seltsamer Frequenzgang! Hilfe bei der Interpretation nötig!

der böse Golf

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Aus aktuellem Anlass hab in den letzten Tagen bei mir auch mal wieder ne Runde den Frequenzgang gemessen...
Das ist dabei herausgekommen:



Jetzt weiß ich noch nicht so recht, was ich davon halten soll, da der Frequenzgang mir doch arg "zackig" vorkommt...

Ich hab mit Praxis 2.49 und dem AudioSystem Messmikro gemessen. Das Signal kommt über ne externe USB-Soundkarte (Behringer UCA-202) in den Laptop.
Die Messmethode hab ich mich mal für "Single-Point" ohne mich auf dem Fahrersitz entschieden (ich saß mit dem Laptop auf der Beifahrerseite der Rückbank).
Ich habe erst links, dann rechts den Verlauf kanalgetrennt am EQ "geradegebogen" (bei Bedarf kann ich die Frequenzgänge auch nochmal posten) und dann das Summensignal nochmal gemessen und dann die entsprechenden Bereiche nochmal gesamt (also für beide Seiten gleichzeitig, aber nicht individuell) verändert. Die "Abstufung" des Graphen (perDIV A) ist 5db.
Die einzelnen LS-Pegel und die LZK stimmen in meinen Ohren, die Bühnenmitte ist mittig auf der Motorhaube, IMHO kein Abkippen und gleichmäßig Lautstärkeverteilung.

Hier dazu die EQ-Settings:


Man beachte die satte Erhöhung bei 500Hz und direkt im nächsten Eingriffsbereich bei 800-2000Hz die extreme Absenkung...

Die Verstärkung bei 500Hz hab ich jetzt erstmal wieder rausgenommen (auf 0/0 gestellt), da der rechte TMT sehr schnell verzerrte! Da ist jetzt also nen einigermaßen großer negativer Peak...



Aber das ist doch nicht normal, oder? Vielleicht könnt ihr mir ein paar Hinweise geben, wo da die Ursache liegt...

Ich hab schon testweise mal die LS-Gitter abgenommen und auch mit den Polungen der TMTs herumgespielt, aber das hat auch alles nichts gebracht...

P.S. Falls Gack sich jetzt wundert, wo er mir das Auto doch letztens noch eingemessen hat: mein P88 war die Woche danach in Reparatur und ich hab vergessen mir die Settings aufzuschreiben! :hammer:
 
diese zacken sind meist phasensprünge , also auslöschungen /summierungen im/vom fahrzeug selbst
 
wundert mich aber auch nicht. du hast ja mit dem p88 zu tode equaliziert :erschreck:

seh ich das richtig, dass du +4 bei 500hz auf der rechten seite gegebenhast? ich dachte jeder sprung des p88 eq sind 2,5db (!)

also wenn ich anhebe, dann immer nur um +1 :kopfkratz:
 
@else
was weißt du denn schon! sieh du erstmal zu, dass du für dich die richtigen lautsprecher findest! ;) :D :D


@FR4GGL3
klar, ich hab natürlich viel geregelt... find ich persönlich auch relativ uncool!
die +4 waren mir auch sofort unsympatisch, ich hab's nur erstmal so eingestellt, mit der hoffnung, dass ich das in der summe (beide kanäle zusammen) wieder runterregeln kann, dann wär's ja wieder gegangen.
beim hören hab ich ja jetzt auch festgestellt, dass das einfach nicht machbar ist, der TMT verzerrt dann schon bei moderaten pegeln. da sieht man halt, das theorie und praxis bzw. klang und messung doch nicht das selbe sind!
aktuell im radio steht der 500Hz-"balken" auf 0/0... sicher ist sicher!

das problem ist halt, wenn ich die kurven so gewichte, dass an der 500Hz-senke sozusagen meine referenzkurve aufliegt und ich alles andere entsprechend runterregle (getreu dem motto: absenken vor anheben!), dann wiederrum reicht der verstellbereich nicht, um den mega-peak bei 800/1250/2000Hz gerade zu bekommen. ich find die -6 da ja auch schon extrem, meines wissens ist das halt nur nicht schädlich...

klar, nen gerader frequenzgang ist nicht alles, aber wie legt man da wo die prioritäten?
lieber den großen peak ausbügeln und die "lokale" 500Hz-senke bestehen lassen?

hier mal die unkorrigierten frequenzgänge:

LINKS:


RECHTS:


