Die Physik....

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MillenChi

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David
Hier darf und soll diskutiert werden, damit die Erfahrungsthread sauber bleiben.

Hier können die Wissenschaftler über die derzeitigen bekannten physikalischen Gegenbenheiten berichten und diese Darstellen.
 
Re: Kabelklang - Die Physik....

DerFlo schrieb:
Stellt die physikalischen Grundlagen doch mal da, wieso es keinen Kabelklang geben kann. :ka:

Falscher Ansatz - Man kann die Nichtexistenz von Kabelklang nicht beweisen, man kann immer nur die Existenz von Kabelklang (Oder anderen dingen) beweisen.

Die einzige Möglichkeit die Existenz von Kabelklang zu beseisen führt über einen reproduzierbaren Blindtest. Das hat sein anbeginn noch kein Mensch auf der Welt geschafft - seit über 30 Jahren nicht - trotz dutzender "Kabelhersteller" - trotz dutzender "Fachzeitschriften" trotz tausender Leute, die vorgeben Kabelklang zu hören. Bis jetzt ist jeder Blindtest gescheitert.

Solange es das nicht gibt, kann man nicht nach den Ursachen forschen und spekulation darüber macht auch keinen Sinn.

Weder die Physik, noch die Psychoakustik lassen einen schluss auf Kabelklang (von technisch geeigneten Kabeln) zu.

Technische Erklärungen, welche von manchen Leuten als angebliche Ursache für Kabelklang genannt werden sind zwar vorhanden, aber liegen weit unterhalb dessen, was das Ohr erfassen kann - manchmal sind sie nicht einmal messtechnisch zu erfassen oder schlicht und einfach nicht zutreffend (Wellenwiderstand bei NF-Kabeln).

Fake-Tests haben gezeigt, dass Probanden unterschiede hören, obwohl keine vorhanden waren. => Unverblindete hörtests sind zum erkenntnissgewinn vollkommen nutzlos.

Die einzige einleuchtende Quelle für Kabelklang ist die Psyche, die bei einem hochwertigen/hochpreisigen Kabel für ein besseres hörerlebniss sorgt - dies wird dann oft fälschlicherweise auf die technischen Eigenschaften des Kabels zurückgeführt.
 
Re: Kabelklang - Die Physik....

Soundscape schrieb:
Technische Erklärungen, welche von manchen Leuten als angebliche Ursache für Kabelklang genannt werden sind zwar vorhanden, aber liegen weit unterhalb dessen, was das Ohr erfassen kann - manchmal sind sie nicht einmal messtechnisch zu erfassen oder schlicht und einfach nicht zutreffend (Wellenwiderstand bei NF-Kabeln).

Nun, kannst du vielleicht einige dieser Ansätze hier anführen und "auseinandernehmen"?

Mir ist bewusst, dass dazu schon eine Menge im Forum steht, aber hier wäre das ganze dann nochmal komprimiert.

Grüße

Flo
 
Re: Kabelklang - Die Physik....

Ok,

physikalische Grundlagen. Schauen wir mal, was ich aus meinem E-Technik Studium noch so weiß und als Ingenieur bin ich ja schon von Natur aus bei allem, was man nicht messen kann besonders skeptisch. Doch wie heißt es so schön, der Glaube kann Berge versetzen. Die Diskusion um Kabelklang ist....., na ja eigentlich gibt es da ja nichts zu diskutieren, die Erde ist eine Scheibe und die Sonne dreht sich um die Erde PUNKT

Besonder toll wird diese Diskusion bei digitalen Übertragungsarten wie HDMI oder SPDIF. Digital ist nunmal nur 0 und 1. Dabei ist der Logik hinter dem Anschluss egal, ob das Kabel 5€ kostet und von Saturn ist oder doch das 300€ und dafür sauerstoffarme Kabel von Denon ist. Solange der Pegel in den Toleranzen ist, ist die Endscheidung für 0 oder 1 immer die selbe. Und die Technik ist nunmal so ausgelegt, daß bei Einhaltung der Spezifkationen immer noch genügend Sicherheitstoleranz vorhanden ist um die richtige Wahl von 0 und 1 zu treffen. Legt man sein HDMI Kabel also nicht quer durch die Wohnung und am Starkstromanschluss lang ist das Signal egal bei welchem Kabel absolut eindeutig. Aber natürlich wird das Bild gleich viel klarer, nimmt man das 300€ HDMI Kabel :wall:

Also wie man wohl jetzt schon weiß, ich stehe der Sache mehr als skeptisch gegenüber, aber dennoch gibt es ein paar Dinge die man im Bereich der Analogtechnik druchaus mal betrachten kann. Ein jeder Leiter lässt sich durch ein Ersatzschaltbild nachbilden.

