Exact! JMT Li-Ion 14 /20

Meine Einschätzung bzgl. Akkuschrauber Li-Ions ist, dass man aufgrund der geringen Spannung im Bordnetz beim Laden kaum nennenswert Ladung in den Akku reinbekommt. Die Li-Ion benötigen für die Ladung etwa 4,0 bis 4,2 Volt pro Zelle, also 16 - 16,8 Volt fürs Akkupack, die Bordspannung kann aber nur max. 3,6 Volt pro Zelle (14,4V : 4) liefern. Schaut man sich die Ladekennlinie von Li-Ions an, reicht das gerade mal um max. 20% der Kapazität nutzbar zu machen.

Der JMT Li-Ion 14/20 hier im Thread ist ein LiFePO4-Akkutyp, welche eine niedrigere Spannung und anderer Ladekennlinie haben. Hier lassen sich im 14,4 Volt Bordnetz, wiederum meiner Einschätzung nach, bis zu 80% der Gesamtkapazität nutzen.
 
Also, je intensiver ich mich mit der Thematik (und mit Frank's Messungen sowie diversen Aussagen in diesem Thread und bei Carhifinews) auseinandersetze, umso mehr Fragezeichen stellen sich mir in den Weg. Auch kommen mir einige Statements ein wenig "spanisch" vor.

Da die gezeigten drei Messungen (Links im Startbeitrag) lediglich Spannungsverläufe bei Impulsbelastung zeigen und der zur jeweiligen Spannungskennlinie gehörige Stromverlauf nicht dokumentiert wurde, lassen sich daraus auch kaum belastbare Rückschlüsse auf die 3 verwendeten Techniken machen. Zumal auf den ersten Blick auch keine Absolutwerte erkennbar sind.

Dass bestimmte Li-Ion Zelltypen eine Zellspannung (=Nennspannung) von 3,6 Volt haben, ist unbestritten. Auch ist unbestritten, dass Bleisäureakkus oberhalb ihrer Nennspannung von 13,2 Volt keine Stützwirkung entfalten. Aber diesen Wert von 3,6 Volt im Kontext mit dem Exact! JMT 14/20 Akku zu nennen, ist schlichtweg irreführend. Der basiert nämlich auf LiFePo4-Technik mit einer Zellen-Nennspannung von 3,3 Volt! Und das ergibt im Viererpack eine Nenn- bzw. Klemmenspannung von 13,2 Volt, exakt die gleiche Spannung wie beim vollgeladenen Bleisäureakku, nämlich 6 * 2,2V = 13,2Volt.

Also puffert der Exact! JMT 14/20 auch erst bei Spannungen unterhalb von 13,2 Volt, und nicht ab dem ersten hunderstel Volt! Aber, wenn er puffert, dann auch resolut!

Gruß Heinz
 
sebastian80 schrieb:
- Habe mir mal die Tage was zum spielen bestellt.Den Li Ion 14.
- Sobald das Ding eingebaut ist , poste ich mal meinen Eindruck dazu.
- Wie gesagt ,werd den HULK mal testen ..
Gibt es denn schon Erkenntnisse abseits Prospekt- und Marketingaussagen?
 
OK!
Da hier vermutlich keine weiteren Antworten zu erwarten sind, mich die Technik aber sehr interessiert, hab ich mir einfach mal 4 LiFePo4-Einzelzellen (in Anlehnung an die Exact! JMT Li-Ion 14 /20, aber mit 16AH, entsprächen dann 48 Amperestundenäquivalenteinheiten Bleibatt) beschafft und daraus ein Akkupack fürs Töff gebastelt.

[attachment=2:1rbyhgyo]Einzelzellen.JPG[/attachment:1rbyhgyo]

[attachment=1:1rbyhgyo]Akkupack.JPG[/attachment:1rbyhgyo]
Ziel dabei ist, die Zusatzbatt möglichst kostengünstig durch eine kleine, leichte und vor allem leistungsfähige Einheit zu ersetzen.

