12:45 Uhr ich bin spät dran... Wo war nochmal die steile Hinterhofeinfahrt in die Car-Hifi-Hölle? Ach ja, ... da. Rover 25 vor der Tür abgestellt und gleich rein.
Das elektronische Ding-Dong der Glocke kündigt einen neuen Kunden an. Ich betrete das Ladengeschäft wo unzählige Lautsprecher und Endstufen aller bekannter und bisher unbekannter Marken aufgetürmt oder in Regalen zur Schau gestellt sind.
Wohin das Auge blickt, Car-Hifi Equipment in Schaukästen, auf Ablagen und an der Wand. Vom der kleinen Steckverbindung bis zum brachialen und kiloschweren Gewaltwoofer.
Hmm ... keiner da?
Links neben mir befindet sich ein extra Raum mit einer computergesteuerten Schallwand zur maßgeschneiderten „Anprobe“ von Lautsprechern. Ich stecke meinen Kopf kurz in den Raum nur die güne Kanalzahl des Fernsehers blinkt mich verlassen an.
Vor der Ladentheke angekommen schweift mein Blick auf den blau floureszierenden Siegerpokal "Europameister 2004 1. Platz Expert Unlimited". Wow, was für eine Leistung. Hier muss ein Freak und Könner am Werk sein.
Eine Stimme aus der Werkstatt holt mich zurück „Hallo? Wir sind in der Werkstatt“. Schnellen Schrittes schwenke ich nach links und durchquere einen kleinen Raum, der über und über mit elektronischen Bauteilen, Lautsprecherkörben, Magneten, Membranen, Kabeln, Messgeräten, Verstärkern, Lötkolben, Hochtönern, Gitter und Werkzeugen übersäat ist.
In der Werstatt angekommen finde ich den Chef der DIABOLOs in einem VW Touareg sitzend und an einem DVD Monitor lötend. Was für ein Kabelgewirr! Wie blickt man da noch durch? Aber Dominic lässt sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen und schwingt weiter den Lötkolben. Assistent Phillip hilft Ihm dabei die Operation fachgerecht duchzuführen. Anstatt Tupfer und Klammer reicht er Schrumpfschläuche, Kabelbinder und Lötzinn.
35 Minuten später ist die Operation an dem VW Monitor durchgeführt und den Besitzer des VW Wüstenschiffs kann DVDs schauen und ist bestens gerüsted für digitale DVB Wellen.
Jetzt bin ich dran, also ...
Garagentür auf Brr... ist das draußen kalt.
Touareg raus
Twenty Five rein
Garagentür zu.
Als ersten werden die Türpappen demontiert um die 16er freizulegen und die Dämmung zu begutachten. Und dann die Ernüchterung! Was muss mein Auge da entdecken?
Es wird nicht nur am Bau gepfuscht und zahlende Kunden verar***t.
Das eigentlich gute Hertz System wurde von der Stuttgarter Car-Hifi Fach?werkstatt amateurhaft eingebaut. Viel zu hohe und instabile Plastikadapterringe wurden verwendet. Resultat: Der Lautsprecher wird zwischen Türpappe und Adapterring so eingeklemmt, dass die Membran einen Vorwärtshub von max. 0,5mm machen kann. Na toll.... So hätte ich das auch gekonnt! Die Türdämmung am Innenblech beschränkt sich auf lächerliche 0,08m² Bitumenplatten. Das Türinnenblech hat gnädigerweise EINE ganze selbstklebende Bitumenbahn von 0,1m² bekommen. Kein Wunder warum das System nur eingeschränkt (im wahrsten Sinne des Wortes) klingen konnte. Schön auch dass die Hertz Passivweiche mit dem Schalter zur Hochtonanpassung hinter der Türpappe UND hinter der Regenschutzfolie! verbaut wurde. Wenn hier Feuchtigkeit in die Tür kommt, was aufgrund der vielen kleinen Aussparungen im Türblech, die nicht mit Bitumen verkleidet wurden, sichergestellt ist, ist er nur eine Frage der Zeit bis die Bauteile der Weiche unter der Witterung das Zeitliche segnen...
