Tipps zum Mit-Alubutyl-Arbeiten

Hallo,

bei mir:
Tür blitzeblank mit Bremsenreiniger zB Würth
Tür mit Schutzlack/(Klarlack) lackiert
Variotex 1.3, ALB 2,2, STP Silver und SCCA10 (Innenblech)
Teroson Hohlraumwachs und am nächsten Tag FluidFilm
Variotex 1.3, STP Silver und STP Gold (Aussenblech)

Viele Grüsse
Bari
 
Fluid Film ist ein geiler Rostschutz, in Kombination mit ALB allerdings kritisch. Zumindest hat sich nach der Anwendung von FF schonmal das ALB an den Kanten gelöst
 
Hi!

Es muss nicht zwingend Ober- UND Unterseite glatt sein.
Bereits eine Seite reicht um die Stabilität zu erhalten.
In unserem Fall ist die glatte Seite das Metall der Türe.

Mit der zu weichen Butyl-Schicht hast du natürlich recht.
Für eine Versteifung muss dies möglichst fest werden.
Allerdings verschlechtert sich damit die Dämpfung.

Sieht so aus als gäbe es auch hier wieder ein Für und ein Wider.
Wenn du aus Erfahrung sagst, dass es glatt angepresst besser wirkt, wird das bestimmt so sein.
Ganz einleuchten will es mir halt nicht.

Und freundlich grüßt
e025.gif
der Simon​

Du hast doch auch vollkommen recht. Es müssen nicht zwingend 2 drucksteife Außenplatten vorhanden sein. Es reicht, wenn durch die Sicken eine Biegsteifigkeit erzeugt wird. Ein gutes Beispiel dafür ist Trapezblech als Dachblech. Das spannt teils über 6 m, hat eine Gesamthöhe von 160 mm und eine Materialdicke von 0,75 mm. Und das wird auch in der Schweiz verbaut, wo doch ordentliche Schneelasten herrschen. Natürlich ist die Steifigekeit dann nur in einer Richtung gegeben.
 
Das war 2K - gibts von ATU zB in ner Dose, steht auch 'Schutzlack' drauf.
Wachs/Fluid kamen ja nicht an Stellen rein wo ich ALB geklebt hab, sondern an Kanten/Falze etc. Da wo sich zwei Bleche treffen ists bekanntlich kritisch und als 'Nicht-SL' der Schremp-Ära hat man die braune Pest eh im Kaufvertrag mit drin, leider.

Viele Grüsse
Bari
 
Hi!

Es muss nicht zwingend Ober- UND Unterseite glatt sein.
Bereits eine Seite reicht um die Stabilität zu erhalten.
In unserem Fall ist die glatte Seite das Metall der Türe.

Mit der zu weichen Butyl-Schicht hast du natürlich recht.
Für eine Versteifung muss dies möglichst fest werden.
Allerdings verschlechtert sich damit die Dämpfung.

Sieht so aus als gäbe es auch hier wieder ein Für und ein Wider.
Wenn du aus Erfahrung sagst, dass es glatt angepresst besser wirkt, wird das bestimmt so sein.
Ganz einleuchten will es mir halt nicht.

Und freundlich grüßt
e025.gif
der Simon​

Du hast doch auch vollkommen recht. Es müssen nicht zwingend 2 drucksteife Außenplatten vorhanden sein. Es reicht, wenn durch die Sicken eine Biegsteifigkeit erzeugt wird. Ein gutes Beispiel dafür ist Trapezblech als Dachblech. Das spannt teils über 6 m, hat eine Gesamthöhe von 160 mm und eine Materialdicke von 0,75 mm. Und das wird auch in der Schweiz verbaut, wo doch ordentliche Schneelasten herrschen. Natürlich ist die Steifigekeit dann nur in einer Richtung gegeben.

Hier wird die Statik zum Stammtischdiskusion ;)
 
Interessante Diskussion, auch wenn ich in meinem Jugendlichen Leichtsinn ( :ugly: ) einfach nochmal in den Raum werfen möchte das wir hier über Autobleche reden und nicht über grossflächige Dächer die tonnenweise Schneemassen aushalten müssen...

Ist der Unterschied wirklich so extrem das man messen kann ob in der ALB-Schicht Rillen reingerollert sind oder nicht...? Oder kann man das im Verhältnis zu den relativ kleinen Flächen im Auto nicht vernachlässigen...?
 
Wenn Alubutyl mit Profil schlecht ist, dürfte das STP ja nix taugen, da ist fast jedes profiliert.
Und fast überall liest man. man solle das Butyl mit einer Rolle andrücken.
Somit wäre da ja dann auch wieder falsch.

