Beugung an Gehäusekanten

G

Guest

Guest
Servus Männer,

ich bin gerade dabei mir ein geschlossenes Gehäuse für meine DLS UP6 zu berechnen. Das Gehäuse sollte möglichst flach ausfallen und wird dann zu Hause direkt an der Wand befestigt.

Nun habe ich das Programm Boxsim dazu verwendet und festgestellt dass die Ausmaße der Schallwand einen wesentlich größeren Einfluss auf den Frequenzgang haben als ich das vermutet habe.

Meine Frage lautet nun:

Wenn das Gehäuse nur ca 8cm flach wäre, darf ich dann die Wand an die das Gehäuse geschraubt wird als Schallwand mitrechnen oder nicht. Ich habe also die tatsächliche Schallwand, dann einen 8cm Absatz zur Wand, und dann nochmal die Hauswand.

Wie wirkt sich das aus? Es lässt sich soviel ich bisher feststellen konnte mit Boxsim nicht berechnen...

Kann mir hier jemand helfen?

Gruß
 
Ich würde einen Flachen Übergang zu der Wand anstreben dann dürften sich etwaige Effekte am minimalsten auswirken!
 
Alex,

Die Gehäuse sollen etwa 45cm hoch und 30cm breit werden. Tiefe wie bereits oben erwähnt um die 8cm.

Gruß
 
du bekommst 4 halbwellen auf den woofer zurück, bedingt durch die reflektion der wand, die nur 30 cm um die box herum ist. das wird eine enorme bassüberhöhung mit sich bringen und sehr unsauber(schwammig) klingen. es sei den du machst schallschluckendes material auf die wand um das gehäuse herum und zwar großflächig.
 
K+T hat schon mind. 2 solcher Lautsprecher vorgestellt. 1x Visaton und 1x Monacor (Frame). Monacor hat auch Car-Hifi Sachen verbaut. (NeoKick-165 und DT-284).

Wenn man bei der Planung die unendliche Schallwand berücksichtig, dann gibt es auch keine Überhöhungen.

Da deine "Schallwand" auch breit genug ist, werden die Kanteneffekte klein bleiben.

Eine Ausrundung oder Abflachung (Fase) wie Klaus sie erwähnt kann sicherlich nicht schaden.
 
Du kannst die Kantenreflexionen bei boxsim auch rausnehmen, um quasi eine unendliche Schallwand zu simulieren!
Dafür muss der Haken beim Chassi für "Benutzung gemeinsames Gehäuse" weggeklickt werden und anschließend können die Kanten abgewählt werden, die für die Beugung mit einbezogen werden sollen!

Ganz nebenbei: Hast du die Chassis vermessen gehabt für boxsim oder wie nutzt du sie momentan?

Jann
 
TurboOmega schrieb:
Du kannst die Kantenreflexionen bei boxsim auch rausnehmen, um quasi eine unendliche Schallwand zu simulieren!
Dafür muss der Haken beim Chassi für "Benutzung gemeinsames Gehäuse" weggeklickt werden und anschließend können die Kanten abgewählt werden, die für die Beugung mit einbezogen werden sollen!

Ganz nebenbei: Hast du die Chassis vermessen gehabt für boxsim oder wie nutzt du sie momentan?

Jann

Hallo Jann,

das mit den Kantenreflexionen hatte ich bereits berücksichtigt. Aber da die Gehäusefront dann doch wieder 8cm von der Wand entfernt ist war ich mir nicht sicher ob ich das Ergebnis gleich werten kann.

Die Chassis wurden nicht vermessen, ich habe die TSP von der DLS Homepage verwendet.

Momentan spielen sie in BR Standgehäuse welche aber leider sehr platzraubend sind, drum sollen sie jetzt an die Wand.

Ich werde diese Woche mal zwei Testgehäuse basteln und direkt ausprobieren obs funzt.