Tolle Lösung ! Philipp schüttelt nur noch den Kopf und flucht leise vor sich hin., als er das Sytem aus der Türen ausbaut und vom „Bitumengemurkse“ sowie der Regenschutzfolie befreit. Oberteufel Dominic versucht mich aufzubauen und verspricht mir das alles Gut wird. Ich bin skeptisch...
Wie bereits in einem vorausgegangenen Gespräch mit Dominic besprochen, soll nach dem Umbau ein K28G Hochtöner in einem schön modellierten Spiegeldreieck sitzen und den Fahrer mit klaren und transparenten Wellen beglücken. Die ehemaligen Hertz TMT weichen einem 16XS mit riesigem Magnet, der FEST in gut gedämmten Türen verbaut werden soll.
Wobei hier unbedingt erwähnt werden muss, dass die Hochtöner und TMT eine Eigenentwicklung von Dominic sind.
Heute kann ich mit 100%iger Sicherheit sagen, der Mann hat Ahnung von der Materie. Das merkt man nicht zuletzt wenn Sony’s Playstation zu einem High-End stand-alone CD-Player umgebaut wird, wenn eigene Hifi-Verstärker entwickelt und getuned werden, wenn fahrzeugspezifische Weichen gebaut und auch Kundengeräte (sofern lohnenswert) repariert werden. Der Mann ist ein technisches Genie mit guten Ohren noch dazu. Da gibt es kein wenn und aber! Aber dazu später mehr...
Zurück zu meiner Baustelle im Rover. Jetzt liegt es am teuflischen Philipp zu zeigen wie es besser geht. Zuerst wird das Hertz System ausgebaut und neue Kabel für die Lautsprecher verlegt, wobei sich hier schon die erste kleine Hürde für den Advocat des Teufel stellt.
Der Verbindungsstecker am Türblech, welcher die elektrischen Fensterheben und Außenspiegel mit „Nahrung“ versorgt, musste von Autohaus provisorisch geflickt werden und wurde ins Innere der Türen verfrachtet. Somit ist es nicht möglich die Kabel durch den Stecker zu legen. Damit aber die neuen Hochtöner und die TMT mit einer gut zugänglichen Weiche im Kofferraum versorgt werden können muss ein Weg gefunden werden wie die Kabel in die Seitentüren kommen.
Ein flexibler Schlauch wird nach einigen Verränkungen und artistischer Handakrobatik mit viel Geduld als Kabelkanal zwischen Karosserie und Seitentüren installiert. Das wäre geschaft.
Nun müssen die Adapterringe aus MDF für die 16XS erstellt werden. Das lässt sich der Chef nicht nehmen und fertigt diese selbst. Virtuosisch sitzt jeder Handgriff: Fertigen Adapterring als Schablone auflegen, anzeichnen, grob aussägen, Schablonenring mit Rohling verschrauben, ab auf die Tischfräse und neuen Ring sauber ausfräsen...
Nochmals die ganze Prozedur für den 2. Adapterring.
Sofort ist mir klar, dass Dominic hier sein hundertstes? Paar Adapterringe fertigt. Dennoch fehlt nie die notwendige Präzision. Professionelles Werkzeug erleichtert halt die Arbeit.
Nun werden die fertigen Ringe mit mehreren Schrauben an meinem Türblech montiert. Dazwischen kommt eine Schicht Dämmkleber auf die Ringe damit die stabile Konstruktion luftdicht auf dem Türblech eine angemessene Behausung für die TMT darstellt.
Jetzt ist wieder Philipp an der Reihe. Bitumenmatten werden in und auf das Türblech verklebt bis kaum mehr das silberne Blech meines Rovers zu sehen ist. Philip heizt den Bitumenmatten so richtig ein und verpresst diese großflächig bis eine einheitliche und pechschwarze Fläche die eigens gefrästen und exakt angepassten Adapterringe umschließt. Seine schon abgebrühten Hände nehmen die Hitze der Bitumenplatten kaum war. Nur in seltenen Fällen, sieht man am Zucken in seinem Gesicht, dass die 600°C der Heissluftpistole an den Bitumenplatten noch zu spüren war. In der Hölle ist es heiss. Aua
Der Klopftest am Türblech bringt Aufschluss über die Qualität der Arbeit: Plock statt Kleng ! Ein breites Grinsen auf Philipps Gesicht verkündet seine einstweilige Zufriedenheit.
