Kanalgetrenntes Equalizing - wie vorgehen?

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Wolli

Guest
Mein neuer Prozessor Alpine PXA-H700 besitzt ja kanalgetrennte EQ. Wie gehe ich bei der Einstellung am besten vor?

Jedes Chassis einzeln messen (ich verwende ein ATB) und den EQ entsprechend einstellen? Oder eine ganze Seite (HT + TMT) zusammen einstellen?

Mein Ziel ist ein sauberer Frequenzverlauf auf beiden Seiten am Hörplatz, der ohne Equalizing sehr unterschiedlich ist.

Bin über jede Info dankbar!

Gruss, Wolli.
 
Hallo Wolli,
ich habe keinerlei Erfahrungen in Sachen messen, aber ich würde es so machen:
TMTs und HTs einer Seite einzeln messen und danach beide gemeinsam, damit man erkennen kann, ob es im Übergangsbereich zu Auslöschungen kommt. Dann diese Seite so lange einstellen, bis der Frequenzgang linear und der Übergangsbereich sauber ist.
Das ganze dann mit der anderen Seite auch machen. Danach noch die entsprechenden Kanäle anheben oder absenken, damit der Pegel stimmt (kann man aber auch nach Ohr machen, mE).

Gruß
Konni
 
da du die 2x 31 band ja für jechts wie links hast ..

eben HT + MT zusammen

würde erst aber die LS alle einzeln durchmessen ... um grobe patzer festzustellen

dann trennung ... LZK .. zum schluss den EQ ..
 
beim 700er sind es nicht 2x31 bändern sondern mehr
weil pro chassi eingestellt wird
so beeinflußt der eq im übergangsbereich eben nich gleichzeitig beide chassis so wie es beim p9 wäre

grü,
sim
 
Genau - der 700er Prozessor hat für jeden Kanal getrennt 31 grafische bzw. 5 parametrische Bänder, die komplett diskret zu den anderen sind. Lediglich der Sub-Kanal ist leicht beschnitten (nur 3 parametrische).

Gruß
Konni
 
kann sein ...

aber fronr 1 und front 2 haben zusammen nur einen , oder ? 2x31

rear hat wieder einen .. 2x31
center 1x 31

sub ....
 
Ich glaube nicht - hab's aber auch selbst noch nicht ausprobiert. Kann aber gleich mal ins Auto gehen und schaun, ob die beiden Kanalpärchen diskret sind.

Gruß
Konni
 
das wäre ja der hammer! ich bekomme meinen proz. erst am montag, sonst hätte ich auch eben nachschauen können. danke für die lösungsansätze! falls ich wirklich jedes chassis einzeln equalizen kann, würde doch eine einzelmessung sinn machen, oder?

gruss, wolli.
 
wenn es einzeln geht .. was du machen kannst

HT - FRONT out
TMT rear out
sub -- sub out


damit hast du auf jedem LS einen 31band EQ
einzelmessungen sind hier empfehlenswert



jeden LS vorher auf einen nenner bringen
dann trennung finden ..

dannLZK .. zum schluss nochmal alles zusammen
 
trotzdem muß es in der addition stimmen
das is eben im übergangsbereich der chassis problematisch
trotzdem kann man einzeln messen um zu sehen was für macken jedes einzelne chassi so hat
dann eben noch gesamt r/l checken

nur nich zu viel machen
dazu neigt man evtl schnell bei den über 100 bändern die man zum einstellen hat
 
jau, das fürchte ich auch. ich bin in der beziehung ein echtes spielkind ;)

gruss, wolli.
 
also wenn man da so viele einstellmöglichkeiten hat dann muss damit doch jedes auto gut klingen ;)

um mich nicht falsch zu verstehen .. ich finde equalizing nichts verkehrtes .. und manche autos klingen ohne verbiegen eben auch grütze .. aber ob es jetzt für jedes chassis 31 bänder sein müssen?

viel spass beim spielen ..

;)

gruss frieder
 
Hallo Wolli,

Nutze die 4 * 31 Bänder, dann kannst Du die Chassis EINZELN korigieren und dann zueinander anpassen.