Drückt mir die Daumen! :keks:

Gruß
 
Flache Wandboxen gibt es auch von Herstellern mit wohlklingenden Namen: Audiodata Carré...und die sollen garnicht mal so schlecht klingen...
 
Hallo,

die Simulation funktioniert allein mit den TSP´s nicht. Es müssen Frequenzgang, Impedanzverlauf, elektrische und akustische Phase vorliegen.
Die Daten können nicht so ohne weiteres eingefügt werden. Es handelt sich zwar nur um einfache Wertetabellen, jedoch fehlt das passende (für BoxSim bekannte) Ausgangsgehäuse zur Datenerfassung.

Ein Tipp von mir: Sofern Messequipment zur Verfügung steht (Arta, ATB...) kannst du die fertig konstruierte Box ohne Frequenzweiche messen, die 4 oben genannten Messarten der einzelnen Chassis in BoxSim importieren und die Auswirkungen der Frequenzweichenbauteile simulieren. Veränderungen der Gehäusekanten, -abmaße usw. sind jedoch nicht mehr möglich. So entfällt zumindest die Löterei und der sinnlose Kauf von unbrauchbaren Weichenbauteilen. Übrigens auch eine interessante Variante zur Entwicklung passiver Frequenzweichen im Fahrzeug.

Gruß
Sebastian
 
Martin schrieb:
TurboOmega schrieb:
Du kannst die Kantenreflexionen bei boxsim auch rausnehmen, um quasi eine unendliche Schallwand zu simulieren!
Dafür muss der Haken beim Chassi für "Benutzung gemeinsames Gehäuse" weggeklickt werden und anschließend können die Kanten abgewählt werden, die für die Beugung mit einbezogen werden sollen!

Ganz nebenbei: Hast du die Chassis vermessen gehabt für boxsim oder wie nutzt du sie momentan?

Jann

Hallo Jann,

das mit den Kantenreflexionen hatte ich bereits berücksichtigt. Aber da die Gehäusefront dann doch wieder 8cm von der Wand entfernt ist war ich mir nicht sicher ob ich das Ergebnis gleich werten kann.

Die Chassis wurden nicht vermessen, ich habe die TSP von der DLS Homepage verwendet.

Momentan spielen sie in BR Standgehäuse welche aber leider sehr platzraubend sind, drum sollen sie jetzt an die Wand.

Ich werde diese Woche mal zwei Testgehäuse basteln und direkt ausprobieren obs funzt.

Drückt mir die Daumen! :keks:

Gruß

Ich habe die Vermutung, dass dir die Simu dann nur sehr wenig nützt :-( Oder welche Werte hast du für den Frequenzgang und die Impedanzen eingesetzt??? Denn nur daraus bestimmt er den wirklich Frequenzgang, alles andere ist eine Schätzung des Programms. Ich weiß, nicht sehr befriedigend. Wenn du jemanden kennst mit einem MEssmikro, dann ist es aber ein leichtes brauchbare Messdaten zu bekommen, mit denen man eindeutig arbeiten kann....
Dementsprechend muss ich Lebrichon wiedersprechen, was das Einfügen der Daten anbelangt. Du kannst einfach das Gehäuse aufbauen, dadrin messen und zum Beispiel nachher angeben, dass der Frequenzgang in der zu bauenden Box ermittelt wurde!

Auch wenn das Gehäuse 8cm von der Wand entfernt ist, so sind die Kantenreflexionen an den Kanten nahezu null, wenn du die Übergänge zur Wand möglichst flach gestaltest, heißt kleiner als 30°.

Liebe Grüße
 
Also dass die Simulation allein anhand der TSP nicht so gut funktioniert wie mit Impedanzverlauf, Phase etc lass ich mir ja einreden, aber dass es GAR NICHT funktioniert, dass kann ich dir beim besten Willen nicht glauben.

Grad die Effekte von Beugung und Gehäuseformaten sollten sich nur mit den TSP auch darstellen lassen.

Ich hätte aber das ATB PC Pro Messprogramm welches ich zur Weichenabstimmung zur Rate ziehen werde.

