Hallo zusammen,
die Frage ausklammernd wie sich das klanglich auswirkt, ein paar elektronische Gedanken dazu:
"Der Dämpfungsfaktor" ist an sich schon mal eigentlich eine seltsame Angabe. Gemeint ist ja das Verhältnis zwischen Innenwiderstand des Verstärkers und angeschlossenem Widerstand.
Beide verändern sich aber über die Frequenz, und das nicht wenig.
Zum Beispiel: Ich entwickle gerade eine Endstufe mit ~10MHz Bandbreite für einen Funktionsgenerator, und habe bei der gerade mal "den Dämpfungsfaktor" an 4 Ohm simuliert (Kleinsignalanalyse).
Bei 100Hz hat die Schaltung ~6500 (eigentlich mehr, aber ich hab das PCB teilweise mitgerechnet), bei 800kHz schon nur noch die Hälfte, und bei 10MHz bleiben 180 übrig. Der Grund dafür ist die Auslegung des Amps, bzw. dessen Gegenkopplung.
Vermutlich ist die Angabe bei Amps also ein Maximalwert.
Dazu kommt, das Lautsprecherkabel hat einen ziemlichen Einfluss, bei Verstärkern mit hohem DF.
Ein Meter 2.5mm² senkt "den DF" bei 4 Ohm z.B. von 1000 auf 222. Zwei Meter davon, und es bleiben "nur" noch 125.
Sollte der Verstärker alleine 4000 haben, bleibt nach einem Meter 266 übrig, nach zwei Metern 137.
Angenommen alleine im Lautsprecher ist schon ein Meter Kabel verbaut, sieht man recht schnell was vom Verstärker-DF übrig bleibt.
Und dann kommen aber noch die Klemmen, etc., dazu.
Auch die Vorstellung es gäbe zum Beispiel am Subwoofer die Situation, dass die Membran von jetzt auf gleich stehen bleiben müsste, stimmt in der Praxis nicht so, obwohl es sich so anhört.
Es wird immer über ein paar Perioden ein- und ausgeschwungen. Die mechanischen Verluste (Aufhängung, Gehäuse, etc.) nehmen in der Regel deutlich mehr Energie raus als es die elektrischen könnten. Man kann auch hergehen und den Dämpfungsfaktor in die elektrische Güte des Treibers (Qes) einrechnen...die liegt dann etwas höher, je geringer der DF.
Von da her würd ich sagen:
- Von der Angabe dieses einen Zahlenwerts "DF" auf Eigenschaften des Amps oder den Klang zu schließen sehe ich kritisch
- wer wissen will wie sich der Dämpfungsfaktor auswirkt, kann ihn im Zweifelsfall mit einem Stück Kabel testweise halbieren oder vierteln.
Aus meiner Erfahrung kenne ich es so dass es klanglich keinen Unterschied macht ob das Kabel zum Sub einen oder zwei Meter lang ist.
Wenn der Sub mit einem kurzen Kabel gut klingt, klingt er mit einem längeren (natürlich keine 20m 0.5mm²) genau so gut.
Details an Aufstellung Gehäuse dagegen machen dagegen einen gewaltigen Unterschied...
Was sich, glaube ich, auch auf die gefühlte "Kontrolle" auswirkt ist die tatsächlich verfügbare Leistung am Sub.
Mehr Headroom -> Knalliger ab dem Pegel bei dem die schwächere Stufe langsam ins Clipping kommt.
(Edit: Nichts desto trotz - die Eyebrid mit 1300W hatte klanglich natürlich keine Chance gegen eine Zeus VIII

)
Schöne Grüße