Zurück zu den Endstufen - das andere Thema können wir ja im Offtopic weiter behandeln...
Im Österreichischen HiFi-Forum gab es mal einen Blindtest mit
Home-Hifi-Endstufen - Ergebnis:
- Die High-End-Röhre war von den Transen zu unterscheiden - offenbar klar "gesoundet.
- Ein ~400€ "Chip-Verstärker" war nicht von einem deutlich teuren Accuphase zu unterscheiden
=> Es ist kein "Hexenwerk", einen Verstärker zu bauen, der das Signal so verstärkt, dass es sich nicht hörbar von einem "Idealen" (im Sinne von technischem Ideal) Verstärker unterscheidet.
=> Man kann einem Verstärker durchaus Eigenschaften "anzüchten", die ein (individuell) subjektiv besseres Klangergebnis liefern - das ist dann aber Geschmacksache und weicht vom eigentlichen Zweck eines Verstärkers ab. Vor allem stellt sich die Frage, warum man dafür unverhältnismäßig viel Geld verlangt!
Die Frage sollte nicht "ob" lauten, sondern "warum".
Aus meiner Sicht gibt es dafür zwei Möglichkeiten:
1) der Verstärker ist gesoundet (F-Gang, Klirr, wasauchimmer) -> Wenn stark genug, dann fällt das im Blindtest auch auf -> der Verstärker klingt "wirklich" anders.
2) der Klangunterschied entsteht im Unterbewusstsein. Der von Martin verlinkte Test zeigt schön, was passiert, wenn man zusätzlich zu reinen Schallereignis noch weitere Informationen hat/bekommt: Das gefühlte Gewicht beim Aufstellen/Einbauen des Verstärkers, die Abmessungen, die Haptik, der Blick auf den Aufbau der Elektronik, die Farbe des Gehäuses, der Preis, die Hörberichte/Empfehlungen/Testberichte, die Zimmertemperatur, die Tageslaune usw... Alles ist teil es Hörempfindens und führt zur Bewertung des Klanges. Die Verstärker konnte alle detailreich in ihren Eigenschaften beschrieben werden - solange bekannt war, um welches Modell es sich handelte. Wenn nur noch der Schall als Informationsquelle vorhanden war, waren die Unterschiede nicht mehr auszumachen.
=> in Fall "1" klingt der Verstärker halt objektiv anders (besser/schlechter), in Fall "2" subjektiv - für den Hörer ist das am Ende egal, was Ursache ist, problematisch wird es immer nur dann, wenn rein subjektiv gewonnene Ergebnisse dogmatisch auf technische Eigenschaften zurückgeführt werden (ehrlichere Wiedergabe ect...) - da gibt es dann halt die erbitterten Diskussionen.....