Mister Cool
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- 13. Sep. 2010
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Hier ein kleiner Beitrag zum Thema "wie kann man die DSP-Einmessung/Referenzkurven trimmen, so dass sich das Auto wie Heimanlage anhört"
Seit dem ich mein BitTen eingebaut habe, spiele ständig mit verschiedenen Referenzkurven, die ich zum Einmessen des DSPs nutze. Sie werden kontinuierlich modifiziert/optimiert, um meiner persönlichen Vorstellung von einem guten Klang gerecht zu werden. Als Ausgangspunkt diente natürlich die verbreitete -40dB Referenzkurve

Gleich nach dem ersten Anhören dieser Kurve wusste ich, dass es nichts für mich ist (viel zu langweilig) und entfernt von dem, woran ich von der heimischen Audioanlage gewohnt bin. Also es ging los mit der Anpassung der Kurve. Dabei habe ich mich nach meinen Ohren orientiert. Ich wusste, wie sich das Zuhause anhört, und so sollte es auch im Auto klingen. In vielen, vielen kleinen Schritten wurde die Kurve so lange abgewandelt, bis sich das ganze für mich gut und vertraut anhörte.
So sah das letzte "Entwicklungsstadium" (meine Zisch-Bumms-Kurve) im Vergleich mit der -40dB Kurve (im Pegel leicht versetzt)
Da fallen einem sofort zwei extreme Dellen zw. 100-200Hz und zw 630-5.000Hz sowie der nicht abfallende Hochton auf.
Die erste Delle verhindert den "druckenden/dröhnigen/stumpfen" Bass, wie aus einem "Schuhkarton"
Die zweite Delle sorgt für einen weniger nervigen Klang bei höheren Pegeln und einen etwas bass-/grundtonreicheren Klang
Der durchgezogene, nicht abfallende Hochton kommt meinen alten Ohren zu gute
Es klang schon mal nicht schlecht, aber das letzte Quäntchen fehlte - es klang immer noch etwas anders als die heimische Anlage, die als die Referenz dient. Das hin-und-her Schieben und Probieren von unterschiedlichen EQs hat mich nicht weiter gebracht.
Und gestern bin ich auf eine interessante Idee gekommen, wie ich die zwei Anlagen klanglich abgleichen kann -> einfach die Heimanlage ausmessen und die Messergebnisse auf die im Auto benutzte Referenzkurve übertragen!
Und genau, dass wollte ich hier beschreiben.
Zuerst ein paar Details zu der Messung der Heimanlagen.
Sie steht in einem Musikzimmer und besteht aus einem Mac Mini + iTunes + USB/DAC als Quelle, die die Standboxen an Monoblöcken + Subwoofer ansteuern.
Ich habe zwei Sitzpositionen:
1. Eine "richtige" auf dem Sofa -> relativ nah an den Lautsprechern und weit weg von den Wänden -> geringer Einfluß der Raumrefleksionen, sehr luftig und extrem räumlich
2. Eine "schlampige" am Schreibtisch hinter dem Sofa, wenn ich einfach an dem Mac sitze und durch iTunes durchzappe.
Je nach Sitzposition werden die Lautsprecher penibel auf eine bestimmte, klanglich optimale und markierte Stelle gerückt.
So sieht das aus


Gemessen wurde das ganze mit einem Kirchner Messmikro angeschlossen direkt an der Soundkarte des Notebooks. Hier gleich vorne weg - die Genauigkeit der Messung ist vollkom sekundär, da das gleiche Messsystem sowohl im Auto als in dem Musikzimmer benutzt wurde.
Beide Sitzpositionen wurden 3 mal gemessen.
Hier die drei Messungen in Position 1

Daraus habe ich einen Mittelwert ermittelt

Das gleiche für die Sitzposition 2

und hier der Mittelwert

Hier kann man sehen, dass auf der zweiten Sitzposition (näher an der Rückwand) die Raummoden in dem Bassbereich deutlich ausgeprägter sind.
Und jetzt wird es interessant.
Ich habe die beiden Mittelwertkurven als Basis genommen und daraus eine neue "geglättete" Referenzkurve generiert

Das interessante dabei ist, das sie alles andere als "linear" ist, was ich erwartet habe!
Die grösste Überaschung kamm aber danach, als ich zusätzlich zu der Heim-Kurve (in Grün) meine früher per Ohr optimierte/ermittelte Referezkurve (in Rot) dazu eingeblendet habe. Die Ähnlichkeit meiner Zisch-Bumms-Kurve mit der Heim-Kurve ist erstaunlich gross, und die kleinen Abweichungen scheinen genau das Quäntchen zu sein, das mir noch gefehlt hat

