Hertz: zählt die Schwingungen pro Sekunde. Das ist der EINgeschwungene Zustand. Impulsverhalten und Feinauflösung ist aber nicht die Betrachtung des eingeschwungenen Zustands sondern bewertet das Ein- und auch das Ausschwingverhalten. Hier verwechseln die meisten Leute was.
Daher ist der Vergleich mit dem Düsenjet ist nicht an den Haaren herbeigezogen. Er hat auch Nichts mit dem Frequenzbereich (Hertz) zu tun: man muss sich die Bewegung aus dem Ruhezustand mal in Ultra-Zeitlupe vorstellen, damit man meinen Vergleich versteht, der mit dem Phänomen der Massenträgheit zu tun hat. Es geht um die Impulswiedergabe: in der ersten Millisekunde, wo aus Null plötzlich eine Spannung angelegt wird (ein Rechteck z.B.), muss die Schwingspule sich erstmal nach vorn bewegen. Das tut sie im allerersten Moment desto schneller, je geringer die zu überwindende Massenträgheit ist. Erst im 2ten Moment kommt das Antriebsmoment (also der übertragbare Strom gegen das mögliche Magnetfeld) hinzu. Sobald nun die Bewegung nach vorn (positive Spannung) wegen der Spannungsumkehr (Wechselspannung!!!) plötzlich nach hinten soll, muss der elektromagnetische Motor der Schwingspule die Vorwärtsbewegung der trägen Masse erstmal abbremsen (wobei ihr die mit zunehmender Auslenkung stärker werdende Aufhängungsfederhärte (Spinne, Sicke) hilft) und dann den ganzen Kram in umgekehrte Richtung beschleunigen. Denkt das mal in aller Ruhe zu Ende. Insofern sollte dann klar werden, dass eine leichtere Schwingeinheit feinste Impulse schneller auflöst als eine schwere. Das gilt bei allen Frequenzen (eine Sinuswelle einer Frequenz betrachtet ja nur 1 Hertz).
Wirkungsgrad: der ist eigentlich unabhängig vom Gehäuse. Das Gehäuse verlängert mit größer werdendem Qt (=geringerer Dämpfung) lediglich die Nachschwingzeit. Das Nachschwingen erzeugt ebenfalls Schalldruck, der aber nicht mit dem Signal zeitrichtig ist, sondern dem Signal folgt und dem folgenden Signal überlagert ist. Genau aus dem Grund haben typische Chebichev-Abstimmungen einen deutlich überzogenen Schalldruck im unteren Frequenzbereich, der besteht aber nicht aus Signal, sondern aus Resonanzen und verschleift den eigentlich gewollten Impuls. Das hört man mittels "Dröhnen". Nicht mein Ding. Wenn man die Schalldruckkurven bei Subwoofertests der C&H sieht und dann deren Aussage über den Wirkungsgrad dieses Testmodells, dann sieht man, dass dort dieser Zusammenhang leider auch nicht verstanden wird. Unter Freifeldbedingungen (also ohne den überlagerten Gehäuseeinfluss) macht einzig Hubraum geteilt durch Masse den Wirkungsgrad bei tiefen (quasistatischen) Frequenzen aus. Überlagert von der Dämpfung, die bei der Resonanzfrequenz am geringsten ist (dazu siehe Beginn dieses Absatzes). Die Magnetfeldstärke bringt dann den Wirkungsgrad zu hohen Frequenzen hin, der kaum bis nicht mehr von Gehäuseeffekten überlagert wird. Daher haben extrem antriebsstarke (PA)-Woofer bei 1 kHz einen derart deutlich höheren Wirkungsgrad als unten knapp über ihrer Fs. Will man aber echten Wirkungsgrad unter 100 Hz erzielen, also kein Dröhnen, sondern von Signal kontrollierten), dann hilft einzig Hubraum/Gewicht. Das Problem hatte ich, als ich vor 3 Jahren nach Woofern suchte, die passiv (also ohne Pegelanpassung) zu meinem Meterstaten (96 dB/Wm ab 300 Hz) passen sollten. Letztlich war die Lösung ein Parallelbetrieb von 6 Stück 16ern mit Mms unter 10 Gramm und Qts bei 0,2 - und das mit geringster Serienstreuung. Da gab es leider keine passenden Treiber auf dem Markt - folglich mussten die neu gemacht werden. Einzelne Fuzzis haben das Ergebnis bei mir schon erleben dürfen - ausnahmslos jeder Einzelne von denen wartet seither darauf, dass ich den Meterstaten endlich vermarkte...

. Mit viel Glück zeige ich sowas auf der kommenden High-End.
Wooferfläche: Ja, es kommt auf den Hubraum an, also die pro Zeiteinheit in Bewegung gesetzte Luftmenge. Der Durchmesser geht in die Volumenkalkulation quadratisch ein, daher ist ein großer Wooferdurchmesser gegen einen kleinen im Vorteil. Allerdings ist die größere Membran - und meist auch deren Schwingspuleneinheit - deutlich schwerer. Daher ist eine Mehrfachanordnung kleiner Wooferdurchmesser wegen der leichteren Mms bei Flächengleichheit einem Großen im Impulsverhalten überlegen. Praktisch aber leider meistens nicht, denn durch leichte Unterschiede in den Fertigungstoleranzen, legen diese mehreren Woofer nicht alle im exakt selben Moment los. Beispiel: Bläsergruppen, die nicht perfekt aufeinander eingespielt sind können keine knackigen Bläsersätze spielen, dann klingt’s wie gewollt und nicht gekonnt.
Verstanden?