SUMME:
rot = links
türkis= rechts
grün = gemessene summe (balance auf mitte)

ja, ich weiß.. ist etwas unübersichtlich!

interessant ist z.b. ob man z.b. aus dem heftigen unterschied zw. links und rechts bei 450Hz irgendwelche baulichen fehler ableiten kann...
 
so, das ist ein frequenzgang - sieht so ähnlich aus wie meiner ;) :D

ernsthaft: ich hab auch nen einbruch bei 500hz, den ich nicht weg bekomme. ist dann halt so :ka: ich hab auch welligkeiten, die jenseits von gut und böse sind. ich arbeite aber derzeit dran :alki:
 
Ein Einbruch rechts im Bereich 500Hz ist ganz normal. Das einzige was du tun kannst ist einen Mitteltöner aufs Armaturenbrett zu bauen der den Bereich übernimmt!

Gruss
 
Ach du kacke, noch ein Grund keinen Golf zu fahren, das sieht ja übel aus!

Aber Ahnung hab ich davon kaum, und ich glaub das ist machbar, irgendwer kann dir hier schon weiterhelfen... :thumbsup:

Tschakka!
 
Die Messmethode hab ich mich mal für "Single-Point" ohne mich auf dem Fahrersitz entschieden

Das ist der Grund für das 'zickzack' in der Messung, mach mal die Messung so wie von autohifi beschrieben, Mikro immer ruhig uns sachte führen. Für Messung links bleibst am linken ohr etwa 3x so lange wie am rechten, für die rechte Seite eben umgekehrt. Das was dabei rauskommt entspricht ziemlich genau dem tatsächlichen Höreindruck, kleine puckel werden 'rausrationalisiert' weil man sie eh nicht hört und nur an einem bestimmten Punkt im Fahrzeug auftreten, 5cm daneben siehts wieder ganz anders aus.

Der 400Hz-Einbruch ist auf beiden Seiten gleich, ich denke du hast die S im Fußraum verbaut? Da hat man oft eine Mode, die den SSchall in dem Frequenzbereich stark auslöscht, habe ich auch vom Tieftöner dort etwa. Abhilfe kann ein Mitteltöner auf dem A-Brett bringen, ich hab natürlich das Glück das der dann bei 800Hz ne Senke hat auf der rechten Seite ^^
 
MrWoofa schrieb:
Für Messung links bleibst am linken ohr etwa 3x so lange wie am rechten, für die rechte Seite eben umgekehrt.

Hey, Carsten!

Könntest du da eventuell etwas näher drauf eingehen. Ich verstehs nicht...

Gruß
 
ich machs immer so:
ich fahre den halbkreis ab, bleibe wenn ich z.b. links messe, am linken ohr ca. 3-4 sekunden stehen, fahre zum rechten ohr, bleibe dort aber nur eine sekunde stehen.

das ganze dann spiegelverkehrt, wenn ich die rechte seite messe - so hatte ich das immer aufgefasst.
 
Mir geht es nicht um den Ablauf an sich, sondern mehr um die Theorie. Wieso wird an dem LS zugewandten Ohr länger gemessen?

Gruss
 
Ganz einfach:

Der Schall kommt am jeweils zugewnadten Ohr etwas lauter und vor allem eher an, der Schall der von der linken Seite das rechte Ohr trifft wird als 2. Schallereignis von unserem Hirn erkannt und dient dann größtenteils nur der Richtungsinformation. Funktioniert jedenfalls wunderbar die Methode.
 
@carsten/andy
ich hab bisher auch IMMER so gemacht, wie ihr's bzw. die autohifi vorschlagen. ich hab halt nur den frequenzgang-threat verfolgt und wollte mich mal von soundtrailers sicht der dinge überzeugen...
sagen wir's mal so: mit meinem messquipment ist das wohl nicht die optimale methode.. :D :D

ich meine auch, dass ich früher mit der "wedel"-methode auch nicht so nen nen zackeligen frequenzgang hatte... ich werde das in den kommenden tagen nochmal gegentesten..


und diese crazy überhöhung bei 800-2000Hz? auf was deutet das hin? ist das okay, wenn ich die hardcore mit -6db wegdämpfe?
 
Hi,

wegdämpfen ist kein Problem! werden auch nur ne stehende Welle oder Reflexionen sein.

Wedeln ist doof weil dann hast Luftgeräusche.
 
