Das leidige Thema... Lichtflackern...

Ich hab genau das Phänomen bei einem Lied, da geht die Spannung runter auf 9V und wieder hoch auf fast 15, dann wieder runter auf 9, weil die Limaregelung genau im Takt der Bassläufe mitschwingt:
:oops:

Da war mein Spannungsabfall ja nicht der Rede wert im Vergleich...

Ich würde jetzt vermuten dass die LiMa in deinem Fall zwischen den Bassläufen schon wieder herunter regelt weil der Cap nach rechnerisch 0,3s voll ist.
Ja wer weiß...
 
Bari (@Kreta63 ) schreibt immer vom Lowpassfilter im Bordnetz. Ich denke das ist gar nicht so unpassend. Wenn du genug Lowpassfilterung hast und der Filter tief genug greift, hast du eine stabile Spannungsversorgung.

Wenn die Spannung bei volllast innerhalb einer Sekunde von 14,5 auf 14V fallen würde, hätte die LiMa mehr als genug Zeit um das aufzufangen.

Und um dort hin zu kommen bräuchtest du bei den 100A die dein System zieht lediglich rechnerische 200F die ohne Spannungseinbruch zur verfügung stehen.
Wie viel du brauchst, damit der Spannungseinbruch kompensiert wird, kann ich dir leider nicht sagen. Dafür müssten die Datenblätter präziser sein.

Vielleicht doch mal Amazons problemlose Rückgabepolitik nutzen? 😬
 
So, da ich letztes Mal ja leider keine Mutter mitgenommen hatte um auch ohne Winston zu messen - gerade eben nachgeholt...

Folgende Messung zunächst mit dem Eaton 65F Powercap HINTEN direkt an der Winston + der Winston:

1759057665504.png

Die geringste Spannung die ich damit messen konnte, war 14,163V
(Motor läuft, AGM+Winston+65F Eaton Powercap)

Zum Vergleich:

AGM+Winston OHNE Powercap:

1759057802305.png

Also ca. 0,03V Unterschied...
Man kommt hier aber in einen Bereich, wo alleine der Laderegler der LiMa bzw. was er "gerade macht" mehr Unterschied in der Messung machen wird...
Letztens hatte ich zb. genau das Gegenteil gemessen: Mit Cap min. größerer Spannungseinbruch.
Auch heute hatte ich das 1x gemessen, das es mit Cap schlechter war als ohne... (mit Winston)


Interessant dabei sind auch Messungen vom Motorstart.
Auch hier scheint sich der Cap kaum auszuwirken...

AGM+Winston+Powercap:

1759058121318.png

AGM+Winston OHNE Powercap:

1759058383218.png

Also ich denke ich kann somit mit gutem Gewissen sagen:

Wenn man eine "potente" Lithium Batterie - insbesondere mit etwas höherer Kapazität - einbaut, dann ist ein (Super)Cap relativ sinnfrei.

Wie sieht es aber nun OHNE Lithium Batterie aus, also der 65F Eaton Supercap OHNE Winston?

1759058530383.png

Erstaunlich gut!

1759058600710.png

Dabei gibt es aber einen "Schönheitsfehler" wenn man denn so möchte:

Zwar sind die Unterschiede GEMESSEN mit dem Gerät das ich hier habe (max. 5 Messungen / Sekunde) nur marginal schlechter, dennoch konnte ich nur mit dem Cap - trotz Tageslicht - das Display der Klima deutlich sichtbar flackern sehen...
Zwar nicht annähernd so deutlich wie ohne Cap - aber sichtbar.
Nachts mit Fernlicht wäre das dann nat. noch sehr viel besser sichtbar und auffälliger - störender.

Auch wenn man die Kurven oben vergleicht wird deutlich, dass die Kurven mit der Winston viel "glattgezogener" sind als nur mit Cap.
Macht ja auch Sinn, muss sich doch der Cap immer wieder laden zwischendurch.

Ob mein in der Hinsicht nicht so genaues Messgerät in Realität hier eigentlich höhere Spannungseinbrüche "verschweigt"?
Ich denke ja.

Beim Motorstart mit Cap OHNE Winston wird es noch deutlicher:

1759059076719.png

Die Spannung geht runter auf ca. 11,5V - mit sehr "chaotischer" Kurve,

Mit Winston alleine:

1759059183659.png

Die Spannung bleibt immerhin über 12V, der Verlauf zeigt die höhere Spannungslage.
Insbesondere wenn man sich den Moment ansieht, wo der Motor abgedreht wird:

AGM+Winston:

1759059337964.png

Und im Vergleich dazu die AGM + 65F Powercap:

1759059425018.png

Die Spannung stürzt regelrecht ab im Vergleich...

