Akustische Phase einstellen

Ja, der unterschied ist auch sehr deutlich zu hören. Jetzt aber die frage:
Einige von euch drehen die Phase absichtlich um eine bessere Addition zu bekommen. Kriege ich das dann mit der Laufzeit wieder mittig? Weil wenn der jetzt bei mir mit verdrehter Phase läuft, hat man das Gefühl es kommt nur von Links.
 
Das glaube ich nicht, es sei den du würdest ein Kanal um eine halbe Periode (180grad) verzögern, was de facto einer erneuten Phasenumkehrung gleichgültig wäre, also sinnlos...

Jeder hat da sein vorgehen und vorlieben. Da für mich vor allem die korrekte Räumlichkeit und Focus die Prio haben und ich scheue mich nicht die EQs einzusetzen um den Übergang zu korrigieren, achte ich auf

1. Phase für HT(L) und HT(R) muss stimmen (Testsignal hört sich aus der Mitte an). MT und TT ist abgeschaltet

2. Phase für MT(L) und MT(R) muss stimmen (Testsignal hört sich aus der Mitte an). HT und TT ist abgeschaltet

3. Phase für TT(L) und TT(R) muss stimmen (Testsignal hört sich aus der Mitte an). Beim TT ist es nicht mehr so einfach, daher lasse ich für diesen Test bewusst den Lowpas höher, und nach dem Test wieder runter setzen. HT und MT ist abgeschaltet

Nur dann passt der Focus. Wenn einer der Kanäle (vor allem MT oder HT) aus der Reihe tanzt, dann wird es matschig

Und in dem nächsten Schrit wird bestimmt, welche Phase des HT Kanals zu dem MT Kanal (KLANGLICH) besser passt, die gleiche oder invertierte. Dabei ist mir die Addition wurscht. Wenn die Addition suboptimal ist, wird mit EQs nachgeholfen. Allerding es ist schon meistens so, dass sich die gute Addition auch besser anhört.
Das gleiche wird beim vergleich TT und MT Kanal gemacht.

Ich will damit nur sagen, dass es ggf sinnlos ist sich starr und stupide an einer besseren Addition zu klammern, wenn eine andere Anschlussvariane möglicherweise besser klingt
 
Zuletzt bearbeitet:
Super, genau das wollte ich hören. Nun weiß ich wie ich vorgehen muss, und worauf ich zu achten habe.
Viele dank für die Hilfe.
Guten rutsch und bis zum nächsten mal.
Gruß
Achim
 
Wenn eine volle Addition da ist und die Laufzeit stimmt, passt auch die Phase und somit der Klang. Wenn es sich dann im Vergleich besser anhört aber weniger Addition da ist, ist deine Messung wahrscheinlich einfach Murks.
 
Eine Frage habe ich noch:
Wenn ich eine Vernünftige Addition im übernahmen Bereich habe, habe ich dort ja einen Buckel. Zieht ihr den Buckel per EQ runter, oder den hebt ihr Links und Rechts daneben per EQ an?
Grüße
Achim
 
Im Idealfall legst du die trennfrequenzen soweit auseinander dass kein Buckel entsteht sonders es sich ausfüllt. Das heißt die Flanken treffen sich bei -6db. Dein Grundwissen erscheint mir da leider noch etwas optimiert werden zu müssen um zu einem guten Ergebnis zu kommen.
 
Ja, das stimmt. Aber hier ist ja der beste Platz, um sein Wissen zu erweitern.
Gruß
Achim
 
Dazu gibts aber einige Grundlagenartikel die man vorab verinnerlichen kann um eine Basis zu haben. Hier kann man Halbwissen von Unwissen schwierig trennen, wenn man selbst keine Ahnung hat :)
 
Ja, ich habe mich schon des Öfteren Belesen. Es ist aber immer wieder Schwierig, Verständliche und gut Erklärte artikel zu finden.
Was auch heißt, für Vorschläge oder Links bin ich gerne zu haben.
 
