Jaja ... die alte Problematik ...
Ich habe schon Auto's gehört bei dessen LS-Positionierung ich NIE gedacht hätte,
daß es klingen könnte !
Hat es aber.
Und dann welche, wo man meinte das MUSS super werden ...
... wurde es aber nicht.
Daraufhin hab' ich ein wenig (paar Jahre) überlegt, getüftelt und "geforscht".
Möglichkeit 1:
LS sitzt horizontal im Armaturenbrett.
Der Schall wird relativ hart an der Scheibe gebrochen.
Man hört praktisch nicht mehr den LS, sondern fast nur dessen Reflektionen;
und zwar an dem Punkt, der auf gerader Line vom LS weg an der Scheibe liegt.
Nachteilig ist, daß man kaum Direktschall wahrnimmt.
Das Ganze hängt enorm vom Abstand zur Scheibe und vom Winkel zu dieser ab.
Jedenfalls sind durch die 2 relativ harten Reflektionspunkte die typischen
Stereoefekte sehr gut, das Staging aber meist eher weniger fein.
Möglichkeit 2:
LS strahlt "entlang" der Scheibe.
Der Schall wird weniger hart gebrochen.
Man hört sowohl den LS-Schall selbst, wie auch die Reflektionen.
Dadurch, daß sich die Schallreflektionen an der Scheibe näher am Ohr befinden dürften,
als die Membrane selber, nimmt man zuerst diese wahr.
Somit entsteht bei korekter Ausrichtung ein "virtueller Lautsprecher".
Damit diese Anordnung gut funktionieren kann, ist ein ziemlich enger Winkelbereich einzuhalten.
Meinen Erfahrungen nach liegt dieser innerhalb +/- max. ca. 7° von der Mitte des Winkels
der sich aus Scheibe und Armaturenbrett ergibt.
Somit bekommt man (gutes Rundstrahverhalten vorausgesetzt !) ca. 50% Direktschall und
50% Reflektionen ab.
Durch den stumpfen Winkel zur Scheibe ergibt sich keine Punktschallquelle,
sondern eine "Flächen"-schallquelle
Bei'm Gehäusebau ist darauf zu achten, daß rund um den LS "Fleisch" ist.
Komischerweise scheint dies bei Kugeln oder schlanken Aufbaugehäusen
weniger gut zu funktionieren, da rund um's Chassis "nichts" ist.
Als Ideal hat sich ein mit Akustikstoff oder Moquette bezogenes Gehäuse herausgestellt.
Glattes Plastik oder gar Lack sind eher weniger gut.
Leder geht gerade noch so.
Wie bei'm Heimboxenbau sind jegliche schallbrechende Kanten
(besonders in direkter LS-Nähe) zu vermeiden.
Alles was "weiblich" geformt ist, ist O.K.
Weiters sollte der LS so weit aussen wie möglich montiert sein.
All diese Erkenntnisse habe ich in die Gehäuse auf meinem Armaturenbrett
einfließen lassen und es ergibt einen geradezu holographischen Klangeindruck.
Foto's in meinem Civic-Thread.
Möglichkeit 3:
Der LS "guckt" direkt auf die Ohren.
Funktioniert in der Regel nur bei sehr hochwertigen Chassis.
Abstrahlverhalten MUSS sehr breit sein.
Dadurch, daß der Schall praktisch erst AB der Memranposition "da" ist,
geht der Eindruck von einer tiefen Bühne, sofern vorhanden,
beinahe ausschließlich auf das Konto der Komponenten-Qualität.
Frühreflektionen an der Frontscheibe bleiben fast vollkommen aus.
Dafür hat man mehr davon an den Seitenscheiben.
Bühnenbreite sollte also sehr gut sein.
Bei dieser Positionierung wird prinzipbedingt i.d.R. ein engerer Abstand
der Chassis zueinander der Fall sein.
Und/oder eine näher am Hörer gelegene Position, was duch kürzere
Laufzeiten bedingt eher wieder eine Linkslastigkeit ergeben wird.
Aber die meisten Fuzzis werden ja eh eine Laufzeitkorektur nutzen ...
P.S.:
Obiges gilt fast ausschließlich für Mitteltöner.
Was diesbezüglich TT's angeht, kann ich nichts dazu sagen.
Und HT's würde ich immer direkt ausrichten.
Eventuell li./re. symetrisch wenn der HT schön breit abstrahlt und
möglicherweise auch eine EQ-Korrektur des einseitig früheren
Frequenzgangabfalls erfolgt ...