Die Frage ist jetzt, was macht man am besten und was lässt man ?


Gruß Christian
 
Wenn Alubutyl mit Profil schlecht ist, dürfte das STP ja nix taugen, da ist fast jedes profiliert.

Diese Wabenstruktur hat nur den Vorteil dass es sich leichter an kleine Radien anpassen lässt...wobei das Blech ja dort eh am wenigsten schwingt.

Und fast überall liest man. man solle das Butyl mit einer Rolle andrücken.
Genau...mit glatten Rolle fest andrücken.
...wobei auch immer die Frage ist WER das Gelesene geschrieben hat...nur weil etwas das oft wiederholt wird, muss es noch lange nicht der Wahrheit entsprechen ;)


Die Frage ist jetzt, was macht man am besten und was lässt man ?

Ich hatte damals als ich das Ultra1.7 auf den Markt brachte verschiedene Alubutylsorten im Test, die mit Wabenstruktur waren trotz mehr Masse schlechter als die ohne Wabenstruktur.
Der eigentliche Effekt vom Alubutyl ist die Schwingungsenergie durch die im Butyl entstehnden Scherkräfte in Wärmeenergie umzuwandeln.
Das funktioniert nur wenn:
1. das Aluminium glatt ist
2. die Mischung vom Butyl zum Aluminium im richtigen Verhältniss steht

Ist das Aluminium und/oder Butyl zu weich, wird hauptsächlich eine niedrigere Eigensesonanz vom Blech erreicht...weniger eine Absorption als Umwandlung der Schwingungsenergie.
 
Ich möchte fast mal behaupten dass es sogar darauf ankommen kann wie die Rillen verlaufen xD

Meist hat das Blech ja eine Wölbung und dadurch in beide Richtungen eine unterschiedliche Stabilität. Erzeugt man nun ein Rillenmuster auf dem ALB nimmt man Ihm in die eine Richtung Stabilität. In der anderen Richtung erhöht sie sich dafür theoretisch.

Theoretisch sollte sogar eine Tür welche nur an bestimmten stellen mit ALB beklebt ist (Bereiche der maximalen Verformung bei Schallanregung) durch die Verstimmung des Bleches sogar akustisch bessere Eigenschaften haben als eine die mit einer vollständigen Schicht bedeckt ist. Vermutlich wäre es durch FEM-Simulationen etc. sogar möglich das Außenblech einer Tür mit dem gezielten Einsatz des richtigen Materials an der richtigen Stelle mit weniger als 1Kg Material so ruhiger zu bekommen als mit 2-3 vollflächigen Lagen EVO 1,3 xD

Hat nicht mal jemand Lust dazu mit Unterstützung eines Autoherstellers ein Forschungsprojekt aus der Taufe zu heben (wäre ja auch bezüglich Leichtbau interessant, VW und Co kämpfen um jedes Gramm Gewicht in der Großserie).

Ich wette dass das Thema von FEM-Simulationen bis hin zu praktischen Versuchen genug Material für 5-10 Doktorarbeiten liefert xD

Gruß Schall
 
Ich möchte fast mal behaupten dass es sogar darauf ankommen kann wie die Rillen verlaufen xD

Meist hat das Blech ja eine Wölbung und dadurch in beide Richtungen eine unterschiedliche Stabilität. Erzeugt man nun ein Rillenmuster auf dem ALB nimmt man Ihm in die eine Richtung Stabilität. In der anderen Richtung erhöht sie sich dafür theoretisch.

Theoretisch sollte sogar eine Tür welche nur an bestimmten stellen mit ALB beklebt ist (Bereiche der maximalen Verformung bei Schallanregung) durch die Verstimmung des Bleches sogar akustisch bessere Eigenschaften haben als eine die mit einer vollständigen Schicht bedeckt ist. Vermutlich wäre es durch FEM-Simulationen etc. sogar möglich das Außenblech einer Tür mit dem gezielten Einsatz des richtigen Materials an der richtigen Stelle mit weniger als 1Kg Material so ruhiger zu bekommen als mit 2-3 vollflächigen Lagen EVO 1,3 xD

Hat nicht mal jemand Lust dazu mit Unterstützung eines Autoherstellers ein Forschungsprojekt aus der Taufe zu heben (wäre ja auch bezüglich Leichtbau interessant, VW und Co kämpfen um jedes Gramm Gewicht in der Großserie).