Koaxialleitung_ersatzschaltbild.png


Wobei L' der Induktivitätsbelag, R' der Widerstandsbelag, C' der Kapazitätsbelag und G' der Ableitungsbelag ist. Mit diesen 4 Kenngrößen lässt sich der Wellenwiderstand einer Leitung bestimmen.

d07f39a8f02b6f87934dd14112902d2e.png


Der Wellenwiderstand beschreibt das Verhältniss zwischen Strom und Spannung die sich in die selbe Richtung auf einer längshomogenen Leitung ausbreiten. Da ich zu faul bin jetzt alles was man auch bei Wikipedia unter Wellenwiderstand nachlesen kann hier aufzuzählen begrenze ich mich auf die Auswirkung des Wellenwiderstandes. Hier muss man sagen: "Eine nicht perfekt angepasste Verstärker - Lautsprecher Kombo wird Reflexionen hervorrufen". Jedoch sind die nur interessant, wenn es dadruch zu einer Verschiebung zwischen Strom und Spannung kommt, die Bruchteile der Periodenlänge betragen. Rechnet man mit 20kHz als Frequenz für das Audiosignal und nehmen wir mal Faktor 10 als Bruchteil an währen das 5µs die man Strom und Spannung der Hin- und Rücklaufenden Welle gegeneinander verschieben müsste. Jetzt rechnen wir mal, welche Signallaufzeit das Kabel haben müsste, damit wir diese 5µs Unterschied an Start und Ende des Kabels überhaupt realisieren können. Lichtgeschwindigkeit ungefähr 299.792.485 m/s mal 5 µs macht schlappe 1498,962425 Meter Kabel. Na, die wird wohl keiner Zuhause an seinen Boxen dran haben. Somit kann man sagen, der Wellenwiderstand eines Kabel kann statistisch ermittelt werden, aber die Phasenverschiebung die erzielt wird ist zu gering um klanglichen Einfluss zu haben.

Dann gibt es ja noch den so gerne herangezogenen Skin-Effekt. Schaut man sich Tabellen für die Skin-Tiefe von Kupferleitungen an, so sagt man wohl im ersten Moment: "Holla in dem relevanten Audiobereich ist die Tiefe ja extrem unterschiedlich". Jop stimmt, alles wundbar, solange man das "aber" ausblendet. Bei 20kHz hat man eine Skin-Tiefe von ungefähr 0,2mm. Man braucht also einen ungefähr 0,2mm dicken Leiter, wenn man 20kHz genau so gut Leiten will wie z.B. 20 Hz. Zu Dumm, daß jedes Lautsprecherkabel aus hunderten solcher Litzen besteht. Wobei das halt auch alles theoretische Werte sind. Wirklich zum Tragen kommt der Skineffekt sowieso erst ab der Megaherz Grenze. Spannend wird es im GHz Bereich. Fürs Audiosignal ist er jedenfalls ebenfalls zu vernachlässigen.

Was bleibt uns denn dann noch? Das Kabelmaterial natürlich. Am besten aus in Gold gepressten Latinum oder zumindest aus Silber, solange es die Sternenflotte noch nicht gibt. Auch hier ist wieder Richtig, daß glatte Oberflächen dem Strom weniger Widerstand bieten, der Weg ist in atomaren Maßstäben ja kürzer. Ebenso leitet Silber den Strom besser. Alles schön und gut. Wir wissen ja jetzt, daß durch den Skineffekt die Elektronen sich an der Oberfläche des Leiters bewegen. Schlecht ist nur, daß der Kontaktwiderstand zwischen Kupferinnenleiter und Silberbeschichtung wesentlich höher ist, als die Verbesserung durch die Leitfähigkeit des Silbers. Na ja gut, dann nehmen wir hal wenigstens noch Sauerstoffarme Kupferinnenleiter. Klar die 99,5% Reinheit die die üblichen Kupferelektrolytkabel haben sind ja nicht genug, wir wollen 99,999999~% Reinheit. Leider gibt es in Metallen soviele freie Elektronen das alle schlechten Kontaktstellen schlich überbrückt und kurzgeschlossen werden. Zudem ist der Unterschied zwischen 99,5% und den sauerstoffarmen Kabeln in Sachen Leitungswiderstand aufgrund dieser Tatsache schon nicht mehr meßbar.

