Der etwas andere Bypass-Test

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wagnersebi

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Hi zusammen,
ich will hier mal (sehr vorsichtig) einen Erfahrungsbericht schreiben, über eine etwas außergewöhnliche Bypass-Schaltung, die ich vor 2 Wochen getestet habe.

Mir ist bewusst, dass die Schaltung sehr kontrovers diskutiert werden wird......
... und einige sicher sofort VOODOO schrein!

---------

Vorgeschichte:
Inspiriert wurde ich zu diesem Test, von Tyler, als er seinem Trennkondensator einen Bypass hinzufügte.

Meine Idee basiert darauf, die klanglichen Vorteile eines Kondensators zu nutzen, ohne das ein effektive Trennung stattfindet.

Die Idee selbst:
Der klassische Bypass-Kondensator funktioniert ja nur aus dem Grund, weil er einen geringeren Innenwiderstand hat, als das parallel geschaltete Bauteil. Im klassischen Fall, der Trennkondensator.

In meinem Fall aber, dass normale LS-Kabel zu den HT'n.
Zur Verdeutlichung; ich habe einfach einen Bypass-Kondensator parallel in meine LS-Leitung gelötet.

Als Kondensator habe ich einen MICA Silberglimmer 0,001µF verwendet.
Laut dem Frequenzweichen Tool von Strassacker, liegt die Trennfrequenz bei über 150kHz/-6db.

Klangliche Veränderung:
Jetz kommt der Teil, der sicher als Voodoo bezeichnet wird.
Ich gestehe, ich war vorher selbst etwas skeptisch, ob das funktionieren kann. Und auch viele Leute haben, haben diese Skepsis geteilt.

Fakt ist aber, dass sich definitv was verändert hat. Nur ist es sehr schwer zu beschreiben.
Der Otto-Normal-Hifi-Fan würde sagen: Da is mehr Hall da.
So würde Ich den Effekt aber nicht beschreiben. Die Bühne war extrem breit und tief. Ohne dabei aber an Fokus zu verlieren. Die Laufzeit stimmte.
Vorher hatte ich das Gefühl die Bühne steht wie ein Wand vor mir, danach breitete sie sich in die Tiefe hin aus.
Sehr schön zu hören bei Live-Aufnahmen. Backgroundsänger näher an der Scheibe, Frontmann/-frau weiter vorne.

Der einzige Wehmutstropfen war, dass die Silberglimmers so garnicht mit meinen Hochtönern harmonierten. Deswegen flogen sie auch wieder raus.

-------

Leider kann ich nicht mit großen Versuchsreihen oder Messungen dienen.
Dafür habe ich nicht die nötige Ausrüstung.

Aber ich habe vor das ganze nochmal mit anderen Kondensatoren zu testen. Das Silber war einfach zu viel des Guten. Vllt ist ein Mundorf Zn oder Supreme die bessere Wahl.


Mfg Sebi
 
Kannst du mal bitte eine kurze Skizze machen, wie du den Kondensator eingelötet hast? Ich verstehe das nicht so ganz aus deinen Aussagen.
Parallel zum Kabel? Parallel zum Hochtöner? Einen Hochpass lötet man doch normal in Serie zum Hochtöner. Parallel ist es doch eher ein Tiefpass ...

Gruß
Konni
 
wagnersebi schrieb:
Mir ist bewusst, dass die Schaltung sehr kontrovers diskutiert werden wird......
... und einige sicher sofort VOODOO schrein!
Als Element der Gruppe "einige" komme ich dem sofort nach: VOODOOO

wagnersebi schrieb:
Der klassische Bypass-Kondensator funktioniert ja nur aus dem Grund, weil er einen geringeren Innenwiderstand hat, als das parallel geschaltete Bauteil. Im klassischen Fall, der Trennkondensator.
Man kann mit ihm die Induktivität des "grossen" kurzschliessen -> Für Hifi aber uninteressant -bilder folgen....

wagnersebi schrieb:
In meinem Fall aber, dass normale LS-Kabel zu den HT'n.
Zur Verdeutlichung; ich habe einfach einen Bypass-Kondensator parallel in meine LS-Leitung gelötet.
Parallel zu was?

wagnersebi schrieb:
Als Kondensator habe ich einen MICA Silberglimmer 0,001µF verwendet.
Laut dem Frequenzweichen Tool von Strassacker, liegt die Trennfrequenz bei über 150kHz/-6db.

=> Also vollkommen uninteressant...


wagnersebi schrieb:
Fakt ist aber, dass sich definitv was verändert hat. Nur ist es sehr schwer zu beschreiben.

