Frequenzgang an das eigene Gehör anpassen ...

LaMarea

Teil der Gemeinde
Registriert
06. Sep. 2007
Beiträge
47
moin,

mir kam neulich mal so eine Spinnerei in den Kopf. Die meisten von euch werden wohl versuchen einen möglichst geradlinigen Frequenzgang zu erreichen. Was ist aber, wenn euer Gehör gar nicht geradlinig mitmacht? Mein Vater z.B. hat einen extremen Abfall zwischen 1000 und 2000 Hz in seinem Wahrnehmungsvermögen. Also müsste er diesen Bereich eigentlich entsprechend anheben, um tonal korrekt zu hören.

Hat jemand von euch diesen Gedanken vielleicht schonmal umgesetzt?

Dagegen spricht allerdings, dass wir ja keine Roboter sind. Vom Trommelfell bis zur verarbeiteten Information im Gehirn ist ein recht langer Weg, wo verschiedenste Faktoren der Informationsverarbeitung eine Rolle spielen...

Gruß, Steffen
 
Deswegen gibt es ja auch viele Leute die sagen, dass Ihre Anlage nach dem einmessen immer noch nicht (nach Ihrem Geschmack) gut klingt und lieber selbst noch einige Frequenzen anheben/absenken. Nur weil das Messmikro es so misst, heisst das noch lange nicht das ein Ohr das genauso "misst" und genauso perfekt "geeicht" ist. Dies hat natürlich mit verschiedenem Hörfähigkeiten zu tun und deswegen gibts ja auch sooooo viele verschiedene Geschmäcker, was oftmals auch mit physischen Gegebenheiten zu tun hat. Also kurz gesagt: meiner Meinung nach ist nicht immer ein absolut linearer Frequenzgang erstrebenswert und DAS Muß, wenn es persönlich anders besser gefällt. :beer:

Vielleicht sollte man mal eine Software erfinden, die die persönliche Hörfähigkeit simuliert beim einmessen. Von wegen vorher einmal eichen à la lauter und leiser von einzelnen Frequenzen... :hippi: Yeah, ich werde reich :bang:
 
endet für mich in folgender Aussage:

Es muss für dich gut klingen - egal was andere sagen!

Ich werde meine Anlage auch vom Diabolo einmessen / einstellen lassen..jedoch werde ich mir die Werte aufschreiben und danach ein wenig rum / rein / rausknöpfeln und rumschräubeln und alles mögliche, ob ichs nicht noch besser zum klingen bringe.. :D
 
das mitm Geschmack ist schon klar. Aber hat schonmal jemand versucht seinen wahrgenommenen Frequenzgang zu messen (kann man beim HNO-Arzt machen), dann den (möglichst vorher linearen) Frequenzgang entsprechend anzupassen?

Das subjektive Ergebnis würde mich mal interessieren. Ich könnte mir vorstellen, dass die Einstellung nach Geschmack wieder was anderes ist.

Gruß, Steffen
 
Ja genau das meinte ich ja auch mit persönlichem Geschmack (bzw. persönliche Wahrnehmung) . Für meinen Geschmack ist der Frequenzverlauf z.B. total linear, für deinen kreuz und quer, weil du einfach anders hörst als ich (mal drastisch ausgedrückt)...

Ist wie mit einem Farbenblinden. Nur weil für dich das Neongrün zu grell ist, wird er das noch lange nicht so empfinden (nochmal übertrieben ausgedrückt)...
 
die meisten hier gehen ja mit dem gedanken ran, das es möglichst so klingen soll, wie eine live band/orchester/chor, also rein akustisch, ohne elektrische verstärkung.

das gehör ist bei jedem verschieden, somit nimmt auch jeder musik unterschiedlich war, dennoch versuche ich musik im auto so zu hören wie es natürlich ist und dabei sind ja meine hörfehler mit inbegriffen, ich kann ja dem sänger schlecht sagen er soll bei 500hz 3db lauter singen weil ich dort nicht so gut höre.

Phil
 
die idee finde ich klasse..... die anpassung an die eigene hörkurve..


das problem könnte der alltag werden, der dem gehirn täglich was vorgaukelt und versucht aus erfahrung/erinnerung auszugleichen.

plötzlich bekommst du (nur im auto) mehr information. weiss nicht wie die details dann verwertet werden.

sinnvoller wäre da ein high-end hörgerät......... :D

die meisten hier gehen ja mit dem gedanken ran, das es möglichst so klingen soll, wie eine live band/orchester/chor, also rein akustisch, ohne elektrische verstärkung.

sehe ich nicht soo... die meisten kennen die wahre akustik nicht.
sie eifern der "athmospäre aus der dose" nach............


GRRüüüSSe...........PETER
 
Ich versteh das nicht, zuhause findet jeder einen geraden Frequenzgang toll (ist ja auch richtig so!) und im Auto wollen immer alle "auf den persönlichen Hörgeschmack abstimmen!"

So wie das Musikstück aufgenommen wurde, so soll die Anlage es auch wiedergeben! Und das funktioniert nur über einen geraden Frequenzgang!

