Ground Zero Mystery-Subwoofer

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Hallo zusammen,

vor wenigen Tagen bin ich spontan und unerwartet für kleines Geld an dieses Subwoofer-Chassis von Ground Zero geraten (siehe Anhang).
Leider ohne Modellbezeichnung oder Informationen zu Herkunft oder Alter.. Daher nenne ich ihn den "Mystery-Subwoofer" - oder auch "GZMW 10" ;)

Es ist ein 10" (25 cm)-Chassis mit Gusskorb, Doppelschwingspule mit Push-Terminals (jeweils 2,1 Ohm Gleichstromwiderstand - vermutlich 3-4 Ohm Impedanz?).
Außerdem eine gepresste Papiermembran und Schaumstoffsicke, genau wie auch bei einigen aktuellen Chassis. Nicht so ganz sauber verklebt, vermutlich ein Recone.
Mehr war auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Also ran an die Recherche.



Ich habe mich durch sämtliche Produktkataloge von Ground Zero von 2023 bis 2001 "geblättert" (sehr hilfreich war hier eine GZ-Fanpage auf Facebook).
Dieser Subwoofer ist und bleibt ein Geheimnis..

Es gab genau zwei 10er mit schwarzen Gusskörben in dieser Form - GZUW 10 (2001-2006) und GZUW 10X (nur 2007?)
Diese Körbe scheinen aber eher glänzend lackiert zu sein, meiner ist matt und rau.
Auch die Terminals sind anders markiert, nämlich oben mit rot/schwarzen Punkten, meine aber seitlich mit rot/schwarzen Kreisen rundherum.
Außerdem fehlt das Schutzgitter hinter den Belüftungsfenstern im Korb.
Und dann noch die Alumembran.

Dann gab es noch den GZHW 25X (2005-2017).
Ebenfalls Alumembran, und Korb diesmal in grau. Außerdem 2x2 Ohm.
Dafür stimmen hier die Terminals überein, Schutzgitter sind auch vorhanden.

Ebenfalls "ähnlich" sind die gelben GZRW 25SPL (2011-2016).
Ähnliche Membran und die richtigen Terminals, aber auch wieder 2x2 Ohm.

Alle von denen haben Magnetrückseiten in Chromoptik, vermutlich sind das aber nur Kappen, die durch den Gummiring um den Magneten gehalten werden.
Ebenfalls gab es bei allen dieser Modelle über die Jahre hier und da leichte Änderungen.
Ich habe hier auch nicht alle Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufgezählt. Der Punkt ist:
Dieser Subwoofer muss irgendwie zusammengebastelt sein..
Die schwarze Zentrierspinne und Dustcap ohne Logo deuten auf einen Recone hin. Das erweckt Hoffnungen, dass es ein vernünftiges Gerät ist, aber das kann noch nicht alles sein.
Diese Körbe sind ja Massenware. Aber wer macht sich denn die Mühe einen Korb zu tauschen? Nachlackiert ist er auch nicht.
Wurde dieser Subwoofer Off-Label verkauft oder so? Von anderem Hersteller aus Restbeständen gebaut?



Ich habe das mal als Anreiz gesehen mich an Impedanzmessung zu versuchen.
Dazu habe ich mir ein entsprechendes Kabel gebastelt und mit LIMP gearbeitet, TSP dann noch mit WinISD ergänzt.
Dabei beide Schwingspulen parallel geschaltet.
Ergebnis: siehe Anhang.
(Xmax und Pe habe ich einfach mal vom GZUW 10X übernommen, aber das spielt ja keine große Rolle).

Was meint ihr? Ich halte das für brauchbare Werte. Hab aber auch kaum Erfahrung mit TSP und Subwooferchassis.
Kann man noch irgendwie anders eruieren ob das Teil die Mühe (Gehäusebau) wert ist? Gibt ja genug günstige, gebrauchte Subwoofer MIT Modellbezeichnung und im Labor gemessenen TSP.
Der GZUW 10(X) hatte zum Beispiel eine 75 mm Schwingspule und 800 W (RMS!) Belastbarkeit, das ist ja durchaus respektabel.


Danke fürs Lesen! Hoffe auf informative Rückmeldungen!
Grüße
 

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Hast du den Gummiring schon entfernt und steht da ggf. was?

Also ich denke:
- Sicke neu
- Dustcap neu
- Membran neu
- Spulen neu -> Daher muss die Impedanz auch nicht mit den anderen GZ Suffis übereinstimmen.