Werd erst mal mit kleinen Lasten am Schreibtisch experimentieren, bevor das Teil ins Auto wandert und heftige Endlade-/Ladeströme zu bewältigen hat.

[attachment=0:1rbyhgyo]Versuchsaufbau_1.JPG[/attachment:1rbyhgyo]

Gruß Heinz
 

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Catch schrieb:
:thumbsup:
Bin gespannt auf weitere Ergebnisse! :)

Na, dann wollen wir mal! :beer:

Hab jetzt die ersten Messungen am 16Ah LiFePo4-Akkupack gemacht und als Vergleichsobjekt meine etwa 18 Monate alte 77Ah Bleisäure-Starterbatt (Varta Silver Dynamik) herangezogen. Hier deshalb ein kurzer Zwischenbericht.

Da bei den Bleisäureakkus die Kapazitätsangaben der Hersteller nicht wirklich nachvollziehbar sind und zum Teil praxisferne Spannungslagen von 6 Volt und darunter in die Ah-Rechnung mit einbezogen werden, hab ich mir für diesen Vergleich kurzerhand und willkürlich eine eigene Definition für die nutzbare (praxisrelevante) Kapazität geschaffen, sozusagen eine klangfuzzitaugliche Kapazitätsangabe. Auch kurz KF-Ah genannt. :hippi:

1 KF-Ah entspricht dabei der entnehmbaren Ladungsmenge (Strom) pro Zeiteinheit oberhalb einer Spannungslage von 11,0 Volt.
Vor den Tests wurden die beiden Akkus jeweils auf vollen Ladezustand gebracht und ihnen 2 Stunden Ruhezeit gegönnt.

Ganz kurz die ersten Ergebnisse zu "77Ah Bleisäure vs. 16Ah LiFePo4" :

Test 1:
Belastung mit einem 55W-Halogenleuchtmittel. Stromstärke im Mittel etwa 4A.

Zeit von U_nenn bis <= 11,0V
- 77Ah Bleisäure: 382 Minuten
- 16Ah LiFePo4: 248 Minuten

Nutzbare Kapazität:
- 77Ah Bleisäure: 277 Wh oder 23,98 KF-Ah
- 16Ah LiFePo4: 205 Wh oder 16,28 KF-Ah


Test 2:
Belastung mit "alle Lampen an" am Töff, Stromstärke im Mittel etwa 25-26A.

Zeit von U_nenn bis <= 11,0V
- 77Ah Bleisäure: 35 Minuten
- 16Ah LiFePo4: 33 Minuten


Nutzbare Kapazität
- 77Ah Bleisäure: 182 Wh oder 15,49 KF-Ah
- 16Ah LiFePo4: 163 Wh oder 13,48 KF-Ah


Bin derzeit noch bei der Datenauswertung. Wenn ichs schaffe, male ich auch ein paar Diagramme dazu und mach nen separaten Fred dazu auf. Ausserdem sind noch etliche Fragen offen, wie z.B. Laden der LiFePo im Töff oder Ausgleichsströme bei Parallelbetrieb mit der Bleisäurebatt ...

Gruß Heinz
 
Hallo Heinz

Sehr schöner Test :beer:

Langsam wird die Kleine Batterie auch für mich Interessant

LG Felix
 
Hallo,

@Heibeck: Die Zellen von LiNano? Sind richtig gut, gefallen mir. Wie balancierst und schützt Du die Zellen?.....das ist enorm wichtig, denn schon eine Überladung/Tiefentladung reicht um sie unbrauchbar zu machen.