Das Wort "Fakt" wird bei solchen "HiFi-Erlebniss-Berichten" leider so oft falsch benutzt - ärgerlicherweise, ist das was als "Fakt" in 90% der Fälle einfach nur Bullshit, was das Wort "Fakt" zunehmend ein Bullshitindikator macht...

Fakt kannst du es nennen, wenn es in einem Blindtest von einem 3. Verifiziert werden kann - anders herum gefragt: Wie willst du ausschliessen, dass es Einbildung ist?
 
Hier die Schaltung. Mal schnell mit nem dummen Linux-Malprogramm.
Bypass.jpg


Mfg Sebi
 
Soundscape schrieb:
wagnersebi schrieb:
In meinem Fall aber, dass normale LS-Kabel zu den HT'n.
Zur Verdeutlichung; ich habe einfach einen Bypass-Kondensator parallel in meine LS-Leitung gelötet.
Parallel zu was?
Siehe mein Bild

Soundscape schrieb:
wagnersebi schrieb:
Als Kondensator habe ich einen MICA Silberglimmer 0,001µF verwendet.
Laut dem Frequenzweichen Tool von Strassacker, liegt die Trennfrequenz bei über 150kHz/-6db.

=> Also vollkommen uninteressant...
Richtig, aber das hatte ich ja auch vorher als Ziel ausgegeben.
Habe es nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

Soundscape schrieb:
wagnersebi schrieb:
Fakt ist aber, dass sich definitv was verändert hat. Nur ist es sehr schwer zu beschreiben.

Das Wort "Fakt" wird bei solchen "HiFi-Erlebniss-Berichten" leider so oft falsch benutzt - ärgerlicherweise, ist das was als "Fakt" in 90% der Fälle einfach nur Bullshit, was das Wort "Fakt" zunehmend ein Bullshitindikator macht...
Hart ausgedrückt, aber die Kernaussage hat seine Berechtigung.

Soundscape schrieb:
Fakt kannst du es nennen, wenn es in einem Blindtest von einem 3. Verifiziert werden kann - anders herum gefragt: Wie willst du ausschliessen, dass es Einbildung ist?
Ich kann vorerst nicht ausschliessen, dass es Einbildung ist, Richtig!
Aber der Effekt, war für mich zuuu deutlich als das ich von Einbildung reden will. Wenn es hier und da um da ein wenig mehr Detail oder ein Quäntchen mehr Dynamik ginge, dann JA, Einbildung sehr wahrscheinlich.
Aber die Veränderung des Klangbilds war "für mich" zu enorm.

Ich habe diesen Erfahrungsbericht unter anderem gepostet, damit andere Leute das für mich gegen testen. Wenn es bei ihnen dann keinen Effekt hat, gebe ich liebend gern zu, dass mir mein Gehör einen Streich gespeilt hat.

Mfg Sebi
 
Mit dem Bypass-Kondensator kannst du wie gesagt die Serieninduktivität des "Grossen" komplensieren - hier mal ein Beispiel mit 10nH und deinem Kondensator:




Die Blaue Kurve ist die, die sich mit Bypass ergibt...
 
Ich versteh leider nicht viel von solchen Diagrammen. :ka:

Aber wenn ich das richtig deute, gehst du von einem Trennkondesnator mit Bypass aus, oder?!
 
Genau - ich habe einen 6dB Hochpass mit 4,7µF Kondensator (10nH ESL) und 4-Ohm Abschluss modelliert. Den Kondensator habe ich dann für die blaue Linie nochmal "gebypasst" mit einem Idealen 1nF Kondensator.
 
Gut, dann hab ich das ansich richtig gedeutet.

Damit sagst du dann aber nix über meine Schaltung aus!
Vorrausgesetzt ich verstehe den Zusammenhang richtig.


Meine Schaltung


Normale Schaltung
 
Ich kann gar keine Bilder von dir sehen ... :kopfkratz:

Gruß
Konni
 
Das was du gemacht hast, ist doch sowieso komplett sinnlos?!? Da fließt doch kein nennenswerter Strom über den Kondensator - bei dem Kapazitätswert sowieso nicht.

Da passt das Bild "Widerstand ist zwecklos" ja wirklich ziemlich gut ... müsste nur "Kondensator ist zwecklos" heißen. :D

Gruß
Konni
 
Gerade der Kapazitätswert sollte es möglich machen, da bei der Größe keine nennenswerte Trennung stattfindet.
Wenn der Innenwiderstand des Kondis kleiner ist, als der des Kabels, sollte da Strom drüber fleißen.
Genauso wie bei ner normalen Bypass-Schaltung.