Meine Idee: GZHW 25X mit Pulverbeschichtung.

Aber klar kann man damit was anfangen. Ich würde den einfach mal in 25L GG packen :)
 
Oder er ist aus einer Fertigkiste ausgebaut worden.
Sind oft identische Subs zu den EInzelchassis nur wird da auf Schnick Schnack verzichtet. z.B. schöne Membranoberfläche, Logo auf der Dustcap, polierte Polplatte, glanz lackierter Korb
 
Danke erstmal für die Einschätzungen!

Unter dem Gummiring um den Magnet ist leider auch keine Kennzeichnung zu finden.

Dass er vielleicht aus einem Gehäusesubwoofer kommt habe ich mir auch schon gedacht. Hab aber bisher keinen Beweis dafür finden können dass da manchmal andere Chassis drin stecken.
Es wäre dann aber wahrscheinlich kein GZHW 25X (auch keine abgespeckte Version), da der glaube ich nur in (beleuchteten) Gehäusen mit Acrylverglasung verbaut wurde, das würde ja auffallen.

Ich hab mir während der Suche einige Notizen gemacht, u.A. auch welche ähnlichen Chassis in welchen Fertigwoofern stecken müssten. Vielleicht war da noch ein Hydrogen ohne Fenster dabei.
Inwiefern sich diese dann unterscheiden ist aber natürlich schwer nachzuvollziehen. Habe schon die meisten nach und nach gegoogelt und nichts gefunden.

Wahrscheinlich schaue ich später noch einmal durch die Prospekte und notiere mir in welchem Zeitraum diese Terminals genutzt wurden. Ich achte dann auch noch mal etwas mehr auf die Form der Magnete.
Mal schauen was dann überbleibt.


In der Zeit, in der ich jetzt versucht habe die Vorgeschichte vom diesem Subwoofer nachzuvollziehen, hätte ich für jeden anderen Woofer ein Gehäuse berechnen und bauen können..
Insofern bin ich es ihm wohl schuldig.
Mal schauen wo Bedarf besteht. Für meine Reserveradmulde wollte ich mir in den nächsten Monaten was bauen, da hätte ich aber lieber was größeres oder zwei Chassis.
In meinem MR2 W2 wollte ich irgendwann mal mit einem Reserveradwoofer unter der Fronthaube (ist ja ein Mittelmotor-KFZ) experimentieren, der mit Rohr(en) in den Fußraum angebunden wird, ähnlich wie man es durch die Hutablage von Limousinen kennt. Aber auch da muss ich mich erstmal einlesen.
 
aus der Reserveradmulde lässt sich mit angehobenem Kofferraumboden doch so ziemlich alles machen... sicher wären die 2x25 L GG, oder man steckt den mal testweise in ein gebrauchtes BR / BP Gehäuse was da rauskommt...
 
Habe mal direkt bei Ground Zero angefragt, mit Hinweis darauf, dass das Chassis wahrscheinlich aus einem fertigen Gehäusewoofer stammt.

Antwort:
Bei ihrem Subwoofer handelt es sich scheinbar um ein selbstgebautes Chassis, welches es in dieser Ausführung nicht von Ground Zero gab. Wir vermuten, dass der Woofer von jemandem mit eigenen Schwingteilen re-coned wurde.

Ich glaube inzwischen auch daran. GZ ist ja kein kleiner Dorfladen, bei dem Volumen dürfte es sich wohl kaum rechnen spezielle Körbe für solche Subwoofer zu bestellen.

Werde heute wohl mal eine Impedanzmessung meiner neuen TMT vom GZTC durchführen um abzuschätzen, wie realistisch meine gemessenen DSP sind. Und vielleicht schaffe ich es noch irgendwie den Schwingspulendurchmesser rauszufinden und zusammen mit der Impedanz dann das Recone-Kit zu identifizieren.

An dieser Stell noch mal eine Frage:
Bei einem Gleichstromwiderstand von 2,1 Ohm dürfte die Impedanz ja bei 3-4 Ohm liegen und eher unwahrscheinlich bei 2 Ohm, oder kann man das gar nicht so pauschal beantworten?
 
Wozu eigentlich die ganze Recherche und Tüftelei?

TSP messen (lassen) und passendes Gehäuse zu dem Speaker, dem Fahrzeug und dem persönlichen Geschmack wählen und mal rechnen bzw. simulieren.
Wenn du mit dem Gehäuse klar kommst, geht's ans Bauen.

Und freundlich grüßt
e025.gif
der Simon​
 
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