Kondenswasserbildung unter Dämmung?

Theees

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Thies
Hallo zusammen,

ich wollte mal fragen unter welchen Umständen sich Kondenswasser unter Alubutyl oder Schwerfolie bilden kann?

Ich habe vor kurzem das gesamte Bodenblech in meinem Mustang stellenweise von Rost befreit, gereinigt und mit Rostschutzfarbe lackiert.

Im nächsten Schritt möchte ich das Bodenblech mit Schwerfolie und Alubutyl dämmen. Hab aber etwas sorge das sich unter der Dämmung Kondenswasser bildet und mir da dann unbemerkt Rost ansetzt.

Wie kann man das bestmöglich vermeiden?

Gruß Thies

 
Kondenswasser kann sich nur dann bilden, wenn ein mit Feuchtigkeit gesättigte Luft -> Luftstrom vorhanden ist.

Wenn du das Alb flächig verklebst gibt es auch keinen Luftstrom -> ergo keine Kondenswasserbildung.

Fliesendes Wasser aus direkter Dusche von oben ist dabei nicht betrachtet. ;)
 
es geht da nicht unbedingt nur um luft die durchgeht - auch um wasserdampf, bzw. die dampfdiffusion und der schichtaufbau.

bsp.: wandaufbau eines hauses

aussen kalt - innen warm
kalte luft kann weniger feuchtigkeit tragen/speichern als warme luft

wenn nun warme luft/warmer dampf durch die wand nach aussen diffundiert (dampfdiffusion) kühlt er sich ab, je weiter er nach aussen kommt.
und zwar bis zu dem punkt an dem der "taupunkt" liegt - der punkt an dem sich die warme luft/dampf so weit abkühlt, dass sie nicht mehr soviel feuchtigkeit tragen kann wie sie von der wohnung mitgenommen hat.

aber das ist in der regen kein problem, wenn in den sommermonaten die wand wieder "austrocknet"...


umgelegt auf das auto:

du hast eine blechschicht, darüber alubutyl (schicht verklebt - als mit stößen) und darüber dann den teppich
also unten dicht (blech), dann bist halbwegs dicht - je nach verklebung und dann recht offen durch den teppich

feuchtigkeit kann nicht von aussen durch das blech dringen - du wirst maximal feuchtigkeit vom innenraum in den teppich bekommen und der teppich immer nach oben (in den fahrgastraum) ausdiffundieren.
 
Hmmm das war irgendwie missverständlich. Grundsätzlich ist es schon problematisch, wenn innenliegend eine Wärmedämmung aufgebracht wird und dann eine dampfdiffusionsdichte Schicht (das Bodenblech) folgt. Alubutyl wird schon eine geringfügige Wärmedämmeigenschaft besitzen. Der Autoteppich selbstverständlich auch.

Die Luft im Fahrzeug wird in der kalten Jahreszeit deutlich wärmer als die Außenluft sein. Da Du als Fahrzeuginsasse ja laufen Feuchtigkeit ausdiffundierst, ist die absolute Luftfeuchte im Fahrzeug ebenfalls deutlich höher als außen. Es kann also schon vorkommen, dass das Bodenblech im Winter beschlägt. Weil der Autoteppich aber sehr dünn und diffusionsoffen ist, kann das auch wieder abtrocken bzw. kannst Du es auch wegheizen.

Für die Praxis ist die Rostschutzfarbe schonmal ein guter Schutz. Um die Möglichkeit der Rostbildung durch o.g. Phänomen zu vermeiden, solltest Du die Beklebung möglichst dicht bekommen. Das Alubutyl selber ist ja dicht. Du solltest sehen, dass die Stöße jeweils 10cm überlappen (so macht man das auf dem Bau), sich möglichst keine Hohlräume unter dem Alubutyl befinden und da wo Du ansetzt das Alubutyl wirklich vollflächig anliegt. Am Besten ziehst Du Alubutyl an den Schwellern, Spritzwand usw. noch ein paar Zentimeter hoch, damit auf dem Alubutylansatz kein Wasser stehen kann. Du bildest quasi eine Wanne aus und Wasser kann nicht mehr hinter das Alubutyl laufen. Wenn Du all das berücksichtigst, kommt weder Luft noch Wasser von innen an das Blech. Das ist aber dann schon mit Kanonen auf Spatzen schießen. Zur Not hast Du ja immernoch die Rostschutzfarbe.

