Wie Kammfiltereffekte auf dem A-brett verringern?

Moe

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Bei meiner letzten Einstellsession sind mir ein paar merkwürdige Effekte per Ohr aufgefallen, die ich vorher nicht so extrem gemessen habe.

Ich bin dabei Terzbänder durchgegangen und der Center springt dabei je nach Terzband hin und her. z.B. 800Hz Center links, 1kHz Center rechts, 1,2kHz Center links usw.
Laufzeit passt meiner Meinung nach schon sehr gut und es sind nur zwei Lautsprecher verbaut (R/L). Wenn ich den Center nun bei den jeweiligen Frequenzen mittig haben
möchte, muss ich zum Teil um bis zu 15db absenken.
Da sich das Ganze so "symmetrisch" verhält, bleibt für mich nur die Vermutung, dass dies die Auswirkung eines Kammfilters sind. Nur wie kann ich das Ganze reduzieren / verhindern?
Die Chassis sollen weiterhin flach im A-Brett verbaut bleiben (momentan sind sie nicht bündig verbaut, sondern etwas versenkt). Wenn ich mir die Impulsantwort anschaue
scheint der Direktschall schon deutlich leiser, als der indirekte Schall zu sein, da der große Peak erst nach einiger Zappelei kommt und sich das zeitlich mit der Entfernung
decken könnte. acht es nun mehr Sinn sie bündig zu verbauen und so den Direktschall evtl. deutlich im Pegel zu heben, oder eher noch tiefer versenkt zu bauen um den Direkt-
schall noch mehr abzusenken?
Liegt dieses überhaupt an der Reflexion an der Scheibe, oder eher an der "unsauberen" Schallwand? Da könnte sonst ein "Waveguide" was bewirken?! Bin etwas ratlos aber denke eh
darüber nach auf den FF125WK umzuschwenken aufgrund des deutlich größeren möglichen Pegels im linearen Bereich. Der 126er hat zwar fast 3dB mehr Wirkungsgrad aber verlässt
den linearen Bereich trotz deutlich höherer Trennung ~7-8dB früher als der 125er.
Dann müsste ich eh umbauen, da der 125er auch mehr Volumen benötigt. Bin für Erfahrungen und Tipps dankbar.
 
Hallo Moe,

Erfahrungen habe ich da leider keine, ich kann dir nur sagen, was mir zu meinen Mitteltönern geraten wurde. Da hieß es, wenn du direkt richtest, kannst und wirst du wahrscheinlich Probleme mit Kammfilter Effekten haben.
Wenn der Mitteltöner ins A-Brett kommt wie bei dir, soll ich ihn von unten gegen das A-Brett montieren, um möglichst wenig Direktschall zu bekommen. Von daher würde ich darauf tippen, das bei dir der Direktschall das Problem sein könnte.
Aber da tippe ich jetzt mangels Erfahrung ins Blaue rein.

Ob das ganze an der Scheibe liegt, kannst du doch testen, oder nicht ?
Mit einem Stück Basotect oder so an die Scheibe gelegt, wo der Lautsprecher seinen Spiegelpunkt hat und Messen und hören.
Hier würde ich ein 30mm starkes Stück nehmen, das absobiert doch ne ganze Ecke mehr als das 20er...
Oder du machst aus Basotect einen Ring um die Lautsprecher, um mehr indirekten Schall zu bekommen.

Damit würde ich erstmal testen und dann sieht man ja weiter.


Gruß Christian
 
Ich hätte jetzt auch irgendwas absorbierendes vorgeschlagen, wie einen Ring um den LS herum - was dann wohl auch dem Waveguide nahe kommt, aber noch mehr Direktschall schluckt. Was hälst du davon?
 
Zwischen der Abdeckung und dem Chassis befindet sich so etwas schon. Zum Test könnte man also nur mal eine Mauer nach oben aufbauen.
 
Einen Versuch wäre es schon wert, denke ich. Wird es dann besser, weisst du was zu tun ist. Wenn es nicht besser wird, dann wäre mein Verdacht auch erstmal die Scheibe.
Statt einer Mauer würde ich aber erstmal einen Ring nehmen und danach die Mauer. Der Ring schluckt halt komplett um das Chassis den Schall, wärend die Mauer das nur da tut, wo sie eben steht.

Gruß Christian
 
Ich weiß zwar nichtmehr wie dein BB Einbau genau aussah. Dein Einbaubericht ist auch zu lang um mir die Info schnell zu finden.
Aber zappeln vom Focus bei einzelnen Frequenzen ist nicht selten. Teste doch mal was für ein Focus herauskommt wenn nur R oder L spielt. Hatte mich Überrascht als bei mir ein Ton eine EMMA-Possition aus dem Focus wanderte.
Aber sowas fällt eigentlich fast nur bei Testtönen auf.
Da mann bei dir nur mit massiven Eq alles in die Mitte bekommt (und wie sieht es dann mit den Zwischenpossitionen aus?). Würde ich es so nicht korigieren und mit dem "aufgeweichten" Focus leben.
 
EQ ist da keine Lösung, klang einfach grottig. Die Frage ist doch, wie ich es konstruktiv ändern kann?!

Einbau hast du hier:

http://www.klangfuzzis.de/showthrea...de-aktiviert&p=4114998&viewfull=1#post4114998

http://www.klangfuzzis.de/showthrea...de-aktiviert&p=4116769&viewfull=1#post4116769

Die Lücke wurde später noch mit Absorber aufgefüllt.