Aus der Praxis darf ich weiter berichten das ich mich über einen enorm drehfreudigen Anlasser und stabilen Strom freue. Der erste Winter ist durch, und die Batterie macht einen richtig guten Job.
Vieleicht sollten wir ein BMS für die LiNano-Zellen mal zum Forenprojekt machen.....##

Gruß Frank
 
Frank M aus C schrieb:
Vieleicht sollten wir ein BMS für die LiNano-Zellen mal zum Forenprojekt machen.....##

Das wäre wirklich ne klasse Sache Frank. :thumbsup:
So ein prozessorgesteuertes Batteriemanagementsystem für z.B. 4 oder 8 Zellen mit Einzelzellen-Spannungsüberwachung und integriertem Balancer/Equaliser zum bezahlbaren Preis wäre schon ne geile Sache.

Ich denke, wenn sich die Selbstbauidee des LiFePo4 erst mal rundgesprochen hat, der Absatzmarkt auch nicht zu verachten ist. Bin dabei gerne behilflich, allerdings kann ich zur Entwicklung mangels spezifischem Elektronikfachwissens nicht unbedingt viel beitragen. Bin aber ein begnadeter Tester ... :hippi:

Gruß Heinz
 
Gerade den ganzen Thread gelesen. Ist mir bisher total entgangen.
Tauscht jemand 5x2F Brax gegen 2 von diesen Batterien? :D
Na ich verfolge das mal weiter und schaue mir das am 14.4. mal beim Frank an
 
also wenns ein Forenprojekt werden soll kann evtl. ein Bekannter von mir die komplette Entwicklung der Elektronik und die Auswahl der Komponenten übernehmen.

Ist Entwicklungsingenieur bei Robitronic

und baut sich gerade eine LiFePo für seine Sommerkarre als Starter inkl. der Einzelzellenüberwachung/Unterspannungsschutz usw..

ich lass mir mal Bilder schicken.

evtl. kann man es sogar als Bausatz anbieten
 
Gibt es denn mittlerweile "Langzeiterfahrungen" mit dem Exact Li-Ion oder hat außer dem Frank M aus C keiner verbaut?
 
hab knapp 10 Stk. im Umlauf und bisher alles außer Beschwerden.
funktioniert eben wie eine sehr gute Zusatzbatterie.

Ich seh aber noch als kleinen Nachteil die Kapazität beim Standhören. Da sieht man dass die Spannung bald auf das Niveau der AGMs runter kommt.

Dafür andere Vorteile:
höhere Pufferspannung während der Fahrt
Spannungsstabilität
konstante Stromabgabe
höhere Ruhespannung im gesamten System wenn die Karre aus ist, was mMn der Sulfatierung der AGMs und Bleiakkus entgegenwirkt


hab jetzt auch einen etwas kleineren Typ auf Lager.
Ist höher dafür nur 6cm dick (also liegend nicht höher als eine durchscnittliche Endstufe)
 
hab knapp 10 Stk. im Umlauf und bisher alles außer Beschwerden.
funktioniert eben wie eine sehr gute Zusatzbatterie.

Ich seh aber noch als kleinen Nachteil die Kapazität beim Standhören. Da sieht man dass die Spannung bald auf das Niveau der AGMs runter kommt.

Dafür andere Vorteile:
höhere Pufferspannung während der Fahrt
Spannungsstabilität
konstante Stromabgabe
höhere Ruhespannung im gesamten System wenn die Karre aus ist, was mMn der Sulfatierung der AGMs und Bleiakkus entgegenwirkt


hab jetzt auch einen etwas kleineren Typ auf Lager.
Ist höher dafür nur 6cm dick (also liegend nicht höher als eine durchscnittliche Endstufe)

Danke für deine Auskunft. :thumbsup:
Hast du mal ein par Daten zu dem kleineren Typ?
Ist der auch von Exact?
 
SAG an Gack ..
( meine MAIL-adresse hast Du .. ebenSO den FACEBOOK Kontakt )
Liebe schöne herzliche beste Grüße aus HAMBURG!

Anselm N. Andrian

++49(0)173 - 99 79 790
FREU mich !


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