Beste Position für einen MT

ducmo

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Hallo zusammen,

da ich immer noch nicht endgültig mit meiner 3-Wege plus Sub Geschichte durch bin, hab ich noch mal ne allgemeine Frage zur Ausrichtung eines Mitteltöners...

Erst mal als Grundlage zwei Bilder von meinem provisorischen Einbau:

Wie man sieht sitzt der MT in der hintersten Ecke und spielt direkt nach oben gegen die Scheibe.

Vor kurzem hab ich hier gelesen das man einen MT nicht zum Fahrer ausrichten sollte...
So in die Ecke gedrückt wirds doch aber bestimmt auch nicht besser sein...
Stichworte wie Horneffekt und Reflektionen sind in vielen Beträgen gefallen...

Was stimmt nun und wie sieht der optimale Einbau bei einem MT aus???


mfG Jan
 
Also was hier mal in der_fuss seinem Thread zu lesen war, ists besser, je weiter dem MT von der Frontscheibe weg ist. Bestätigen kann ich, das es bei nem Kollegen im Yaris an ähnlicher Position wie bei dir Grütze ist, deswegen wird der nächste Versuch wahrscheinlich auch die direkte Ausrichtung sein.

Ich selbst habe meine MTs an Stelle der originalen Lüftungsdüsen gesetzt und es funktioniert hervorragend. Keine Ahnung warum jemand sagt das man sie nicht ausrichten sollte...
 
Da ich gerade vor der selben Entscheidung stehe bin ich derzeit auch am rumrätzeln.

Hab zu dem Thema mal mit Diabolo telefoniert.

So wie ich das verstanden habe kommts auch nen Stückweit auf die Frontscheibe an. Den ein Lautsprecher braucht eine Sachallwand. Baut man in die Lüftungsgitter ein, bildet das A-Brett in der Regel eine Schallwand. Ein direktausgerichteter MT an der A-Säule macht dies nicht. Ist der LS vorne im Amaturenbrett eingebaut hat er eine Schallwand und spielt über die Scheibe. Wenn der Winkel der Scheibe stimmt und man fähig ist das ganze einzumessen sollte das oftmals die beste Lösung sein.

-> Pauschalaussagen gibts nicht, kommt aufs Auto an.
 
Das mit der Schallwand macht Sinn, je kleiner die Schallwand (bei einem Einbau in die A-Säule ist die ja fast 0) wird ja viel mehr Schall um die 'Box' herumgebogen und reflektiert evtl. dahinter vor sich hin, bzw ab einem gewissen Frequenzbereich bündelt der Lautsprecher, je breiter die 'Schallwand' ist desto tiefer liegt der Bereich. Im Home-HiFi Bereich nennt sich sowas 'Bafflestep'. Ein weiterer Effekt ist dadurch die Anhebung der tieferen Frequenzen da durch die stärkere bzw bis zu tieferen Frequenzen reichende Bündelung mehr Schall direkt nach vorn geworfenwird. Das ist aber dank EQ eher vernachlässigbar.
 
Creddy schrieb:
So wie ich das verstanden habe kommts auch nen Stückweit auf die Frontscheibe an. Ist der LS vorne im Amaturenbrett eingebaut hat er eine Schallwand und spielt über die Scheibe. Wenn der Winkel der Scheibe stimmt und man fähig ist das ganze einzumessen sollte das oftmals die beste Lösung sein.

Kann man sagen, dass die Scheibe den Schall wie ein Spiegel reflektiert? Dmit sollte man ja von der Hörposition aus, über die Scheibe, möglichst senkrecht auf den MT schauen...
Wie man auf meinem zweiten Bild oben sehen kann, passt das bei mir ja mehr oder weniger... :D

Noch mal zum Horneffekt... Der MT sitzt bei mir ja mehr oder weniger genau in der hintersten Ecke und damit genau am "Anfang des Horns". Ist das eher gut oder eher schlecht?

mfG Jan
 
halte Deine Haende trichterfoermig vor den Mund,
das wird dann arg verfaerbt klingen...
 
...aber welche Einbauposition verfärbt im Auto nicht ;)


Gruß, Mirko
 
lonestarr schrieb:
halte Deine Haende trichterfoermig vor den Mund,
das wird dann arg verfaerbt klingen...

Im Homehifi gibts tausend Lautsprecher die als Frontloaded Horn arbeiten, warum sollte es also im Auto nicht klingen??? ;)

Die Frage ist doch eher, ist die Funktion im Auto gewollt, bzw. kann das Horn einigermaßen vernünfig arbeiten... Im Endeffekt sind das aber alles nur spekulationen, deshalb wären Erfahrungsbeiträge hilfreich!

mfG Jan
 
Hallo Jan.
Wie Du schon selbst festgestellt hast,
lässt sich das Verhalten des "Horns" im Auto wohl sehr schlecht
bis gar nicht vorhersagen.
Ich vermute daher rührt auch die Aussage,
den Lautsprecher so weit wie möglich weg von der Scheibe zu installieren.
Damit verringern sich dann die Effekte (und es sind ja nicht nur die des Horns)
und es sollte weniger problematisch sein das ganze abgestimmt zu bekommen...


Als Beispiel bei mir im Golf (IV).
Dort macht der MT einen wirklich hässlichen Buckel mit 10dB
von Beginn des Einsatzbereichs (250Hz) bis ca. 1kHz.
Ab da fällt der F-Gang steil und normalisiert sich...


Grüße,
andreas.
 
Stimmt schon... das Thema ist sicher sehr komplex, weil sich viele Effekte summieren...

Ich war vor ein paar Wochen mal beim Einmessen meiner Anlage, das ist zum Schluss dabei raus gekommen:


Trennung bei 200hz und 4khz
HT: BG Neo 3
MT: Exact MG10
TT: Peerless c165sc
Der Einbau ist am Anfang zu sehen, allerdings mit anderem MT...