Während Phillip sich mit der Dämmung meiner Türen beschäftig und der 1,90m große Mann sich auf eine Art und Weise verränkt, die ich ihm nicht zugetraut hätte, schaut Betty des Oberteufels „Braut" in der Werkstatt vorbei und betrachtet die bisherige Arbeit.
Die gesellige Runde scheint anzustecken, als noch ein Freund von Phillip vorbeikommt, und Betty beschließt die Dämmung meiner Türpappen zu übernehmen.
Gesagt getan. Betty macht das nicht das erste mal. Mit großer Sorgfalt werden die Bitumenplatten zurechtgeschnitten und mittels Heissluftpistole auf der Innenseite meiner Türpanele verklebt. Ein Wunder, wie das mit den Fingernägeln möglich ist?!
Die Zeit scheint bei der Arbeit zu verfliegen. Das Fachsimpeln und Lösen von Einbau-Herausforderungen treibt die Uhr gnadenlos vorwärts.
Es ist 18:30 Uhr und die Hochzeit der Referenz-Kickbass-TMT-Chassis mit einem wahnsinnigen Wirkungsgrad von 97dB und den Adapterringen steht bevor.
Doch leider zu früh gefreut. Das Türblech unter den Adapterringen blockiert noch das passgenaue Einsetzen der Lautsprecher. Tja die Magnete sind auch wirklich gross. Hier hilft jetzt nur Rohe Gewalt. Mit Hammer bewaffnet überredet Dominic das britische Türblech den Weg freizugeben, so dass der 16XS widerstandslos in seine Behausung einziehen kann. Jetzt aber!
Der DIABOLO Kickbass passt exakt in die geschaffene Einbauöffnung. Mehrere Schrauben fixieren das Chassis auf dem Adapterring. Damit später bei einem dynamischen Kickbass nichts wackelt und der Lautsprecherkorb sich bei der Arbeit verwindet wird noch zusätzlich ein Metallring auf dem Lautsprecherkorb geschraubt.
Alle anfänglichen Zweifel sind mittlerweile verflogen. So sieht eine saubere und professionelle Montage eines Lautsprechers aus. Genauso und nicht anders!
Aber wie werden die Lautsprecher klingen?
Nachdem auch der zweite 16XS mit handfester Überredungskunst seinen Platz im Türblech gefunden hat, sind die Hochtöner in den Spiegeldreiecken dran.
Hierzu holt Dominic die schon Tage vorher modellierten und lackierten Spiegeldreiecke. Toll wie sauber die Form modelliert und gespachtelt wurde. Einmal mehr ist der Perfektionismus des Chefs bei seiner Arbeit zu erkennen. Hier wird nicht geschlampt, hier werden individualle Lösungen für ein Kundenfahrzeug entwickelt und mit Leidenschaft umgesetzt.
Die Kabelführung wird in die Hochtöneraufnahme gebohrt und der edle K28G mit Sechseckgitter und akustischem „Schallring“ aus Aluminium wird in meine Spiegeldreiecke verpresst.
Wow, sieht das edel aus. Das Auge isst ja bekannterweise mit. Scan Speak, Micro Precision & Co. zieht euch warm an, hier kommt ein bezahlbarer Geheimtipp für Augen und Ohren.
Bevor meine Türpappen wieder an Ihren ursprünglichen Platz kommen, werden alle Lautsprecher sauber mit den Kabeln in den Türen verbunden und die Metallringe der TMTs bekommen noch einen kleinen Schaumstoffring verpasst. Wenn die Türpanele wieder eingesetzt sind spielt der Kickbass-TMT direkt in den Fahrzeuginnenraum und nicht zwischen die Türpappen.
Damit der Schall nicht unnötig beim Austritt gehindert wird und möglichst auf direktem Weg seinen Weg zum Hörer findet, wurden meine original Rover Lautsprechergitter von Ihren vielen Plastikverstrebungen befreit und neu mit Akustikstoff bezogen.
Die Uhr zeigt jetzt 20:30 Uhr. Hmmm .. meine Freundin wartet sicher schon. Ich werde etwas unruhig.
Dominic zeigt aber keine Anzeichen von Hektik. Wie heisst es so schön? Gut Ding will Weile haben.