So drastisch wie mit den Testtönen höre ich das sonst nicht. Aber der Focus ist zum Teil extrem schwammig und eigentlich ist man
zum Teil verführt bei jedem Lied die Balance zu verschieben, das nervt eben gewaltig.
 
Hallöchen.

Eine Optimierung der Installationsumgebung der Lautsprecher ist im Kfz lediglich eingeschränkt möglich, so auch das von Dir geschilderte „wie kann ich das Ganze reduzieren / verhindern?“ . Nahe Reflexionsflächen lassen sich nicht vermeiden, Absorptionsmaterial für Tiefere Frequenzen lässt sich nicht in entsprechender Stärke anbringen, .. .

Dir von beschriebenen "Kammfiltereffekte" sind nur eine Eigenschaft. Um richtig einschätzen zu können, gezielt was bei Musikwiedergabe gehört wird anzugehen, sind etwas weiterreichende Kenntnisse zur Psychoakustik hilfreich. Beispielsweise die Aufteilung der Frequenzgruppenbreite zur Lautheitsempfindung in BARK Bänder spiegelt sich auch im Richtungshören wieder. Rauschen das breiter ist als das von Dir angegebene „dabei Terzbänder durchgegangen „ gilt als gehörrichtiger.

Wenn du ein EQ-Band einer Seite änderst, ändert sich auch die Phase in diesem Bereich (IIR), das kann schnell kontraproduktiv werden. Bei den von Dir angegebenen "bis zu 15 dB" sind es über 180°.

Die meinem Empfinden spannende Thematik zum Richtungshören ist allerdings vielschichtiger als in einem Forenbeitrag zu besprechen. Basisliteratur hierzu beispielsweise von Zwicker, Blauert.

Bezüglich der Hardwareoptimierung reduziert ein Centerlautsprecher viele Nachteile der Center-Phantomschalquelle eines Stereosystems.

Gutes Gelingen.
 
Bezüglich der Hardwareoptimierung reduziert ein Centerlautsprecher viele Nachteile der Center-Phantomschalquelle eines Stereosystems.

Vielen Dank für deinen Post, kannst du auf diesen Teil etwas genauer ausführen? Rein Technisch wäre es sogar denkbar einen baugleichen Center im Beetle zu verbauen.
Sofern der PXA-H800 dafür sinnvoll nutzbar ist?!
 
Uh so weit vorne war das.
:kopfkratz: sieht nicht schlecht aus.
Hast du was unter der LS-Abdeckung geklebt damit sie nicht mitschwingt ( OCA, AL-Buty, Hanoband oder Bauschaum...)?
Ist der Efeckt genauso ausgeprägt ohne Abdeckung?
 
Scroll mal runter im Baubericht ;) Das habe ich bisher nicht probiert, dem werde ich bei Gelegenheit auf den Grund gehen.
Muss erstmal meine Fahrertür wieder aufbekommen. Möchte nur erstmal Denk- und Lösungsansätze sammeln.
 
Mit dem Vorgänger PXA-H 700 (701) hab ich mich eingehender beschäftigt, der kann das schon ganz gut. Zum PXA-H800er sind meine Erfahrungen gering. Er ist jedoch meiner Kenntnis einer der wenigen CAR-DSP’s, der ein Centersignal sehr gut generiert.

Bei dem beachtlichen Installationsaufwand den die Musikbegeisterten im Kfz betreiben, ist es meiner Ansicht sehr schade, daß das Thema Centerspeaker nicht entsprechend einbezogen wird. Da sind Fahrzeughersteller / Werksanlagen inzwischen weiter.

Zu „kannst du auf diesen Teil etwas genauer ausführen“ einige einfache Gedanken:

Das Lautsprechersystem einer Seite lässt sich im Kfz nur auf einen Punkt, beispielsweise den Gehöreingang der entsprechenden Kopfseite, optimieren. Am anderen Ohr ergeben sich erheblich differierende Klangeigenschaften, jedoch auch dieses Ohr hört mit. Ein Centersystem ermöglicht übereinstimmendere Verhältnisse am linken und rechten Ohr.

In der Natur ist Phantomschalquellenwiedergabe nicht gegeben. Auch wenn sich das Gehör hier gutmütig verhält, wird die Lokalisationsunschärfe einer Punktschalquelle mit einem Stereosystem kaum erreicht.

Ein Großteil aller Schalle in einer Aufnahme sind monaural, linkes und rechtes Lautsprechersystem übertragen hier dasselbe Signal. Aufgrund der unsymmetrischen Verhältnisse im Kfz ist jedoch Prinzip bedingt keine Kohärenz, s. o. für linkes und rechtes Ohr zu erreichen. (Ein mittiger Sitzplatz ist ergonomisch zum Fahren nur für wenige Autos sinnvoll).

Binaurales Hören zu berücksichtiugen ist nicht unwichtig. Lege eine Lautsprecherbox auf einen Tisch und setze dich der Tischfläche gegenüber. Die Reflexionen der Lautsprechersignale der Tischfläche sorgen für reichlich Kammfiltereffekte. Diese kannst du leicht messen und bei Verschluss eines Ohres auch durch lichtes Kopfheben und Senken hören. Messen und Hören sind hier, und nur so macht schlussendlich das Messen Sinn, übereinstimmend. Das ganze ohne verschlossenes Ohr, also beidohrig gehört, die Kammfiltereffekte werden viel weniger gehört, sind binaural besser ausgeglichen.
….

Gute Zeit!
 
interessanter Ansatz. Kanäle sind ja noch frei :)
 
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