Tja, die Luft wird also aus physikalischer Sicht ziehmlich Dünn für die Voodooanhänger. Es ist richtig, daß es die in den Diskussionen gerne angeführten Effekte alle gibt. Leider stoppen die Anhänger solcher Theorien immer dann, wenn es spannend wird. Warum auch? Sie haben ja was sie höhren wollen und der Rest ist belanglos. Was übrig bleibt, wenn man es nüchtern betrachtet ist folgendes:

1. Es gibt die Effekt alle, ihre Auswirkungen sind aber zu gering um sich bei den relevanten Kabellängen (<10m) bemerkbar zu machen.
2. Rechnet man mal die relevanten Frequenzen für die Effekte durch, finde man Zahlen im Bereich von MHz und mehr vor. Also weit außerhalb dessen was Boxen, Verstärker und Ohren leisten können.
3. Ja der Aufbau des Kabel hat Einfluss auf diese Werte. Die wirklich interessanten sind aber Kabeldurchmesser und Abstand der Leiter zueinander, sowie Schirmung. Die sind aber selbst bei "billigen" Kabel leicht zu erreichen.

Somit steht für mich fest, Kabelklang ist Voodoo. Die Werte gibt es zwar, aber sie liegen alle in Bereichen, die der Mensch nicht wahrnehmen kann. Auch die Belastung des Systems Lautsprecher <-> Verstärker bewegt sich durch die Kabel in Bereichen, die selbst 100.000€ Meßgeräte nur schwer aufweisen können. Was einen wirklichen Einfluss auf den Klang hat, ist die Einstrahlung von Störsignalen und somit die Schirmung des Systems. Wlan, DECT Telefon und Handy sind nur einige der offensichtlichen Strahlungsquellen. Auch das Netzteil spielt eine wesentliche Rolle. Je besser der gelieferte Gleichstrom, desto besser das Ausgangssignal. Jedes Störsignal wird durch die Endstufen ja gleich mitverstärkt. So fängt eine gute Schirmung schon vor der Endstufe an und die ganze böse kosmische Strahlung erst.

if(1=1 & 1<1 | 1>1)
printf("cosmic ray detected");

Also lasst uns eine schöne kontroverse Diskusion führen und anschließend höhrt jeder wieder damit, womit er zufrieden ist. Für einen ordentlichen Blindtest würde ich allerdings anbieten eine Aperatur zu bauen, die zufällig zwischen zwei Kabel umschaltet und das Wahlergebniss der Höhrprobe bis zum Ende des Testes geheim hält. Bitte dabei bedenken, daß 50% die gaußsche Normalverteilung für eine fifty/fifty Chance sind. Sollte jedoch jemand 90% und mehr richtig Raten so bekommt er zwar nicht die Million aber würde mich doch zum Überdenken meiner Meinung brigen, in diesem Sinne.

Hifi-Voodoo: [umgangssprachlich]

Unter Hifi-Voodoo versteht man Gegenstände, welche nach Aussage von dafür empfänglichen Menschen, positive, wissenschaftlich allerdings nicht nachweisbare, klangverbessernde Wirkung auf Musikwiedergabegeräte haben sollen
Auch Kabel und andere Geräte, die gewollt oder ungewollt, nicht regel- oder definiert reproduzierbar das Signal verfälschen und somit dem HiFi (High Fidelity = hohe (Klang-)Treue) Gedanken widersprechen fallen unter den Begriff HiFi-Voodoo.
 
Re: Kabelklang - Die Physik....

Dieser Beitrag ist :thumbsup:

In etwa so hatte ich mir das vorgestellt (auch wenn eine gewisse Polarisierung gewiss nicht abgesprochen werden kann ;) )

Grüße

Flo
 
Re: Kabelklang - Die Physik....

Thx,

muss man halt mit einem ;) sehen. Ich bin was sowas angeht halt von Berufswegen vorbelastet :hammer:
 
Re: Kabelklang - Die Physik....

