Guten Tag.
Zum ursprünglichen Thema der Frequenzweichenpositionierung folgende Überlegung & meine durchaus streitbare Erfahrung.
Vom Verstärker zur Weiche führt in aller Regel eine Leitung. Von der Weiche zu den Lautsprechern sind es mindestens zwei, je nach Anzahl der Wege der Weiche. Es ändert sich somit auf jeden Fall die Gesamtlänge der Lautsprecherleitung um über ca. 80 % pro zusätzlichen Lautsprecher.
Kann so gemutmast werden, wenn es hörbare Unterschiede bei der Lautsprecherleitung und deren Länge gibt, dann müssten diese hier auch eine Rolle spielen?
Wenn ja, ist nun die Schlussfolgerung das mehr an Leitungslänge hier den Klang abträglich ist, falsch oder richtig?
Oder trifft genau das Gegenteil zu, da bei der Montage der Weichen beim Verstärker ab der Weicheausgang jede Leitung nur noch mit dem Signal für den jeweiligen einzelnen Lautsprecher belastet wird und so Klangverluste reduziert werden können?
Es wurde, ist, wird viel über Lautsprecherleitung geschrieben, teilweise erscheinen mir die Geschichten wie aus 10000000 und einer bekifften Nacht.
Hier ein einfaches, leicht nachvollziehbares Beispiel aus der Praxis. Ein Beispiel welches nachvollziehbar gemessen jedoch auch, ich denke von jedem, leicht im Hörtest festgestellt werden kann.
Es wird ein 25 mm Hochtöner mit 4 Ohm, ein Kondensator mit 8,2 µF guter Qualität (glatt oder Folie) und eine Spule mit 0,18 mH und 1mm² Drahtstärke sowie 5 Meter Lautsprecherleitung 0,75mm² benötigt.
Mit dem Kondensator & der Spule wird eine 12 dB-Weiche angefertigt und an den Hochtöner angeschlossen, wobei die Lautsprecherleitung von der Weiche zum Hochtöner möglichst kurz und die 5 Meter vor der Weiche einzufügen sind. Alle Verbindungen sind niederohmig auszuführen, am besten löten. Zusätzlich wird ein weiteres kurzes Stück Leitung benötigt, mit welcher das 5-Meterstück überbrückt werden kann
Das ganze kommt an einen Verstärker mit hohem Dämpfungsfaktor im Hochtonbereich.
Nach Überbrücken der 5-Meterleitung wird der Pegel am Hochtöner im Bereich ca. 7000 – 11.000 Hz um bis zu 2 dB über dem Eingangspegel an der Weiche liegen, d.h. der Hochtöner spielt in diesem Bereich um bis zu 2 dB lauter als ohne passive Weiche.
Nach Entfernen der Überbrückung der 5-Meterleitung wird das Signal im genannten Bereich gemessen um ca. 0,5 – 1 dB leiser, rein Gehörtechnisch mit Musik verändert es sich jedoch weitaus stärker als wenn z.B. der Bereich mit einem Equalizer um den gleichen Betrag abgesenkt würde, was kaum hörbar ist.
Die physikalische Erklärung für diesen einfachen Test sprengt allerdings den Rahmen meines Mitteilungsdrangs im Augenblick.
Bin ja nur noch selten hier deshalb extra: Gruß an Ans, Met, Did, Cape + alle die mich kennen & können.