Ich denke, es ist Zeit für eine Art Exkurs zum Thema.
Wann/wodurch empfinde ich (Bass)-Klang wie und warum ?
Wir sollten uns z.B. darüber klar werden was "Körperschall" ist.
Keinesfalls ist es das was ich im/am Körper spüre !
Körperschall ist der Schall, der sich in fester Materie ausbreitet,
und von dieser (als eine Art Membrane) wieder abgegeben wird.
(Blöderweise meist zeitversetzt ...)
Also z.B. das Nachschwingen von Verkleidungs- oder Blechteilen.
Im Gegensatz dazu haben wir noch den Luftschall, also den,
der direkt vom Chassis an unser Ohr gelangt.
Ein Subwoofer, der ein hohes Maß von Verzerrungs- (Klirr)komponenten
erzeugt; möglicherweise auch durch den Amp begünstigt
(niedriger Dämdpungsfaktor / hohe Slew-Rate) wird nicht unerhebliche
Membranbewegungen machen, die garnicht zum eigenlichen
Nutzsignal gehören !
Folglich wird dieser besonders "voll" und wuchtig klingen.
Im schlimmsten Fall auch "dröhnig" und unkontrolliert.
Da dies ein (zeitlich gesehen) eher kontinuierlicher andauernder Prozess ist,
da die Membrane ja auch in "Wallung" ist, wenn es das Signal ganicht vorgibt,
empfinden wir das stark körperlich, jedes Härchen am Körper "schwingt".
Allerdings ist dies zwar ein netter Effekt, aber eher unnatürlich und für
hangemachte Musik wenig geeignet.
Es wird schlicht und einfach eine Bassfülle vorgegaukelt, die so gar nicht
existent ist !
Im Gegensatz dazu klingt ein Woofer, der sehr verzerrungsarm arbeitet
(z.B. ein Aliante, oder im Besonderen ein PG Cyclone) sehr trocken und präzise.
Überspitzt gesagt, hören wir nur das, was auf der Aufnahme enthalten ist.
Und das ist ofmals fast schon langweilig.
Es wird so die meisten Hörer nicht begeistern, da das ganze
teilweise sehr unspektakulär klingen kann.
Denn den Tiefbass nimmt man eher unbewusst wahr, es klingt weniger
effektbetont und beeindruckend.
Die Tatsache, daß manche Woofer erst bei gehobenem Pegel aus dem
Quark kommen, ist oft auch ein Tribut an die mitlerweile geforderten
enormen Belastbarkeiten, denn diese bedingen meist sehr steife
Aufhängungen / Zentrierungen und Sicken.
Ein Chassis, welches im Kleinsignalbereich sehr feinsinnig arbeitet,
kann oft keine hohen Pegel (sauber) wiedergeben - und umgekehrt.
Auch ein überdämpftes Gehäuse kann das begünstigen !
Egal, abschließend bleibt festzustellen, daß die Empfindung
von "(Bass)-Klang" also immer eine Mischung aus:
x) persönlichem Hörempfinden / Hörvermögen.
x) den akustischen Eigenschaften des Chassis in
x) einen spezifischen Volumen mit mehr oder weniger guter
x) Gehäuseabstimmung und Steifigkeit / Schwingneigung nebst
x) passender oder unpassender Positionierung im Innenraum, sowie
x) guter oder unpassender Schalladdition im Übernahmebereich (Phasenlage / Laufzeit);
x) dem Einfluss von klanglichen und elektrischen Eigenschaften des Amps
x) sowie auch der Qualität der Stromversorgung und der verwendeten Kabel,
x) in der gut oder schlecht passenden Kombination vom Chassis mit dem Amp
ist !
Was lernen wir daraus ?
Das Ganze ist eine Sache von unglaublich viel Fachwissen und nochmal
mehr Erfahrung ... es ist kaum berechenbar, bsi heute gibt es keine
Möglichkeit dies in ein Programm einzuspeisen und zuverlässig zu berechnen.
Jedem, der nicht 100%ig zufrieden ist, kann ich nur einen Besuch bei'
einem fähigen Fachhändler empfehlen.
Sollte ich mit meinem neuen Woofer in 2 Wochen nicht das gewünschte
Ergebnis erziehlen, werde auch ich, trotz 25 Jahren intensiver
Beschäftigung mit der Thematik, zum Didi fahren und um kostenflichtige
Hilfe bitten; sprich, vom seinem Können und seiner Erfahrung profitieren !
Sorry für diese Ausschweifung, seht mir bitte nach, wenn ich etwas
über's Ziel hinausgeschossen bin, aber was ich hier schon an Thesen
und Vermutungen / Halbwahrheiten gelesen habe ....

Vielleicht entwickelt sich hier dann eine ganz fruchtbare
Grundsatzdiskussion ...