Optimale Referezkurve / Vergleich Auto vs Heimanlage

Und es soll ja DSP-Einsteller geben, die gar kein Mikro nutzen

ja, mich. ;)

Die Wirkung eines DSP ist halt nicht gleichzusetzen mit Weichenschaltungen, Ruheströmen etc. Der DSP kann in seiner EQ-Funktion bestimmte Frequenzfenster lauter/leiser machen und eine begrenzte Anzahl von Ausgängen mehr oder weniger verzögern. Dazu verwendet er elektrische Schaltkreise und auch Koppel-Cs, die in jedem Fall Verzerrungen einbringen.

Ein höherer Ruhestrom in einem Amp verringert Verzerrungen auf Kosten höherer thermischer Verluste. Eine Passivweiche verändert Flanken und Ein/Ausschwingvorgänge - leider nicht unabhängig - daher ist es eine Kunst, da allzugroße Fehler zu vermeiden. Ein BR-Port verlängert die Nachschwingzeit eines bestimmten Frequenzbands, was diese Frequenz dann lauter erscheinen lässt. Ein Nachschwingen findet aber nie zeitrichtig statt, folglich ist das auch eine Verzerrung. Da - quasi im Nebenjob - der BR die Auslenkung der Woofermembran absolut verringert, reduziert er aber zugleich Intermodulationsverzerrungen (IM), was gerade in seinem oberen Frequenzbereich für Vorteile bei der Zeitrichtigkeit sorgt. usw. - es gibt sehr viele Stellglieder, womit man den Klang beeinträchtigen kann... verbessern kann man ihn nicht ;) - deshalb sollte die persönliche Referenz auch nicht das Wohnzimmer sein, sondern Konzerte, in denen keine Elektronik im Einsatz ist. Ich war am Palmsonntag in Andalusien und habe dort die Prozession gesehen und gehört. Spielmannszüge mit perfektem Timing bei Bläsern und Trommlern und das mit an die 100 Musikern. In 1 Meter an mir vorbeigezogen. Boah-ey!!! Habs mit dem Handy mitgeschnitten. Naja... - das lehrt Demut...
 
Das kann ich alles bestens nachvollziehen. Nur eins sollte man dabei nicht vergessen: bis das Signal, sprich die aufgenommene Musik, die wir uns z.B. von einer CD anhören und die vermeintlich durch den DSP verhunzt werden soll, erreicht, ist sie schon während des Aufnahme-, Mastering-, Postprocessing-Prozesses durch zig Aufnahmegeräte, Equaliser, Kompressoren, Expander, Halleffektgeräte, Mischpulte und was weiss ich noch welche Geräte durchgelaufen, die genauso wie der DSP funktionieren und mehr oder weniger ihre Verzerrungen einbringen. Also jetzt auf dem einen weiteren/zusätzlichen DSP, der ganz am Ende der langen Kette hängt, zu reiten und dessen negative Auswirkung zu analysieren halte ich für eine etwas einseitige Betrachtung.

Wenn ich mich nach Live-Konzerten richten und diese als Referenz/Ziel setzen würde, dann würde ich mir gar keine Anlage kaufen, weder fur das Zuhause noch fur das Auto. Das würde nur zu Frust führe. Daher meine Pragmatikereinstellung: immer schön auf dem Teppich bleiben und gewisse Dinge/Erwartungshaltung realistisch im Gesamtzusammenhang einschätzen/bewerten :)
 
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Das kann ich alles bestens nachvollziehen. Nur eins sollte man dabei nicht vergessen: bis das Signal, sprich die aufgenommenen Musik, die wir uns z.B. von einer CD anhören und die vermeintlich durch den DSP verhunzt warden soll, erreicht, ist sie schon in während des Aufnahme-, Mastering-, Postprocessing-Prozesses durch zig Equaliser, Kompressoren, Expander, Halleffektgeräte und was weiss ich noch welche Geräte durchgelaufen, die genauso wie der DSP funktionieren. Also jetzt auf dem einen weiteren/zusätzlichen DSP, der ganz am ende der langen Kette hängt zu reiten und dessen negative Auswirkung zu analysieren halte ich für eine etwas einseitige Betrachtung.

So ist es.

Und es ist auch kein Verbrechen, bei allem Respekt vor sinnvollem Messen, wenn man Fehler die man eindeutig hört, sensibel per Gehör korrigiert.
Dies setzt aber, am besten über Jahre geschulte, kompetente Hör- und Einstellerfahrung voraus.

Ein echter Tonprofi greift nähmlich bei der Musikprodution auch aufgrund seines Erfahrungsschatzes zu.
Für jeden Standardeingriff messen zu müssen, wäre folglich für einen Tontechniker eher ein Kündigungsgrund.
 
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Es wäre eben schön gewesen, wenn du den Gedanken deiner revolutionären und doch genial einfachen, faktisch symmetrischen Anordung, hättest weiter führen können. Da ist noch mehr drin!

Dirk

Da fällt mir noch etwas dazu ein -> ich habe den Benz nicht verkauft, nur eingemottet, wer Weiss, wann ich den wieder auspacke :)
 
Ich habe fertig :)

Nach ein paar kleinen Feintunig/Ableich Runden ist folgendes rausgekommen (ja, ich weiss, es sieht bescheuert aus)

Die grüne Kurve ist die, die ich zuerst beim kanalgetrennten (Links und dann Rechts) Einmessen der TT+MT+HT (ohne Sub) nutze

Die rote Kurve ist die, die ich dann anschliessend bei der Subwoofereinmessung benutze. Dann werden beide Seiten (L+R) und alle Kanäle eingeschaltet und der Gesamtpegel um 3dB abgesenkt.