Was jetzt noch fehlt sind fahrzeugspezifische Passivweichen für meinen kompakten Rover, da ich im Moment noch keine Möglichkeit habe das System vollaktiv anzufahren. Ein professionelles Messgerät ist hier der Schlüssel zum Erfolg.
Alle Lautsprecher werden einzeln in eingebautem Zustand vermessen, und der Frequenzverlauf bei verschiedener Phasenlage schriftlich per Plotter protokolliert. Frequenzüberhöhungen, -welligkeiten oder –löcher werden auf diese Weise schonungslos aufgedeckt. Anhand der Plots wird die Art der Passivweiche und der Flankenverlauf bestimmt, die später einen homogenen Klang ermöglichen soll.
Jetzt ist wieder der technische Genie mit viel Erfahrung gefragt. Zielstrebig geht Dominic zu seinem Bauteilcontainer und holt mehrere hochwertige Spulen, Widerstände und Kondensatoren heraus.
Die Weichen werden in 5 Minuten!! auf einer vorgefertigten Platine aufgebaut. Der Mann steckt die Bauteile zusammen wie andere einen Bleistift spitzen. Die Sicherheit mit der hier zu Werke gegangen wird ist atemberaubend und nur schwer kann ich meine Kinnlade oben halten.
Jetzt werden nochmals alle Lautsprecher mit der Weiche gemessen. Und siehe da, die vorher vorhandenen kleine Wellen, Hügel und Senken meines Rovers sind verschwunden. Bis auf eine Überhöhung bei 220Hz.. Dominic meint, hier will er nicht tricksen um auf „Teufel komm raus“ den Frequenzgang hinzubiegen, zumal ich in naher Zukunft sowieso das Frontsystem vollaktiv anfahren will.
Jetzt ist die Stunde der Wahrheit gekommen. Das neue Kombo-System muss beweisen was es klangtechnisch kann. CD rein und das Einstellen der Laufzeitkorrektur kann beginnen. Ein bischen mehr Verzögerung hier und da und nochmals die Phase der Lautsprecher gedreht bis alles perfekt ist. Dann doch nochmals den Hochton auf den Frequenzweichen mittels zusätzlichem Bauteil etwas absenken. Der Oberteufel ist zufrieden und steigt aus meinem Fahrzeug. Ich darf Platz nehmen und mir das „Teufelswerk" anhören.
Also rein ins Fahrzeug…
Türe zu und CD rausgekramt.
Ich wähle die audiophile CD „Voices and Instruments“ von Audio, da hier hochwertige Mikrofone und Equipment bei den Aufnahmen verwendet wurden (und der Toningenieur die Muse hatte die Aufnahme gut abzumischen). Als bei Lou Reeds „Walk on the wild side“ die Frauenstimmen einsetzen, kann man förmlich den sich verringernden Abstand zum Mikrofon zentimetergenau abschätzen. Bei Ulla Meineckes „Die Tänzerin“ zeigen dann die Hochtöner und die TMTs, dass sie spielen können als ob TNT in ihnen steckt. Der Wirkungsgrad von 93dB und 97dB sei dank. Jedes Schnipsen und der Einwurf der Orgel kommt mit einer solchen Impulsivität, dass es einem die Freudentränen in die Augen treibt.
Ich will gar nicht mehr aussteigen und vermisse meine CD Sammlung von Zuhause. Es macht einfach Spass neue Details bei den Aufnahmen zu entdecken.
Die Uhr zeigt 22:50 Uhr und mahnt mich zum Aufbruch.
Dominic hat während meiner kurzen Hörung die Werkstatt etwas gesäubert. Philip und seine Freundin haben uns schon seit einigen Stunden verlassen. Ich begleiche die entstandene Rechung, die jeden Cent wert ist und Dominic kann endlich die Werkstatt schliessen.
Morgen geht für ihn die Herausforderung des Aus- und Einbaus wieder von neuem los...
Als ich im Auto sitze und nach Hause fahre, freue ich mich meinen persönlichen CAR-HiFi Fachhändler (,der diesen Namen zurecht trägt) gefunden zu haben. Ich werde 100% wiederkommen, um Ausbaustufe 2 zu realisieren und vielleicht schreibe ich ja einen kurzen Bericht übder die Firma DIABOLO die mich schwer beeindruckt hat.
Das hilft vielleicht Neukunden einen Fehltritt zu vermeiden.
