Mosconi „automatisiert“ einmessen: Stereo Mikrofon besser als Mono?

Mit den Impulsen finde ich es sehr schwierig. Wenn ich eine Frequenzweiche, bsp. mit Accurate, generieren, stimmt ja da die Zeit. Gucke ich dann, wo die zugehörigen Impulse liegen, sind es nicht, wie oft angenommen, die Spitzen, die übereinanderliegen, sondern der Beginn des Ausschlagen. Der ist bei Messungen - speziell im Auto - gerne nicht eindeutig zu erkennen.
Die Chassis z.B. HT-L und HT-R zueinander funktioniert mit REW perfekt. Aber die Zweige zueinander (HT-L und MT-L oder TT-L) ist eine ganz andere Sache.
 
Gerade bei der Messung von Laufzeit und Phase und der daraus resultierenden Berechnung ist eine Software dem Ohr voraus.
Bei der tonalen Abstimmung kommen die Armhäärchen, die Seele dazu. Da wirds schwierig wenn man ein Gehirn aus Silizium hat.
 
Moin,

gestern habe ich in meiner jugendlichen Unbedarftheit einfach mal ein paar Mikrofon-Varianten am Mosconi in meinem Auto ausprobiert. Dafür habe ich schlicht mit dem Sweep verschiedene Amplituden-Schriebe erstellt. Dabei sind mir einige Sachen aufgefallen. Bitte beachtet, dass meine Schlussfolgerungen in keiner Weise verifiziert sind, sondern nur einen ersten Eindruck widerspiegeln. Die Anlage war dabei nackt mit Delay und Hochpässen/Tiefpässen, aber ohne einpegeln, Phasen-Optimierung oder EQ in Betrieb. 3 Wege voll-aktiv mit SUB. HT/MT zusammen auf dem Armaturenbrett direkt auf die Ohren. TMTs im Originalplatz in den Türen.

Mikrofon Konfigurationen:
  • OKM 2 Studio ohne Korrektur in den Fahrer-Ohren am Direct Input
  • OKM 1 und OKM 2 Studio ohne Korrektur in meinem Bastel-Kunstkopf (Ich nenne ihn jetzt F.R.E.D. :king:) am Direct Input.
  • ECM8000 mit T.Bone mit und ohne Korrektur an der Kopfstütze solo und Nasenspitze Fahrer

20240521_160654.jpg

Meine ersten Erkenntnisse:

Beim F.R.E.D. zeigt sich eine überdeutliche Überhöhung bei 1,4kHz rechts. Deutlicher als bei allen anderen Messungen. Ich vermute, dass sich hier die Ohrform auswirkt. Der Messung glaube ich so noch nicht. Als nächstes werde ich die Mikros nicht innerhalb der Ohren einbauen, sondern wie beim Menschen von aussen in die Ohren einsetzten.

OKM1 und OKM2 Studio im F.R.E.D.:
FRED OKM2 und FRED OKM1 Screenshot 2024-05-21 165938.png


Die OKMs zeigen in den echten Ohren einen viel harmonischeren Verlauf als im F.R.E.D.:

OKM2 Studio in den Ohren und OKM 1 im F.R.E.D.:
OKM2 Ohr 2nd und FRED OKM1 Screenshot 2024-05-21 165612.png


Das ECM8000 hat oben und unten einen deutlich größeren Messbereich als die OKMs. Es zeigt aber solo an der Kopfstütze recht deutliche, harte Kurven und Ausschläge im Schrieb. Da bin ich mir nicht sicher, ob die auch real so ausgeprägt sind. Rechts und Links werden hier gleich aus dem Mono Signal abgebildet.

ECM8000 Kopfstütze:
ECM8000 Kopfstütze mit Korrektur Screenshot 2024-05-21 163948.png


An der Nasenspitze mit Fahrer sieht die Kurve ECM8000 Kurve im Grundton und Mittelton etwas anders aus. Warum auch immer?

ECM8000 Nasenspitze:
ECM8000 Nasenspitze mit Korrektur s Screenshot 2024-05-21 164909.png


OKM 1 und OKM 2 Studio unterscheiden sich weniger, als ich erwartet hätte. Das OKM 1 ist etwas empfindlicher und beide unterscheiden sich eher oberhalb des Mitteltonbereichs.

OKM 1 und OKM 2 Studio im F.R.E.D.:
FRED OKM2 und FRED OKM1 Screenshot 2024-05-21 165938.png



Die Korrektur-Dateie des ECM8000 verändert die Messung nicht nennenswert. Die Kurve wird nur bei den Frequenz-Werten leicht verschoben. Ich frage mich, ob die richtig eingebunden ist?

