Raumakustik optimieren im Arbeitszimmer

felix4389

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Felix Scherke
Nabend zusammen,

so wie es aktuell aussieht, kann ich mir in unserem vor kurzem erworbenen Haus auch ein eigenes Arbeitszimmer bzw. meine "men cave" einrichten. :liebe:
Der rechteckige Raum hat etwas über 12 m² Fläche, 2,25 m Deckenhöhe und befindet sich im Keller. Die Maße sind 4,5 x 2,73 m. In der einen kurzen Wand befindet sich die Zimmertür, in der anderen ein Fenster mit folgenden Maßen: 1,4 x 0,7 m (Breite x Höhe) und 1,3 m Brüstungshöhe.

Der Raum soll sowohl fürs "Home Office" als auch zum Musik hören, PC zocken sowie ab und an zum Klampfen auf der E-Gitarre genutzt werden.

Was kommt an "Einrichtung" ins Zimmer?
- Ein großer Eckschreibtisch oder 2 Schreibtische "über Eck"
- Schreibtischstuhl
- ggfs. kleines Sofa (1,3 m breit)
- Bücherregal oder Sideboard

Der Bodenbelag wird ein Teppich, wobei eher kurzflorig und robust als zu langflorig.

Aktuell befindet sich der Raum fast wieder in seinem Rohbauzustand. Es sind div. Steckdosen zu setzen und auf den Wänden ist an mehreren Stellen ein großflächiger Spritzputz aufgetragen, der entweder abgetragen oder ausgeglichen werden muss.
Im Zuge der Arbeiten kann auch gleich was für die Raumakustik getan werden...

Mein erster Gedanke war die Decke und Wände möglichst vollflächig mit Basotect o.a. zu bekleben. Das erscheint mir jedoch nicht sinnvoll bzw. vielleich übertrieben.
Das Material ist ja auch nicht gerade günstig...

Wie würdet ihr die Raumakustik optimieren bzw. dafür sorgen das der Pegel "im Raum" bleibt?

Grüße
Felix
 
Von Lignotrend gibts schöne und gute Akustikelemente: https://my.lignotrend.com/de/catego...zEkZzEkdDE3NjUwOTMwMDMkajYwJGwwJGg1Nzc0NzUxNQ..

Teppich...logisch.

Ein großes Bücherregal mit vielen "chaotisch" einsortierten Büchern ist auch sehr gut.

Ein schwerer Samtvorhang wirkt auch Wunder.

Im Tiefbass helfen großflächige schräge Flächen um die Raummoden zu optimieren....was aber bei der geringen Raumhöhe schwierig ist.
Für extreme Überhöhungen helfen Bassfallen.
 
Hatte mal ein die ähnliche Idee mit einem Zimmer in unserem Haus, was jetzt noch bei allen Bewohnern als "Hobbyraum" bekannt ist. Hier wäre definitiv ein DBA rein gekommen. Dazu müsste der primäre Abhörplatz aber nicht in einer Ecke, sondern bestenfalls bei 2/3 Raumlänge sein.
 
Nabend zusammen,

so wie es aktuell aussieht, kann ich mir in unserem vor kurzem erworbenen Haus auch ein eigenes Arbeitszimmer bzw. meine "men cave" einrichten. :liebe:
Der rechteckige Raum hat etwas über 12 m² Fläche, 2,25 m Deckenhöhe und befindet sich im Keller. Die Maße sind 4,5 x 2,73 m. In der einen kurzen Wand befindet sich die Zimmertür, in der anderen ein Fenster mit folgenden Maßen: 1,4 x 0,7 m (Breite x Höhe) und 1,3 m Brüstungshöhe.

Der Raum soll sowohl fürs "Home Office" als auch zum Musik hören, PC zocken sowie ab und an zum Klampfen auf der E-Gitarre genutzt werden.

Was kommt an "Einrichtung" ins Zimmer?
- Ein großer Eckschreibtisch oder 2 Schreibtische "über Eck"
- Schreibtischstuhl
- ggfs. kleines Sofa (1,3 m breit)
- Bücherregal oder Sideboard

Der Bodenbelag wird ein Teppich, wobei eher kurzflorig und robust als zu langflorig.

Aktuell befindet sich der Raum fast wieder in seinem Rohbauzustand. Es sind div. Steckdosen zu setzen und auf den Wänden ist an mehreren Stellen ein großflächiger Spritzputz aufgetragen, der entweder abgetragen oder ausgeglichen werden muss.
Im Zuge der Arbeiten kann auch gleich was für die Raumakustik getan werden...

Mein erster Gedanke war die Decke und Wände möglichst vollflächig mit Basotect o.a. zu bekleben. Das erscheint mir jedoch nicht sinnvoll bzw. vielleich übertrieben.
Das Material ist ja auch nicht gerade günstig...