Aber mach Dich darauf gefasst das bei dem 700er Prozzi NIX stimmt! Weder Frequenzen noch Pegel ! Es ist auch so das wenn Du bei einem Band z.b. + 3 und bei einem direkt daneben -3 machst, sich die Bänder GEGENSEITIG etwas AUSBREMSEN! Zudem stimmt die aktivweiche nicht!

Also, TESTEN !

Dominic
 
hallo frieder,

31 bänder für jedes chassis ist in der tat sehr viel und in der praxis (hoffentlich) auch nicht nötig. ich denke, dass auch nur das ausbügeln grober patzer wirklich sinn macht. die ganzen kleinen peaks und senken wird man sicher nicht hören. es ist natürlich schön - wenn auch nicht ganz leicht einzustellen - wenn man jedes chassis einzeln equalizen kann. fahrzeugbedingte probleme, die sich auch nicht durch geschickten einbau beheben lassen, können so ein bisschen gemildert werden.

die problembereiche kenne ich schon, mit dem 600er konnte ich den peak aber teilweise nicht genau ansteuern. das war auch der einzige grund, warum ich mir den 700er gekauft habe. klanglich ist der 600er schon sehr fein.

gruss, wolli.
 
hallo dominic,

danke für den hinweis! an dieser stelle ist ein meßsystem wirklich praktisch, damit man sieht, wo der 700er nun wirklich regelt. der atb kann das ja auch in echtzeit, so dass man die genaue stelle recht leicht finden sollte.

die weichen werde ich für das frontsystem nicht nutzen, eventuell nur das filter für den sub.

gruss, wolli.
 
Hi,

zuerst einzelmessungen machen von jedem Chassis, Vollfrequenz, außer den Hochtöner bei 1500-2000Hz trennen damits den nicht zerreißt. Dann gute Trennfrequenzen suchen, aber bitte auf beiden Sieten gleich. Dann Laufzeit einstellen wenn sie pro Chassis einzeln einstellbar ist, dann zusammen messen, und evtl mit Trennfrequenz / Steilheit und Polung spielen.

Wenn das alles gut aussieht gehts daran per EQ die Frequenzgangfehler auszubügeln, absenkengeht dabeivor anheben. Grad auf der Fahrerseite hat man meist um 100-150Hz herum ein fahrzeugakustisch bedingtes Loch, welchesdurch Auslöschungen zsuatnde kommt, da kann man anheben was man will, es wird sich immer noch auslöschen.

Man sollte versuchen, einen möglichst guten Frequenzgang zu erzilen, schmalbandigeAuslöschungen sind dabeinicht so bedeutend. Sollte auf einer Seite es nicht hinzubekommen sein, besser die andere Seite etwas schlechter, aber zuder jeweils anderern passend einstelen, die Bühnenabbildung wirds danken.
 
Moin!

Es ist vollbracht :bang:

Aber - es ist eine sehr zeitaufwändige und nervenaufreibende Tätigkeit :wall:

Vorbereitungen:

Zunächst ist es wichtig, das die Übergangsfrequenzen passen. Das kann man ganz schnell sehen, wenn man eine Probemessung ohne EQ durchführt. Wenn es grobe Senken oder Überhöhungen im Übernahmebereich gibt, passt schon was nicht. Falls es nicht passt (so war es in meinem Fall), sollten die Systeme einzeln gemessen werden, damit man sieht, in welchem Bereich sie ein- bzw. aussteigen. Der Subwoofer spielte trotz 50 Hz / 18 db Einstellung nur bis knapp unter 40 Hz und fiel dann steil ab. Ich habe ihn dann auf 80 Hz / 18 db eingestellt und erst dann passte es mit dem gewünschten Abfall bei ca. 60 Hz. Die TMT spielten trotz 63 Hz / 18 bis unter 50 Hz und fielen erst dann recht steil ab. Auch hier brachte die Einstellung 80 Hz / 12 db das beste Ergebnis. Danach wurde mit beiden Systemen zusammen gemessen und der Übergang passte perfekt. Auf die Übernahmefrequenz zwischen TMT und HT habe ich keinen (direkten) Einfluss, weil ich dort passiv trenne. Das passt aber ausgezeichnet. Es ist unbedingt erforderlich, vor dem Equalizing die LZK einzustellen! Das verändert natürlich den Frequenzverlauf.