Vergleich ECM8000 mit und ohne Korrektur:
ECM8000 Kopfstütze mit und ohne Korrektur Screenshot 2024-05-21 163812.png



Meine nächste Versuche werde ich mit OKM 2 Studio in meinen echten Ohren machen. Meine Ohren sind beim Messen immerhin die selben wie beim Musik-hören...:p

Beste Grüße aus Hamburg, Tadzio
 
Ich liebe das „ich will es selber probieren“ Mindset.
Sowohl mit RoomEQ Wizard, als auch mit Smaart kann man meiner Meinung nach den Anfang der Impulse sogar recht gut erkennen. Es muss halt nur darauf geachtet werden, dass das Umfeld recht leise ist.
Die Step Response ist glaube ich recht beliebt, wenn's um Delays geht. Da gibt's dann auch nix falsch zu interpretieren.
 
Hallo,

gerade bin ich ratlos. Mit denselben Einstellungen vom DSP wie gestern für die Kurven oben bin ich eben noch mal ins Auto gegangen, um den modifizierten F.R.E.D. zu testen und mit dem OKM2 was einzustellen. Die Kurven sind aber total kaputt! Siehe unten. Zuerst dachte ich an ein Problem beim Messen, aber es hört sich ähnlich kaputt an wie die Kurven aussehen. Ich habe alle Mischer, Filter, EQs etc. vom Eingang bis Ausgang durchgesehen, aber nichts erklärt den kaputten Frequenzgang. Keine veränderte Einstellung macht das wieder heil.

Der alte Preset zum normalen Hören ist aber noch OK. Nur der zum Testen ist hinüber.

Hat jemand eine Idee, was da im Mosconi passiert sein könnte?

F.R.E.D. mit OKM 1 außen eingesetzt:
FRED OKM1 aussen .png


ECM 8000:
ECM 3000 Nase Screenshot 2024-05-22 194931.png


OKM 2 in den Ohren und F.R.E.D:
FRED OKM 1 und OKM2 Ohr Screenshot 2024-05-22 195044.png


Beste Grüße, Tadzio
 
An die Iaufzeit-impuls-responser: habt ihr euch mal Gedanken gemacht, wie sich ein Impuls zusammensetzt?
Ich zitiere mal aus dem rew Handbuch: "An important property of an impulse, not intuitively obvious, is that it if you break it up into individual sine waves you find that it contains all frequencies at the same amplitude."

Nach meinem Verständnis ist das der Grund, warum uns diese Impulsantwort im Auto wenig sagt, da wir nicht sicherstellen können, dass die erste Impulsspitze wirklich der Zeitpunkt ist, andem das ursprüngliche Schallereignis aller abgestrahlten Frequenzen das erste Mal aufs Messmikro trifft.
Die sagt eigentlich nur, ahja, jetzt wars gerade ziemlich viel.
Aufschluss gibt das Spektrogram, so wie Dirk gesagt hat.

Der Beitrag vom Nico Unterstützt das, da man im Auto ja meist extrem nahe Erstreflexionen überlagert mit dem Direktschall als erste Impulsspitze sieht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Daher nimmt man idealerweise den Start des ersten Anstiegs. Mit korrekten Messsetup ist dieser recht gut erkennbar.
 
Zu atoms Frage „wie ich denn für zwei Ohren (mit dem Zollstock) messe

Ob Zollstock oder Mikrofone, die Eigenschaft „es sind 2 Ohren“ bleibt.

In der Akustik wird daher der Begriff der Abbildungsunschärfe verwendet, da bei mehr als einer Schallquelle, typisch Stereosytem, bestehend aus linker und rechter Schallquelle (Lautsprecher) und monauralem Signal prinzipbedingt im Vergleich zu einer frontalen Schallquelle (geringstmögliche Unschärfe), typisch Centerlautsprecher, immer eine Unschärfe entsteht. Das Signal des linken Lautsprechers wird sowohl mit dem linken als auch mit dem rechten Ohr gehört. Für den rechten Lautsprecher entsprechend.

Für die Laufzeiteinstellung ist eine Kompromisseinstellung, wie von atom erwähnt, nicht zielführend. Die Erkenntnisse der Psychoakustik sagen schlicht, das Ohr wo es lauter ist (innerhalb eines Zeitfensters), dies ist das dem Lautsprecher zugewandte Ohr, da das andere vom Kopf abgeschattet wird, ist für die Laufzeit maßgeblich. Bekannteste Grundlagenliteratur hierzu, Jens Blauert „Räumliches hören“

Im Auto entsteht durch die zahlreichen Reflektionen eine zusätzliche Unschärfe, da diese Reflektionsschalle in manchen Frequenzbereichen am dem Lautsprecher abgewandten Ohr Lauter als am zugewandten Ohr eintreffen können.

