Anordnung von TT, MT, HT

Fred

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25. Nov. 2005
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3.246
Hi,

ich habe mal eine grundsätzliche Frage:
Welchen Einfluss hat die Anordnung der Lautsprecher in der Vertikalen?

Am Besten wären natürlich Punktschallquellen, das ist klar.
Was aber bewirkt die unterschiedliche Einbauhöhe der einzelnen Chassis?

Angenommen die LS wären auf einem Kreisbogen angeordnet und hätten somit alle den gleichen Abstand zum Ohr. Nur in der Einbauhöhe würden sie variieren, also TT unten, MT in der Mitte, HT oben.

Mit einer Laufzeitkorrektur wäre ja dann nichts gewonnen. Ist es also egal, wie weit z.B. der Hochtöner vom Mitteltöner entfernt wäre, solange der Abstand zum Ohr gleich bleibt? Im Extremfall wäre der HT im Dachhimmel eingebaut.

Viele Grüße
Fred
 
Hallo Fred,

um die Musik "zeitrichtig" erklingen zu lassen, muß der Hochtöner nicht zwangsläufig die gleiche Entfernung wie der MT haben, häufig ist es so, dass für eine passende akustische Phase der Hochtöner leicht zurückversetzt spielen sollte. Das kann zwar auch die elektronische LZK ausgleichen, allerdings braucht man ein "Problem" nicht digital lösen, wenn man es auch vermeiden kann. Die leicht zurückgesetzten Hochtöner mit passender Phase findet man häufiger im Home-Bereich (z.B bei Thiels Koinzidenzwandler). Also nicht stoisch mit dem Millimetermaß die Abstände ausmessen, sondern hören und messen, wann der MT und HT akustisch "zeitrichtig" spielen.

Die vertikale Höhe bestimmt in erster Linie die Bühnenhöhe und die sich je nach Einbauumgebung ergebenden Reflexionen. Mein Praxis-Erfahrungswert: MT unten in der Tür bei den TMTs und weit entfernt von den HT in der A-Säule klang trotz gleicher Entfernungen nicht gut. Die Platzierung des MT bestimmt m.E. die (Nicht)Zerrissenheit des Klangbildes und die Ortung.
 
Die leicht zurückgesetzten Hochtöner mit passender Phase findet man häufiger im Home-Bereich

Oft aber weil das akustische Zentrum des TMT nicht an der Frontplatte des Lautsprechers ist,
sondern weiter hinten....
 
Fortissimo schrieb:
Oft aber weil das akustische Zentrum des TMT nicht an der Frontplatte des Lautsprechers ist,
sondern weiter hinten....
Genau sowas ähnliches hatte ich ja mal gefragt bzgl. Kombination eines Kalotten-HT mit einem Konus-MT, die vom gleichen Signal mit gemeinsamer LZK gespeist werden.

Da war die einhellige Meinung, dass das akustische Zentrum eines Konus-LS kurz hinter der Membran liegt, man also einen Kalotten HT leicht nach hinten versetzen muss, um das auszugleichen.

Stimmt das so?
 
Habe den Tipp...mit dem "variablen" HT beim meinem @home Projekt auch bekommen...Wollte den HT ja bündig in der Front einlassen... aber werde dies nun halt überdenken bzw. anders lösen...
 
Dieselrenner schrieb:
Habe den Tipp...mit dem "variablen" HT beim meinem @home Projekt auch bekommen...Wollte den HT ja bündig in der Front einlassen... aber werde dies nun halt überdenken bzw. anders lösen...

Man kann auch eine schräge Front machen, d.h. ne parallelogrammartige Box, und den HT trotzdem bündig einlassen. Damit sollte man unschöne Interferenzen an irgendwelchen Kanten unterbinden können, die durch den versetzten HT entstehen.

Gruß, Mirko
 
Oder man kann sich an ner graden LS Wand
den Stuhl, oder den Sessel auf dem man sitzt
in der Höhe einstellen bis es passt :)
Bzw. wenn man sich die Arbeit macht und rechnet
ne Schräge aus, sitzt aber dann nicht
in der richtigen Höhe, ists auch für die Katz :)
Und bei D´Apollito gehts dann wieder garnicht,
so das das Ding doch nach hinten muss und die Wand grad.
Is aber auch ein Krampf mit der Theorie :)
Deswegen : AUSPROBIEREN !
Ist schon schlimm wenn man mit LZK im Auto schon fast
wie angenagelt sitzen SOLLTE, und dann noch daheim? :)
 
Okay, aber die Frage war ja nicht, wie krieg ich es hin, daß der HT und der MT zeitrichtig zueinander eingerichtet sind....
Da gehen wir mal von aus, daß durch Position, Entfernung LZK o.ä. die Wellenfronten
von MT und HT zeitgleich am Ohr ankommen.

Die Frage war doch:
Wenn die Chassis zeitrichtig sind, jedoch von der Position verschieden. (oben unten)
Wie wirkt sich das auf die Ortung aus ?
Kann das Ohr diese zerrissene Bühne definieren ?
Und wenn ja, wie ?
Kann man beim Ohr von einer "Punktschall-Senke" ausgehen ?
 