Wie würdet ihr die Raumakustik optimieren bzw. dafür sorgen das der Pegel "im Raum" bleibt?

Grüße
Felix

So richtig kann ich noch nicht erkennen, was jetzt das Ziel ist und wofür er genutzt werden soll? Welche Zielnachhallzeit dafür am Ende anvisiert wird, hängt ja auch davon ab. Einfach mit basotect zukleistern ist da auch kontraproduktiv, da du so keine gleichmäßige Nachhallzeit über die Frequenzen erhältst.
 
Hallo zusammen,

@Didi: Danke dir für den Link. Die Panele sehen sehr chic aus. Ich bin nur etwas skeptisch aufgrund der geringe Dicke.
Hast du Erfahrung mit den Teilen?

@Martin: jaaaa so ganz kann ich dir das auch noch nicht sagen. Es wird für mich das erste Mal sein, dass ich nen Raum für mich habe in den ich mich zurückziehen kann und „mein Ding“ machen kann.
Oben drüber wird jedoch das Kinderzimmer meiner Tochter sein.
Somit würde ich gern vermeiden, dass ich sie abends aufwecke, wenn ich nur mal nen mü lauter mache.
Das steht auch deutlich mehr im Fokus als die perfekte Nachhallzeit…

Hilft das weiter?
 
Nicht so wirklich ohne die Bausubstanz und die Nutzung zu kennen.
 
Ah ok. Da kann ich gern noch was ergänzen.
Zwei der Wände sind Kelleraußenwände und die sind, wie auch die Decke, aus Stahlbeton. Die Decke ist 25 cm dick plus Fußbodenaufbau; die Außenwände sind 30 cm.
Die beiden Innenwände sind gemauert. Die "kurze" Wand mit der Tür ist nur 14 cm dick; die lange Wand 26 cm.
 
Dann muss man da etwas sortieren. Sofern es nach oben keine Anbindung durch Heizungsrohre, Luftschächte usw. gibt, wird dort außer Bass dann eher wenig ankommen, so dass Absorber, wie Basotect eher dazu dienen den Nachhall zu reduzieren in Grund und Mittelton. Generell kann man grob davon ausgehen, dass mind. 25-30% der gesamten Wand, Decke, Bodenfläche akustisch wirksam sein sollten. Dabei wird oft der Fehler gemacht, dass zwar viel Fläche belegt wird, aber diese nicht breitbandig wirken, sondern eher nur MT/HT reduzieren und da sehr trocken werden, der Grund- und Tiefton aber sehr weiterhin modal sehr ausgeprägt ist. Zudem macht es ein Unterschied, ob man den Schall natürlicher Instrumente passiv behandeln muss oder nur über Lautsprecher Tiefton in den Raum wirft, da dann Themen, wie ein DBA durchaus ein Thema sind.

Ich denke es macht Sinn mal ein 3D-Programm herzunehmen und die geplante Einrichtung und Nutzung zu skizzieren. Raum in Raum wird bei der Größe des Raumes eher keine Option. Am Effizientesten wird es wohl die Decke erst einmal großflächig zu behandeln und dann gezielt an den Wänden / Raumecken noch etwas zu machen, da muss man aber an den Außenwänden schauen, dass es nicht zur Taupunktverschiebung kommt. Das sollte aber auch beim Schreibtisch etc. mit bedacht werden.

Kommt da eine Fußbodenheizung / Sockelheizung mit rein?
 
Ok - danke dir für die Erklärungen. :-)
Fußbodenheizung ist schon vorhanden und wird weiter genutzt
Ich kann morgen mal ein paar Bilder vom Ist-Zustand machen. Darauf sieht man dann auch, dass horizontal Heizungsrohre unter der einen Ecke der Decke verlaufen. Die müssen aber eh wieder verkleidet werden.
Im 3D gibt es das Haus schon. Bzgl der Einrichtung von dem Zimmer bin ich aber noch ziemlich Blank bzw. hatte noch nicht die zündende Idee.
Ich pack morgen Abend neben den Fotos auch ein, zwei screen shots vom aktullen Planungsstand rein.

An was denkst du denn, wenn du sagst die Decke müsste großflächig bearbeitet werden? Vor allem mit Blick auf Grund- & Tiefton?

Bzgl. Geräuschquellen: Nur die Lautsprecher sind zu berücksichtigen.
 
