Extremes Richtungshören - was ist die Ursache?

Jaz-P

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Hallo zusammen,

ich habe ein schwieriges Problem mit meiner Anlage. Und zwar kann man sehr deutlich orten, aus welcher Richtung der Klang kommt. Auf der Fahrerseite kommt der Klang stark von links, auf der Beifahrerseite stark von rechts. Mir ist selbstverständlich klar, dass die LS verschieden weit entfernt sind und der Klang naturgemäß von der näheren Seite her stärker zu hören sein muss. Allerdings ist der Effekt bei meiner Anlage so extrem, dass das Musik hören gar keinen Spaß macht. Außerdem war die Anlage vorher in einem anderen Auto verbaut und da klang alles noch sauber.

Aus Verzweiflung habe ich mir nun einen Klangprozessor gekauft (PXE-H650). Ich hatte gehofft, das Problem damit in den Griff zu bekommen. Das war aber leider nicht der Fall. Ich kann den Prozessor zwar so einstellen, dass auf der Fahrerseite alles perfekt klingt - allerdings hört es sich dann auf der Beifahrerseite grausig an!

Woher kommt dieses extreme Richtungshören? Was kann ich tun, um es zu verbessern? Andere Autos klingen tausendmal besser, warum klappt es bei meinem nicht?

Grüße
Jaz-P


P.s.: Falls es von Belang ist: Vorne ist ein 2-Wege System (passiv) verbaut, die TMT sitzen auf Brusthöhe, die HT im Armaturenbrett. Kein Sub. Die LS sind nicht verpolt.
 
Jaz-P schrieb:
Ich kann den Prozessor zwar so einstellen, dass auf der Fahrerseite alles perfekt klingt - allerdings hört es sich dann auf der Beifahrerseite grausig an

wenn es auf der fahrerseite perfekt klingt ist doch alles gut! das auto ist nunmal ein denkbar schlechter
akustischer raum, und dort muss man angesichts der sitzposition zu den lautsprechern nunmal kompromisse
machen. wenn der prozessor auf dem fahrersitz eingemessen die laufzeiten korrigiert, dann wird es umso
schlechter auf dem beifahrersitz, je besser es auf dem fahrersitz wird, da er die linken lautsprecher verzögert,
die ja sowieso schon weiter vom beifahrersitz entfernt sind.

ähnliches beim equalizing - der frequenzgang kann nur auf einem platz ideal korrigiert werden. auch wenn du
mit imprint einmisst, und es dir mehrere plätze anbietet zum einmessen - das sind alles kompromisslösungen -
zaubern kann ein MultEQ auch nicht...

kannst du phasenfehler wirklich zu 100% ausschließen? wie sind hochton/tiefmittelton voneinander getrennt?
 
Ich fahre häufig mit Beifahrer und es kommt einfach nicht gut, wenn auf meiner Seite zwar alles sehr schön klingt, auf der anderen aber dafür um so schlechter.

Ich kann den Vergleich zu ein paar anderen Autos ziehen. Die haben zwar alle noch die Werksanlage drinnen, die dafür allerdings (gemessen am Fahrzeugpreis) recht hochwertig sein sollte. Und genauso klingt sie auch. Auf der Fahrer- wie auch auf der Beifahrerseite herrscht ein astreiner Klang. Es geht also auch anders.

Die Verkabelung bin ich zweimal durchgegangen. Nichts. Aber selbst wenn ich einen LS verpolt haben sollte, habe ich doch "nur" eine Phasenverschiebung um 180°, die mir der DSP doch wieder glatt bügelt. TMT und HT sind über eine passive Frequenzweiche getrennt (war beim LS-System mit dabei, MB Quart 216.2).

Wie schon geschrieben, gefiel mir in meinem vorigen Auto die gleiche Anlage sehr gut. Im jetzigen gibt es dieses Problem. Kann das etwas Fahrzeugspezifisches sein? Bspw. der Einbauort oder die Befestigung der LS?

Oder kann es sein, dass beim Umbau etwas kaputt gegangen ist? Vielleicht hat ein LS unbemerkt einen Schlag auf den Magneten bekommen und spielt nun nicht mehr richtig? Oder eine Weiche ist defekt?

Falls das auch nicht der Fall sein sollte: macht es Sinn, vorne nur einen Mittel- und einen Hochtöner zu verbauen und für die tiefen Töne einen Subwoofer in den Kofferaum zu bauen? Oder würde das an meinem Problem nichts ändern? Wie stehst Du/Ihr zu einem aktiven 2-Wege System? Der PXE-H650 unterstützt das ja...
 
man bekommt zwar tonal für fahrer und beifahrer ein gutes ergebniss, opfert dafür aber fokusierung und bühnenabbildung.

man muss immer kompromisse eingehen, vielleicht helfen 2 einstellungen, eine für mitfahrer, wo man bühne und fokus zu gunsten einer für alle tonal gut klingenden einstellung opfert und eine zum schön hören wenn man alleine fährt.