Mein Fazit: Teuflisch sehr gut!
Danke Dominic, Betty & Phillip 
Das elektronische Ding-Dong der Glocke kündigt einen neuen Kunden an. Ich betrete das Ladengeschäft wo unzählige Lautsprecher und Endstufen aller bekannter und bisher unbekannter Marken aufgetürmt oder in Regalen zur Schau gestellt sind.
Wohin das Auge blickt, Car-Hifi Equipment in Schaukästen, auf Ablagen und an der Wand. Vom der kleinen Steckverbindung bis zum brachialen und kiloschweren Gewaltwoofer.
Hmm ... keiner da?
Links neben mir befindet sich ein extra Raum mit einer computergesteuerten Schallwand zur maßgeschneiderten „Anprobe“ von Lautsprechern. Ich stecke meinen Kopf kurz in den Raum nur die güne Kanalzahl des Fernsehers blinkt mich verlassen an.
Vor der Ladentheke angekommen schweift mein Blick auf den blau floureszierenden Siegerpokal "Europameister 2004 1. Platz Expert Unlimited". Wow, was für eine Leistung. Hier muss ein Freak und Könner am Werk sein.
Eine Stimme aus der Werkstatt holt mich zurück „Hallo? Wir sind in der Werkstatt“. Schnellen Schrittes schwenke ich nach links und durchquere einen kleinen Raum, der über und über mit elektronischen Bauteilen, Lautsprecherkörben, Magneten, Membranen, Kabeln, Messgeräten, Verstärkern, Lötkolben, Hochtönern, Gitter und Werkzeugen übersäat ist.
In der Werstatt angekommen finde ich den Chef der DIABOLOs in einem VW Touareg sitzend und an einem DVD Monitor lötend. Was für ein Kabelgewirr! Wie blickt man da noch durch? Aber Dominic lässt sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen und schwingt weiter den Lötkolben. Assistent Phillip hilft Ihm dabei die Operation fachgerecht duchzuführen. Anstatt Tupfer und Klammer reicht er Schrumpfschläuche, Kabelbinder und Lötzinn.
35 Minuten später ist die Operation an dem VW Monitor durchgeführt und den Besitzer des VW Wüstenschiffs kann DVDs schauen und ist bestens gerüsted für digitale DVB Wellen.
Jetzt bin ich dran, also ...
Garagentür auf Brr... ist das draußen kalt.
Touareg raus
Twenty Five rein
Garagentür zu.
Als ersten werden die Türpappen demontiert um die 16er freizulegen und die Dämmung zu begutachten. Und dann die Ernüchterung! Was muss mein Auge da entdecken?
Es wird nicht nur am Bau gepfuscht und zahlende Kunden verar***t.
Das eigentlich gute Hertz System wurde von der Stuttgarter Car-Hifi Fach?werkstatt amateurhaft eingebaut. Viel zu hohe und instabile Plastikadapterringe wurden verwendet. Resultat: Der Lautsprecher wird zwischen Türpappe und Adapterring so eingeklemmt, dass die Membran einen Vorwärtshub von max. 0,5mm machen kann. Na toll.... So hätte ich das auch gekonnt! Die Türdämmung am Innenblech beschränkt sich auf lächerliche 0,08m² Bitumenplatten. Das Türinnenblech hat gnädigerweise EINE ganze selbstklebende Bitumenbahn von 0,1m² bekommen. Kein Wunder warum das System nur eingeschränkt (im wahrsten Sinne des Wortes) klingen konnte. Schön auch dass die Hertz Passivweiche mit dem Schalter zur Hochtonanpassung hinter der Türpappe UND hinter der Regenschutzfolie! verbaut wurde. Wenn hier Feuchtigkeit in die Tür kommt, was aufgrund der vielen kleinen Aussparungen im Türblech, die nicht mit Bitumen verkleidet wurden, sichergestellt ist, ist er nur eine Frage der Zeit bis die Bauteile der Weiche unter der Witterung das Zeitliche segnen...
Tolle Lösung ! Philipp schüttelt nur noch den Kopf und flucht leise vor sich hin., als er das Sytem aus der Türen ausbaut und vom „Bitumengemurkse“ sowie der Regenschutzfolie befreit. Oberteufel Dominic versucht mich aufzubauen und verspricht mir das alles Gut wird. Ich bin skeptisch...