An der Decke wirst du den Tiefton maximal mit Breitbandkompaktabsorbern nennenswert reduzieren können. Kantenabsorber, Folienschwinger, einseitig 60cm tiefe poröse Absorber oder DBA sind da angesagt oder eben aktive Absorber, im Tiefton hilft leider nur Masse oder schräge Wände usw. Decke würde ich eher darüber nachdenken 10cm poröse Absorber zu verwenden vollflächig, und dann z.B. etwas wie Knauf Cleaneo oder ähnliche zu verwenden, wenn es nicht um gezielte Erstreflexionsbekämpfung, Atmos usw. geht. Dann eben gezielt Folienschwinger, Kantenabsorber oder DBA an den Wänden. Zu viel Teppich würde ich auch nicht pauschal planen. Wenn es nur um Bassproduktion durch Speaker geht, würde ich in einem rechteckigen Raum dieser Größe aus Beton am Ehesten über ein DBA nachdenken. Da lieber auch mehrere und dafür kleine flache. 8" oder auch 10" bekommt man auf 10-12cm Tiefe unter. In der Dicke würde ich auch die Absorber planen, dann kann man das schön vereinheitlichen. Da solltest du auf den kurzen Wänden im Idealfall mit 4 Stück je Wand planen. Dann deckst du den Bassbereich vollständig ab. Alternativ einer je Wand mittig, da kommt man dann auch schon bis >65Hz (da muss man aber schauen, wo die Tür genau sitzt).
 
Vielleicht kannst du ja hier ein paar ideen ziehen.
Die Raumnutzung und größe ist doch ziemlich identisch:

1765176160729.png

Moe hatte auch schon alles gegeben ;)

 
Grad etwas Zeit, hoffentlich hilfreich.

Eine Optimierung der Raumakustik (Schallabsorption) reduziert die Nachhallzeit entsprechend den Gesamtschall im Raum, in Folge auch die Schallübertragung in einen anderen Raum. In deinem Fall den Raum darüber (Kinderzimmer).

Jedoch wenn du den geringeren Pegel im Raum durch mehr Pegel der Lautsprecher wieder ausgleichst, damit genug bei den Ohren ankommt, relativiert sich der Effekt wieder.

Bei einer zusätzlichen Akustikdecke gelangt ein geringer Pegel an die Rohdecke darüber, entsprechend auch in den Raum darüber.

Ein weiterer Vorteil einer Akustikdecke ist eine große nutzbare Fläche.

Jedoch eine gute Wirkung einer Akustikdecke bis in den Bassbereich erfordert eine entsprechende Stärke. min. 150 mm (Putz beispielsweise von BASWA oder Scherff) – 200 mm (Lochplatten beispielsweise Rigiton) sollten für hochwertige Musikwiedergabe oder auch Musizieren über via Elektroinstrument (Gitarre - Lautsprecher) sein.

Vermutlich ist dir dann, wie auch Didi Fortissimo vermutet, die verbleibende Raumhöhe zu gering.

Alternativ zur Akustikdecke sind auch Akustikwände möglich. Auch hier sind die oben genannten Ausführungen als Lochplattensysteme oder Akustikputz möglich.

Optisch ansprechend könnte ich mir einen Teil der Decke mit Akustikputz und Wandfteilflächen mit Lochplatten vorstellen.

Nach deinen bisherigen Angaben hab ich den Raum mal gerechnet, siehe Datei im Anhang. „Ist“ entspricht dem Raum mit der von dir genannten Einrichtung. Bei den Einrichtungsgegenständen sind bislang typische Maße berücksichtigt. Nach konkreteren Angaben deinerseits können diese noch präzisiert werden.

„Maßnahme“ (Soll) ergibt sich gerechnet mit den angegebenen Absorbern. Ich bin von BASWA Akustikputz an Teilfläche der Decke und Rigiton 8/15/20 an Teilwandflächen als mögliche Variante ausgegangen. Je nach deinem Geschmack sind zahlreiche Alternativen möglich.

Zusätzliche Absorber aus Basotect könnten bei günstiger Platzierung der Decken- und Wandabsorber so entfallen. Falls doch Tipp, günstiger als Basotect und meiner Ansicht auch sehr schick sind Absorber aus PET Flies (z.B. Noiseflex® Conso). Die akustischen Eigenschaften sind ca. vergleichbar denen von Basotect.

Die Schallübertragung in den Raum darüber (Kinderzimmer) zu rechnen bedarf weiterer Angaben deinerseits, es bleiben jedoch Unsicherheiten. Eine zusätzliche Messung ist im Zweifel zielführender. Oder einfach vorab ein Praxistest.
 

Anhänge

Das sieht gut aus, genau aus dem Grund bin ich auch immer erst bei der Decke als erste Maßnahme, weil es meistens die größte Fläche ohne sonderliche Raumeinschränkung bietet. Habe aber zur Erhaltung einer brauchbaren Raumhöhe auf mehr als 10cm Dicke verzichtet in meiner Empfehlung :)
 
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