Bei einer Fehlmessung mit Mikrofon am Ohreingang wie Barnie, Soundman oder auch Tadzios Bastellösung entsteht ein typischer, frequenzabhängiger Meßfehler von ca. 30-35 mm, der typischen Länge des Gehörgangs bis zum Trommelfell + frequenzabhängigem Einfluß der Ohrmuschel zum Gehörgang. Ein guter Kunstkopf mit Gehörgangnachbildung oder echte In-ear-Mikrofonie vermeidet diesen Fehler.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu atoms Antwort auf Cathuls Aussage "Sprungantwort? Glaskar zu erkennen"

Nö, Glasklar bei einem Mehrwege-Lautsprechersystem wird oftmals lediglich ein falsches Ergebnis gezeigt.

Jedoch wenn die Lautsprecher bereits (Hochpass, Tiefpass oder beides) für den vorgesehenen Einsatzbereich gefiltert sind, passt es wieder, fast. Nun spielt ggf. der DSP selbst bzw. dessen Architektur Streiche.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu asot00 "Im Homehifi (Consumer) hast du ja auch ein Mikro und keinen Binauralen Kopf"
Allerdings auch einen viel geringeren Fehlwinkel der Lautsprecher zum Ohr (Bezug mittig vor Kopf), dadurch auch eine geringere Längen-Differenz zwischen linkem und rechtem Ohr zum Lautsprecher. Der gegebene Meßfehler vermindert sich entsprechend, prinzipiell unrichtig bleibt die ein Mikrofon bzw. ein-Punkt Messung jedoch auch hier.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Erkenntnisse der Psychoakustik sagen schlicht, das Ohr wo es lauter ist (innerhalb eines Zeitfensters), dies ist das dem Lautsprecher zugewandte Ohr, da das andere vom Kopf abgeschattet wird, ist für die Laufzeit maßgeblich. Bekannteste Grundlagenliteratur hierzu, Jens Blauert „Räumliches hören“
Danke, darauf wollte ich hinaus. Ich hatte auch schon vermutet, dass das jeweils zugewandte Ohr maßgeblich sein wird, da das abgewandte Ohr ja die Informationen durch den Filter Kopfumrundung abbekommt und diese daher sicherlich nicht mehr so gut auszuwerten sein werden.

Dazu kommt sicherlich noch, dass wir ja für jede Seite mehrere Schallquellen in Deckung bringen wollen und das ja nur für ein Ohr wirklich stimmen kann. Man hört das ja mit Rauschen ganz gut: Es gibt genau eine Position, an der es "einrastet". Das kann also unmöglich für zwei Positionen (Ohren) 100%ig hinhauen. Daher verlasse ich mich da auf mein Gehör, das meldet mir immerhin: "Hier ist für beide Ohren am besten".

Nö, Glasklar bei einem Mehrwege-Lautsprechersystem wird oftmals lediglich ein falsches Ergebnis gezeigt.

Jedoch wenn die Lautsprecher bereits (Hochpass, Tiefpass oder beides) für den vorgesehenen Einsatzbereich gefiltert sind, passt es wieder, fast. Nun spielt ggf. der DSP selbst bzw. dessen Architektur Streiche.

Ah, OK, ich hatte bei der Sprungantwort vorrangig die einzelnen, fertig gefilterten Treiber vor Augen. Da passt das in der Regel. Da nutze ich das auch (unter anderem). Für R/L wie gesagt dann eh das Gehör. Das das bei Mehrwege-Systemen aber unzuverlässig ist, war mir tatsächlich nicht klar.

Ich guck auch gerne mal auf die Gruppenlaufzeit jeder Seite des Gesamtsystems. Da sieht man auch gelegentlich, wenn etwas nicht stimmt.
 
Moin,

gestern habe ich in meiner jugendlichen Unbedarftheit einfach mal ein paar Mikrofon-Varianten am Mosconi in meinem Auto ausprobiert. Dafür habe ich schlicht mit dem Sweep verschiedene Amplituden-Schriebe erstellt. Dabei sind mir einige Sachen aufgefallen. Bitte beachtet, dass meine Schlussfolgerungen in keiner Weise verifiziert sind, sondern nur einen ersten Eindruck widerspiegeln. Die Anlage war dabei nackt mit Delay und Hochpässen/Tiefpässen, aber ohne einpegeln, Phasen-Optimierung oder EQ in Betrieb. 3 Wege voll-aktiv mit SUB. HT/MT zusammen auf dem Armaturenbrett direkt auf die Ohren. TMTs im Originalplatz in den Türen.