Phil
 
Von einem Kompromiss bin ich kilometerweit entfernt. Dazu müsste die Anlage erst einmal annehmbar werden. Das ist sie aber nicht, wenn alles von der einen Seite kommt. Wenn es nur "ein bißchen" wäre - ok. Aber so wie es jetzt ist... Bei anderen Autos geht das doch auch vernünftig!

Ich habe den Nachmittag damit verbracht, noch einmal die gesamte Polung zu überprüfen. Es ist alles einwandfrei, vor und hinter der Frequenzweiche. Nichts verpolt.

Anschließend habe ich noch einmal Imprint gestartet, diesmal über die mitgelieferte Software. Offensichtlich gibt es die Möglichkeit, über MultEQ die Messergebnisse anzeigen zu lassen. Folgendes kam bei meiner Anlage heraus:

25e89f1d.jpg


Die schwarze Farbe ist vor der Korrektur, die rote danach. Wobei ich noch einen Ziel-Filter eingestellt habe, der die Bässe leicht anhebt und die Höhen dämpft (war die Standardvorgabe).


Könnt ihr daraus etwas ablesen?

Wie steht ihr zu einem Center-LS? Wäre das eine Möglichkeit, die Situation zu entschärfen?
 
was für einen wagen fährst du denn?

du hast gesagt du kannst den prozessor so einstellen das es auf der fahrerseite perfekt klingt -
das ist der punkt ab dem du zufrieden sein solltest. wenn nicht dann messe imprint nochmal
neu ein, und zwar entweder nutzt du die option mehrere plätze einzumessen, oder das mikro gleich
in der mitte von fahrer/beifahrer zu platzieren beim einmessen. beides führt aber wiegesagt dazu,
das es auf keinem platz mehr perfekt klingt, sondern nur ein kompromiss ist.

ja, es gibt autos da bekommt man schon ne super bühne ohne laufzeitkorrektur und mit den
serien-einbauplätzen hin. aber es gibt auch genügend beispiele wo das nicht funktioniert.
golf 5 z.b. funktioniert sowieso nur 3-wege vernünftig, und für einen guten fokus auch nur
mit laufzeitkorrektur...auf dem beifahrersitz und fahrersitz gleichzeitig ist aber eine fokussierte
bühne auch mit allen tricks nicht möglich! daher fahrersitz einmessen -> fertig. der beifahrer
hats a) nicht bezahlt, b) ist es 99% der bevölkerung egal wo die bühne ist, wenn sie überhaupt
wissen was das ist, und c) sollen sie zufrieden sein eine anlage zu hören die tonal 100 mal besser
ist als die werkströten die in 99% der autos verbaut sind... ich sehe hier ein randgruppenproblem ;)
 
Ich fahre einen Volvo 945. Die Hochtöner sitzen, wie gesagt, im Armaturenbrett und strahlen Richtung Frontscheibe. Die TMT sitzen in den Türen, leider auch etwas ungünstig, da sie zum Teil vom Armaturenträger behindert werden.

Wenn ich Dich richtig verstehe, dann habe ich eine Chance, indem ich die Lautsprecher anders ausrichte? Ab welcher Frequenz kann ich denn die Richtung orten?

Wenn ich es richtig verstanden habe, kann man hohe Töne leichter orten als tiefe. Würde es also Sinn machen, mit den HT zu experimentieren? Bspw., indem ich sie ins Spiegeldreieck setze? Oder weiter, wenn ich auf 3-Wege umbaue und die MT ins Armaturenbrett setze (dort sitzen momentan ja noch die HT)?

Es klingt wie gesagt furchtbar und wenn mein Beifahrer das Gesicht verzieht und die Anlage leiser dreht, weil der Klang so dämlich ist, dann bringt mir mein tolles Hörgefühl auf der Fahrerseite auch nichts!
 
Also ich weis ned was du willst. Kann dem pat nur zustimen. Es ist deine anlage die dir gefallen soll.
:kopfkratz:
Entweder oder.
Mach halt noch ne einstellung auf der du auf LZK verzichtest so dass es sich beim beifahrer nicht so diffus anhört. Evt liegts ja an den schiefen ohren von deinem mitfahrer. Soll sich mal die ohren putzen.

Selbe anlage in nem anderen auto kann sich schnell man anders anhören. Da muss nichts kaputt sein.
 