Was verständlich ist, die kleine Kapazität kann hier einfach nicht viel entgegensetzen.

Mein Fazit hierzu:

In der Theorie wäre so ein Cap oder Powercap denke ich zweifellos überlegen, da:

  • passt sich an das vorherrschende Spannungsniveau an und versucht es zu "halten"
  • hat somit keine "eigene Spannung" auf die er beschränkt ist
  • kann sehr schnell sehr hohe Ladung abgeben
  • besitzt i.d.R. sehr geringen Innenwiderstand
  • unterliegt (denke ich?!?) nicht in so hohem Umfang der Alterung wie ein Akku
Wie es aussieht, ist das aber in der Praxis - jedenfalls im Vergleich mit einem größeren (entsprechend geeignetem) Lithium wie hier der Winston - nicht so entscheidend.
Denn der Powercap hat eben offensichtlich damit zu kämpfen:

  • sehr geringe Kapazität im Vergleich zu einem Akku - selbst bei größeren Powercap´s
  • dadurch muss sich der Cap zwangsläufig immer wieder nachladen - selbst wenn er in dem Moment eigentlich "liefern" sollte...
  • auch der Cap bricht Prinzipbedingt SOFORT mit der Spannung ein bzw. fängt sobald er "liefert" damit an. Durch die geringere Kapazität sehr schnell...

Deshalb sind die Cap´s für mich so gesehen einer entsprechend geeigneten Lithium Batterie unterlegen.
Sowohl was die eigentliche Funktion angeht (Spannungseinbruch verhindern) als auch Preis / Leistung.
Die Lithium Batterie bringt immerhin nutzbare Mehrkapazität mit - in meinem Fall wird sie die nutzbare Kapazität sogar min. verdoppeln...
Da sie aber die Spannungslage das AGM hoch hält - könnte man deshalb ev. sogar auch aus der AGM mehr nutzbare Kapazität rausbekommen???

Der Erfolg der Powercap hängt immer extrem davon ab, mit was er "konfrontiert" ist.
Je nach laufender Musik können sich hier sehr schnell sehr große Unterschiede ergeben - im Extremfall wie hier öfter genannt kann der Cap dann wohl sogar wirklich die Situation verschlechtern...
Das ist mit der zusätzlichen Lithium nicht möglich...

Ich sehe die ungleich höhere Spannungslage mit der Winston im Alltag ständig, seit Einbau hat zb. niemals mehr das Xenon neu gezündet.
Ohne der Winston war das jetzt sehr oft der Fall.
Nun passiert es selbst dann nicht mehr, wenn das Fzg. tagelang steht.


@Morrisaudi

Vielen Dank noch mal für deinen Tipp, er war goldrichtig.

Ich denke nun - nach VIEL messen.... - es war bei mir die perfekte Lösung.
Würde der Strom nun noch höher steigen, dann habe ich Reserven - der 65F Superkondensator schein jetzt im Vergleich schon am Limit zu sein.
Bei anderer Musik und / oder mehr Pegel etc. würde er noch deutlicher verlieren.
 

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Vielen Dank für die ausführlichen Messungen und dass Du das mit uns teilst!

Wenn man die "Forschung" noch weiter treiben möchte, kommen mir zwei Gedanken:

1)
Je nachdem wie schnell die Wechsel zwischen Laden und Entladen stattfinden und welche Widerstände beteiligt sind, könnte es sein, dass der Rieseneimer von 65F gar nicht mehr voll geladen wird. Entsprechend kann er dann nur auf einem niedrigeren Spannungsniveau stützen und stabilisieren. Keine Ahnung, ob das hier der Fall sein könnte.
Wäre interessant, das exakt gleiche Szenario mit "nur" 10-20F zu sehen.

2)
Du willst ja die Spannung für das Licht stabilisieren. Wenn der Cap hinten angeschlossen ist, hat man den Spannungsabfall von der Lima nach hinten beim Laden und vom Cap zur Bordnetzverteilung beim Entladen.
Wie oben schon diskutiert, dürfte es für das Lichtflackern besser wirken, wenn der Cap direkt vorne an der Bordnetzverteilung angeschlossen wäre.


Diese Gedanken sind für Dein Problem irrelevant, weil Du ja eine gute Lösung für Dich gefunden hast.
Aber neugierig wäre ich schon... 😁
 
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