Referenzkurve_07.JPG

Hier kann man auch sehen (rote Kurve), dass die Pegeladdition L+R ab 630Hz ziemlich genau 3dB beträgt und dadrunter deutlich steigt (das hatten wir mal vor ein paar Wochen diskutiert)
 
Zwischen 500hz und 1khz evtl noch etwas den Pegel erhöhen...
Stimmen sollten klarer/presenter dann rüberkommen.
Teste es mal.... bei mir sieht der FG ähnlich aus ;)
 
Das hatte ich schon mal in der Vergangenheit ausgiebig ausprobiert (siehe hier nur drei von vielen Varianten: blau, rot gelb gegen die jetzige Variante in grün), aber es war "a touch to much", es hörte sich zu "belegt" an, daher die dezente Senke bei 800Hz

Beispiele.JPG
 
Hallo Klaus,

das wovon Du sprichst bei einer Endstufe den Ruhestrom an zu passen, also Ihren Arbeitspunkt korrekt ein zu stellen, sollte genauso "normal" sein wie bei einem Motor die Einstellung. Naja, das dem nicht oft so ist zeigen die letzten Jahre wo man viele 100er von Watt mit sehr uneffektiven Kühlsystemen koppelt und da ist im Wärmemanagement kein Platz mehr für ordentliche Arbeitspunkte oder man hat einfach seine Regelung nicht im Griff....

Das ein DSP einer Passiven Weiche bei korrekter Anwendung haushoch überlegen ist, solltest Du doch sehr gut wissen.....
Die Weiche verändert sich mit der Belastung und der Veränderung des Chassis durch z.B. Erwärmung der Schwingspule und vieles mehr.

Die Erde war auch lange eine Scheibe........

Die DSP technologie ist mitlerweile so weit so gut das man damit sehr viel erreichen kann.

Aktive Noise Canceling kann ebenfalls wunderbarst funktionieren.

Das ist wie immer eine Sache der Parameter die man mit einfliesen lässt und seit den 90er Jahren ist extrem viel passiert.

Grüße

Dominic

P.S. Die letzte Testfahrten in Ehra waren jedenfalls so das man von funktionierender Technik sprechen darf :)
 
Das ein DSP einer Passiven Weiche bei korrekter Anwendung haushoch überlegen ist, solltest Du doch sehr gut wissen....
Dominik, ich habe ja geschrieben, dass diese beiden Stellschrauben nicht zu vergleichen sind. Letzlich kommt es auf die Kunst des Einstellers an - da wie dort - und auf das Bewusstsein des Einstellers, wo die Grenzen der verwendeten Technologie sind.

Gerade bei ANC hat man lernen müssen, dass die Zeitverschiebungen alle Kompensationsansätze begrenzt haben auf niedrige Frequenzen bzw. auf Situationen, wo kein Misch-schall ans Ohr kommt (also mit in-ear-Konzepten).

Was halt von sehr vielen Menschen übersehen wird, ist die banale Schwingmechanik - denn bei Lautsprechern handelt es sich um bewegte Massen, die selbst resonanzbehaftete Bauteile enthalten und viele weitere Teile der Umgebung anregen - worauf auch die Umgebungsteile mit Resonanzen (frequenzabhängig verzögerten Ein- und Ausschwingvorgängen) antworten. Das ist Physik - die hat sich in den letzten paar Millionen Jahren nicht verändert. Dass sich dem thermische und weitere physikalische Effekte überlagern, macht das Ganze ja so komplex, dass es von 99-100% der Leute nicht uimfassend verstanden wird. Folglich beurteilt man immer im Rahmen seines eigenen begrenzten Teilverständnisses und glaubt leider allzu oft, den Anteil, der darüber hinaus womöglich wirkt, als "Esotherik" abzukanzeln zu müssen. In Deinem Bild: heute glauben wir an die Kugelgestalt der Erde - wer weiß, wie das in 50000 Jahren gesehen wird von den Lebewesen, die dann die Erde bevölkern. ;)

Alles was wir wissen, ist, dass wir Nichts wissen. Aber in unserem Falle des Klangs der Wiedergabekette ist das ja wurscht - denn hier zählt einzig das "Gefallen" - und das ist subjektiv, wie beim Affen, der in die Seife biss. :hammer:
 
Alles was wir wissen, ist, dass wir Nichts wissen. Aber in unserem Falle des Klangs der Wiedergabekette ist das ja wurscht - denn hier zählt einzig das "Gefallen" - und das ist subjektiv, wie beim Affen, der in die Seife biss. :hammer:

Ich sehe es positiv: zusammen wissen wir Alles, jeder ein Bisschen:)

Das war jetzt "ein Wort zum Sonntag" :)
 
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Hallo Klaus

die Physikwird sich sicher nicht wirklich verändert haben in den letzten Jahren, aber zum einen sind sicherlich die Erkenntnisse gestiegen und die technischen Möglichkeiten sich diverse Effekte und Ereignisse zu nutze zu machen.

Zudem ist der Aufwand der mittlerweile getrieben wird in Sachen Mechanik um eben Schwingungen zu vermeiden weit aus ausgeprägter als vor z.B. 10 Jahren.

Tatsache ist das man das "Klangerlebniss" während der Fahrt dem des im Stehen war genommenen schon sehr gut anpassen kann.

Du bist gerne Eingeladen das selber mit zu erleben.

Grüße

Dominic
 
Tatsache ist das man das "Klangerlebniss" während der Fahrt dem des im Stehen war genommenen schon sehr gut anpassen kann.

Du bist gerne Eingeladen das selber mit zu erleben.

Dominik - darauf hab ich sogar ein Patent. Beantragt 1992. Ist mir also nicht ganz unbekannt ;)
 
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