Mal anders, wer würde sich bereit erklären, das ganze zu testen?
Ich schick demjenigen sogar meine Widerstände zu.

Mfg Sebi
 
Das ist doch mal der beste Beweis (für mich), wie extrem man sein Klangempfinden durch die eigene Erwartungshaltung (bzw. den Willen, eine Veränderung wahrzunehmen) beeinflusst. Vielleicht sogar aktiv beeinflusst, wenn auch unterbewusst.

Ist nicht böse gemeint, ich interpretier das Ergebnis einfach mal als "menschlich".

Der Test an sich wäre überhaupt nur dann interessant, wenn man das Teil über nen Ein-aus-Schalter zuschalten könnte, ohne die "richtige" Schalterstellung zu kennen.

Marco
(trotzdem gespannt auf weitere Meinungen)
 
wagnersebi schrieb:
Gerade der Kapazitätswert sollte es möglich machen, da bei der Größe keine nennenswerte Trennung stattfindet.
Wenn der Innenwiderstand des Kondis kleiner ist, als der des Kabels, sollte da Strom drüber fleißen.
Genauso wie bei ner normalen Bypass-Schaltung.
Du denkst falschrum.
Kleiner Wert --> sehr hohe Trennfrequenz. Demnach dürfen nur Frequenzen über ~150 KHz passieren, was wir hier aber nicht haben. In unserem genutzten Frequenzbereich sperrt der Kondensator quasi voll. Wenn du was ändern wolltest, müsstest du einen möglichst großen Kondensator einsetzen.

Von daher wird das Kabelstück immer den geringeren Widerstand bzw. Impedanz haben und der Kondensator würde quasi gar nichts verändern.

Gruß
Konni
 
Soundscape schrieb:
Das Wort "Fakt" wird bei solchen "HiFi-Erlebniss-Berichten" leider so oft falsch benutzt - ärgerlicherweise, ist das was als "Fakt" in 90% der Fälle einfach nur Bullshit, was das Wort "Fakt" zunehmend ein Bullshitindikator macht...

LOL ... die Aussage ist echt gut :D



Vielleicht kommt der Hall dadurch, dass der Klang schon an den Lötstellen im Kabel ein bisschen entweicht und ein Laufzeitunterschied zum Lautsprecher besteht :D



Mal im Ernst...
Sogar Agent Scully hat schon davor gewarnt die Macht der Suggestion zu beachten...das hier ist mal wieder ein Paradebeispiel :)
 
Konni schrieb:
wagnersebi schrieb:
Gerade der Kapazitätswert sollte es möglich machen, da bei der Größe keine nennenswerte Trennung stattfindet.
Wenn der Innenwiderstand des Kondis kleiner ist, als der des Kabels, sollte da Strom drüber fleißen.
Genauso wie bei ner normalen Bypass-Schaltung.
Du denkst falschrum.
Kleiner Wert --> sehr hohe Trennfrequenz. Demnach dürfen nur Frequenzen über ~150 KHz passieren, was wir hier aber nicht haben. In unserem genutzten Frequenzbereich sperrt der Kondensator quasi voll. Wenn du was ändern wolltest, müsstest du einen möglichst großen Kondensator einsetzen.

Von daher wird das Kabelstück immer den geringeren Widerstand bzw. Impedanz haben und der Kondensator würde quasi gar nichts verändern.

Gruß
Konni

Aber eben nur wenn ich den Kondensator in Reihe reinhänge.
Ich "bypasse" das ganze ja nur.

Ich treff mich heute zufälligerweise mit Lumpi23 hier ausm Forum.
Der hat schon interesse angemeldet da mal kurz rein zu hören.
Mal sehen was er sagt.

Greetz Sebi
 
wagnersebi schrieb:
Aber eben nur wenn ich den Kondensator in Reihe reinhänge.
Ich "bypasse" das ganze ja nur.

Ja und? Auch durch den Bypass fliesst nur Strom, wenn ein Signal mit geeigneter Frequenz anliegt.
Das ist aber, wie du selbst gesagt hast, erst ab 150kHz der Fall...also ist er nur ein totes Bauteil.

Löte dir doch noch einen Verstärker, einen Prozessor und ein Display parallel in die Leitung...vielleicht bringt das ja auch was :)
 
Im Prinzip hast Du eine "Bandbegrenzung" Für den AMP eingebaut :)

Dominic
 
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