Separater Masseanschluss bei Cinchkabeln

seb

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Sebastian
Hi!

Wie ist das eigentlich mit Cinch-Kabeln, die einen separaten Masseanschluss für die Schirmung haben?
Ich habe bei mir Gladen Zero-Line Kabel verlegt, die auf einer Seite eine rausgeführte Leitung haben, mit dem Hinweis, diese auf Masse zu legen.
Ich habe dieses Ende auf die Seite der Quelle gelegt, die Leitung aber bisher nicht angeschlossen (leider ist da aktuell kein entsprechender Massepunkt in der Nähe).
Sollte ich zusehen, dass ich die Leitungen noch irgendwie an Masse angeschlossen bekomme? Was bringt das genau?

Viele Grüße,

Sebastian
 
Hi seb,

das wird wohl eine Sackschirmung sein. Die ist auf der einen Seite nicht angeschlossen, und auf der anderen Seite auf das Kabel rausgeführt. Angeschlossen werden soll sie an den Nullpunkt der Signalquelle, also quasi ans Gehäuse der HU oder, noch besser, an die Masse der Cinchanschlüsse der HU.

Auf diese Art werden Störungen, die auf die Schirmung einkoppeln, vom Signal fern gehalten. Normal wäre die Schirmung beiderseitig mit Cinchmasse verbunden, also wären alle Ströme, die von Störungen erzeugt würden, automatisch mit auf dem Signalleiter (Masseschirm) zu finden. Bei der Sackschirmung werden die Störungen in den Nullpunkt der Signalquelle abgeleitet, wo sie (theoretisch) keinen Schaden anrichten.

In der Realität richten sie dort schon einen Schaden an, weil der Nullpunkt der Signalquelle NICHT automatisch auch der Nullpunkt der Signalsenke ist...Verschiebungen des Quellnullpunktes durch Störungen wirken sich also auch auf das Signal aus...das ganze ist also eher ein Gimmick ;)

Ich würde den Schirm irgendwo an der HU anschließen und gut.

MfG, Tobi
 
Alles klar, danke für die Erläuterung!

Viele Grüße,

Sebastian
 
Hallo

Kann mir einer mal eine Sackschirmung Bildlich darstellen damit ich das richtig verstehe ??? :kopfkratz:

Grüße

Stephan
 
Hi,

keine Lust zum Malen :)

Cinch-Stecker haben zwei Pole. Einer innen auf dem Pin und einer auf dem Metallring außen.
Bei einem normal abgeschirmten (Koaxial-)kabel lötest Du den Innenleiter auf den Pin und das Geflecht außenrum auf den Metallring.
Das Geflecht umgibt den Innenleiter und bildet so eine Abschirmung.
Alternativ kannst Du auch zwei Innenleiter für den Signaltransport nehmen und zusätzlich eine Schirmung außenrum.
Trotzdem musst Du einen der Innenleiter auf den äußeren Metallring legen und zusätzlich auch die Schirmung (wenn der Schirm nirgends angeschlossen ist, funktoniert er nicht - irgendwo muss die Energie ja hin, die da ggf. einstrahlt).

Wenn da jetzt irgendwelche Störeinstrahlungen einwirken, schlagen die auf das Nutzsignal durch (Schirm liegt ja auf dem äußeren Ring am Stecker).

Bei der Sackschirmung brauchst Du zwei Innenleiter plus die Schirmung.
Du legst den Schirm nun aber nicht auf beiden Seiten auf den äußeren Ring am Stecker, sondern nur auf einer Seite.
Diese Seite schließt Du an der Quelle an.

Das Signal läuft dann über die beiden Innenleiter.
Störungen auf dem Schirm werden über den Stecker an der Quelle abgeleitet und erreichen so nicht das Nutzsignal am Verstärkereingang.
Zusätzlich kann man halt eine Leitung an der Schirmung anbringen (-> Auslöser meiner Frage), womit man die Störungen auf der Quellenseite "gezielter" ableiten kann.

Nun klarer?

Viele Grüße,
Sebastian
 
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