Kann ich leider nicht beantworten
wie man das technisch wissenschaftlich korrekt ausdrückt :)
Ich beweg mich immer nach oben und unten,
und plötzlich machts "Pling" "Passt" :)
Mehr kann ich dazu leider nicht sagen oder es erklären :(
 
@Mirko & RuffRyder: In der Tat sitzt das akustische Zentrum eines Konus-LS in etwa dort, wo die Schwingspule an die Membran gesetzt ist. Den HT einfach stumpf nach hinten zu versetzen, ist meist aber die schlechtesteLösung, da man sich so an diversen entstehenden Kante fiese Reflexionen einfängt, die den (kleinen?) Vorteil der Zeitrichtigkeit um längen wieder zunichte machen. Schräge Schallwand ist, sofern es der Frequenzgang unter Winkel zuläßt (sollte es bei kleinen MTs und HTs eigentlich noch) die deutlich bessere Lösung. Aber auch hier kann es gerade im Auto sei, das durch andere Reflexionen (Dach, Scheibe) das ganze wieder zunichte gemacht wird als wird, kann allerdings auch umgekehrt laufen.
 
Das akkustische Zentrum ist an sich nur dort,
wenn auch die Trennfrequenzen passen,
ansonsten isses nur ne D´Appolito Anordnung,
aber kein echtes Prinzip.
Mir reicht eigentlich nur die Anordnung :)
 
ja und wo sitzt nun das akustische zentrum des tmt?
schonmal jemand auf die idee gekommen das es frequenzabhängig sein könnte?
eine zeitrichtige wiedergabe ist passiv nur über eine sehr begrenzte bandbreite möglich!
ich würde versuchen den hochtöner soweit nach hinten zu versetzten das die bestmögliche signaladdition im übernahmebereich zustande kommt.
für die signaladdition ist auch das akustische phasenverhalten verantwortlich,das vorgegebene tiefpassverhalten des tmt und das hochpassverhalten des hochtöners spielen hier eine gewichtige rolle,es ist kein zufall das viele high end hochtöner mit relativ hohen qtc ausgestattet sind denn bei niedriger einbaugüte beginnt die phase sehr frühzeitig abzuknicken.
je höher die übernahmefrequenz zwischen tmt+ht liegt umso problematischer das ganze.allerdings ist das akustische phasenverhalten auch eine funkton des frequenzgangverlaufes und der ist bekanntermasen im auto ja alles andere als linear
meine persönliche meinung dazu.
gruss frank
 
Hi,

erstmal danke für Eure Beiträge!
Nur bin ich leider bezüglich meiner Frage (wie wirkt es sich aus wenn ich den Hochtöner höher setze, bei gleichem Abstand des Mitteltöners und des Hochtöners von den Ohren?) noch nicht schlauer geworden.

Die Antwort, die Bühne wird höher würde ja bedeuten, ich montiere den HT am Dachhimmel und habe eine schöne, hohe Bühne. Die unterschiedlichen Laufzeiten könnte ich ja korrigieren.
Irgendwelche Reflexionen lasse ich dabei mal außen vor.
Gleichzeitig hätte auch der Beifahrer etwas davon.
Macht das Sinn?

Viele Grüße
Fred
 
Hallo Fred.
Was mich an dieser "Theorie" am meisten stört ist die Tatsache,
dass Du nur durch eine korrigierte Laufzeit noch immer keine Punktschallquelle erhälst,
sondern eben weiterhin mehrere Schallquellen hast.
Je näher die Schallquellen nun zusammenliegen, desto mehr Punktschallquelle meine ich - oder?



Grüße,
andreas.
 
Jupp.

Die Tatsache das die Bühne je höher die Frequenz nach oben wandert bleibt, ob nun Kreisbahn / Laufzeitkorrigiert oder nicht.
 
Hi Andreas,

wenn die Laufzeitkorrektur perfekt stimmen würde erhielte man doch eigentlich eine "virtuelle" Punktschallquelle, oder nicht?

Naja ich weiß, in Wirklichkeit ist alles viel komplizierter ;)

Viele Grüße
Fred
 
Hmmm. Okay...
Anders gefragt ;)

Was ist denn überhaupt eine Punktschallquelle?
Eine Schallquelle die es vermag die Signale zeitgleich ans Ohr zu bringen?
Eine Schallquelle die es vermag die Signale aus einer Richtung ans Ohr zu bringen?
Eine Schallquelle die beides kann?

Mit der Halbbogen-Theorie wäre ja nur das erste richtig - right?
 
Hi,

das Probelm ist, dass unser Ohr durch Erfahrung gelernt hat zu unterscheiden, ob Schall von oben oder unten kommt. Nehmen wir ein Geräusch, das von unten kommt, und schieben es nun nach oben ohne dabei die Entfernung und Laufzeit zu den Ohren zu verändern... wir werden trotzdem merken, dass es von oben kommt.

Gruß, Mirko
 
ToeRmeL schrieb:
Hi,

das Probelm ist, dass unser Ohr durch Erfahrung gelernt hat zu unterscheiden, ob Schall von oben oder unten kommt. Nehmen wir ein Geräusch, das von unten kommt, und schieben es nun nach oben ohne dabei die Entfernung und Laufzeit zu den Ohren zu verändern... wir werden trotzdem merken, dass es von oben kommt.

Gruß, Mirko

Weil die Haut spürt aus welcher Richtung der Schall kommt.
Ein weiterer Nachteil von 16er Türlautsprechern wenn die "Hosenbeine flattern"....
 
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