Der Verlauf ist eigentlich sehr sauber, was mich allerdings stört sind die beiden Einbrücke bei 200 und 400hz. Die 200hz Geschichte wird NICHT durch falsche Polung verursacht, die ist Fahrzeugspazifisch... Woher das andere Loch kommt kann ich allerdings nicht sagen!

Vermutungen???


mfG Jan
 
An dieser Einbaustelle entsteht kein Horneffekt! Es gibt keinen Horneffekt im Auto.
Ein Horn ist grob gesagt eine Schallführung mit oder ohne Druckkammer.
Der 9dB Anstieg resultiert aus dem Einbauort (Ecke), die meistens aus Schallharten Materialien besteht. Wenn der F-Gang dann abfällt fängt das DUT an zu bündeln.
Die Dellen und Senken entstehen durch Eigenmoden und Reflexionen im Auto die der Analyzer in deinem Fall (sieht nach FFT aus, da im Tieftonbereich geringe Auflösung) mit eingefangen hat.

Fahrzeugakustik hat man übrigens heute ganz gut im Griff.
Beispiel Eigenmoden:

Shot at 2007-07-05
 
Hi,
ich persönlich würde den Exact nicht so tief trennen, außer er läuft mind. in 2-3 Litern Volumen oder Free Air z.b. ins nach unten offene A-Brett und wird dabei nur mit etwas Sonofill bedämpft.

Ich würde in jedem Fall höher trennen so bei 350Hz, meine Topas MTs laufen derzeit in ca. 600ml(siehe Bilder in der Sig., ich weiß es ist eigentlich zuwenig Volumen) und ab 400Hz aufwärts.

Will ihnen allerdings im nächsten Jahr ne Behausung mit 2-3 Liter gönnen oder sie FreeAir ins A-Brett laufen lassen, aber selbst dann werde ich sicher nicht unter 250Hz trennen.
Gruß
 
Nico G. schrieb:
An dieser Einbaustelle entsteht kein Horneffekt! Es gibt keinen Horneffekt im Auto.
Ein Horn ist grob gesagt eine Schallführung mit oder ohne Druckkammer.
Der 9dB Anstieg resultiert aus dem Einbauort (Ecke), die meistens aus Schallharten Materialien besteht. Wenn der F-Gang dann abfällt fängt das DUT an zu bündeln.

Und wo ist der Unterschied zwischen dem "Horneffekt" und dem "Eckeffekt"? Hat beides nicht ne Erhöhung des Pegels zur Folge?

Die Dellen und Senken entstehen durch Eigenmoden und Reflexionen im Auto die der Analyzer in deinem Fall (sieht nach FFT aus, da im Tieftonbereich geringe Auflösung) mit eingefangen hat.

Die Messungen stammen von Frank Miketta aus Celle, welches Programm er nutzt kann ich dir nicht beantworten...

Fahrzeugakustik hat man übrigens heute ganz gut im Griff.
Beispiel Eigenmoden:

Shot at 2007-07-05

Ich kann dir leider nicht folgen... :hammer:
 
Bachwatz schrieb:
Ich persönlich würde den Exact nicht so tief trennen, außer er läuft mind. in 2-3 Litern Volumen oder Free Air z.b. ins nach unten offene A-Brett und wird dabei nur mit etwas Sonofill bedämpft.

Die tiefe Trennung war ein Grund dafür das ich den 4-Wege Thread hier im Forum eröffnet habe... ;)

Inzwischen hab ich den MT bei etwa 400hz an der Endstufe getrennt! Der Hub war vorher zum Teil etwas haarstreubend... ;)
Der MT spielt übrigens frei ins Armaturenbrett.

mfG Jan
 
Und wo ist der Unterschied zwischen dem "Horneffekt" und dem "Eckeffekt"? Hat beides nicht ne Erhöhung des Pegels zur Folge?

Eine Erhöhung erreichst du in beiden Fällen, das stimmt schon.
Ein Horn führt den Schall auf einer bestimmten Bahn (Expo, Hypo, ...) um einerseits
- Maximalpegel maximieren
- Schallführung (gezielte Bündelung)

In einem geladenen Horn ist die Winkelabhängigkeit des DUT unabhängig, da Hornabhängig.
In der Raumecke nicht. Typischerweise werden dort nur tiefere Töne "verstärkt", da das DUT abhängig von der Membranform und Größe anfängt zu bündeln.

Ich kann dir leider nicht folgen...
Die Schalldruckverteilung ist kein statisches Feld. Eigenmoden einer Fahrgastzelle bei 80Hz.
 
Hi Nico,

ist das jetzt so ein stark vereinfachtes Modell oder hat das einen realen Hintergrund (also genaue Fahrzeuggeometrie, Sitze usw. berücksichtigt) ?
 
Hallo Mr.Woofa

Das ist kein vereinfachtes Modell. Eigenmoden sind nur Geometrieabhängig. Reflexionen natürlich nicht. Deswegen haben auch ähnliche Fahrzeugmodelle näherungsweise die gleichen Moden und bei gleicher Ausstattung die gleichen akustischen Gegebenheiten (Was ohnehin nahezu immer gleich ist, da die begrenzenden "Wände" im Tiefton Schallhart wirken.)
Ein tiefer Ton "sieht" den Sitz etc. nicht.
 
@Nico: Bis zu welche Frequenz kannst du mit relativ genauen Ergebnissen simulieren? Ich mein, so ab 400, 500Hz werden Sitze und Polster wohl eine Rolle spielen.

Worauf ich hinaus will: Kennst du cara ( http://www.cara.de )? Sowas fürs Auto zu haben wäre ziemlich geil :)
 
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