Gruß...Meik
 
solltest Du die Beklebung möglichst dicht bekommen. Das Alubutyl selber ist ja dicht. Du solltest sehen, dass die Stöße jeweils 10cm überlappen (so macht man das auf dem Bau), sich möglichst keine Hohlräume unter dem Alubutyl befinden und da wo Du ansetzt das Alubutyl wirklich vollflächig anliegt. Am Besten ziehst Du Alubutyl an den Schwellern, Spritzwand usw. noch ein paar Zentimeter hoch, damit auf dem Alubutylansatz kein Wasser stehen kann. Du bildest quasi eine Wanne aus und Wasser kann nicht mehr hinter das Alubutyl laufen. Wenn Du all das berücksichtigst, kommt weder Luft noch Wasser von innen an das Blech.

sehe das ein bisschen anders - bzw. nicht so schlimm

ich komm ja aus dem bau und da wird zwar theoretisch so genau gedacht, aber praktisch nie so sauber ausgeführt. ich glaube, dass das "ultragenaue" arbeiten hier nicht unbedingt benötigt wird, da man sowieso im betrieb den innenraum so heizt (bzw. mit klima), dass es durch den teppich austrocknet (das wird in deinem fall aber nur in der übergangszeit sein - weil das auto wirst du im winter ja nicht fahren, oder?)

solche probleme wie oben in den letzten beiden posts beschrieben, wird man nur bei regelmäßiger benützung im winter haben.
wichtiger wäre in deinem fall die richtige winterliche lagerung des autos - gleichmäßig temperierte trockene garage

vielleicht gibts für die standzeit auch so "säckchen" die feuchtigkeit aufnehmen für den innenraum... solche die manchmal in päckchen sind
ich hoffe ihr wisst was ich meine
 
Wasser von aussen, also Regen der in den Innenraum läuft oder durch nasse Schuhe usw. reingebracht wird, kann ich ja fast ausschliessen. Ich habe das Auto jetzt zwei Jahre und bin erst ein mal in den Regen gekommen.

Ich hatte eher gedacht nicht überlappend zu kleben um kleine Lufteinschlüsse am Kantenübergang zu vermeiden.

Ausserdem hatte ich mal gelesen das man ALB nicht unter 10°C verarbeiten soll da sich sonst Kondenswasser bilden kann :ka:

Ich hab auch schon daran gedacht das Bodenblech aus der Grube heraus zu beheizen damit es wirklich beim bekleben staubtrocken ist.
 
ich komm ja aus dem bau und da wird zwar theoretisch so genau gedacht, aber praktisch nie so sauber ausgeführt.

....und ich komme aus der Bauüberwachung und muss mich immer mit Leuten herumschlagen, die meinen bei solchen Arbeiten pfuschen zu müssen.

Sicherlich ist es in diesem Fall wie schon geschrieben etwas übertrieben. Aber wenn schon danach gefragt wird, dann sollte man auch die fachtechnisch richtige Ausführung beschreiben.

Das die Dämmarbeiten unterhalb einer gewissen Temperatur nicht mehr ausgeführt werden sollten, ist ebenfalls nicht von der Hand zu weisen. Klar bildet sich da Kondesnwasser und das Zeug klebt nicht mehr so gut, ist nicht mehr so biegsam usw.

Damit etwas korrodiert wird Wasser und Sauerstoff benötigt...ergo, ABDICHTEN!
 
Alubutyl ist 100% wasserdampfundurchlässig.
Wenn es gutes Material ist wird es sich auch nie lösen.
Wenn es gewissenhaft verarbeitet wird, kommt auch nie Wasser drunter.
Es gibt sogar Fahrzeuge wo das (richtige) Alubutyl aufs nackte Blech kommt und dann erst komplett durchs KTL-Bad geht.
Mein Ultra 1.7 kannst auch bei Minustemperaturen verarbeiten....ist eben nur das Problem wenn Du atmest und schwitzt dass sich dann
auf dem Blech etwas Kondenswasser bilden könnte.
 
Abdichten - wie blech lackieren...?
Wenn keine mechanische Beschädigung vorliegt und die Beschichtung komplett in Ordnung ist wird sich kein Rost bilden. Auch wenn sich zwischenzeitlich Kondensator am blech bildet.

@didi
Wenn das alubutyl diffussions dicht ist und man überlappend arbeitet, und man sich durch die Verarbeitung Luftblasen macht, dann hat man zeitweise (je nachvtemperatur) Wasser am blech - oder?
 
und man sich durch die Verarbeitung Luftblasen macht, dann hat man zeitweise (je nachvtemperatur) Wasser am blech - oder?
Genau...und dann hast 4 Wochen später ein Loch im Bodenblech :lolschild:

Aus meiner Verarbeitungsanleitung vom Ultra1.7: "...und ohne Lufteinschluß verkleben"
 
Haha 😂
Eben... Wenn keine Beschädigung vorliegt wird da nicht viel passieren. Da rostet dir der Hobel zuerst von außen durch!
 
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