Alumembran LSP ohne passive weiche?

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Pascal
Hallo allerseits

Mir wurde mal gesagt, dass mein Rainbow Germanium System passiv deutlich besser klingen würde als aktiv.
Das läge daran, dass Alumembranen-Lautsprecher einen Saugkreis bräuchten...
Was ist dieser Saugkreis und was bewirkt her?

Derzeit fahre ich meine Woofer gebrückt auf 2Ohm... überlege nun die woofer einzeln anzusteuern (@4Ohm) und die hinteren nur im Kickbass-Bereich laufen zu lassen...
Dazu müsste ich sie aber halt von der weiche nehmen.

Will nicht einfach auf gut Glück Kabel kaufen und alles zerrupfen und verlegen...

Gruß, Pascal
 
Ein Saugkreis ist ein elektrischer Schwingkreis, der, wie schon der Name sagt, einen gewissen Frequenzbereich "herabsaugt". Dieser Saugkreis besteht im vollen Umfang aus einer Serienschaltung von Spule, Widerstand und Kondensator (die Anordnung der Bauteile ist egal), welche dann parallel zum Chassis geschalten werden. Durch Veränderung der Größen von Kondensator und Spule wird die "Saugfrequenz", sowie die Frequenzbreite des Filters festgelegt. Mittels des Widerstandes kann die Stärke des Filters eingestellt werden.
Hier mal eine kurze Beschreibung aus der Welt des Internets: http://de.wikipedia.org/wiki/Saugkreis

Normalerweise hat Aluminium als Membranmaterial die Eigenschaft, im höher frequenten Bereich aufzubrechen und hier meist undefinierte Resonanzen entstehen. Viele Hersteller versuchen durch Anordnung der verschiedenen Lautsprecherbauteile (wie Sicke, Spulengeometrie, Zentrierspinne, Membranzusammensetzung in Sicht auf Materialstärke usw....) diese Resonanzen so weit wie möglich in den Hochtonbereich zu verschieben, um den Lautsprecher als vernünftigen Tiefmitteltöner anzubieten. Das gelingt eigentlich auch sehr gut. Jedoch kann es passieren, dass die Resonanzen nicht wie gewünscht "entfernt" werden können. Dann greift man zum Saugkreis oder Sperrkreis (Spule, Widerstand und Kondensator parallel in Serie zum Lautsprecher) und versucht definiert diese Resonanzen wegzusaugen.

Meine persönliche Meinung:
Sofern die Trennfrequenz nicht zu weit oben liegt und damit die "Alu-Resonanzen" außerhalb des Nutzbereiches liegen, ist es Jacke wie Hose, ob die Lautsprecher passiv oder aktiv gefiltert werden. Es kommt auf die Art der Filterung an und ob diese Filterung passend zum Fahrzeug und zum restlichen Equipement eingestellt wurde. Mit einer aktiven Filterung hat man einfachere und mehrere Möglichkeiten der Filterung, ohne brutal großen Bauteilaufwand, der gut durchdacht und aufgebaut werden muss (meine damit nicht nur Trennfrequenzen, sondern auch Phasenlage sprich Gruppenlaufzeit, Lautstärkeanpassung usw.).

Gruß
Sebastian
 
d.h. auf die TMTs mal n rauschen schicken und mal den frequenzverlauf anschauen..wenn da im benötigten freq. bereich kein blödsinn passiert, kann man die auch ruhig aktiv trennen?!
 
genau. Spricht nichts dagegen. Vorteilhaft wäre natürlich eine aktive Filterung, bei der man auch die Flankensteilheit und Güte einstellen könnte. Dann werden die "Sauereien" der Alumembran ausreichend genug gedämpft.

Hier mal kurz ein Beispiel:
http://www.visaton.de/bilder/frequenz/g ... 0_8_fs.gif
Wie man gut im Frequenzschrieb erkennen kann, zeigen sich im Dreh um die 7-8 kHz starke Resonanzen, die auf die Alumembran und deren Beschaffenheit zurückzuführen ist. Im Wasserfalldiagramm sind die Resonanzen noch stärker erkennbar http://www.visaton.de/de/chassis_zubeho ... 130_8.html
Es empfiehlt sich daher z.B. für diesen Lautsprecher eine obere Trennfrequenz von max. ca. 6 kHz. Würde eher sogar etwas tiefer gehen, da man die Flankensteilheit des Filters ja noch mitberechnen muss (die Filterung geschieht ja nicht aprupt).

Gruß
Sebastian
 
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