Sehr schön geschriebener Beitrag!

deadeye5589 schrieb:
Also lasst uns eine schöne kontroverse Diskusion führen und anschließend höhrt jeder wieder damit, womit er zufrieden ist. Für einen ordentlichen Blindtest würde ich allerdings anbieten eine Aperatur zu bauen, die zufällig zwischen zwei Kabel umschaltet und das Wahlergebniss der Höhrprobe bis zum Ende des Testes geheim hält. Bitte dabei bedenken, daß 50% die gaußsche Normalverteilung für eine fifty/fifty Chance sind. Sollte jedoch jemand 90% und mehr richtig Raten so bekommt er zwar nicht die Million aber würde mich doch zum Überdenken meiner Meinung brigen, in diesem Sinne.

Im Hifi-Forum hat man bereits mehrere Blindtests veranstaltet - man hat sie nach den Wünschen der Kabelklanghörer gestaltet und für einen weiteren Versuch verbessert und wieder verblindet getestet. Die Geräte wurden den Kabelklanghöreren vorgegeben oder für tauglich befunden - speziell bei den Kabeln hat man welche verwendet, die angeblich auch von total unerfahrenen Leuten mit absoluter sicherheit erkannt werden würden. Unverblindet wurden himmelweite Unterschiede gehört - Verblindet kam eine statistisch vollkommen unbedeutende Trefferquote (man kann auch rauschen schreiben ;) heraus. Gründe für das fehlschlagen des Blindtest konnte man trotzdem an den Haaren herbeiziehen.... :hammer:

Bei Randy bekommt man die Mio auch schon bei <90% - abgeholt hat sie bisher noch keiner.
 
Re: Kabelklang - Die Physik....

Servus!

Könnte es den möglich sein, da es diese Effekte ja gibt, dass Sie in Summe oder in Abhängigkeit der Kette und Umständen zum tragen kommen könnten?
So, dass ein versilbertes Kabel einen anderes Klangbild, als ein rein Kupferkabel oder wie auch immer hervorrufen kann!?
Oder könnte es auch im Zusammenhang mit z.b. den Übergangswiderständen an den Anschlüssen von LS und AMp zusammenhängen? z.b. durch gewählte Kabelschuhe, Pressung, Verlötung?

oder auch, darf man erwarten, dass z.b. die Widerstände der Kabel selbst einen tragenden Effekt, wie bsp. Kondis,Bypässe und Co in Weichen eine Klangbildänderung hervorrufen könnten? z.b. teflonbeschichtungen von Kupferkabel oder ähnlichem?

Um den Kreis zu schließen, eventuell könnten wieder diese Umstände in Summe ausreichen um eine Änderung hervorzurufen?

Das sind ernsthafte Fragen, da ich alles interessant finde im Thema (Car)Hifi aber hier def. Laie bin, bitte ernst nehmen ;)

Zum Thema Blindtest an sich hab ich ja auch schon mal meine Meinung geäußert, um hier ernsthafte Ergebnisse zu ermitteln durch subjektive Beobachtung, müssten es schon ausgewählte Probanden sein, hab den Test im Hifi-Forum noch nicht gelesen, aber das es daran scheitert dürfte jedem der ein gewisses mathematisches Verständnis (Statistik/Wahrscheinlichkeitsrechnung/...) hat sofort klar sein, dass da nix bei rum kommen kann!
Meiner Auffassung nach müssten da extremst geschulte Ohren hin, um nicht zu sagen absolute und dann müsste noch diverses anders vorherrschen um nur halbwegs verwertbares zu bekommen in einem Blindtest...

Also, ich hoffe ich bekomm ein paar Antworten und kann nur mit auf den Weg geben, allzu peinlich kanns werden, wenn bestehende Theorien verworfen werden... weil die Messtechnik zum jetztigen Zeitpunkt viell. nicht ihren Zenit erreicht hat ;)
Somit ist zwar ein entschiedenes Auftreten sehr gut, aber manches eher...
Wer bekehren will braucht die richtige Wortwahl und Zeit ;) :D :ugly:

Erde,Scheibe, Sonne um erde und so...

Gruß!
 
Re: Kabelklang - Die Physik....

