3 Zoll MT vs. Doppelbestückung 2 Zoll

Kammfiltereffekte hat man nur oberhalb der Frequenz, die der Wellenlänge des Mittenabstands beider MT entspricht .

Das ist nicht richtig. Die erste maximale Auslöschung ist bei 1/2 Wellenlänge. Bereits über 1/4 Wellenlänge kommt es zu Kammfiltereffekten. Bei einer Abstandsdifferenz der Chassis zum Ohr von 11 cm entsprechend ca. 800 Hz.

1 Wellenlänge ist Addition + 6 dB kohärent.
 
Mag sein,
doch wie im Bild ersichtlich, würden die MT´s direkt nebeneinander liegen
und die Abstandsdifferenz der Chassis zum Ohr würde keine 11, sondern weniger als 2 cm betragen.

Wie sieht´s da aus?
 
Moin,

zusätzlich zu den Aussagen von Komet und old-diablo würde ich vielleicht die Membran des MT noch bewerten...die Rechnung mit dem Abstand der Membranzentren geht davon aus dass der Schallentstehungsort ein Punkt ist, von dem aus sich die Welle Kugelförmig ausbreitet.

In echt ist der Schallentstehungsort bis zu einer bestimmten Frequenz eine Fläche, und so lange das gilt dürften sich akustisch zwei MT direkt nebeneinander kaum von einem ovalen der gleichen Größe unterscheiden. In der einen Ebene fängt dadurch bedingt durch die größere Abmessung die Bündelung schon bei einer tieferen Frequenz an (+Wirkungsgrad), in der anderen Ebene ändert sich erst mal nichts. Die stärkere Bündelung kann man auch als Interferenzen werten. Dazu kommts unter Winkel so und so, egal ob es eine große Membran am Stück oder zwei kleine direkt nebeneinander sind.

Das ändert sich aber sobald die Membranen aufbrechen und nicht mehr am Stück schwingen...dann werden es langsam zwei Schallentstehungspunkte...und deren Abstand wird relevant...
 
Hallöchen mac.

344 m (Schallgeschwindigkeit Luft) / 0,02 m (Wegdifferenz) = 17000 HZ (Frequenz) /4 (für ¼ Wellenlänge) = 4250 Hz.

Jedoch beachte
:: du hast 2 Ohren wie ist die Entfernungsdifferenz beim einen und wie beim anderen Ohr?
:: was passiert bei einer Kopfbewegung von 5 cm oder mehr?
:: Wie verhält es sich mit dem Abstand der beiden Mitteltöner zum Hochtöner?
:: Summation der Reflexionen, …

Und vieles weiteres was zu beachten ist und warum eine Doppelbestückung im Mitteltonbereich im Auto selten sinnvoll ist. Mein Fahrzeug hat eine solche in spezieller Ausführung. Da sind einige spannende Minuten bis zu einem gewissen akustischen Erfolgserlebnis vergangen.

Gute Zeit!
 
Der 10f ist nicht viel flacher,
zusätzlich zur "Aufputz"-Variante wäre hier ein Ring von ca 5mm nötig.

Insofern nehm ich lieber gleich ein 12mm Brett anstelle der Gitter und setz dort meine Scandinavias rein.
Wird zwar alles sau-eng, dürfte aber grad noch so gehen.


Dankeschön für die hilfreichen Erkärungen :-)

Für mich ist die Sache damit geklärt,
es wird ein 3 Zöller über die Scheibe und gut ist.
 
344m/s / 0.165m / 4 = 521Hz

Mit der gleichen Logik kann man argumentieren dass unter Winkel, wie in der Autotüre, kein 16er über 521Hz einsetzbar ist...
 
Wo ist der Unterschied obs zwei Membranen direkt nebeneinander sind die sich gleich bewegen, oder eine einzige in der gleichen Größe?

Wenn ich statt einem 16er zwei "halbrunde 8er" nehme, verhält es sich dann anders?
 
Ẕw;4353659 schrieb:
Wo ist der Unterschied obs zwei Membranen direkt nebeneinander sind die sich gleich bewegen, oder eine einzige in der gleichen Größe?

Wenn ich statt einem 16er zwei "halbrunde 8er" nehme, verhält es sich dann anders?

Daher kommt ja auch die frühere Bündelung bei größeren Lautsprechern ;)
Bei einem großen Lautsprecher hast das Problem in jede Richtung, bei 2 kleineren nebeneinander eben in einer Richtung kein Problem in der anderen Richtung großes Problem.
 
Ein 16er fängt etwa bei zwei kilo Hertz an zu bündeln.
Außerdem macht es einen Unterschied ob es eine oder mehrere Schallquellen sind.
 
Wann sind zwei Quellen zwei Quellen?
Wann gilt welche Formel und Betrachtungsweise? Rechnen kann man viel, wenn der Tag lang ist...

Es ist egal ob ich zwei 2"-Quellen in nächster Nähe habe, oder eine 4"-Quelle. Jede Quelle ist nachbildbar als Überlagerung von beliebig vielen Punktschallquellen die auf der Fläche der realen Quelle verteilt sind.
 
Hallöchen Zw.