Gruß
 
Sprich direkt mit dem Uwe, dem Entwickler, der wird dir das gleiche sagen. Gerade wenn es um die Trennung zu einem anderen Chassi hingeht, dann brauchst du Werte für den Frequenzgang aus einer MEssung...

Die TSP bilden keine Resonanzen in einem Frequenzgang ab, die zeigen keine "Einbrüche", im Grunde genommen geben sie nur die Grundlage für eine Berechnung, aber einen frequenzabhängigen Verlauf können sie nicht darstellen...

Jann
 
TSP's beschreiben nur die Wiedergabe eines Lautsprechers um die Resonanz in einem definierten Gehäuse. Und das nicht mal richtig, denn fast alle Parameter werden als konstant angenommen.
TSP's haben mit Beugung nix zu tun. Auch ein flaches Gehäuse mit welcher Fase auch immer wird die Welle beugen.
 
Hallo,
@ Jann. Leider muss ich dir widersprechen. Deine Aussage:

"Du kannst einfach das Gehäuse aufbauen, dadrin messen und zum Beispiel nachher angeben, dass der Frequenzgang in der zu bauenden Box ermittelt wurde!"

ist nur zum Teil richtig. Gehäuseveränderungen sind bei der Simulation so nicht mehr möglich. Habe es soeben auf der Arbeit ausprobiert.
Die einzigste Möglichkeit ist wie ich schon beschrieben hatte:
Entweder man baut die Gehäuse fertig auf (mit den passenden Bassreflexabstimmungen, der passenden Schallwand, aber ohne Weiche), legt die Kabel nach draußen und misst jedes Chassis einzeln. Also Frequenzgang, Impedanzkurve, Elektrische und Akustische Phase.
Der Nachteil dabei: Man kann keine Veränderungen mehr am Gehäuse vornehmen. Auch Veränderungen an den Thiele Small Parametern, Bassreflexabstimmungen usw. verändern nichts mehr am Frequenzgang. Er ist quasi fest. Die einzigsten Auswirkungen kann man durch Veränderung der Weichenbauteile erzwingen, was dann einem die Löterei und die sinnlos gekauften Bauteile erspart.
Wie auch schon erwähnt: Für die Freunde der Passivweiche im Fahrzeug ein sehr gute Simulationsmöglichkeit, ohne im Auto löten zu müssen und mit perfekter Übereinstimmung Simu -> reale Messung.

Oder du misst die Chassis in einer der Visaton Testgehäuse in einem Freifeldraum nach den vorgegebenen Maßnahmen (def. Abstand, Ermittelung des Schallentstehungsortes, keine Reflexionen und Nebengeräusche und die 4 Messungen), was natürlich nicht sehr einfach ist.

Kurz um: Die Berechnung der Kantenreflexionen (baffle step etc.) geschieht nur mit optimaler Datenerfassung des Chassis in Bezug auf Angabe der Messungen in den Visaton Testgehäusen. Alle anderen Varianten funktionieren entweder nicht oder zeigen nur sehr ungenaue Ergebnisse.

Gruß
Sebastian
 
Lies mal, was ich schrieb: Er soll sich sein Gehäuse aufbauen, damit meinte ich schon sehr deutlich das, welches er sich ja später vorstellt. Dann funktioniert es ohne Probleme und ist mit ARTA vollkommen problemlos zu realisieren! Mit ATB kenne ich mich nicht gut genug aus und habe es nur bei euch direkt in der Firma beim Vermessen meiner Lautsprecher kennengelernt.

Egal wie man es nun macht oder dergleichen, es läuft auf eine Messung hinaus, wenn man was ordentliches will, auch wenn jetzt wieder 90% kommen und sagen, sie machen es mit den Ohren bla bla bla...

Jann
 
Oha, sorry, dann hab ich deine Antwort falsch interpretiert.
:beer:

Schöne Grüße
 
Zurück
Oben Unten