Wenn die Rede vom "kabelklang" ist, sind mE meist LS-Kabel im Gespräch. Warum wird das Thema nicht auch auf die NF-Kabel ausgeweitet. Hier sind ja nun deutliche Unterschiede erkenn- und hörbar. NIcht in dem Sinne, dass sie den Klang direkt beeinflussen, sondern eher in dem, dass sie Störsignale aufnehmen können und diese dann in der gesamten "Klangkette" verteilt werden. Daher wird mir sicher auch der skeptischste "Kabelklanggegner" recht geben, dass es wichtig ist, besonders im Auto auf ein ausreichend geschirmtes NF-Kabel wert zu legen, dessen Bedeutung für eine ungestörte Klangwiedergabe wohl bedeutend höher ist als die der LS-Kabel (ausreichender Kabelquerschnitt vorausgesetzt).

Dennoch bevorzuge auch ich hochwertige LS-Kabel, halte aber auch wenig vom Kabelvoodoo. Wichtig sind mir ein flexibler Aufbau, eine sichere Ummantelung (damit man sich den Snakeskin-Quatsch im nicht-sichtbaren Bereich sparen kann) und ein ausreichender Querschnitt. Ich bin von den Audison-Kabeln ganz angetan, die nun sicher nicht (zumindest preislich nicht) high-end-Voodoo sind aber mE mehr als ausreichen.
 
Re: Kabelklang - Die Physik....

wellenwiderstand ist heufig der verursacher von klangunterschieden bei nf-kabel. ende der achtziger brachte quasi jeder high end hersteller sein eigenes kabel auf den markt. zu der zeit gab es unter den herstellern keine eingkeit über den wellenwiderstandswert. (ich glaube heute auch noch nicht?) linn hatte (glaube mich zu erinnern) kabel mit 10 ohm. darauf waren auch ihre geräte geeicht. viele andere hersteller hatten fünfzig und 75 ohm. nahm man nun für die linn-kette ein 50 oder gar 75 ohm,kam es halt zu fehlanpassungen zwischen vorstufen-ausgang und endstufen-eingang. und der voodo-kult war da! den die klangunterschiede waren deutlich hörbar. es wurde aber nicht an die fehlanpassung geacht.erst ca. 1993 stellte man das in einer fachzeitung klar.
aber wie man auch heute noch sieht und hört, zu spät.

ich höre,du auch?
 
Re: Kabelklang - Die Physik....

Freut mich, dass die Diskussion ins rollen kommt.
Danke an die fachlich sehr kompetenten Poster.

Ich werde nun die anfänglich und nun uninteressanten Posts löschen. Diesen hier in ein paar Tagen...
 
Re: Kabelklang - Die Physik....

