Auswirkung der Schwingspulengröße (TMT)

roX54

Teil der Gemeinde
Registriert
21. Juni 2010
Beiträge
293
heyho

mir schwirrt schon seit einigen tagen diese frage im kopf, seitdem ich meine alten tmts ausgebaut habe.

bei den spl dynamics hf 6.1 ist mir der extreme durchmesser der schwingspule (und auch bohrung im magneten) im vergleich zu anderen chassis aufgefallen (siehe bilder)
habe bisher keinen tmt gesehen bei dem das in änlichem maße der fall war.

kann mir jemand den technischen sinn erklären, was das letztendlich bewirkt (bewirken soll)?

in meiner tür hat das chassis eher schlecht als recht gespielt.

hier bilder zum vergleich (carpower predator und spl hf 6.1):

tmt1.jpg


tmt2.jpg


tmt3.jpg
 
Moin!

Grundsätzlich:

Der Radius der Spule geht quadratisch in die Induktivität dieser ein.
D.h. Radius doppelt so groß -> Induktivität (bei gleicher Wicklungszahl etc.) vervierfacht. Daraus ergibt sich eine früher greifende (immanente) Tiefpasswirkung.
Bei sonst gleichen Parametern der Spule steigt mit zunehmendem Durchmesser auch Mms, d.h. fs sinkt. Qts steigt, Wirkungsgrad sinkt, außerdem wird die Fläche größer, d.h. Wärme kann besser abgeführt werden, d.h. die elektr. Belastbarkeit steigt.

Mechanisch betrachtet unterscheiden sich die Partialschwingungen der Membran bei unterschiedlich "großer" Anbindung der Spule/des Spulenträgers an diese. Kann ein Vorteil sein, muss aber nicht...müsste man im Spezialfall betrachten und Messungen unter Berücksichtigung des Einsatzbereiches sehen.

Morel verbaut übrigens auch ganz gerne Riesenspulen.
 
Pauschal kann man sagen, dass ein großer Durchmesser eine bessere Kühlung bedeutet. Es gibt jedoch auch Ausnahmen.
Der HF6.1 hat ja schon ein recht "spezielles" Design. Der Durchmesser der Spule oder des Polkerns würde ich aber dafür nicht verantwortlich machen, dass er bei dir nicht funktioniert.

Hast du eine x-max Angabe zum HF6.1 und dem Carpower? Bzw. auch eine SD-Angabe (Membranfläche und Hub)?

Edit: Stefan war schneller. Ob sein Vergleich und seine Ausführungen für dich jetzt übertragbar sind oder dir helfen...ich weiß es nicht. Es ist aber alles richtig, was er schreibt.
 
Meine DLS UR6s TMTs sind da nicht anders.
Denke mal das liegt am Neodym-Antrieb und dass der dann besser gekühlt werden kann.
Meine UR6s spielen auch erst richtig, seitdem die mit bis zu 150 W gefüttert werden können. Vorher mit bis zu 50 W war da auch nicht wirklich viel los...
 
mir gehts nicht um die zwei chassis sondern eher allgemein weil es mir eben aufgefallen ist.

wenn ich das recht verstehe liest sich das als hätte es hauptsächlich vorteile einen hohen durchmesser zu verwenden. allerdings scheint mir das ganze sehr viel tiefer in die materie zu gehen als ich mich da auskenne :hammer:

irgendwo muss ja auch der vorteil einer dünneren schwingspule liegen sonst würde jeder nurnoch so dicke dinger verbauen?

gerade die kicks und tiefen töne haben beim spl komplett gefehlt. haben auch sehr sehr früh mechanisch angeschlagen. obwohl ich ihn gekauft hatte weil ich dachte genau das sollte er gut können. naja die 02/737 machen den job nun um einiges besser.
aber darum gings mir hier garnicht :)


edit: früher greifender lp heißt dann, dass es eher für tmts in 3 wege systemen geeignet ist und weniger um bis 3khz hoch zu spielen, wenn ich das richtig verstehe. niedrigere fs würde das bestätigen. was bedeutet das mit den unterschiedlichen partialschwingungen (ich übersetze das mit teilschwingungen)?
 
Wie schon oben steht, bringt eine kleiner Spule mehr Wirkungsgrad als eine große.
Beim SPL Dynamics liegt es wohl an dessen Parametern allgemein und deiner Türe, das es nicht funktioniert hat.
Kann in einer anderen Türe schon wieder ganz anders sein.

Genau, fürher greifender LP heisst, sie spielen nicht so weit rauf.
Eine niedrige FS sagt noch lange nicht aus, das der TMT nicht weit rauf spielen kann.
Wäre z.B. die Aufhängung sehr weich, sinkt fs auch, ohne das das jetzt die Mitten/Tiefen "Höhen" beeinflussen muss.
Es spielen halt viele Parameter zusammen, die Kombination machts halt.

Man kann nicht sagen, nur weil FS tief ist, kann der TMT nicht weit rauf spielen oder sowas.
Mit Partialschwingungen ist mMn sowas wie das Taumeln der Membran gemeint.

Im Idealfall soll diese ja Kolbenförmig schwingen. Hat man jetzt z.B. eine große Spule, setzt diese recht mittig in der Membran an und kann dadurch dem Taumeln entgegenwirken.
Bei der kleineren Spule setzt diese meist im Mittelpunkt an und die Membran kann im Randbereich mehr taumeln.

Das dies immer so ist, kann man auch nicht pauschalisieren.