Ich habe die neue Referenzkurve gerade eingemessen und der erste Eindruck ist vielversprechend
Seit dem ich mein BitTen eingebaut habe, spiele ständig mit verschiedenen Referenzkurven, die ich zum Einmessen des DSPs nutze. Sie werden kontinuierlich modifiziert/optimiert, um meiner persönlichen Vorstellung von einem guten Klang gerecht zu werden. Als Ausgangspunkt diente natürlich die verbreitete -40dB Referenzkurve

Gleich nach dem ersten Anhören dieser Kurve wusste ich, dass es nichts für mich ist (viel zu langweilig) und entfernt von dem, woran ich von der heimischen Audioanlage gewohnt bin. Also es ging los mit der Anpassung der Kurve. Dabei habe ich mich nach meinen Ohren orientiert. Ich wusste, wie sich das Zuhause anhört, und so sollte es auch im Auto klingen. In vielen, vielen kleinen Schritten wurde die Kurve so lange abgewandelt, bis sich das ganze für mich gut und vertraut anhörte.
So sah das letzte "Entwicklungsstadium" (meine Zisch-Bumms-Kurve) im Vergleich mit der -40dB Kurve (im Pegel leicht versetzt)

Da fallen einem sofort zwei extreme Dellen zw. 100-200Hz und zw 630-5.000Hz sowie der nicht abfallende Hochton auf.
Die erste Delle verhindert den "druckenden/dröhnigen/stumpfen" Bass, wie aus einem "Schuhkarton"
Die zweite Delle sorgt für einen weniger nervigen Klang bei höheren Pegeln und einen etwas bass-/grundtonreicheren Klang
Der durchgezogene, nicht abfallende Hochton kommt meinen alten Ohren zu gute

Es klang schon mal nicht schlecht, aber das letzte Quäntchen fehlte - es klang immer noch etwas anders als die heimische Anlage, die als die Referenz dient. Das hin-und-her Schieben und Probieren von unterschiedlichen EQs hat mich nicht weiter gebracht.
Und gestern bin ich auf eine interessante Idee gekommen, wie ich die zwei Anlagen klanglich abgleichen kann -> einfach die Heimanlage ausmessen und die Messergebnisse auf die im Auto benutzte Referenzkurve übertragen!
Und genau, dass wollte ich hier beschreiben.
Zuerst ein paar Details zu der Messung der Heimanlagen.
Sie steht in einem Musikzimmer und besteht aus einem Mac Mini + iTunes + USB/DAC als Quelle, die die Standboxen an Monoblöcken + Subwoofer ansteuern.
Ich habe zwei Sitzpositionen:
1. Eine "richtige" auf dem Sofa -> relativ nah an den Lautsprechern und weit weg von den Wänden -> geringer Einfluß der Raumrefleksionen, sehr luftig und extrem räumlich
2. Eine "schlampige" am Schreibtisch hinter dem Sofa, wenn ich einfach an dem Mac sitze und durch iTunes durchzappe.
Je nach Sitzposition werden die Lautsprecher penibel auf eine bestimmte, klanglich optimale und markierte Stelle gerückt.
So sieht das aus


Gemessen wurde das ganze mit einem Kirchner Messmikro angeschlossen direkt an der Soundkarte des Notebooks. Hier gleich vorne weg - die Genauigkeit der Messung ist vollkom sekundär, da das gleiche Messsystem sowohl im Auto als in dem Musikzimmer benutzt wurde.
Beide Sitzpositionen wurden 3 mal gemessen.
Hier die drei Messungen in Position 1

Daraus habe ich einen Mittelwert ermittelt

Das gleiche für die Sitzposition 2

und hier der Mittelwert

Hier kann man sehen, dass auf der zweiten Sitzposition (näher an der Rückwand) die Raummoden in dem Bassbereich deutlich ausgeprägter sind.
Und jetzt wird es interessant.
Ich habe die beiden Mittelwertkurven als Basis genommen und daraus eine neue "geglättete" Referenzkurve generiert

Das interessante dabei ist, das sie alles andere als "linear" ist, was ich erwartet habe!
Die grösste Überaschung kamm aber danach, als ich zusätzlich zu der Heim-Kurve (in Grün) meine früher per Ohr optimierte/ermittelte Referezkurve (in Rot) dazu eingeblendet habe. Die Ähnlichkeit meiner Zisch-Bumms-Kurve mit der Heim-Kurve ist erstaunlich gross, und die kleinen Abweichungen scheinen genau das Quäntchen zu sein, das mir noch gefehlt hat

Ich habe die neue Referenzkurve gerade eingemessen und der erste Eindruck ist vielversprechend
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