Carbonat schrieb:
Das mit den Sigma-Delta Wandlern interessiert mich trotzdem etwas. Wenn du Zeit hast, kannst du gern eine Erklärung verfassen
Mist, ich hab gefürchtet, dass sowas kommt. Dabei bin ich doch so schreibfaul und dann müsste ich auch noch zeichnen.
Sigma-Delta-Wandler hatte ich an der Uni in mindestens 3 Vorlesungen, jeweils ziemlich theoretisch und hässlich mathematisch. Am anschaulichsten fand ich aber die Erklärung auf diese Webseite:
http://www.beis.de/Elektronik/DeltaSigm ... gma_D.html
Daher biete ich dir an, dass du dir den Link anschaust und wenn etwas unverständlich ist, gehe ich gezielt drauf ein.
Wie in jeder anderen Beschreibung auch wird dort zuerst auf den AD-Wandler eingegangen, ist auch besser so für das Verständnis (ausserdem sind AD- und DA-Wandler bei Sigma-Delta sehr ähnlich aufgebaut).
Wichtig ist Bild2. Das analoge Signal wird integriert und der Komparator vergleicht kontinuierlich ob das so entstandene Signal größer oder kleiner als eine Referenzspannung (z.B. 0V) ist. Für die Zeit, in der es größer ist, liegt am Komparatorausgang ein 'High'-Pegel an. Für die Zeit, in der es kleiner ist, ein 'Low'-Pegel. Durch das getaktete D-FlipFlop entsteht ein Bitstream. Mit der gleichen Taktfrequenz wird jedes Bit einzeln mit einem 1Bit DA-Wandler in ein analoges Signal zurückgewandelt (wobei aus '0' -Vref und aus '1' +Vref wird) und auf den Eingang negativ zurückgekoppelt. Die Summe aus Eingangssignal und negativ rückgekoppeltes Signal durchläuft dann wieder den Integrator usw..
Wegen der negativen Rückkopplung entspricht der Mittelwert des Bitstreams (über einen Beobachtungszeitraum) dem Eingangssignal, OBWOHL der Quantisierungsfehler wegen der 1Bit Auflösung extrem hoch ist. Das ist der wesentliche Trick an der ganzen Sache. Je höher die Taktfrequenz, desto präziser kann der Mittelwert gebildet werden, weil der Fehler durch die Rückkopplung präziser kompensiert werden kann. Außerdem verlagert sich das Wandlungsrauschen zu höheren Frequenzen hin und kann herausgefiltert werden. Das war jetzt nur mal so grob zum wesentlichen Funktionsprinzip.
Auch der obige Link beschreibt das Verfahren nur ansatzweise. Die technische Realisierung in heutigen Wandlern ist sehr viel komplexer und raffinierter. Die Absicht beim Sigma-Delta-Wandler ist möglichst viel Bit und hohes SNR pro €.