Einstellung 4-Wege aktiv (Messungen vorhanden)

ducmo

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Hallo zusammen,

ich bin seit einiger Zeit stolzer Besitzer einer kallibrierten Microfon und Microverstärker Kombination aus Monacor ECM40 und MPA102 und hab mich gestern mal ran gemacht mein Auto zu vermessen. Das Ergebnis meiner "ich stimm das Ganze mal per Gehör ab" Aktion ist niederschmätternd! :ugly:
Und deshalb wird es auch nicht veröffentlicht... :D

Insgesamt muss ich leider sagen, dass mich die Unterschiede zwischen den linken und rechten LS doch sehr erstaunt haben... Jetzt versteh ich auch, warum viele User hier und in anderen Foren lieber auf seitengetrennte System zurückgreifen!

Aber genug der Vorrede, hier die entstandenen sieben Messungen der ungefilterten Chassis:

Messung am Hörplatz, Mittelung aus 16Messungen mit kreisendem Micro, Empfindlichkeit ist nicht auf 1Watt eingepegelt, Anzeige wie gemessen ohne Glättung.

Radio: Alpine 9815
HT: BG NEO3 @ Audison LR3130
MT: Exact MG10 @ Eton PA 504
TMT: Peerless C165SX @ Eton PA 504
Subwoofer: Kove Audio @ Hifonics Falcon
Filter und EQ auf Flatt nur der HT ist bei 1khz mit 24db getrennt.

Was sofort auffällt ist der Peak des rechten TMT bei 120hz und das Aufbäumen beider MT bei etwa 1khz. (Ich tippe auf Scheibenreflektion...)

Leider ist es mir nicht möglich mit der vorhandenen HU nur den rechten TT bei 120hz auszubremsen und der 1khz Buckel des MT läßt sich mit meinen parametrischen EQ auch nicht wirklich ebnen...

Deshalb die Frage... Wie würdet ihr weiter vorgehen, bzw. mit welcher Strategie kann es gelingen ein einigermaßen brauchbares Setup zu erzeugen.
Zunächst hab ich versucht den MT Buckel bei der Abstimmung mit zu nutzen. Leider ist der HT nicht bis 1,5khz einsetzbar und ich stelle mir die Frage, ob die Bezeichnung MT in dem Fall wirklich angebracht wäre... :.


Ich freue mich über jede Antwort die mir bei der Abstimmung helfen kann!

mfG Jan

ps.: leider kann ich nur an der HT Endstufe den Pegel seitengetrennt einstellen, aber wenn das was hilft, kann man damit natürlich arbeiten!
 
Ach so... bitte keine Anmerkungen wie "schmeiß den MT raus, der TMT spielt doch sauber bis zum HT, dann hast du keine Probleme damti..."
Das stimmt zwar schon ;) und ein schlichtes 2Wege Setup hab ich auch schon zum klingen gebracht, aber für die Bühnenabbildung war der zustätzliche MT seeeehr hilfreich und ich möchte ihn eigentlich nicht mehr missen!!! :D
 
Was hast du für Möglichkeiten der Trennung? 6-12-24db? Voll einstellbar?
 
TP Sub: 6 bis 24db bis 200hz
HP TT: 6 bis 24db bis 200hz
TP TT: 12db Trennung über Eton Pa504 völlig flexibel
HP MT: 12dbTrennung über Eton Pa504 völlig flexibel
TP MT: 6 bis 24db bis 200hz
HP HT: 6 bis 24db ab 1khz

Ich hab fünf parametrische EQ vom Alpine Radio mit drei unterschiedlichen Güten jeweils plus minus 6db.

Die LZK hab ich vor einiger Zeit in Celle einstellen lassen, allerdings hab ich das Problem das TT und MT über einen Kanal verzögert werden müssen, weil das Radio ja nicht für 4-Wege gedacht ist...

Alle Fragen geklärt???
 
Für mich wäre das Hauptproblem ganz klar die Überhöhung des Mitteltöners. Den würde ich erstmal versuchen grade zu bügeln. Wenns nicht aktiv geht, passiv mit einem Netzwerk.

HT/MT würde ich bei 4-5khz relativ Steil abtrennen 18 dB oder oder so. Dann hättest du die Peaks vom HT darunter auch weg.

Subwoofer TMT Ankopplung mach ich immer per Gehör.
 
Als erstes würde ich Nahfeldmessungen aller LS machen um zu sehen für welche Auswüchse das Auto bzw. der Einbauplatz verantwortlich ist.
Speziell beim MT
 
Also ich stehe den Nahfeldmessungen ja etwas Kritisch gegenüber... gerade wenn die Wellenlänge in die Größenordnung der Mikrofonabmessungen bzw. Abstände zwischen Membran und Mikrofon vorstößt. Aber ich will den Teufel nicht an die Wand malen... gerade im Auto sind die Vorteile vielleicht noch größer als die Nachteile.