Ich wette dass das Thema von FEM-Simulationen bis hin zu praktischen Versuchen genug Material für 5-10 Doktorarbeiten liefert xD

Gruß Schall

Danke :)
In der Fahrzeugkonstruktion wird das ja auch gemacht...dieser "kleine Fetzen" Dämmung, der scheinbar rein zufällig in die Tür geklebt wurde, ist sicherlich wohl überlegt und mittels Simulation und dann auch in der Praxis überprüfter Messung dort platziert worden.
Der Hersteller meines Ultra1.7 liefert in der Serie an die bekannten deutschen gewichtsoptimierten Premium Autohersteller ;)
Dort habe ich nie ein Alubutyl mit Rillen oder Waben gesehen.
 
Dass könnte allerdings auch wieder daran liegen dass diese sehr evakt ausgerichtet werden müssten, und die Hersteller davon ausgehen dass an Ihren Bändern auch Volldeppen stehen.

Ich erinnere mich an eine Geschichte von einem Autohersteller bei dem ich mal ein Praktikum im entsprechenden, Produktionsbegleitenden Bereich gemacht habe.

Dort ist es so dass aufgrund eines Konstruktionsfehlers und der Serienstreuung der Blechteile eine der beiden Tür-Befestigungsschrauben zu lang ist und somit das innen liegende Verstärkungsblech der Tür beim einschrauben berührt. Hieraus resultiert natürlich eine Beschädigung.

Konstruktiv ist dort ohne erheblichen Aufwand nix zu ändern (Werkzeugänderung hätte über 100K€ gekostet). Der Vorschlag einfach an dieser Stelle eine kürzere Schraube zu nehmen (die Länge ist nur bei dem einen Scharnier erforderlich, bei dem betroffenen schaut die Schraube hinten etwa 5mm aus der Mutter raus) wurde abgelehnt. Wegen Verwechselungsgefahr!!!

Also wurde untersucht ob die evtl. auftretende Verformung des innenliegenden Versteifungsbleches bzw. das Reduzierte Anzugsdrehmoment der Tür durch den zusätzlichen Widerstand beim einschrauben negative Folgen haben kann => und alles blieb so wie es war xDDD

Ich gehe allerdings stark davon aus dass wir schon sehr bald Dämmstoffe mit orientierungsabhängigen Eigenschaften (in der Art von Tubemat) schon sehr bald in der Großserie sehen werden, dann allerdings wahrscheinlich nicht in Mattenform ;) (diese lassen sich von Robotern schelecht handeln). Die ersten Autos haben ja schon von Robbies applizierte, spritzbare Dämmstoffe mit simulierter Höhenprofilgestaltung in den Türen ;)
 
Hier etwas Literatur zum Thema Sandwichaufbau:

https://www.google.de/url?sa=t&rct=...yGHtWWEgiYKuZ3qfOj8O4hg&bvm=bv.78677474,d.ZWU

Auf Seite 16 sind die statischen Grundlagen.
Auf Seite 74 wird speziell das Thema Stabilitätsversagen durch Verformung der Deckschicht bzw. des Kerns beschrieben.
Hi!

Ist eine interessante Arbeit.
Punkt 3.2.2.3 widerspricht jedoch genau deinen Argumenten.
Genau dieses Problem lässt sich nämlich dadurch vermeiden, wenn man eine gezielte Struktur in die Deckschicht bringt.

Aber wie schon gesagt, hat jeder seine eigenen Ansichten und soll das machen, wovon er überzeugt ist.

Und freundlich grüßt
e025.gif
der Simon​
 
Richtig. Und die Welligkeit hat gar nichts mit einem Sandwich zu tun. Aber wie es Simon schon schrieb: Jeder wie er es richtig findet. Wäre ja auch blöd, wenn keiner mehr Old-School Endstufen abkaufen würde...dann würden moderne (Class D) Endstufen ja echt teuer werden.
 
hi,

wie so oft, verrennen sich hier wohl die Parteien in kleinlicher Ausarbeitung der Theorie. Oder wer glaubt ernsthaft einen hörbaren Unterschied zwischen geprägtem und ungeprägtem Alubutyl bei ansonsten identischen Verhältnissen zu hören ?? Es geht hier (also bei HiFi-Anlagen) ja wohl schon noch ums "hören", oder liege ich da falsch ???

Gruß
Fabian
 
Hier ging es ursprünglich um Tipps zum Arbeiten mit Alubutyl.
Ich behaupte mal dass unter den Mitschreibenden hier kein annähernd soviel Erfahrung
mit Alubutyl hat wie ich.
Ich gebe meine Erfahrung hier gerne weiter...was daraus gemacht wird liegt nicht in meiner Macht ;)
 
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