Hallo Carsten. Nachfolgend etwas Gemeckere zu deinen, sonst oft guten, Antworten:

Carsten schreibt
„Der Schall kommt am jeweils zugewnadten Ohr etwas lauter (an)“
Im besonderen Hörraum „Kfz“ trifft das meist für Teile des Widergabefrequenzbereiches nicht zu. Der Pegel eingeschwungener Signale ist hier bei dem vom Ohr weiter entfernten Lautsprecher gleich oder grösser.

Carsten schreibt
„.... und vor allem eher an“

Jain. Bei Hörabständen kleiner 30cm zu reflektierenden Wänden oder Chassisabstand gibt es einige akustische Besonderheiten bzw. Eigenheiten. Auch hier ist zwischen Signalimpulsen und Signalen im eingeschwungenen Zustand zu unterscheiden.

Carsten schreibt
„der Schall der von der linken Seite das rechte Ohr trifft wird als 2. Schallereignis von unserem Hirn erkannt und dient dann größtenteils nur der Richtungsinformation.“

Dies betrifft jedoch vornehmlich den Frequenzbereich bis 800 Hz darüber lokalisiert das Gehör des Menschen mit steigender Frequenz zunehmend über Pegelunterschiede. Wobei auch hier sich Caraudioakustik von normalen Wohnräumen unterscheidet.

Ein Beispiel, welches den meisten vieleinmessenden Caraudiofreaks bestimmt schon aufgefallen ist, welches jedoch auch jeder selbst mit Testsignalen einer CD und Balance nach rechts selbst testen kann, der rechte Hochtonlautsprecher wird im eingeschwungenen Zustand bei Sinussignalen oder mit schmalbandigen Rauschsignalen in einigen Frequenzen / Bereichen (bevorzugt Frequezen über 3000 Hz) oftmals vor- oder sogar links vom Kopf lokalisiert.

Bei Musikwiedergabe tritt oft die Wahrnehmung des Wanderns von monauralen Zischlauten aus der Mitte zu einer Seite auf.

Carsten schreibt
„Wedeln ist doof weil dann hast Luftgeräusche.“

Wedeln geht mit den meisten Mikrofonen/Kapseln, welche ich bisher im Einsatz hatte, ganz gut, wenn dem Mikrofon ein entsprechender Hochpassfilter nachgeschaltet wird.

Wobei Wedeln nicht unbedingt besste, im Sinne von praxisgerechteste, Ergebnisse liefert.


Gute Zeit
 
Der Pegel eingeschwungener Signale ist hier bei dem vom Ohr weiter entfernten Lautsprecher gleich oder grösser.

Ab welchem Abstand bei welcher Frequenz ist denn das Signal eingeschwungen?
Halbe Wellenlänge? :kopfkratz:
 
Hallöchen Didi.

Du fragst
„Ab welchem Abstand bei welcher Frequenz ist denn das Signal eingeschwungen?“

Ist da mein geschriebenes mal wieder verwirrend artikuliert?

Neuer Versuch:

Ein eingeschwungenes Signal ist z.B. ein andauernder Sinuston. Ab wann ist ein Signal eingeschwungen? Am Ohr ist der Zustand denke ich erreicht, wenn bei einer Messung das Signal seinen endgültigen Zustand / Signalform annähernd erreicht hat, sich also auch bei längerer Signaldauer am gemessen Signal nichts mehr signifikant verändert. Das dauert, denke ich, erheblich länger als eine halbe Wellenlänge, bzw. einem Sinuston die 1. Halbwelle des selbigen.

Die Dauer des Einschwingvorgangs wird hauptsächlich vom dem Schallerzeugers selbst (Lautsprecherchassis), und dem Hörraum (der Kfz-Kabine) beeinflusst. Einschwingvorgänge im elektronischen Signalfluss sind hierbei, soweit mir bekannt, bedeutungslos kurz.

Für beides (Cassis & Hörraum) gibt es, keine fixen Zeiträume, sie sind variabel von der Bauart des Chassis und des Hörraumes abhängig. Sie sind außerdem Frequenz- und, verstärkt im Kfz von Bedeutung, pegelabhängig.

Beim Abstand (Lautsprecher – Ohr) ergibt sich eine Veränderung bezüglich der Prioritätsverteilung zwischen Raum und Chassis, mit zunehmendem Abstand bestimmt der Raum mehr die akustischen Eigenschaften des Einschwingvorganges (geläufiges Beispiel Kirchenhalle).

Im reflexionsarmen Raum führt der Messabstand, bei raumüblichen Größen, soweit mir bekannt, nicht zu maßgeblicher Beeinflussung des Signals bezüglich des Einschwingvorganges.

Gute Zeit
 
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