Gruß Christian
 
hallo

Partialschwingungen ist nicht gleich taumeln

Partialschwingungen sind schwingungen in der membran selbst ,die sich in der membran erzeugen in gewissen partien dieser

diese schwingungen sind dann eben auch frequenzabhängig

taumeln ist wenn die ganze schwingeinheit sich "versetzt" also schräg stellt zur hubachse

Mfg Kai
 
Mit niedriger fs meinte ich nicht, dass das chassis nicht weit hoch spielen kann sondern dass es relativ weit runter spielt ohne in resonanz zu kommen.
 
roX54 schrieb:
edit: früher greifender lp heißt dann, dass es eher für tmts in 3 wege systemen geeignet ist und weniger um bis 3khz hoch zu spielen, wenn ich das richtig verstehe. niedrigere fs würde das bestätigen. was bedeutet das mit den unterschiedlichen partialschwingungen (ich übersetze das mit teilschwingungen)?

Heißt, dass das Ding im Mittelton tendenziell früher abstinkt. Um 3kHz bündelt der 16er sowieso schon ganz ordentlich.
fs hat damit erstmal nichts zu tun. Die Reso liegt tiefer. Ganz grob: spielt grundsätzlich tiefer.

Teilschwingungen, Taumelbewegungen..."übersetzten" kann man das mannigfaltig. Ist alles mehr oder minder richtig. Mit Partialschwingungen sind Taumelbewegungen eigentlich nicht gemeint, die spielen aber (ggf.) auch eine Rolle. Wie wichtig die sind und wie gut diese vermieden werden, steht auf 'nem anderen Blatt.

wing schrieb:
Stefan war schneller [....] Es ist aber alles richtig, was er schreibt.

Puh. Ich bin beruhigt. :alki: :ugly:
 
Ich würde nicht pauschal sagen, dass ein großer Schwingspulendurchmesser ein hohes Mms bedeutet.
Da machen IMHO der Schwingspulenträger und das Membranmaterial auch noch viel aus! Demzufolge auf irgendeine Veränderung von fs zu schließen ist auch "schwierig". Wie erwähnt zählt ja da auch die Aufhängung mit rein.
 
wing schrieb:
Ich würde nicht pauschal sagen, dass ein großer Schwingspulendurchmesser ein hohes Mms bedeutet.

Als einzigen zu ändernden Parameter haben wir hier den Durchmesser der Spule.
Es ist schlicht und ergreifend nicht möglich, dass Mms gleich bleibt.

Von der Unmöglichkeit abgesehen ist's natürlich möglich, dass Mms nicht steigt.
 
Es ist aber die Gesamtkonstruktion an sich zu sehen.
Wenn beispielsweiße der Schwingspulenträger so groß wie der halbe Membrandurchmesser ist, wirken geringere "axiale" Lasten auf die Membran, als wenn der Schwingspulendurchmesser sehr klein ist und nur "punktförmig" in der Membranmitte befestigt ist.
Ergo könnte man die Materialdicke der Membran verkleinern (was dann aus Partialschwingungen wird, sei erstmal dahin gestellt).
 
Stefan schrieb:
Der Radius der Spule geht quadratisch in die Induktivität dieser ein.
D.h. Radius doppelt so groß -> Induktivität (bei gleicher Wicklungszahl etc.) vervierfacht.

Wegen Rdc glaube ich eher dass es so ist dass die Drahtlänge ungefähr gleich bleiben soll...

Radius doppelt so groß => vierfacher Umfang => Viertel der Windungszahl => Achtel der Induktivität

Die Leiterlänge im Magnetfeld wächst damit bei konstant breitem Luftspalt und gleichbleibenden Drahtdurchmesser um das vierfache, was in BL linear eingeht...für konstantes BL kann man dann den Luftspalt größer machen, was die Belastbarkeit wieder erhöht, oder den Drahtdurchmesser vervierfachen, dann braucht man aber wieder mehr Wickelhöhe um den Rdc zu halten, was nebenbei mehr linearen Hub bringt...und so weiter und so fort...

Alles in allem denke ich kann man das nicht so pauschal sagen, es hängt ganz am Hersteller wie er die sich bietenden Möglichkeiten bei wachsender Spulengröße ausbalanciert...

Bis auf MMS, das wächst sicher :D
(Edit: Ausser man nimmt kürzeren, dünneren Draht, dann könnte man MMS vielleicht halten, und um dann BL zu halten müsste die Luftspalthöhe sinken, was mehr linearen Hub bringt, ......)

Grüße, Tobi
 
Hi!

Neben Morel und DLS fallen mir übrigens auch noch Dynaudio und Macrom ein, die 75mm Spulen in 16ern verbaut hatten.

Bin gespannt, was da noch alles an Information rauskommt.
Kann von der Theorie nicht viel sagen. Praktischer Natur ist der DLS Iridium 6i im Mittelton aber der beste 16er, der mit je untergekommen ist.
Finde leider kein Datenblatt aber soweit ich mich erinnere, ist fs ziehmlich hoch und Qts und MMS sind relativ niedrig.

Und freundlich grüßt
e025.gif
der Simon
 
Moin Tobi!

Wie gesagt habe ich mich "im Gedankenspiel" nur auf eine im Durchmesser geänderte Spule bezogen.
Dass da praktisch mehr als der Durchmesser geändert wird, ist klar.

:beer:

/Edit

Simons Beitrag völlig überlesen.

Simon1986 schrieb:
Finde leider kein Datenblatt aber soweit ich mich erinnere, ist fs ziehmlich hoch und Qts und MMS sind relativ niedrig.

Was ich schrobte soll auch nicht heißen, dass Qts, Inudktivität und Mms immer groß und fs immer klein sind. Sie unterscheiden sich bei sonst gleicher, nur im Durcmesser größerer Spule eben tendenziell so, wie bereits geschrieben. Alles relativ, nicht absolut.
 
Zurück
Oben Unten