Wie bereits in einem vorausgegangenen Gespräch mit Dominic besprochen, soll nach dem Umbau ein K28G Hochtöner in einem schön modellierten Spiegeldreieck sitzen und den Fahrer mit klaren und transparenten Wellen beglücken. Die ehemaligen Hertz TMT weichen einem 16XS mit riesigem Magnet, der FEST in gut gedämmten Türen verbaut werden soll.
Wobei hier unbedingt erwähnt werden muss, dass die Hochtöner und TMT eine Eigenentwicklung von Dominic sind.
Heute kann ich mit 100%iger Sicherheit sagen, der Mann hat Ahnung von der Materie. Das merkt man nicht zuletzt wenn Sony’s Playstation zu einem High-End stand-alone CD-Player umgebaut wird, wenn eigene Hifi-Verstärker entwickelt und getuned werden, wenn fahrzeugspezifische Weichen gebaut und auch Kundengeräte (sofern lohnenswert) repariert werden. Der Mann ist ein technisches Genie mit guten Ohren noch dazu. Da gibt es kein wenn und aber! Aber dazu später mehr...
Zurück zu meiner Baustelle im Rover. Jetzt liegt es am teuflischen Philipp zu zeigen wie es besser geht. Zuerst wird das Hertz System ausgebaut und neue Kabel für die Lautsprecher verlegt, wobei sich hier schon die erste kleine Hürde für den Advocat des Teufel stellt.
Der Verbindungsstecker am Türblech, welcher die elektrischen Fensterheben und Außenspiegel mit „Nahrung“ versorgt, musste von Autohaus provisorisch geflickt werden und wurde ins Innere der Türen verfrachtet. Somit ist es nicht möglich die Kabel durch den Stecker zu legen. Damit aber die neuen Hochtöner und die TMT mit einer gut zugänglichen Weiche im Kofferraum versorgt werden können muss ein Weg gefunden werden wie die Kabel in die Seitentüren kommen.
Ein flexibler Schlauch wird nach einigen Verränkungen und artistischer Handakrobatik mit viel Geduld als Kabelkanal zwischen Karosserie und Seitentüren installiert. Das wäre geschaft.
Nun müssen die Adapterringe aus MDF für die 16XS erstellt werden. Das lässt sich der Chef nicht nehmen und fertigt diese selbst. Virtuosisch sitzt jeder Handgriff: Fertigen Adapterring als Schablone auflegen, anzeichnen, grob aussägen, Schablonenring mit Rohling verschrauben, ab auf die Tischfräse und neuen Ring sauber ausfräsen...
Nochmals die ganze Prozedur für den 2. Adapterring.
Sofort ist mir klar, dass Dominic hier sein hundertstes? Paar Adapterringe fertigt. Dennoch fehlt nie die notwendige Präzision. Professionelles Werkzeug erleichtert halt die Arbeit.
Nun werden die fertigen Ringe mit mehreren Schrauben an meinem Türblech montiert. Dazwischen kommt eine Schicht Dämmkleber auf die Ringe damit die stabile Konstruktion luftdicht auf dem Türblech eine angemessene Behausung für die TMT darstellt.
Jetzt ist wieder Philipp an der Reihe. Bitumenmatten werden in und auf das Türblech verklebt bis kaum mehr das silberne Blech meines Rovers zu sehen ist. Philip heizt den Bitumenmatten so richtig ein und verpresst diese großflächig bis eine einheitliche und pechschwarze Fläche die eigens gefrästen und exakt angepassten Adapterringe umschließt. Seine schon abgebrühten Hände nehmen die Hitze der Bitumenplatten kaum war. Nur in seltenen Fällen, sieht man am Zucken in seinem Gesicht, dass die 600°C der Heissluftpistole an den Bitumenplatten noch zu spüren war. In der Hölle ist es heiss. Aua
Der Klopftest am Türblech bringt Aufschluss über die Qualität der Arbeit: Plock statt Kleng ! Ein breites Grinsen auf Philipps Gesicht verkündet seine einstweilige Zufriedenheit.
Während Phillip sich mit der Dämmung meiner Türen beschäftig und der 1,90m große Mann sich auf eine Art und Weise verränkt, die ich ihm nicht zugetraut hätte, schaut Betty des Oberteufels „Braut" in der Werkstatt vorbei und betrachtet die bisherige Arbeit.