Jaz-P schrieb:
Es klingt wie gesagt furchtbar und wenn mein Beifahrer das Gesicht verzieht und die Anlage leiser dreht, weil der Klang so dämlich ist, dann bringt mir mein tolles Hörgefühl auf der Fahrerseite auch nichts!

Andi schrieb:
Evt liegts ja an den schiefen ohren von deinem mitfahrer.

Dachte ich auch grad dran: Wie gefällt es Dir (also dem TE) denn auf der anderen Seite, also in vertauschten Rollen?

Ein bisserl experimentieren kann nebenbei nicht schaden. einfach mal an verschiedene Positionen anpappen und hören, vielleicht bringt's ja was.... Mach doch mal ein Bild vom Einbau! :thumbsup:
 
Am Clarion gibts eine Funktion, die nennt sich "All Seat", vielleicht gibts am Alpine was Ähnliches?

Der Effekt ist, dass alle asymmetrischen Einstellungen bei aktiviertem "All Seat" aufgehoben werden, also Pegel links/rechts gleich, LZK aus und EQ (glaub ich jedenfalls, nicht sicher) aus.

Aber prinzipiell: Solange dir die Sache am Fahrersitz gefällt, würde ich mich nicht weiter drum kümmern. Ansonsten ist es irgendwie sinnfrei, das Imprint oder überhaupt einen DSP zu benutzen.

Gruß
 
Bei Alpine heißt das "Defeat" .... ;)

Gruß
Konni
 
Es ist deine anlage die dir gefallen soll.

Nee, ganz so ist es (leider?) nicht. Ohne Prozessor klingt es auf der Beifahrerseite besser. Ist ja auch logisch, weil alles für meine Fahrerseite optimiert ist und damit auf Kosten der anderen Seite. Die Folge ist, dass meine bessere Hälfte meint, dass es vorher besser war. Und im Endeffekt wird es darauf hinauslaufen, dass ich den DSP wieder ausbaue und es sich ab dann wieder auf beiden Seiten mies anhört.

Den DSP kann ich schon so einstellen, dass es sich auf der Beifahrerseite klasse anhört. Nur klingt dann meine Seite wieder mies.

Ich werde versuchen, etwas mit den LS-Positionen zu spielen. Ich hoffe, ich habe Erfolg. Danke für Eure Antworten und Tipps!

Jaz-P
 
Ich denke die Lösung wurde doch schon genannt. Einfach den Prozi "Zentral" einmessen, also Mikro zw. Fahrer und Beifahrersitz. Natürlich kann es auch an den HTs liegen, die ja frontal gegen die Scheibe spielen (womöglich noch unter der OEM-Vergleidung) und somit ganz per***sen reflektionen unterliegen. Hatte meine HTs auch erst verbaut und hab sie jetz aufn Amaturenbrett direkt (kann nicht jeder HT) auf mich ausgerichtet, ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Also am Prozi kanns meiner Meinung nicht liegen.
 
Ich hab mir die Sache noch mal überlegt und auch hier im Forum ein wenig herumgesucht. Das Problem bei meiner Anlage ist offensichtlich der TMT. Er sitzt so extrem blöde in der Tür, dass er zu 50% gegen das Armaturenbrett strahlt. Das erklärt nach meinem Verständnis, warum sich die mittleren Frequenzen (und damit auch die Anlage allgemein) so extrem orten lässt.

Meine Idee ist jetzt, den TMT zum TT umzufunktionieren, weil tiefe Töne nur schwer/gar nicht ortbar sind. Dafür möchte ich entweder...

...(1) neue MT im Armaturenbrett verbauen und die vorhandenen HT ins der A-Säule, Spiegeldreieck oder ebenfalls ins Armaturenbrett

oder

...(2) einen neuen BB im Armaturenbrett verbauen.

Genau wie (2) hat, wenn ich mich richtig erinnere, auch die original Anlage ausgesehen. Und die war von der Bühne her (nicht vom Klang!) in Ordnung.

Variante (2) könnte ich mit dem Prozessor vollaktiv trennen und von der LZ korrigieren. Bei Variante (1) würde ich TT und MT passiv zusammenfassen und ebenfalls mit dem Prozessor vom HT aktiv trennen und LZ korrigieren.

Was haltet ihr von den Ideen? Welcher Weg erscheint Euch als der erfolgversprechendere?

Grüße
Jaz-P
 
Ich würde noch versuchen, einmal beide(!) TMTs zu verpolen, also die Phase zu ändern. Denn es könnte sein, dass es durch den Einbau Probleme im Übergangsbereich gibt.

Einfach mal ausprobieren. :)
 
Ok, das habe ich noch nicht probiert. Ich werde berichten!

Was haltet denn von meiner Idee?
 
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