Mikrofon Konfigurationen:
  • OKM 2 Studio ohne Korrektur in den Fahrer-Ohren am Direct Input
  • OKM 1 und OKM 2 Studio ohne Korrektur in meinem Bastel-Kunstkopf (Ich nenne ihn jetzt F.R.E.D. :king:) am Direct Input.
  • ECM8000 mit T.Bone mit und ohne Korrektur an der Kopfstütze solo und Nasenspitze Fahrer

Anhang anzeigen 106510

Meine ersten Erkenntnisse:

Beim F.R.E.D. zeigt sich eine überdeutliche Überhöhung bei 1,4kHz rechts. Deutlicher als bei allen anderen Messungen. Ich vermute, dass sich hier die Ohrform auswirkt. Der Messung glaube ich so noch nicht. Als nächstes werde ich die Mikros nicht innerhalb der Ohren einbauen, sondern wie beim Menschen von aussen in die Ohren einsetzten.

OKM1 und OKM2 Studio im F.R.E.D.:
Anhang anzeigen 106514


Die OKMs zeigen in den echten Ohren einen viel harmonischeren Verlauf als im F.R.E.D.:

OKM2 Studio in den Ohren und OKM 1 im F.R.E.D.:
Anhang anzeigen 106515


Das ECM8000 hat oben und unten einen deutlich größeren Messbereich als die OKMs. Es zeigt aber solo an der Kopfstütze recht deutliche, harte Kurven und Ausschläge im Schrieb. Da bin ich mir nicht sicher, ob die auch real so ausgeprägt sind. Rechts und Links werden hier gleich aus dem Mono Signal abgebildet.

ECM8000 Kopfstütze:
Anhang anzeigen 106511


An der Nasenspitze mit Fahrer sieht die Kurve ECM8000 Kurve im Grundton und Mittelton etwas anders aus. Warum auch immer?

ECM8000 Nasenspitze:
Anhang anzeigen 106513


OKM 1 und OKM 2 Studio unterscheiden sich weniger, als ich erwartet hätte. Das OKM 1 ist etwas empfindlicher und beide unterscheiden sich eher oberhalb des Mitteltonbereichs.

OKM 1 und OKM 2 Studio im F.R.E.D.:
Anhang anzeigen 106514



Die Korrektur-Dateie des ECM8000 verändert die Messung nicht nennenswert. Die Kurve wird nur bei den Frequenz-Werten leicht verschoben. Ich frage mich, ob die richtig eingebunden ist?

Vergleich ECM8000 mit und ohne Korrektur:
Anhang anzeigen 106512



Meine nächste Versuche werde ich mit OKM 2 Studio in meinen echten Ohren machen. Meine Ohren sind beim Messen immerhin die selben wie beim Musik-hören...:p

Beste Grüße aus Hamburg, Tadzio
Wenn ich mir die Kuren da so angucke, könntest Du mal spaßenshalber probieren, die Abweichungen, die unstrittig auf die Kappe der OKMs gehen, mit einer selbstgeschriebenen / generierten (da führen viele Wege nach Rom, REW bietet viele Tools dafür..) Korrekturdatei zu kompensieren.Ich könnte mir vorstellen, dass man irgendwann an den Punkt kommt, an dem sich herauskristallisiert, wo die In-Ohr-Messungen dem nackten Messmikro überlegen sein können. Speziell die Effekte, die teilweise kleine Kopfbewegungen hervorrufen, ließen sich damit evtl. erfassen.

Ich mache das aktuell mit einem Frequenzgenerator und bandbegrenztem Rauschen mit meinen Ohren. Wenn tonal alles passt, bleiben ja gerne kleine steile Peaks übrig, die man wahrnimmt, wenn man es rauschen lässt und den Kopf bewegt (Schulterblick, Abbiegen, usw.). Genau die sind bei mir aktuell als letze kleine Störungen übrig und nerven mich ein wenig, einfach, weil sie übrig sind, als Fehler. Ich habe beispielsweise einen solchen Peak mit einem leichten Notch-Filter einfach plattgemacht. Das war dann an den meisten Positionen kaum wahrnehmbar, an der Position, wo es leicht gefaucht hat, aber deutlich verbessert. Dann habe ich den Filter in seiner Intensität noch mal abgeschwächt und bin damit ganz happy. Geht wie gesagt, natürlich sehr gut mit den Ohren und Rauschen, aber das auch messtechnisch zu erfassen hätte was.
 