Die gesellige Runde scheint anzustecken, als noch ein Freund von Phillip vorbeikommt, und Betty beschließt die Dämmung meiner Türpappen zu übernehmen.
Gesagt getan. Betty macht das nicht das erste mal. Mit großer Sorgfalt werden die Bitumenplatten zurechtgeschnitten und mittels Heissluftpistole auf der Innenseite meiner Türpanele verklebt. Ein Wunder, wie das mit den Fingernägeln möglich ist?!
Die Zeit scheint bei der Arbeit zu verfliegen. Das Fachsimpeln und Lösen von Einbau-Herausforderungen treibt die Uhr gnadenlos vorwärts.
Es ist 18:30 Uhr und die Hochzeit der Referenz-Kickbass-TMT-Chassis mit einem wahnsinnigen Wirkungsgrad von 97dB und den Adapterringen steht bevor.
Doch leider zu früh gefreut. Das Türblech unter den Adapterringen blockiert noch das passgenaue Einsetzen der Lautsprecher. Tja die Magnete sind auch wirklich gross. Hier hilft jetzt nur Rohe Gewalt. Mit Hammer bewaffnet überredet Dominic das britische Türblech den Weg freizugeben, so dass der 16XS widerstandslos in seine Behausung einziehen kann. Jetzt aber!
Der DIABOLO Kickbass passt exakt in die geschaffene Einbauöffnung. Mehrere Schrauben fixieren das Chassis auf dem Adapterring. Damit später bei einem dynamischen Kickbass nichts wackelt und der Lautsprecherkorb sich bei der Arbeit verwindet wird noch zusätzlich ein Metallring auf dem Lautsprecherkorb geschraubt.
Alle anfänglichen Zweifel sind mittlerweile verflogen. So sieht eine saubere und professionelle Montage eines Lautsprechers aus. Genauso und nicht anders!
Aber wie werden die Lautsprecher klingen?
Nachdem auch der zweite 16XS mit handfester Überredungskunst seinen Platz im Türblech gefunden hat, sind die Hochtöner in den Spiegeldreiecken dran.
Hierzu holt Dominic die schon Tage vorher modellierten und lackierten Spiegeldreiecke. Toll wie sauber die Form modelliert und gespachtelt wurde. Einmal mehr ist der Perfektionismus des Chefs bei seiner Arbeit zu erkennen. Hier wird nicht geschlampt, hier werden individualle Lösungen für ein Kundenfahrzeug entwickelt und mit Leidenschaft umgesetzt.
Die Kabelführung wird in die Hochtöneraufnahme gebohrt und der edle K28G mit Sechseckgitter und akustischem „Schallring“ aus Aluminium wird in meine Spiegeldreiecke verpresst.
Wow, sieht das edel aus. Das Auge isst ja bekannterweise mit. Scan Speak, Micro Precision & Co. zieht euch warm an, hier kommt ein bezahlbarer Geheimtipp für Augen und Ohren.
Bevor meine Türpappen wieder an Ihren ursprünglichen Platz kommen, werden alle Lautsprecher sauber mit den Kabeln in den Türen verbunden und die Metallringe der TMTs bekommen noch einen kleinen Schaumstoffring verpasst. Wenn die Türpanele wieder eingesetzt sind spielt der Kickbass-TMT direkt in den Fahrzeuginnenraum und nicht zwischen die Türpappen.
Damit der Schall nicht unnötig beim Austritt gehindert wird und möglichst auf direktem Weg seinen Weg zum Hörer findet, wurden meine original Rover Lautsprechergitter von Ihren vielen Plastikverstrebungen befreit und neu mit Akustikstoff bezogen.
Die Uhr zeigt jetzt 20:30 Uhr. Hmmm .. meine Freundin wartet sicher schon. Ich werde etwas unruhig.
Dominic zeigt aber keine Anzeichen von Hektik. Wie heisst es so schön? Gut Ding will Weile haben.
Was jetzt noch fehlt sind fahrzeugspezifische Passivweichen für meinen kompakten Rover, da ich im Moment noch keine Möglichkeit habe das System vollaktiv anzufahren. Ein professionelles Messgerät ist hier der Schlüssel zum Erfolg.