Membrandurchmesser 16 cm Chassis = typisch ca. 14 cm. Schallentstehungsort ist Membranmitte (Unterschied zu 2 Chassis Betrachtung). Von Mitte zu Rand = 7 cm. Bei einem idealen Kolbenschwinger und ca. 60° Fehlwinkel (damit Entfernungsdifferenz zum Messpunkt ca. 7 cm entsteht) = 1230 Hz.

Membran jedoch kein idealer Kolbenschwinger, Membran, Sicke, Rand.. dämpft. Daher in der Praxis kleinerer wirksamer Membrandurchmesser zu hohen Frequenzen. So Bündelungsneigung entsprechend höhere Frequenz, typisch ab 1600 – 2000 Hz. Bei üblicher 15° Messung entsprechend weniger ausgeprägt als größerem Fehlwinkel (60° für obige Berechnung).

Passt?

Gute Zeit!
 
Hallo old-diabolo,

danke für deine Antwort!

Das selbe nochmal für einen 2"-Breitbänder - irgendwo ab ~6.5kHz wird der von sich aus anfangen zu bündeln. Bis dahin (oder zumindest bis 4-5kHz, vielleicht) wird seine Membran auch ziemlich am Stück bleiben, weil die erste Mode noch nicht hinein passt.

Also bleibts bis 4kHz eine geschlossene Fläche die Schall abstrahlt (kein Punkt), direkt neben einer anderen Fläche die den gleichen Schall abstrahlt. Eine Lücke zwischen den beiden Flächen (Sicke/Korbrand) ist da, aber deutlichst kleiner als die Wellenlänge, sogar kleiner als ein Viertel der Wellenlänge.

Unter Winkel, in der Ebene in der die beiden Lautsprecher dann 4" haben, sollten sich die zwei 2"-Lautsprecher nicht anders verhalten als ein Lautsprecher mit 4" - oder?
Unter Winkel in der Ebene in der die Membran weiterhin 2" ändert sich nichts.

Grüße
 
Kommt hin. In der Praxis kann man das nutzen um gezielt zu bündeln (Line Array's). Im Auto kann es problematisch sein wenn die Bündelung unregelmäßig verläuft. Muß aber nicht. Man könnte die Seitenscheibenreflexionen verringern.
 
Hallochen Zw.

Bei deiner Betrachtung gehst du von relativ idealen Verhältnissen aus. Bei einer idealen Membran als ebene runde Scheibe entstünden Kammfiltereffekte bei Fehlwinkel aufgrund der Abstandsdifferenz am Messpunkt zwischen nahem zu entferntem Membranende. Da passt deine Betrachtung. Allerdings auch bei 0° ist es nicht ideal. Der Abstand der Membranmitte zum Messpunkt ist hier geringer als der vom Membranrand. Weiter, selbst bei einer idealen Membran entsteht auch bei kleinen Chassis eine Richtwirkung, abhängig von der dem Chassis umgebenden Schallwandgröße.

Wenn 2 Chassis nebeneinander montiert werden vergrössert sich der Abstand an der schmälsten Stelle zwischen den Chassis durch den Abstand zwischen den beiden Membranrändern, jedoch nur an dieser Stelle daneben sieht es anders aus. Hier wird die Wellenfront anders als bei einem Einzelchassis durch nicht schwingende Teile des Lautsprecherchassis und der Frontwand verzerrt.
Hinzu kommen weitere Effekte der nicht idealen konusförmigen Membran (Dissipation, höhere Schallgeschwindigkeit des Membranmaterials, ..). Daher ist bei einem Chassis auch der Abstand von Membranmitte also dem Radius ebenso wie der Durchmesser relevant, wie es in Summe Messungen des Frequenzganges belegen.

Die Verhältnisse zwischen zwei Chassis im Vergleich zu einen Größeren (doppelter Durchmesser?) sind teilweise erheblich differierend. Wäre es idealer gut möglich gäbe es vermutlich Mitteltöner mit mehreren nebeneinander liegenden Schwingspulen.

Das hier an dieser Stelle weiter umgangssprachlich aufzugreifen, ui. Da ist es denke ich richtiger nach passender Fachliteratur zu recherchieren.

Gute Zeit!
 
Sehr interessant, danke dafür!

Hier hat jemand aus vielen kleinen Mitteltönern einen Lautsprecher gebaut, dessen Abstrahlverhalten anhand der frequenzabhängigen Einblendung der Randlautsprecher steuerbar ist. Auch sehr nett, vor allem für ein DIY-Projekt.

-> http://www.avsforum.com/forum/155-diy-speakers-subs/1311851-new-waveguides-octagon.html

Leider geht es in dem verlinkten Thread nur um das Upgrade des Systems und nicht um die eigentlichen Mitteltöner. Den Origianlthread scheint es nicht mehr zu geben.
Na wie schon geschrieben, wird durch die Anordnung und eine Mehrwege-Weiche die abstrahlende Fläche frequenzabhängig verkleinert bzw. vergrößert, so dass das Abstrahlverhalten einstellbar ist. Dahinter liegt natürlich das Wissen - darum ging es hier ja - dass sich die Schallquellen in bestimmten Grenzen sauber zu einer addieren.
 
Gab/gibt es da nicht nochwas mit in Schallquellen im Halbkreis/Hyperbel und Verzögerung um eine ebene Schallfront zu erzeugen?
 
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