Ausschaltverzögerung durch Kondensator und Diode

Austro-Diesel

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Hallo Leute,

nach langem basteln und noch längerer Planung des gnazen Vorhabens ist mein Auto jetzt so gut wie fertig und ich höre schon 2 Wochen noch ein bisserl provisorisch Musik. Dank den Tipps hier und im "Nachbarforum" habe ich alles so gut wie eben für mich möglich gemacht und der Erfolg gibt den Schreibern der Tipps recht.

Nur eine Sache geht mir auf die Nerven: Wenn ich die Zündung aufdrehe kriegt der Radio und die Endstufen (über den Radio) Saft, schalten sich geräuschlos ein. Wenn man nach dem Vorglühen (1-3 Sek.) startet schaltet sich der Radio sofort aus, die Endstufen (ETON MA) aber nicht. Und wenn dann nach dem Starten der Radio wieder "kommt", dann knackst es gewaltig in den Lautsprechern. Gar nicht schön.

Der Menüpunkt "Amp Delay" an der HU ändert leider an diesem Verhalten nix, eingeschaltet werden die Verstärker sofort, nur angespielt werden sie verzögert.

Da ich hier mal was von einer Ausschaltverzögerung mittels Kondensator und Entladeschutzdiode gelesen habe, und dies in meinen Augen die einzige Möglichkeit ist, das zu biegen, stellt sich nun die Frage: Wie groß sollte der Kondi sein für ca. 10 Sekunden Verzögerung? Gibt's da Erfahrungswerte? Headunit ist bei mir ein Blaupunkt MP 78, außer diesem hängt nichts an "Klemme 15". Nehmen HUs das eh nicht krumm, wenn das Einschaltsignal beim Ausschalten so "langsam im Sande verrinnt"? Sonst wär ja noch ein nachgeschaltetes Relais nötig ...

Habt ihr Richtwerte, damit ich nicht ganz daneben beginne? Leider baue ich das nicht alles selber ein und ich mag nicht 5x zum Testen zu meinem Einbauer fahren. Der Typ hat davon leider auch keine Erfahrungswerte.

(Ich schätze mal so 25.000 uF / 25 V und eine Schottky-Diode, habe aber noch nix probiert.)
 
einfach ein relais in die remote-leitung einbauen und dieses mit kl15 schalten reicht nicht?
damit würde bei wegfall von kl15 auch remote abfallen und der amp ginge aus.
 
Weiß nicht ob das reichen würde.

Ich dachte die HU würde Remote eh auch sofort mitabschalten und die Verstärker brauchen halt ein paar Sekunden zu lang bis sie wirklich tot sind ... vielleicht auch eine Fehlinterpretation von mir. Kann das schwer testen, weil mein Auto selbsttätig startet, kann da nicht einfach länger orgeln ...

Sollte der Radio während dem Startvorgang weiterspielen würde mir das aber sowieso besser gefallen. Oder gibt's gute Gründe, dass die Radios während des Startens unterbrochen werden? (Spannung zu niedrig, Störspitzen, Stromsparmaßnahmen ...)

Um das noch zu präzisieren: Beim Ausschalten knackst es nach ca. 3-4 Sek. leise in den Lautsprechern. Damit kann ich gut leben, klingt auch nciht so, dass man sich Sorgen um die HTs machen müsste. Was ich meine ist der Knacks, wenn sich die HU nach dem Motorstart wieder einschaltet und die Verstärker schon und anscheinend noch aktiv sind.
 
die amps sollten beim starten aus sein. die spannungsschwankungen tun ihn nicht unbedingt gut.

ob remote ausgeschaltet wird, kannst du ja einfach nachmessen. multimeter oder ein kleines lämpchen ran halten. ist ja nichts anderes als geschaltete 12V.
 
So, ich hab das jetzt einmal studiert.

Wenn ich den Schlüssel umdrehe (Stufe I) kriegt der Radio offensichtlich Strom über "Klemme 15", beim mir mangels preiswertem unf funktionierendem CanBus-Adapter am Aschenbecher angeschlossen.

Wenn ich den Schlüssel weiterdrehe (Stufe II, Zündung ... äh ... "Glühung" :hammer: ) ist nichts anders, Strom ist da.

Wenn ich den Schlüssel wieder auf Stufe = drehe (abziehbereit) ist Strom weg und der Radio macht seine überflüssige Abschieds-Animation.

Wenn ich aber von II auf "Starten" drehe, geht der Radio SOFORT aus und kommt nachdem das Auto beschlossen hat, dass der Motor läuft, wieder an, dann mit dem lauten Knackser. Und aus geht er ohne Bildschirmanimation!!!


Ja kann das sein, dass da ein so ein CanBus-Steuergerät die Haupt-Stromversorgung für den Radio am ISO-Stecker abdreht? Dass im Sommer bei warmem Motor die Batterie so einknickt, dass der Radio ausfällt kann ich mir ja schlecht vorstellen und wenn's nur an Klemme 15 liegen sollte, dann müsste er ja sein Abschlieds-gehupfe vorführen ...

In diesem Fall müsste ich die Stromversorgung irgendwo direkt abgreifen, oder?