Zu asot00 "Im Homehifi (Consumer) hast du ja auch ein Mikro und keinen Binauralen Kopf"
Allerdings auch einen viel geringeren Fehlwinkel der Lautsprecher zum Ohr (Bezug mittig vor Kopf), dadurch auch eine geringere Längen-Differenz zwischen linkem und rechtem Ohr zum Lautsprecher. Der gegebene Meßfehler vermindert sich entsprechend, prinzipiell unrichtig bleibt die ein Mikrofon bzw. ein-Punkt Messung jedoch auch hier.

Moin,

beim Messen im Home HiFi muss man nach meiner Meinung etwas erklären wofür man es nutzen möchte. Sonst redet man leicht aneinander vorbei. Wer z.B. Lautsprecher entwickelt oder zuhause einen DSP hat ist mit seiner Fragestellung wohl recht dicht am voll-aktiven Auto-DSP.

Bei mir sind die Fragestellungen im Home HiFi jedoch völlig andere, weil es mir um Raumakustik geht. Diffusoren, Absorber, und Helmholtz-Resonatoren wollen geplant und positioniert werden. Meine Anlage ist völlig konventionell ohne Anpassbarkeit oder SUB. Mich interessieren Moden, Frequenz-abhängige Nachhallzeiten und die frühen Reflexionen. Nix davon ist Auto-HiFi relevant.

Meine 109kg Fertig-Lautsprecher auf cm positioniert, von Haus aus Zeit-optimiert und die zeitliche Justierung von HT, MT und Bass nach Hör-Abstand und Ohr-Höhe geschieht über einwinkeln nach genauer Tabelle. Alles ohne akustisches Messen.

Beste Grüße, Tadzio
 
Na ich versteh schon, was er meint. Seine Anlage ist, wie sie ist und es geht ihm um die Optimierung des Raumes. Also nicht der Wiedergabekette. Das misst sich einfach deutlich entspannter, weil es nicht auf den cm ankommt, es fallen die schwierigen Übergänge zwischen den Zweigen weg, etc. Beneidenswert.. ;) Ich hab z.B. zu Hause die gleiche Soße, wie im Auto, Treiberlinearisierung, Delays der Zweige, usw. Aber selbst da ist die Interpretation einfacher, als im Auto, weil z.B. die Reflexionen so entspannt weit weg vom Nutzsignal sind, dass man sie klar trennen kann, Raummoden kann man mit einem DBA umgehen, Treiber auch mal sauber im Nahfeld messen.

Ich gehe bei Tadzio, der ja einen technischen Beruf ausübt, schon davon aus, dass er sich im klaren über die Physik ist, mit der man sich da anlegt.
 
Weil es hier aufkam und ich es auch öfters lese: Wieso soll der Schallentstehungsort eigentlich immer die Schwingspule sein? Ich glaube das nicht.

Bevor alle aufschreien, dazu ein Gedankenexperiment: Schwingspule->Besenstiel (1m)->Membran. Ich bin intuitiv sicher, dass der Schall genau im Wendepunkt der Membran entsteht. Besenstiel 1000 km?

Die Luftmoleküle wissen nix von der Schwingspule, die werden einzig durch das Oszillieren der Membran bewegt.

Sehr interessant wird diese Frage übrigens bei Druckkammersystemen jeglicher Art, bei Hörnern, Bandpässen, Waveguides, etc.
 
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Es mag manchmal auch anders sein, bei meinen Experimenten kam meist aber in etwa dieser Versatz heraus, weshalb ich das idR als guten Anhaltspunkt sehe.

Hängt vermutlich auch mit der Auslegung der Aufhängung zusammen etc.
 
Weil es hier aufkam und ich es auch öfters lese: Wieso soll der Schallentstehungsort eigentlich immer die Schwingspule sein? Ich glaube das nicht.

Bevor alle aufschreien, dazu ein Gedankenexperiment: Schwingspule->Besenstiel (1m)->Membran. Ich bin intuitiv sicher, dass der Schall genau im Wendepunkt der Membran entsteht. Besenstiel 1000 km?

Die Luftmoleküle wissen nix von der Schwingspule, die werden einzig durch das Oszillieren der Membran bewegt.

Sehr interessant wird diese Frage übrigens bei Druckkammersystemen jeglicher Art, bei Hörnern, Bandpässen, Waveguides, etc.

Deswegen nähere ich mich mit der Zollstockmethode und perfektioniere es mit Messen. Spule hin oder her.
 
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