Kaum ist man ein paar Tage weg und schon passieren hier die tollstenn Dinge
Zuerst es ist echt schade, dass ich bei der Abacus Messe nicht dabei war und daass ich Nicos Lautsprecher nicht anfassen / anhören konnte. Zumindest auf den Fotos sehen sie echt gut aus. Die integrierte, durchgehende Front finde ich echt gut.
Aber trotz dem erlaube ich mir ein paar Statements aus den letzten Diskussionen aufzugreifen und mein Senf dazu zu geben
1. "...Für audiophile SingerSongwriter Musik gibt es sicherlich andere Konzepte...."
Als ich angefangen habe meine, Nicos ähnliche Lautsprecher zu bauen, dachte ich primär an eine andere als SingerSongwriter Musik -> ich dachte an Musik mit mehr Power, mehr rohe Gewalt,...
Und heute, nach dem ich sie inzwischen längere Zeit höre und deren Abstimmung deutlich verfeinert habe? Was höre ich mir heute als "Referenz". Die beigefügten zwei Bilder mit meinen aktuellen Referenzen sprechen für sich (achte auf Spalte Genre)
Also direkt nach der obligatorischen Malia steht als bevorzugte Gattung Singer / Songwriter.
Bei der Gelegenheit kann ich Euch 4 Hammer Referenzaufnahmen empfehlen (auf dem ersten Screenshot oben sind sie farblich hinterlegt):
- Quincy Jones - echte Klangkolage
- Eric Bibb - sehr sauber, natürlich, knackig
- Antonio Forcione - meine neuste Entdeckung, knallhart gespielte Sologitare, dynamisch und auf Power-Anlagen fast erscheckend, wenn man nicht darauf vorbereitet ist, einfach gigantisch!
- Boz Scaggs - einfach sehr natürlich und sehr tief
Die Kombination Aktivlautsprecher mit Acourate bietet die Möglichkeit den Lautsprecher so genau und feinfühlig abzustimmen, dass er ultaranatürlich und trotz der gewaltigen Dynamik sehr sanft klingt. Ich habe noch nie kleine, zarte Besatzungen (Jazz / Vocal) oder einfach nur Stimme + akustische Gitarre (Singer / Songwriter oder Blues) genossen wie jetzt
BTW. Die von Sven erwähnten Manger Chassis/Lautsprecher kenne ich von meinem Freund (> 30k€ Anlage). Für mich Stinklangweilig und sobald man sie etwas über Zimmerlautstärke aufdreht total überfordert.
Also auch dazu gibt es unterschiedliche Meinung was natürlich klingt für „feine“ Musik geeignet ist
2. Thema Kopfhörer
Sven hat die Staxen, u.ä. als Referenz genannt. Sicherlich bieten Kopfhörer bestimmte Transparenz, saubere Wiedergabe usw. Was sie aber nicht bieten, ist die vollständige Übertragung und Wahrnehmung der Musik! Die "Kommunikation" ist total kastriert und um einen ganz wesentlichen Faktor -> die GANZKÖRPERWAHRNEHMUNG reduziert !!!
Musik ist mehr als nur das, was wir per Ohren hören !!!
Ich emphehle Euch sich unbedingt diesen Vortrag/Video einer weltanerkanten Musikerin Evelyn Glennie zum Thema wie man Musikhört "How to truly listen" anzuschauen. BTW. sie ist TAUB
https://www.youtube.com/watch?v=IU3V6zNER4g
https://www.youtube.com/watch?v=uw05QRdBiis
PS1. Ich nutze Kopfhöreer nur wenn ich andere nicht stören will ;-)
PS2. Wenn ich eine Orgel spüre (nicht höre) become ich herzklopfen, das ist schlimmer als Droge oder Adrenalinausstoß
3. Zum Thema "...Es wäre mit Blick auf Deine 90 Prozent These interessant, zwei grundlegend unterschiedliche Lautsprecherpaare, z.B. Hörner und Mehrwegelautsprecher mit Kalotten, im gleichen Raum mit der gleichen Acourate Zielkurve zu versehen. Dann dürfte sich zeigen, ob die unterschiedlichen Lautsprecher nur 10 Prozent ausmachen..."
Genau das mache ich/teste ich seit gewisser Zeit. Und zwar nicht nur für zwei, sondern sogar für drei Lautsprecher, für zwei passive (Koax + Mehrweg mit Kalotte) und einen aktiven (Horn).