Der einzige Grund warum Autoanlagen oft nicht linear sind ist die Fahrgeräuschkompensation, das hat aber nix mit "persönlichem Hörgeschmack" zu tun.

Gruß
 
JA klar, aber was Steffen meint ist doch ebenfalls ein linearer Frequenzgang, der dann für den Höhrer wirklich linear ist. Wenn du mit dem Messmikro einen linearen Frequenzgang bei deiner Anlage einstellst, aber eine Hörschwäche hast und ab 5000 Hz alles 3db leiser hörst, ist der Frequenzgang fürs Mikro linear, aber für dich persönlich nicht. Wenn du den Frequenzgang nun ab 5 kHz um 3 db anhebst ist er zwar für Person x nicht linear, dafür aber für dich. Und somit hörst DU ja einen tatsächlich linearen Frequenzgang.... so hab ich den Ansatz verstanden...
 
richtig, Simon. So wars gemeint. Nur haben wir dabei leider noch nicht die Ohren des Mischers berücksichtigt, fällt mir grad ein :ugly:
 
Siehs mal so: Sängerin X trällert dir ein Liedchen und es gefällt dir. Nun kaufst du dir ihre CD und hörst sie auf deiner Anlage auf der du ab 5kHz um 3dB anhebst. Klingt die CD jetzt wie das Original oder nicht?

Gruß
 
Hi,

hinter den Überlegungen steckt ein fundamental logischer Fehler wie ich finde. Unser Hobby schimpft sich ja HiFi, was begrifflich eine hohe Klangtreue meint. Deshalb "muss" ein Lautsprecher linear spielen, um diesem Ziel nahe zu kommen. Schließlich soll er das abspielen, was aufgenommen wurde... wenn ich als Mensch eine echte Gitarre höre, dann höre ich die mit meiner eigenen Hörkurve. Höre ich sie von einem linearen Lautsprecher, so klingt sie "genauso". Will ich jetzt den Lautsprecher meiner Hörkurve anpassen, höre ich die Gitarre so, wie sie ein Messmikro hören würde... wenn das euer Ziel ist :taetschel:

Jetzt kommen wir zu dem, was wir im Auto messen... dort messen (und hören) wir nämlich nie den alleinigen Direktschall des Lautsprechers, sondern eine Überlagerung aus Direkt- und Difusschall. Genau aus diesem Grund gibt es so etwas wie die Referenzkurve der Autohifi, die grundsätzlich gar nicht mal so falsch liegt. Sie ist aber auch nur eine grobe Richtlinie, die einem angibt, dass man im Auto im Bass/Grundton etwas mehr Pegel (bzw. Energie im Raum) braucht als im Hochton. Im Einzelfall wissen wir nicht exakt wie sich die Komponenten von Direkt- und Difusschall mischen. Das in Kombination mit einigen Halbwahrheiten und dem Versuch aus Car-HiFi-Messungen akustische Allgemeingültigkeiten abzuleiten (oder zu widerlegen) führt dann zu solchen Diskussionen und dem Veriss der Messtechnik.

Ach so... auch muss man/ich mich damit anfreunden, dass viele kein Hifi als Hobby betreiben, sondern gezieltes Sounden.

Gruß, Mirko
 
1. der von dir genannte fundamentale Denkfehler wurde hier schon mindestens 3 mal genannt

2. Natürlichen Klang wird man mMn niemals auch nur ansatzweise erreichen können. Das fängt schon bei dem Aufnahmemikro an und hört bei einem von den 18000 Kabeln zwischen Gitarre und Lausprecher auf. Jedes Mikro, auch ein Usi, macht nen eigenen Klangcharakter, genau wie jedes andere Gerät, was an der Aufnahme beteiligt ist. Für mich ist der Ausgangspunkt die CD und nicht die Gitarre.

3. ist das ganze hier, wie im 1. Beitrag erwähnt, nur eine Spinnerei und ich wollte lediglich wissen, ob noch jemand mal so gesponnen hat (und es vielleicht sogar umgesetzt hat). Das heisst nicht, dass ich vorhabe das umzusetzten, weils ja Quatsch ist, wie hier wohl alle wissen :ugly:

Gruß, Steffen
 
dann muss ich auch mal meinen Senf dazu geben. Prizipiell is am "sounden" ja nichts auszusetzen. So was macht man ja auch ganz gezielt bei der Produktion im Studio. Ganz einfach um einen möglichst tranzparenten Sound zu erzielen oder einfach ein paar Aufnahmenfehlerchen zu kaschieren. Ich denke da speziell an dröhnende Amp cabinets etc.

Das eigentliche Problem bei der Reproduktion zu Hause oder im Kfz ist, dass mit einem "nicht linearen" Frequenzgang viele Kleinigkeiten wie z.b. leises Hintergrunddelay, Hall, Percussion Instrumente verloren gehen können bzw. nicht oder nicht mehr so gut hörbar sind. Da ein guter Sound das Ganze Klanggeschehen meint, kommt man an einem "möglichst" linear eingestellten Frequenzgang einfach nicht vorbei.

LG

Ricky
 
Zurück
Oben Unten