Die Messung:

Wichtig ist eine immer gleichbleibende Position des Messmikrofons. Im Idealfall wäre das vor der Nase. Dann werden alle beeinflussenden Dinge, wie die Person (also man selber) und Frequenzabweichungen wegen unterschiedlicher Winkel zu den Chassis gleich mit einbezogen. Für EMMA Einstellungen wäre es optimal, wenn auch ein Beifahrer Platz nimmt, weil auch dies den Frequenzverlauf wesentlich beeinflusst. Dazu muss man aber erst mal jemanden finden, der ein paar Stunden dort sitzen bleibt :kopfkratz: O.K., ich habe ohne Beifahrer gemessen ;) Das mit dem Mikro vor der Nase halten ist auch nicht ganz praktikabel, weil bereits geringe Abweichungen in der Höhe oder wenn man das Mikro nicht ganz mittig oder gerade hält, unterschiedliche Ergebnisse ergibt. Ich habe mich zu einem Kompromiss entschlossen und das Mikro mittig zwischen den Sitzen in Ohrenhöhe und mit gleichem Abstand zum Armaturenbrett, 45 Grad nach oben angewinkelt platziert. Nach dem Einstellen wurde das Ganze aber noch einmal mit dem Mikro vor der Nase überprüft. Es gibt Abweichungen, aber der grundsätzliche Verlauf passt dann noch. Die kleinen Abweichungen wurden anschließend noch nachjustiert.

So bin ich vorgegangen:

Alle Chassis wurden einzeln vermessen. Ich habe eine Dauermessung laufen lassen und bin das Frequenzband von unten nach oben durchgegangen. Sehr schmalbandige Peaks oder Senken habe ich vernachlässigt. Wichtig ist, nicht jede Abweichung einfach zu korrigieren, sondern immer den Gesamtverlauf im Auge zu behalten! Nachdem ich mit dem ersten Chassis (linker TMT) zufrieden war, habe ich die Messsung abgespeichert, damit ich sie hinterher auf die Kurve des anderen Chassis legen kann. Es sollte ja für beide Seiten möglichst gleich sein. Danach habe ich den rechten TMT eingestellt, die Kurven übereinander gelegt (100 % gleich bekommt man das nicht hin!) und anschließend beide TMT zusammen gemessen. Der Gesamtverlauf wurde noch besser, als bei den Einzelmessungen und ich war sehr zufrieden. Die Hochtöner benötigten fast kein Equalizing. Bei 2 kHz und 10 kHz ein bisschen nach oben und bei 3,2 kHz ein bisschen runter, das war's.

Nach der Session war die Bühne minimal nach rechts verschoben, so dass ich die LZK ein bisschen nachjustieren musste.

Mit dem 600er konnte ich folgendes Ergbnis erzielen:

ATB_PXA-H600.jpg


Mit dem 700er sieht das schon besser aus:

ATB_PXA-H700.jpg


Die momentan eingestellten Werte. Man beachte die Abweichungen der EQ-Einstellungen für die TMT:

PXA-H700_TMT_Tabelle.jpg


Das Ganze für die TMT in der Grafik:

PXA-H700_TMT_Grafik.jpg


Das sind schon ziemlich krasse Abweichungen :kopfkratz:

Und wie klingt das Ganze? Klasse! Am meisten hat die Räumlichkeit davon profitiert, tonal ist es jetzt wirklich absolut perfekt.

Gruss, Wolli.
 
Danke für deine Aufarbeitung.
Schön nachvollziehbare Mess-/Einstellbeschreibung!
:thumbsup:

Beachtlich wie unterschiedlich rechter und linker TMT gebügelt werden müssen.
Da lohnt sich der Kanalgetrennte EQ

Glückwunsch, dass es jetzt passt/klingt
:beer:
 
Wobei man dazu sagen muss, dass die Türen im Fiat Marea einfach nur Grütze sind. Sonst wären so große Eingriffe nicht notwendig. Am Einbau liegt es sicher nicht, da hat Maik Kruck schon top gearbeitet. Na ja, muss ich mit leben ...

Gruss, Wolli.
 
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