Preisspanne / Unterschied liegt bei 400-5000€. Alle werden mittels Acourate korrigiert, aber auf unterschiedlieche Weise -> die passiven Lautsprecher per AroioOS/Raspbery und der aktive per Mac. Das einzig gemeinsame für alle drei ist die gleiche Zielkurve für alle Lautsprecher. Und klingen sie zu 90% gleich? Ich kann es in % schlecht messen, aber es ist fast erschreckend, wie gut ich die billigen DIY-Coaxen mittels Acourate an die teuren B&Ws annähern, sprich die B&Ws klonen kann. Wenn man es nicht gehört hat glaubt man es nicht.
BTW wenn ich einem Fremden unerfahrenen die drei Lautsprecher vorführen würde, wäre er im ersten Moment nicht in der Lauge zu sagen, welcher von den drei Lautsprechern Spielt. Der Klang ist so gelöst von den Lautsprechern, dass sie kaum ortbar sind. Bei allen drei kommt die Musik aus dem Fernseher
4. Jetzt komme ich zu meinem lieblingsthema Zielkurven (siehe auch meine Bemerkung oben zum Thema präzise, feinfühlige abstimmung des lautsprechers mittels Acourate).
Vor einigen Jahren hatten wir hier heftige und z.T. bösartige Diskusionen bez. Bedeutung von Referenzkurven. Meine ziemlich ausgefallene, aussergewöhliche und sehr „polarisierende“ Referenzkurven wurden z.T. belächelt und heftig kritisiert
Jetzt bin ich darauf gekommen, warum ich sie schon damals etwas "unbewust", aber intuitiv und nach gefühl genau so und nicht anders (sprich total verschnörkelt) definiert habe. Heute, meine neuste Erfahrungen und Methoden (gestützt durch Acourate) zeigen/erklären ganz rational, woher die diese seltsamen Zielkurvenverläufe kommen -> siehe sechs Beispiele für Kurven, die ich gerade einsetze und teste
Hier eine kleine Anleitung zu meiner letzten "Erfindung" an einem Beispiel
Es gibt einige "Industriestandards" zu Target Curve . Unter anderem auch die
Harman International Industries Target Curve
Die habe ich mir als Basis für meine Experimente und Suche nach der perfekten Kurve vorgenommen. Ich habe sie mittels Acourate abgebildet und als Target Datei gespeichert.
Aber beim Einsatz dieser Kurve gab es ein paar Probleme:
- der obere Bass war etwas dröhnig -> Raummode?
- der untere Mittelton war etwas zu laut/nervig
- es fehlte der Glanz, die "Luftigkeit" in dem oberen Hochton -> altersbedingt?
Um diese problematische Stellen genau herauszufinden und zu korrigieren habe ich den in JRiver DSP Studio verfügbaren Parametrischen Equalizer eingesetzt. Dazu habe ich drei EQs erstellt und so lange mit den Werten für Frequenz/Pegel/Güte rumgespielt, bis sich ein zufriedenstellendes Ergebnis eingestellt hat. Es waren (spezifisch für meine Anlage/Raum/Klangvorliebe):
1. 80Hz -3dB mit Q=4
2. 250Hz -3dB mit Q=2
3. 9kHz +2dB mit Q=2
Also was ich zu dem Zeitpunkt gehört habe, war die aktivierte Faltung/Korrektur mittels Acourate-Filter (die Harman-Kurve) überlagert mit den drei perametrischen EQs.
Jetzt stellte sich die Frage:
wie bekomme ich die drei EQs integriert in meine Harman Target Courve? Die Möglichkeiten diese PEQs in der ersten Target-Datei einzubauen war schon ausgeschöpft.
Das hat mich auf eine interessante Idee gebracht -> eine zweite Target Datei zu erstellen (Target_Korrektur.dbl), die nur die drei ermittelten EQs als PEQs enthält
Anschliessend werden diese beiden Targetdateien (Target.dbl + Target_Korrektur.dbl) zu einer gemeinsamen Datei Target_P2.dbl mittels Acourate FD-Funktion "Amplitude Sum" zusammengefasst.
Und die verschnörkelte/krumme Targetdatei (die alle so belächelt haben) ist eben das Ergebnis der Summe!
Hier zu sehen:
Rot = Target.dbl (die Harman Kurve)
Grün = Target_Korrektur.dbl (die drei EQs Kurve)
Braun = Target_P2.dbl (die finale Summe der beiden oberen Kurven). Das ist die Kurve, die mir schon immer gefallen hat und die ich - ohne zu wissen warum - intuitiv genutzt habe!
Wer würde schon auf so einen verrückten Referenzkurvenverlauf kommen ;-)