SSDs unter Linux

Konni

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Hi Männers,

hat von euch schon jemand eine SSD unter Linux laufen? Ich würde mir evtl. eine kleine SSD für den Server als System-Laufwerk holen (vermutlich Kingston S100 16 GB).

Jetzt die Frage: Welches Dateisystem nehme ich am besten und welche Einstellungen?

btrfs scheint ja eine Optimierung für SSDs zu haben, zumindest gibt es beim Mounten ein SSD-Flag. Bei Verwendung von ext2(3/4): Mit Journaling oder ohne? Die noatime-Option muss ja wahrscheinlich sowieso gesetzt werden.

Mir kommt es dabei überhaupt nicht auf die Geschwindigkeit an, da die home-Daten sowieso komplett auf einer 2 TB-Platte liegen. Wichtig ist nur, dass die Schreibbefehle möglichst weit gesenkt werden, damit das Teil halt wenigstens mal 5 Jahre überlebt.

Anfangs hatte ich auch schon überlegt das ganze mit einer RAM-Disk aufzusetzen und die Schreibbefehle dahin zu verlagern. Das ist mir dann aber doch zu viel "Knuff" und ich hätte es dann doch lieber einfacher ...

Wie haben es diejenigen gelöst, die schon eine SSD unter Linux betreiben?

Gruß
Konni
 
Ich hatte ein Ubuntu Lucid Lynx drauf auf ner SSD...wurde erkannt (ext3) nach der ersten Update,Upgrade,Dist-Update wurde ein tool mit rauf geschmissen...Frag mich mal wie es hiess ^^

Damit war das problem gegessen.

PS: Ich hatte eine OCZ Onyx 32GB
 
SSDs dürfen nicht ab dem allersersten Sektor formatiert werden, sondern müssen so formatiert sein, dass die schlussendliche Anzahl der Sektoren eine ganz bestimmte ist. Ich kann's Dir aus dem Stand niht genau erklären, aber google einfach kurz mach ssd linux sektoren, dann kommt 'ne Menge. Auch müssen SSds "getrimmt" werden. Aktuelle Distributionen "sollten" beides beachten/machen, aber check's leiber vorher. Dann allerdings haste Spaß, mein Ubuntu bootet in deutlich unter 10 Sekunden (!!), ich bekomme jedes mal 'nen Schreck, bzw. glaube den erfolgen reboot nur, wenn ich die kurze Zeit den Schirm beobachte! ;)
 
richtig, die aktuellen versionen machen von haus aus alles richtig. t-4tage bis ubuntu 11.04 :)
Einige Sachen in den RAM auszulagern mache ich dennoch standardmäßig.
Hier mal meine Auslagerung in den RAM:
Code:
tmpfs /var/log tmpfs defaults,noatime 0 0
tmpfs /tmp tmpfs defaults,noatime 0 0
tmpfs /var/lock tmpfs defaults,noatime 0 0
tmpfs /var/run tmpfs defaults,noatime 0 0
tmpfs /var/tmp tmpfs defaults,noatime 0 0
tmpfs /var/cache/apt/archives tmpfs defaults,noatime 0 0
tmpfs /home/bimbel/.cache/chromium tmpfs defaults,noatime 0 0
tmpfs /home/bimbel/.thunderbird/y0at2jia.default/Cache tmpfs defaults,noatime 0 0
Damit sind schonmal viele Schreibbefehle von der Platte genommen.
 
Alles klar, danke - das ist ja schonmal ein guter Ansatzpunkt!

Bezüglich dem ersten Startsektor: Die 2 TB-Platte mit 4K-Sektoren wurde korrekt erkannt und auch korrekt "aligned". Dann sollte das auch bei der SSD passen. Ich werde das auf jeden Fall manuell kontrollieren.

Ich werde dann wohl die kleine Kingston für ~40 EUR mal kaufen.

Gruß
Konni

PS: Filesystem habt ihr ext4?
 
Auf jeden Fall ext4 nehmen, mit noatime mounten, und wenn das Ding TRIM kann auch noch discard. Allerdings funktioniert TRIM nicht mit jedem Kernel, ab 2.6.32 dürfte es aber in den meisten Distributionen wohl backports geben. tmpfs nutzen wie bimbel vorgeschlagen ist auch nicht verkehrt, da muss man sich aber nen Mittelweg suchen zwischen wenig Schreibzugriffe auf die Platte und Logs weg beim reboot ;) (oder vor dem runter fahren weg sichern)
 
Wobei man sich bei den Logs schon überlegen sollte welche man braucht usw.
Ich hab ehrlich gesagt die letzten 4jahre keine Logs mehr benötigt auf meinem Desktop-System...von daher verzichte ich da seit gut 2Jahren auch auf eine Sicherung.
Aber gerade beim apt-archive würde ich nichts anderes mal als RAM nutzen. Bei einer normalen HDD bringt geschwindigkeitsvorteile beim installieren und bei einer SSD verringert es die Schreibzugriffe.
 
