Moin!
Es ist vollbracht
Aber - es ist eine sehr zeitaufwändige und nervenaufreibende Tätigkeit
Vorbereitungen:
Zunächst ist es wichtig, das die Übergangsfrequenzen passen. Das kann man ganz schnell sehen, wenn man eine Probemessung ohne EQ durchführt. Wenn es grobe Senken oder Überhöhungen im Übernahmebereich gibt, passt schon was nicht. Falls es nicht passt (so war es in meinem Fall), sollten die Systeme einzeln gemessen werden, damit man sieht, in welchem Bereich sie ein- bzw. aussteigen. Der Subwoofer spielte trotz 50 Hz / 18 db Einstellung nur bis knapp unter 40 Hz und fiel dann steil ab. Ich habe ihn dann auf 80 Hz / 18 db eingestellt und erst dann passte es mit dem gewünschten Abfall bei ca. 60 Hz. Die TMT spielten trotz 63 Hz / 18 bis unter 50 Hz und fielen erst dann recht steil ab. Auch hier brachte die Einstellung 80 Hz / 12 db das beste Ergebnis. Danach wurde mit beiden Systemen zusammen gemessen und der Übergang passte perfekt. Auf die Übernahmefrequenz zwischen TMT und HT habe ich keinen (direkten) Einfluss, weil ich dort passiv trenne. Das passt aber ausgezeichnet. Es ist unbedingt erforderlich, vor dem Equalizing die LZK einzustellen! Das verändert natürlich den Frequenzverlauf.
Die Messung:
Wichtig ist eine immer gleichbleibende Position des Messmikrofons. Im Idealfall wäre das vor der Nase. Dann werden alle beeinflussenden Dinge, wie die Person (also man selber) und Frequenzabweichungen wegen unterschiedlicher Winkel zu den Chassis gleich mit einbezogen. Für EMMA Einstellungen wäre es optimal, wenn auch ein Beifahrer Platz nimmt, weil auch dies den Frequenzverlauf wesentlich beeinflusst. Dazu muss man aber erst mal jemanden finden, der ein paar Stunden dort sitzen bleibt

O.K., ich habe ohne Beifahrer gemessen

Das mit dem Mikro vor der Nase halten ist auch nicht ganz praktikabel, weil bereits geringe Abweichungen in der Höhe oder wenn man das Mikro nicht ganz mittig oder gerade hält, unterschiedliche Ergebnisse ergibt. Ich habe mich zu einem Kompromiss entschlossen und das Mikro mittig zwischen den Sitzen in Ohrenhöhe und mit gleichem Abstand zum Armaturenbrett, 45 Grad nach oben angewinkelt platziert. Nach dem Einstellen wurde das Ganze aber noch einmal mit dem Mikro vor der Nase überprüft. Es gibt Abweichungen, aber der grundsätzliche Verlauf passt dann noch. Die kleinen Abweichungen wurden anschließend noch nachjustiert.
So bin ich vorgegangen:
Alle Chassis wurden einzeln vermessen. Ich habe eine Dauermessung laufen lassen und bin das Frequenzband von unten nach oben durchgegangen. Sehr schmalbandige Peaks oder Senken habe ich vernachlässigt. Wichtig ist, nicht jede Abweichung einfach zu korrigieren, sondern immer den Gesamtverlauf im Auge zu behalten! Nachdem ich mit dem ersten Chassis (linker TMT) zufrieden war, habe ich die Messsung abgespeichert, damit ich sie hinterher auf die Kurve des anderen Chassis legen kann. Es sollte ja für beide Seiten möglichst gleich sein. Danach habe ich den rechten TMT eingestellt, die Kurven übereinander gelegt (100 % gleich bekommt man das nicht hin!) und anschließend beide TMT zusammen gemessen. Der Gesamtverlauf wurde noch besser, als bei den Einzelmessungen und ich war sehr zufrieden. Die Hochtöner benötigten fast kein Equalizing. Bei 2 kHz und 10 kHz ein bisschen nach oben und bei 3,2 kHz ein bisschen runter, das war's.
Nach der Session war die Bühne minimal nach rechts verschoben, so dass ich die LZK ein bisschen nachjustieren musste.
Mit dem 600er konnte ich folgendes Ergbnis erzielen:
Mit dem 700er sieht das schon besser aus:
Die momentan eingestellten Werte. Man beachte die Abweichungen der EQ-Einstellungen für die TMT:
Das Ganze für die TMT in der Grafik:
Das sind schon ziemlich krasse Abweichungen
Und wie klingt das Ganze? Klasse! Am meisten hat die Räumlichkeit davon profitiert, tonal ist es jetzt wirklich absolut perfekt.
Gruss, Wolli.