Kannst du Impedanzen messen? Beim MT könnte es interessant sein mal zu schauen ob bei dem Peak alles in Ordnung ist.

Was ich machen würde: Der BG Neo3 gehört ja zu den eher pegelfesten Magnetostaten und kann auch tief getrennt werden. Die Klirrmessungen, die ich aus der Hobbyhifi im Kopf habe, geben für Home-Hifi-Verhältnisse ab 2kHz grünes Licht. Je nachdem wie groß deine Pegelvorlieben sind, würde ich ab da probieren. Den leichten Buckel bei ~4kHz dann mit dem EQ bändigen.
Der Vorteil der tiefen Trennung liegt darin, dass du die MT-Überhöhung nicht zu radikal bearbeiten musst. Der scheint ja links und rechts relativ ähnlich zu sein, also auch mit dem EQ fassbar.
Die Trennung zum TMT würde ich anfangs auch mal etwas höher probieren.

Was noch mal bei der Messung sinnvoll wäre: Alle Chassis mit gleiche Spannung (meinetwegen 2,83V ;)) messen... vielleicht sogar alle mit dem gleichen Amp. Das hilft die Wirkungsgrade untereinander einzuschätzen.

Gruß, Mirko
 
Nahfeldmessungen kann ich morgen nachreichen!
Impedanzmessungen sind auch möglich, allerdings brauch ich dafür noch ein paar Tage Zeit...

An eine so tiefe Trennung zwischen HT und MT hab ich auch schon gedacht, probiert hab ich es selbst auch schon mal, allerdings ist das eine ganze Weile her und ich bin mir nicht mehr sicher, wie gut es funktioniert hat...

Was die Wirkungsgradmessung bringen soll, kann ich nicht ganz verstehen... läuft doch alles aktiv! ;)

Ich hab hier auch noch eine Eton PA502 mit seitengetrenntem Gain rumliegen, versuchshalber könnte ich damit auch mal den 120hz Peak des TMT bearbeiten. Allerdings müsste dazu die Trennung zwischen MT und TT deutlich tiefer liegen und auch fürs Einbauen brauch ich noch etwas Zeit...

Habt ihr sonst noch Ideen???

mfG Jan

ps.: Auf passive Elemente wollte ich eigentlich verzichten, aber wenns nicht anders geht wäre das natürlich auch ne Möglichkeit um den TT und MT Peak zu bearbeiten... ;)
 
halo ducki,

ich würde erstmal halbwegs sinnvoll trennen und den pegel anpassen und dann erstmal paarweise verpolen und schaun wie sich das mit unterschiedlichen phasen ändert. vor allem TT zu MT und MT zu HT. mit verschiedenen trennungen und phasen (auch über die steilheit der trennung) kannste da schon weng korrigiern am frequenzgang.
würde auch L+R messen, da du ja eh nicht getrennt einstellen kannst.

mfg didan
 
@ Hansi

mir ist eine präzise Bühne sehr wichtig, deshalb wollte ich versuchen mit den mir zur Verfügung stehenden Mittel beide Seiten möglichst ähnlich abzustimmen, auch wenn das dann auf Kosten der Linearität geht...

Ansonsten hast du sicher Recht! Ich werd heut nachmittag mal die Trennungen durchspielen und schauen wo ich lande. :beer:

mfG Jan

ps.: Ach so... Wenn ich den TT Buckel bei 120hz passiv bearbeiten möchte, wie müsste der Saugkreis dafür ungefähr aussehen? Ich weiß, ohne Impedanzmessung ist das schwer zu sagen, aber da das noch ein bisschen dauert mit der Impedanzmessung... ;)
 
Mahlzeit,

Also den Buckel bei 120Hz sehe ich jetzt nicht sooo schlimm, da kannst dir baulich nicht wirklich helfen! Ebenso die Auslöschung beim Linken TMT (Hab ja im Endeffekt ein ähnliches Problem). Die Summenkurve linker und rechter TMT schaut vermutlich besser aus.

Da wäre mir pers. der Peak beim MT viel wichtiger! gut 15dB bei 1Khz und das gleich auf beiden Seiten...

Angenommen du gibtst dem MT einen 12dB Tiefpass ~800Hz, durch den Peak wird er sich wohl
erst bei 1500Hz ausblenden. Dann kannst den HT bei ~2000-2500Hz trennen bzw. es mal versuchen!
 
Moin Gerhard

die Idee mit der frühen Filterung werd ich nachher gleich mal testen... Ich hab nur die Befürchtung, dass sich der MT so schon bei 1khz verabschiedet und ein Loch zum BG entsteht.