Alle Lautsprecher werden einzeln in eingebautem Zustand vermessen, und der Frequenzverlauf bei verschiedener Phasenlage schriftlich per Plotter protokolliert. Frequenzüberhöhungen, -welligkeiten oder –löcher werden auf diese Weise schonungslos aufgedeckt. Anhand der Plots wird die Art der Passivweiche und der Flankenverlauf bestimmt, die später einen homogenen Klang ermöglichen soll.
Jetzt ist wieder der technische Genie mit viel Erfahrung gefragt. Zielstrebig geht Dominic zu seinem Bauteilcontainer und holt mehrere hochwertige Spulen, Widerstände und Kondensatoren heraus.
Die Weichen werden in 5 Minuten!! auf einer vorgefertigten Platine aufgebaut. Der Mann steckt die Bauteile zusammen wie andere einen Bleistift spitzen. Die Sicherheit mit der hier zu Werke gegangen wird ist atemberaubend und nur schwer kann ich meine Kinnlade oben halten.
Jetzt werden nochmals alle Lautsprecher mit der Weiche gemessen. Und siehe da, die vorher vorhandenen kleine Wellen, Hügel und Senken meines Rovers sind verschwunden. Bis auf eine Überhöhung bei 220Hz.. Dominic meint, hier will er nicht tricksen um auf „Teufel komm raus“ den Frequenzgang hinzubiegen, zumal ich in naher Zukunft sowieso das Frontsystem vollaktiv anfahren will.
Jetzt ist die Stunde der Wahrheit gekommen. Das neue Kombo-System muss beweisen was es klangtechnisch kann. CD rein und das Einstellen der Laufzeitkorrektur kann beginnen. Ein bischen mehr Verzögerung hier und da und nochmals die Phase der Lautsprecher gedreht bis alles perfekt ist. Dann doch nochmals den Hochton auf den Frequenzweichen mittels zusätzlichem Bauteil etwas absenken. Der Oberteufel ist zufrieden und steigt aus meinem Fahrzeug. Ich darf Platz nehmen und mir das „Teufelswerk" anhören.
Also rein ins Fahrzeug…
Türe zu und CD rausgekramt.
Ich wähle die audiophile CD „Voices and Instruments“ von Audio, da hier hochwertige Mikrofone und Equipment bei den Aufnahmen verwendet wurden (und der Toningenieur die Muse hatte die Aufnahme gut abzumischen). Als bei Lou Reeds „Walk on the wild side“ die Frauenstimmen einsetzen, kann man förmlich den sich verringernden Abstand zum Mikrofon zentimetergenau abschätzen. Bei Ulla Meineckes „Die Tänzerin“ zeigen dann die Hochtöner und die TMTs, dass sie spielen können als ob TNT in ihnen steckt. Der Wirkungsgrad von 93dB und 97dB sei dank. Jedes Schnipsen und der Einwurf der Orgel kommt mit einer solchen Impulsivität, dass es einem die Freudentränen in die Augen treibt.
Ich will gar nicht mehr aussteigen und vermisse meine CD Sammlung von Zuhause. Es macht einfach Spass neue Details bei den Aufnahmen zu entdecken.
Die Uhr zeigt 22:50 Uhr und mahnt mich zum Aufbruch.
Dominic hat während meiner kurzen Hörung die Werkstatt etwas gesäubert. Philip und seine Freundin haben uns schon seit einigen Stunden verlassen. Ich begleiche die entstandene Rechung, die jeden Cent wert ist und Dominic kann endlich die Werkstatt schliessen.
Morgen geht für ihn die Herausforderung des Aus- und Einbaus wieder von neuem los...
Als ich im Auto sitze und nach Hause fahre, freue ich mich meinen persönlichen CAR-HiFi Fachhändler (,der diesen Namen zurecht trägt) gefunden zu haben. Ich werde 100% wiederkommen, um Ausbaustufe 2 zu realisieren und vielleicht schreibe ich ja einen kurzen Bericht
übder die Firma DIABOLO die mich schwer beeindruckt hat.Das hilft vielleicht Neukunden einen Fehltritt zu vermeiden.
Mein Fazit: Teuflisch sehr gut!
Danke Dominic, Betty & Phillip