Habe das mal gelesen, bzw. versucht das zu Verstehen. Das meiste ist einleuchtend, aber:
Hier wird der Delay (LZK) überwiegend dafür benutzt, um die Phasenlage der einzelnen Chassis aneinander Anzupassen. Bis jetzt dachte ich immer, die LZK wird am Anfang einmal eingestellt, um die LS mittig Spielen zu lassen, und danach nicht mehr berührt. Dann fange ich an die Filter einzusetzen, und zwar so, das ich einen gleichmäßigen Frequenzgang und gute Addition habe. Notfalls wird noch von zwei Chassis, also MT+MT die Phase gedreht um max. Addition zu bekommen.

Der Herr Kirchner setzt aber Voraus, das bei den MT die Phase um 180° gedreht werden. Ich vermute mal das hat mit der 12dB Flanke zu tun, da ich dort ja eh eine Drehung reinbekomme.

Alles nicht so einfach....
 
Genau und irgendwann kommt eben der Punkt wo man das auch mal anwenden muss weil einen die Theorie nicht mehr so einfach weiterbringt.
 
Ok, habe da nochmal drüber nachgedacht... etwas schwer zu Verstehen, aber:

Nur mal zum Delay:Ich messe im nah Feld, erst HT, dann MT, wenn die Filter passen, verschiebe ich die LZK soweit, das ich größtmögliche Addition habe ( Die Phase beim MT ist ja bereits gedreht, da 12dB Filter). Das würde man dann auch Hören, da HT und MT zu einem LS akustisch verschmelzen. Wenn beide Seiten fertig sind, also mit Weichen, Filter usw. würde ich mich nochmal dransetzen und die Laufzeit bis zu meinem Ohr anpassen. Also auf die vorhandene Laufzeit aller Chassis addieren. So, das die Laufzeit für die Phasenkorrektur gleich bleibt, aber Links und Rechts dementsprechend nochmals Verzögert werden, damit die Signale zeitgleich an meinem Ohren ankommen.

Blöde zu erklären, aber hoffe so richtig?

Grüße
 
Finde genau den Punkt in der Erklärung nicht praxisgerecht.
 
Ich finde auch, das das sehr Umständlich ist, allerdings macht das trotzdem Sinn.
 
Probier es einfach aus und höre es dir an ;)
 
Ok, habe da nochmal drüber nachgedacht... etwas schwer zu Verstehen, aber:....
....Blöde zu erklären, aber hoffe so richtig?

Grüße

Ich finde, Du hast es erfasst.
Die LZK hat zwei Aufgaben
1. Die Phase z.B. zw. dem MT(R) und HT(R) genau anzupassen
2. die Position der Bühne (Mitte) zu bestimmen, in dem die Kanäle L und R entsprechend den Abständen vom Hören per Verzögerung angepasst werden.

Wenn man beide Aspekte berücksichtigt, ergibt sich ein individueller LZK Wert pro Chassis
 
Hallo alle zusammen,
habe mich heute mal mit Meßequipment ins Auto begeben, und nach der Anleitung versucht einzumessen. Habe laut Anleitung mit dem HT VL begonnen, und vorab die Flanken alle auf 12dB gestellt. Habe dann demenstprechend mit der Laufzeit begonnen.
Ich muss ganz ehrlich sagen, das dies nach der Anleitung sehr umständlich ist, aber auf jeden Fall von erfolg gekröhnt. Man kann ziemlich deutlich sehen, wie die Addition zwischen MT und HT fällt oder steigt mit Entsprechender LZK.

Habe dann später die Laufzeiten nochmals eingestellt, und habe aber mit dem am weitesten entfernten LS angefangen, das macht es mir an meinem Radio einfacher, die anderen LS zu verzögern, da es sonst doch viel in Rechnerei ausartet.

Das einzigste was leider nicht klappt ist die Laufzeit vom Sub, da die mit 32ms einfach zu weit entfernt ist. Die Restlichen LS bekomme ich auf max 23ms.
Desweiteren konnte ich auf der Beifahrerseite vom MT sehr schön eine auslöschung beobachten, bei 200Hz -10dB, diese hat sich schlagartig aufgelöst, als ich den EQ bei 300Hz +2 dB gegeben habe. Schon war es Linear. Werde mich nächste Woche nochmal ransetzten um alles zu Verfeinern und dann auch Screenshots machen.

Man kann aber jetzt schon sagen: Sehr ausgewogener Klang, absolut Mittig vom Armaturenbrett. Sehr schön. Kein vergleich zu vorher.

Grüße
Achim
 
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