Ok, beim Desktop bin ich bei dir, da bekommt man Fehler aber auch meist optisch angezeigt. Konni wil die SSD aber in seinem Server benutzen, da hätte ich auf jeden Fall gerne Logs. Das mit den apt Archiven ist aber ein guter Hinweis, muss ich bei Gelegenheit mal probieren.
 
Ich werde auf jeden Fall auch diverse Verzeichnisse in tmpfs mounten! Wegen der Logs kann man sich ja auch notfalls mit einem 3-stündigen Cronjob oder ähmlichem behelfen. Normalerweise brauche ich die Logs bei meinem Home-Server auch nicht so häufig (sieht bei den Web-/Mailservern natürlich anders aus), von daher werde ich wohl einen Mittelweg suchen.

Also bisher:
- diverse Verzeichnisse tmpfs mounten
- Alignment checken
- ext4 --> noatime, discard

OS ist ein aktuelles Ubuntu Server .... sollte also klappen mit dem Kernel.

Gruß
Konni
 
könntest die Logs ja auch alle paar stunden mit gzip komprimieren und auf deine Home HDD sichern...somit hälst du die schreibzugriffe von der SSD wieder fern.
 
Jetzt habt mal nicht alle Angst so ne Platte zu verwenden, sonst nehmt einfach was drehendes...........
Die funktionieren selbst bei Menschen, die da net rumschifften wie die Blöden. Andere Betriebssysteme loggen ja auch ständig rum.
 
Mein reden...Ich hatte einen Kunden, der hat seine SSD unter XP laufen gehabt. 9 Monate ohne Wipe oder Trim.

Ging auch...;)
 
bimbel schrieb:
könntest die Logs ja auch alle paar stunden mit gzip komprimieren und auf deine Home HDD sichern...somit hälst du die schreibzugriffe von der SSD wieder fern.
Sehr gute Idee!

@Tylon
Du hast natürlich Recht ... aber als Informatiker macht man ja auch dann eben nicht nur das nötigste, sondern eventuell das beste ...
Vielleicht macht es innerhalb der ersten 10 Jahre kaum einen Unterschied - zumal es mir überhaupt nicht auf die Geschwindigkeit ankommt. Aber die alte 40 GB Festplatte möchte ich nun nach ~10 Jahren mal austauschen ... spart Strom und ist leiser ...

Gruß
Konni
 
Dann verwende ne aktuelle Distri und Du hast sicher 50% der Sachen einfach so erledigt.
Es wird auch empfohlen, Auslagerung weg, das weg, das weg, aber warum dann noch, wenn ich die bereiche, wo ich schnell schreiben möchte, auslagern soll, weil schreiben net so gut is... :hippi:
Nenene, Platten der aktuellen Generation und die Intel X25m-G2 (is ja schon wieder letzte Generation eigentlich) können das ab. Fertig.
 
Ich will ja keine X25 einsetzen, sondern ein low-cost Produkt (Kingston S100). ;)

Da kann man schon etwas vorsichtiger sein ...

Gruß
Konni
 
tylon...bei mir ist der Grund für die Maßnahmen ganz einfach...ich habe eine HDD in meinem Netbook und versuche die Zugriffe auf die Platte ständig zu minimieren. Dadurch kann ich mit dem System arbeiten und die Platte bleibt im Spindown...also Strom sparen um Akkulaufzeit zu erhöhen :)
Davon mal abgesehen sehe ich es nicht als Aufwand, wenn ich ein paar wenige Zeilen in eine Datei kopiere und dadurch die Lebensdauer der Platte erhöhe (auch wenns nur von 20 auf 30jahre ist :D ).
 
Ja, ok, das is nachvollziehbar, aber bei ner normalen Kiste und grad bei nem Server würd ich mir da kein kopf machen.
 
Mein Bruder hat mir die kleine Kingston S100 mit 16 GB nun zu Geburtstag geschenkt. Recht flott die kleine ...

[attachment=0:1mftqz7v]kingston_s100_16gb.png[/attachment:1mftqz7v]

Hat zufällig noch jemand einen normalen SATA PCI (!) Controller rumliegen? Das Atom-Board hat nur 2 SATA-Anschlüsse ... =/

Gruß
Konni
 

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