Ich vermute der Peak entsteht durch Reflektionen bzw. einen Horneffekt in Verbindung mit der naheliegende Frontscheibe.



Einbautechnisch kann ich da nicht viel gegen machen, außer ich reiß alles wieder raus... Trotzdem werd ich den MT nachher mal aus dem A-Brett ausbauen und ihn ein bisschen anders platzieren...

mfG Jan
 
Du kannst ja mit der Trennung/Flanke variieren 800Hz mit flacher Trennung oder 1000Hz mit
flacher Trennung vielleicht mal 6dB Versuchen, dann kannst den BG etwas später einsetzen.
Musst halt schauen das die Phase wieder stimmt, meist hat man da nicht wirklich viel Spielraum.

Grüße Gerhad
 
Naja... Nach Lehrbuch müsste die Phase bei einer Kombination aus 6db vorm MT und verpolten 18db vorm HT ja wieder passen... :keks:

Mal schauen was wirklich dabei rauskommt... :hammer:
 
Ist doch egal... passt der Amplitudengang, passt automatisch der Phasengang ;)

Die Idee vom Gerhard halte ich auch für sehr probierenswert... problematisch wird es aber evtl. symmetrische Flanken zu erzeugen. Versuch macht Klug ;) Auf jeden Fall rückt der Peak mit der Methode in den Regelbereich des EQ's ;) (oder wie weit lässt sich denn absenken?)

Gruß, Mirko
 
ToeRmeL schrieb:
Ist doch egal... passt der Amplitudengang, passt automatisch der Phasengang ;)

Schon klar, aber wie soll man wissen, wann sich beide Flanken perfekt ergänzen? Ohne die Messung der einzelnen Zweige und der Summe ist das jedenfalls nicht möglich... ;)

Plus Minus 6db sind am Alpine möglich. Leider ist die Güte nicht so variabel wie ich das gern hätte und die Filterfrequenzen lassen sich nicht direkt nebeneinander legen... So kann ich den MT Peak jedenfalls nicht glattziehen... Wenn ich den Peak schon durch die Filterflanke abgesenkt habe, wirds bestimmt einfacher! Versuch macht Kluch... :beer:
 
Wenn es mit Alpine-Mitteln nicht machbar ist, muss man passiv nachhelfen. Brauch man neben den schon vorhandenen Amplitudengängen noch Impedanz sowie Akustische und elektrische Phase => Boxsim ;)

Gruß, Mirko
 
Zweikanalig kann ich mit JustOct nicht messen, deshalb fällt das mit der Phasemessung schon mal weg...

Muss ich aber auch nicht unbedingt sein... Die Messungen vom Vifa BGS120 gibts bei Hifi Selbstbau im Download und nen einfachen Sperrkreis kann man damit ja simulieren. Das das noch nicht beim ersten Anlauf 100%ig passen wird, ist aber auch klar... :keks:
 
Du brauchst keine 2-Kanal-Messung dafür. Die akustische Phase wird aus der Impulsantwort des Systems genau wie der Amplitudengang berechnet.
 
Sooo ich komme gerade von einer dreistündigen Einstellaktion und bin echt überrascht wiiiie viel Zeit so ein paar Messungen und Einstellversuche in Anspruch nehmen...

Leider hab ich nicht alles geschaft was ich mir vorgenommen habe. Auf die Nahfeld und die Impedanzmessungen müsst ihr also noch ein bisschen warten.

So jetzt aber zum Ergebnis. Ziel war es zunächst mal den MT Peak zu bügeln und den MT-Tiefpass möglichst hoch zu setzen... Ich finde es ist mir recht gut gelungen! ;)
Eine Toleranz von plus minus 2,5db ist für ne Hörplatzmessung schon mal nicht schlecht und klingen tuts sehr ordentlich! Ein bisschen Feinschliff ist bestimmt noch fällig, aber das Grundsetup steht nach 45min Musik!



Die Filter sehen wie folgt aus:
Sub: 18db@63hz
TT: 6db@100hz + 12db@400hz
MT: 12db@400hz + 6db@800hz
HT: 24db@1600hz

EQ Einstellungen:
-3db@40hz
-2db@315hz
-6db@800hz
+6db@2000hz
-3db@5000hz

Und so sehen die Zweige im Einzelnen aus:


Aus dem schmalen Peak bei 120hz ist durch ein paar Kleine Tricks eine breitbandige Überhöhung bei 400hz geworden, aber insgesamt sind die Pegel rechts und links sehr vergleichbar...
Leider kann man die Überhöhung, jetzt wo der Rest paßt, "gut" raushören... :cry:

Ich werde wohl doch mit nem passiven Element spielen...


bis dann Jan
 
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