MT+HT in A-Säule wie anordnen?

hier geistert doch reichlich Halbwissen rum... :fp:
Die Zusammenhänge sind für den vorliegenden Fall aber deutlich komplexer. Und es werden 2 unterschiedliche Effekte munter durcheinandergeworfen:
1) Abstand MT zu HT:
Der Abstand der jeweiligen Mitten (Mitte dust cap) zueinander sollte kleiner sein, als die Wellenlänge der Übernahmefrequenz. Bei flachen Filtern sogar kleiner als die halbe Wellenlänge. Wellenlänge von 3 kHz: 344/3000=0,115 Meter = 11,5 cm. Ein 4 Zoll hat einen Außendurchmesser von min 11 cm, also einen Radius von 5,5. Ein 25 mm Neo-HT hat, sagen wir mal, 5 cm, also 2,5. Somit ist der engst zu realisierende Abstand 5+2,5=7,5 cm. Das entspricht einer Wellenlänge von 4587 Hz. (344/0,075). Das sollte man, wie schon angedeutet, nur dann ausreizen, wenn man sehr steile Filter (min 4ter Ordn) einsetzt. Oder sicherheitshalber tiefer trennen, falls der HT das verzerrungsfrei kann.
2) Abstand der Töner zu reflektierenden Flächen:
Beim angenommenen Beispiel einer Übernahme bei 3 kHz richtet der MT bereits, aber der Hochtöner, der bei den 3 kHz 3 dB leiser ist als ohne Filter(!), richtet nicht. Strahlt also auch seitlich mit demselben Pegel ab, wie nach vorn. Wenn nun die Seitenscheibe oder die A-Säule oder die Windschutzscheibe oder das A-Brett näher als die Wellenlänge (wie wir wissen: 11,5 cm) nah am HT reflektieren, dann hört das Ohr einen bestimmten Frequenzanteil aus dem Hochtöner und nochmal (leicht zeitversetzt, weil mit Umweg) von der reflektierenden Fläche. So frühe Reflexionen kann unser Hörhirn aber nicht mehr vom eigentlichen Signal trennen und es wird verwirrt -> sowohl die Impulswiedergabe wird unsauber als auch die Fokusierung. Da das Mikro ein breites Zeitfenster zum messen verwendet, wird es Kammfiltereffekte messen, da es 2 Schallquellen "hört".

Das war ein Schnelldurchgang durch physikalische Effekte, die ansich wesentlich ausführlicher erklärt werden müssten, wenn sie verstanden werden sollen. Mehr Zeit hab ich aber nicht.
Gruß aus Brexitland.
 
Ich dachte das wäre Großbrexitannien. Das zeigt auch schön die Krux auf. Möglichst tief trennen, um den Kammfilter zu verringern führt zu mehr frühen Reflexionen am HT. Hoch trennen um frühe Reflexion zu verringern, erhöht den Kammfiltereffekt. Wie so oft muss man sich eben immer für das ein oder andere Übel entscheiden.
 
Da wir hier alle unsere Mittel und Hochtöner auf das Ohr ausrichten
Hast du nen Link, der diese mir falsch erscheinende Aussage untermauern kann?
Ich waage zu behaupten, dass doch ein sehr großer Teil der Fuzzis die Mitteltöner entweder in der Türverkleidung verbaut (und damit locker mal 60° auf der Fahrerseite Fehlwinkel) oder im Armaturenbrett gegen die Scheibe spielend hat und nur ein kleinerer Teil die MTs direkt ausrichtet.
Selbiges beim Hochton. Eine Symmetrische Ausrichtung zwischen die Kopfstützen oder unter den Innenspiegel ist nicht wirklich selten...
 
Bei meinen Einbauten war auch immer HT auf Innenspiegel oder zw Kopfstützen ausgerichtet, außer einmal als ich die HT im Fußraum hatte. Da waren sie auf die Kopfmitte gerichtet.
 
Ein Bild ist doch oben von Mues Lee. Viel andere habe ich auf der AYA gesehen. Wobei hier natürlich nicht alle bei den Klangfuzzis sind.

Über die Scheibe ausgerichtet korrigiert man die Laufzeit natürlich über die LZK. wie oben auch. Aber da hier eine mehr Omnidirektionale Abstrahlung vorliegt hat man eigentlich mehr einen Rundstrahler.

dscf5827_bildgrendern7rs9w.jpg



dscf5828_bildgrendernqtss6.jpg



dscf5829_bildgrendern7ps2k.jpg



dscf5830_bildgrendernn1smj.jpg



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dscf5832_bildgrendern86sgt.jpg



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dsc_0017_bildgrenderngbu8b.jpg
 
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Andreas,

das gilt für alle Trennungen von nebeneinander angeordneten Tönern - nicht nur bei der spiegelsymmetrischen, wie der Joseph d'Appolito sie mal beschrieben hat. Viele meiner Weisheiten stehen nicht in Büchern oder im Internet, sondern sind selbst erarbeitet... ;)
 
Ein Bild ist doch oben von Mues Lee. Viel andere habe ich auf der AYA gesehen. Wobei hier natürlich nicht alle bei den Klangfuzzis sind.

"Viele andere" ist aber nicht alle. Bei den von dir gezeigten Bildern sind auch einige dabei, bei denen die Mitteltöner (zumindest soweit aus den Bildern ersichtlich) NICHT auf den Kopf ausgerichtet sind ... Pauschalisieren würde ich hier nichts.

Wie immer gilt hier für den TE:

Wenn du nicht jemanden findest der das gleiche Auto hat und darin rumexperimentiert hat, selbst ausprobieren und testen.
 
Dann erklär mir doch bitte wie sich ein Kammfilter bei übereinander angeordneten Hoch- und Mitteltöner auf Achse ergeben soll. Und unter Winkel. Ich komme nur au einen Einbruch unter Winkel. Daüber und darunter ist jeweils ein Lausprecher meiner Meinung nach viel zu Leise.
 
Das Prblem ist nicht die Achse, sondern die off axis. Die kommt nämlich auch am Ohr an (über Reflektionen). Deshalb werden Lautsprecher auch auf einen homogenen dispersionsfrequenzgang (ist das Wort so richtig?) entwickelt.
 
Hier sieht man Kammfiltereffekte bei einem 8cm Breibänder: Dem Mivoc FR358N

https://www.hifisound.de/de/Lautsprecher-Selbstbau/Mivoc-FR358N-Papier-Beschichtet.html

fr359_side.jpg

http://www.gazza-diy-audio.de/speakers/d-a-u-entwicklungen/energy-f-a-s-t/


image.png


Es gandelt sich hier aber um ein 8cm Chassis. Mit Hochtöner und Trennung bei ca. 4k tritt das aber nicht auf. Auch bei einer 25er Kalotte gibt es so etwas nicht im hörbaren Bereich unter Winkel gibt es hier bloß eine Senke im Bereich des Mitteltöners



Deshalb werden Lautsprecher auch auf einen homogenen dispersionsfrequenzgang (ist das Wort so richtig?) entwickelt.
Du meinst das: http://www.neumann-kh-line.com/neum...6C1257192005505DB?Open&term=Abstrahlverhalten
 
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Sieht mir eher nach reinen boxsim Simulationen aus.
 
Zu dem Link zu Neumann: Genau, deshalb merkt man auch Effekte abseits der Hauptachse. Im Auto dank sehr nahegelegener Reflektionsflächen mehr als zu Hause. Auch Waveguides schlagen in die gleiche Kerbe (der Zugewinn an Schalldruck durch Erhöhung der Strahlungsimpedanz ist auch ein Vorteil).
 
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