Also um mal die Fragen von Aman zu beantworten. Im Prinzip kann man dieses Spielchen beliebig komplex machen, bis man am Ende ein korrektes mathematisches Modell hat. 1 bis 2 Professoren und eine handvoll Doktoren sollten das wohl hinbekommen. So ist meine Rechnung mit der Kabellänge, für die benötigte Laufzeit um eine Phasenverschiebung groß genug zu machen, ansich so nicht korrekt. Den Wert, den ich für die Lichtgeschwindigkeit angenommen habe gilt nur im Vakuum. In einem Kabel ist sie um den Faktor 0,6 bis 0,8 langsamer. Damit will ich eigentlich nur sagen, daß dieses Thema so viele Aspekte bietet das man sich hier totrechnen kann. Von daher ist diese gesamte Mathematik dahinter mit Vorsicht zu genießen. Worum es eigentlich geht, ist daß das Gehör aus technischer Sicht ein Messinstrument ist und alle Effekt die unterhalb des Auflösungsvermögens unseres Messinstruments (sprich was das Ohr noch höhren kann) nicht zu einer Änderung der Messung führen können. Jetzt bingt Aman ja das Argument, daß sich alle diese Effekt summieren könnten und man damit über die Wahrnehmungsschwelle kommt. Jetzt muss man halt mal den Vergleich zwischen einfachem Boxenkabel aus dem Baumarkt und Voodookabeln ziehen. Sicher werden die Parameter andere sein, allerdings sind die Unterschiede einfach zu gering in den Parameter, um auch zusammen einen Einfluss zu generieren. Man muss sich das mal vorstellen, wir reden hier von Größenordnungen von 10 hoch -6 und kleiner. So bewirkt der Impedanzbelag eines Kabels die selbe Phasenverschiebung wie eine Bewegung des Kopfes um 0,23mm. Wer seinen Kopf so still halten kann hat Respekt verdient. Da liegt das Problem an diesen "Highend" Kabeln. Die Hersteller wollen einem zeigen, daß die Faktoren an denen sie mit viel Aufwand drehen einen großen Einfluss auf den Klang haben. Jedoch werden diese Faktoren durch die Komponenten, die zum Beispiel in der Endstufe stecken um Größenordnungen überwogen. So leit es mir also tut, alles was unter der Wahrnehmungsschwelle des Gehörs liegt kann nicht zum Klang beitragen. Die Faktoren die den Klang wirklich beeinflussen sind andere als 99,9999% reines Kupfer oder versilberte Adern. Der Kabeldurchmesser und der Abstand der beiden Leitungen zueinander geht viel stärker in die Rechnung ein als der ganze teure Rest. So könnte ich mir durchaus vorstellen, daß man einen Unterschied zwischen Koaxial- und Stegleitung höhren könnte, machte man das Kabel nur lang genug. Wobei wir einem weiteren Problem der Voodookabel sind. Die Kabellängen, die im Auto oder der Wohnung realistisch sind, entsprechen nicht dem, was diese Seiteneffekte brauchen um sich bemerkbar zu machen und wie gesagt, selbst 30 Meter Boxenkabel hat wohl ehr keiner bei sich daheim. Von daher sollte man sich ehr darum kümmern an den Stellen anzusetzen, die auch wirklich was bringen. NF-Kabel währen hier ein Ansatzpunkt. Alle Störungen die in die Endstufe kommen werden gnadenlos mitverstärkt. Von daher ist eine saubere und störungsfreie Verkabelung der Komponenten das was wirklich was bringt. Wobei man da auch wieder alles in Relation sehen muss. Was nützt ein Voodoostromkabel für die Endstufe auf den letzen 2 Metern, wenn schon die x Kilometer vom Kraftwerk bis zur Steckdose vorhanden sind? Alles im Stromnetz addiert sich irgendwie auf. Wenn euer Nachbar zum Beispiel so eine tolle Powerlinelösung einsetzt, beschwer euch bei ihm, daß euer Anlage nicht richtig klingt. Die Oberwellen die das Teil aussendet können Funkamteure noch in 10 Kilometern Entfernung auffangen. Man muss sich halt Gedanken machen, welche Effekte den stärksten Einfluss haben und an denen Arbeiten.
 
Re: Kabelklang - Die Physik....

der stärkste klangunterschied bei ls-kabel wird durch mikrofonie verursacht oder wie oben beschrieben durch störreinflüsse von zb. trafos oder wechselfelder in unmittelbarer nähe zum kabel. im auto liegt das kabel einseitig auf einem 3.ten schirm (auf dem das gesamte störrpotenzial des autos liegt), dem bodenblech. des weiteren unter dem armaturenbrett auf unter oder neben steuergeräten unsw. all das kann klangverfälschende auswirkung haben. wird nun ein kabel, das für solche einstreuungen sehr empfänglich ist, ausgetauscht gegen ein kabel das weniger empfindlich ist, ist dies hörbar, und schon haben wir wieder ein super klingendes kabel.
kurz um aus meiner über vierzig jährigen erfahrung,
klangunterschiede bei kabel sind hörbar, aber die kabel selber klingen alle gleich.
 
Re: Kabelklang - Die Physik....

Ich bedanke mich an dieser Stelle bei allen, die ihre Sichtweise mit physikalischen Erklärungen darlegen, und sich die Zeit dafür nehmen, solche Beiträge selbst zu verfassen und zu erklären.

Über das kommentarlose Posten von Links.................... :hippi:
no comment.


Grüße, Martin
 
Re: Kabelklang - Die Physik....

Ich finde die Ansätze von Soundtrailer und deadeye5589 sehr interessant.
Eigentlich kann ich dies Meinung aus meiner persönlichen Erfahrung unterstreichen. Eine kurze Reflektion über die Aussagen der Beiden hat einiges an Licht in Sachen gebracht, welche ich in den letzten Jahren als "Voodoo", sei es im Positiven wie auch im Negativen, bezeichnet habe.