Kennt wer den Mercedes W210 MOPF soweit?
 
dass die versorgung abgedreht wird ist unwahrscheinlich. wenn du ein analoges voltmeter hast, kannst du ja mal nachmessen.

auch, dass das radio den spannungseinbruch nicht ohne weiteres mitmacht kann man nachvollziehn. du hast nen diesel da brauch der anlasser schon etwas mehr kraft als bei nem benziner. die spannung sinkt da kurzzeitig locker auf 7V und die meisten radios brauchen mindestens 10-11V.
aus dem grund haben viele neue autos einen extra dc/dc-wandler oder wenigstens einen sehr grossen kondensator, der die spannung für die hifi/entertainment-anlage hoch hält.

wenn du platz hast könntest du es wirklich mal mit einer diode und einem dicken kondensator (z.B. 0,5F) in der versorgungsleitung versuchen.
das problem wird nur die diode sein. betreibst du lautsprecher direkt übers radio? dann solltest du eine einbauen, die mindestens 15-20A dauerhaft verraftet. am besten ein schottky-diode mit nem geringen spannungsabfall. ein kühlkörper für die diode wäre da sicher ratsam.
wenn das radio nur die amps mit dem signal versorgt, dann reicht auch eine diode mit 10A.
 
Ja ich werde das genau nachmessen. Der Radio betreibt keine Laustsprecher. Das 3-Wege-System hängt teilaktiv an 2 Verstärkern. Der Amp im Radio ist abgeschaltet. Trotzdem wird der ordentlich warm, dürfte also feste Strom ziehen.

Beim Starten "dürfte" die Spannung nicht unter 10,5 Volt gehen, da ab da das Bosch CommonRail-System in die Knie geht (die Controller-Box), soweit ich weiß. Ist auch eine relativ neue 100 Ah-Batterie drinnen und es ist egal, ob Motor kalt oder warm ...

Ich werde mal versuchen den Radio an die +12 V des Verstärkers zu hängen und die Klemme 15 mit Diode und 25.000 uF zu puffern, damit der Radio möglichst gar nicht ausgeht. Alternative wäre eine Einschaltverzögerung der Amps, damit sie erst nach dem Starten Saft kriegen. Das wären dann aber 5-10 Sekunden im Winter, bis 7 Sek. glühen bei -15°, starten, Saft. Im Sommer halt schon fad.

Ist das sehr verschieden, wieviel Strom die Radios von Klemme 15 nehmen oder gibt's da Richtwerte?
 
das was am radio warm wird, ist meistens nur der spannungsregler. so 2-3A fliessen normalerweise im cd-betrieb.
über das zündungs-plus sollten radios eigentlich fast keinen strom ziehen. ist meistens auch mit 1A oder weniger abgesichert.

die fahrzeug-steuergeräte sind meistens so ausgelegt, dass sie bis um die 8,5V noch ihre arbeit tun. wenn bei 10,5V schluss wäre, dann könntest du ja mit einer etwas betagteren batterie nicht mehr starten. :ugly:

klemme 15 wird beim anlassen nicht abgeschaltet. klemme x ist für den lastabwurf beim start zuständig (wiki hilft ;)). der zigarettenanzünder ist garantiert an klemme x dran. aber ich glaube nicht, dass das hier das problem ist. würde nur dieses signal, das am zündungs-plus-eingang des radios hängt abgeschaltet, würde das radio sich ja normal aus- und einschaltet. das tut es ja nicht.
von daher tippe ich auch auf die versorgung.
 
Danke einmal, ich weiß wo ich zu suchen habe! :liebe:

Das mit den 10,5 Volt hab ich aus einem "Jetzt helf ich mir selbst"-Buch. Wäre aber nicht das erste Falsche, was dort drinnen steht ... Vielleicht 10,5 V vor dem Start? Da geht dann aber sicher nix mehr ...
 
wie wärs mit nen Kondensator und Diode ins Zündplus, der die spannung die halbe sekunde hält....

problem ist nur, nach dem wirklichen abschalten des autos (schlüssel raus), würde es noch etwas nachlaufen..

müsste man halt nur mal genau dimensionieren das es nicht zu lang nachläuft, aber für den startvorgang ausreichend ist, das das radio da anbleibt!?
 
@Hanutsch
Man sollte allerdings auch an den Ladestrom denken. Die Frage ist da, wieviel genehmigt sich der Kondensator und wie verhält sich das in Anbetracht von Absicherung und Leistungsquerschnitt.
 
hmm naja die dioden müssen das auf jeden fall erstmal abkönenn ohne dem gehts ne.. richtig..
und naja leitungsquerschnitt.. bei nen 4700µF reicht auch dicke...
man müsst nur schauen das es nicht jedes mal beim laden die sicherung zerklatscht und ob er wirklich vollkommen entladen wird..
wenn nicht, dann gibs ja auch wegen der ladeströme kein größeres bedenken..
 
Also bei 4700 uF zerklatscht es sicher keine Sicherung ... :beer: ... eher nimmt das noch ein Halbleiter übel. Die 20-A-Schottky-Leistungsdioden halten Spitzenlasten von 50 A aus, das ist schon was.

Bei meiner urpsrünglichen Idee mit dem 25000 uF / 25 V Elko hätte ich einen 0,22 Ohm Widerstand vorgeschalten. Schon um den Kondi zu schonen.

Aber ich hab mir jetzt den empfohlenen Ausschaltverzögerer geholt, weil der ein digitales Signal an den Radio abliefern wird. habe nämlich Sorge, dass dieser langsame Spannungsabfall erst recht wieder zu Problemen führt.
 
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