüber sind wir hinaus, da bei uns bereits auch bald das Blei aus dem Lötzinn verschwunden ist ("uns" ist die Leiterplattenfertigung eines großen finnischen Mobilfunkherstellers in Bochum). Ich muss mich mal morgen erkundigen, wie weit wir da genau sind, da ich in einem anderen Bereich arbeite.

Eine Lötstelle, bei der nach Jahren (oder fast sofort bei Belastung) der Pin in der Lötstelle lose im Auge steht, ist eine kalte Lötstelle. Sprich: Hier ist überhaupt keine metallische Verbindung entstanden. Den von dir beschriebenen Fall würde ich gerne mal sehen... Übrigends reden wir hier doch eigentlich vom Autohifi-Bereich und nicht von irgendwelchen Nasaprojekten (wo die Lötstellen bestimmt nicht nur mit dem Mikroskop angeschaut werden, wenn sie bei uns bereits geröntgt werden)

Wie verhält sich dein Galvanisches Element denn stromdurchflossen bei normaler Umgebungsluft?

Nun ja, ich werde hier nur noch das mit dem bleifreien Lot nachreichen. Mehr schreibe ich hier nicht mehr. Mir wirds langsam zu blöd... Ich glaube, der Großteil dieses Forums ist doch nichts für mich. Schade um den Rest...

Gruß,

Michael
 
Blei muss erst ab 2006 aus der Produktion verschwunden sein.. Aber was meinst du, wie lange noch Blei und Halogenhaltiges Lot in diversen Bastler Schubladen rum liegt ;)

Und nein, ich meine kalte Lötstelle sondern eine Lötstelle, die sich einfach im Laufe der Zeit zersetzt.
Ich hatte vor nem Monat von nem Arbeitskollegen den IBM 3800 (Baujahr 80) hier. Da hat die Tastatur nicht mehr funktioniert, weil eben das Lot verschwunden war.

Und natürlich werden die Lötstellen nicht nur Mikroskopiert. Aber das ist schonmal die schnelle Variante etwas zu erkennen.

Wieso willst du nix mehr schreiben?? Verstehe ich nicht..
 
Ich verstehe es schon. Hier geht es um eine oder zwei zusätzliche Lötstellen, crimpen oder Neuverkabelung. Und dann wird so ein Zauber um die Löterei und Lötzinn betrieben. Wenn man bedenkt, wie viele Lötstellen sich zwischen dem optischen Pick-up und der Lautsprechermembran befinden... Ich halte übrigens auch nicht viel von Silberlot. Die paar % Silberanteil werden bestimmt nur in den wenigsten Fällen die schlechtere Lötbarkeit aufwiegen.

Wäre ich mir unschlüssig, würde ich einfach mal ein paar neue Kabel testweise quer durchs Auto legen und vergleichshören.

Man sollte dabei auch nicht aus den Augen verlieren, ob es sich bei dem Fahrzeug hauptsächlich um ein Verkehrsmittel, oder um einem Wettbewerbs-/Vorführwagen handelt.
 
.....wenn ich das hier so lese, dann ist es wohl besser wenn ich die Kabel in Zukunft "zusammen WÜNSCHEN lasse"

:keks: :keks: :keks:

Gruß
*V6*

....der sich gerade über seinen Gaslötkolben freut !! :thumbsup:
 
ok, dann können wir das wohl abschließen, oder? ich danke euch für die sehr ausführlichen abhandlungen. ich komme zu dem schluss, dass sich der klang meiner anlage nicht wesentlich verschlechtern wird, wenn ich statt neuer kabel die alten verlöte.

thx a lot :thumbsup:

gruss, wolli.
 
hi hi hi, ned wirklich, bei mir ist auch eines verlötet, darf gerne jeder mal versuchen des rauszuhören *g* ;)
 
Ich denke, dass Löten zum Crimpen zu machen ist nur wirklich bei HighEnd sinnvoll.
 
Richtig...
Abschliessen...
Thema...


Grüsse aus Hamburch......
Anselm N. Andrian
 
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