Aus Meiner Erfahrung kann ich sagen dass unterschieldiche Kabel im Auto unterschiedliche Klangeigenschaften haben. Diesen Unterschied habe ich persönlich allerdings nur zwischen Billigkabeln und hochwertigen Kabeln feststellen können.
Zwischen verschiedenen NF Kabeln, wie Voodoocable, Kabel von Oleg Rullit, Van den Hul, usw. konnte ich keinerlei unterschiede feststellen. Vielleicht ist das auch darauf zurückzuführen dass ich die Cinchleitungen nicht "heiss" umstecken wollte, oder mein Höhrvermögen die vielleicht bestehenden Unterschiede nicht wahrnehmen konnte :keks:

Wenn ich nun für mich die Aussagen der Störungseinschleifung etc. berücksichtige, wird das sehr wohl die Erklärung für mich dafür sein, warum ein Kabel anders klingt als ein anderes und wieder ein anderes dennoch gleich...

Wo ich mir immer die Frage stelle, wenn Leute über klangliche Unterschiede bei Kabeln, Cinchsteckern oder Bananas oder was es sonst noch alles gibt feststellen (ok die Frage ist etwas komplexer): Ich gehe immer davon aus, dass es hunderte von Faktoren gibt, die weit grösseren Einfluss auf den Klang ausüben als eine Kabelverbindung. Dabei gehe ich natürlich von einer vernüftig dimensionierten, vernünftigem Material gefertigten und anständig befestigten Verbindung aus. So kann zum Beispiel ein Versetzen des Hochtöners im Auto um wenige Millimeter oder ein Drehen um wenige Grad ganz klar wahrnembare (und zum Teil auch katastrophale) Auswirkungen auf das Klangbild haben.
Wie muss also der Höhrraum ausgelegt sein, ganz egal ob im Auto oder zu Hause, dass unterschiede durch Kabel grösseren Einfluss auf den Klang haben als das Beseitigen anderer Störfaktoren oder gar ein Wechsel der Komponenten.
Als gar nicht zu unterschätzenden Faktor sehe ich noch die verfassung des Hörenden selber... An manchen Tagen, so ist es zumindestens bei mir, klingt alles etwas anders als sonst...

Bei Lautsprecherkabeln konnte ich bis heute keinen Unterschied feststellen.

An die Mods: Sollte diese Fragestellung zu provozierend sein, könnt ihr sie gerne löschen. Kann mir gut und gerne denken dass sich dadurch einige auf den Schlipps getreten fühlen... Bis zum Erstellen dieses Physik Threads habe ich mich noch nie getraut diese Frage öffentlich zu stellen :keks:
 
Re: Kabelklang - Die Physik....

Ich lese zwar nur passiv mit,
aber es wäre echt super wenn ihr auch mal Enter drücken könntet ...
Das erleichtert das lesen ungemein!

Grüße

Ps.: @David
Wäre nett wenn du diesen Post in ca einer Woche löschen könntest,
ist ja nicht wirklich zum Thema!
 
Re: Kabelklang - Die Physik....

wird gemacht
 
Re: Kabelklang - Die Physik....

ich habe nur einmal den unterschied bei chinchbuchsen gehört und zwar erschreckend ÜBERdeutlich. es waren eins zu eins kopien von WBT und kamen aus korea.

es war irgent eine chrom/nickel legierung.?
mit diesen teilen klangen die endsufen extrem kalt und hart!

für mich sind an diesem anschlußpunkt schlicht und einfach unterschiedliche übergangswiderstände/kapazitäten, oder schlechter kontakt für die klangunterschiede verantwortlich.
es gibt kein voodo! nur fehler in der kette, ob selber oder durch die hersteller verursacht, bleibt
offen.
 
Re: Kabelklang - Die Physik....

Frosch schrieb:
Ich gehe immer davon aus, dass es hunderte von Faktoren gibt, die weit grösseren Einfluss auf den Klang ausüben als eine Kabelverbindung. Dabei gehe ich natürlich von einer vernüftig dimensionierten, vernünftigem Material gefertigten und anständig befestigten Verbindung aus. So kann zum Beispiel ein Versetzen des Hochtöners im Auto um wenige Millimeter oder ein Drehen um wenige Grad ganz klar wahrnembare (und zum Teil auch katastrophale) Auswirkungen auf das Klangbild haben.

:beer: sehe ich genauso. ein minimaler eingriff am EQ wirkt sich deutlich stärker aus als ein kabeltausch...vorrausgesetzt das kabel ist nicht defekt oder absolut fehlerhaft aufgebaut.
 
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