Konzept für einen aktiven Hornlautsprecher

Wie gut die Lautsprecher ankamen, kann vermutlich nur Nico richtig erläutern. Was ich mitbekommen habe, war, dass die Zuhörer ihren Spaß hatten

Die Lautsprecher sind pegelfester als die üblichen Home HiFi Lautsprecher. Sie klingen bei jeder Lautstärke relaxt und unangestrengt.

Besonders klasse finde ich, dass man sich relativ frei bewegen kann und immer noch das gleiche Klangbild hat. Sie haben keinen klassischen Sweet Spot, auf den man festgenagelt ist.

Ihre Stärken haben sie wegen der dynamischen Spielweise ganz klar mit elektronischer Musik. Für audiophile SingerSongwriter Musik gibt es sicherlich andere Konzepte.



An dieser Stelle auch noch einmal einen großen Dank an die Familie Sonder von Abacus Electronics aus Nordenham, welche diese HiFi Hausmesse ermöglicht und zu einem tollen Event gemacht hat!
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja und da isses wieder passiert: Spiele einen Lautsprecher vor, der auch wirklich Pegel kann und die Leute halten ihn für eine PA-Box!

Jede Musik profitiert von Dynamik, Singer/Songwriter profitieren von der Feindynamik, EDM von der groben, Klassik von beidem. Ich hatte diverse Leute in der Vorführung, die die Box für Ihre Wiedergabe von akustischen Instrumenten sehr gelobt haben.
 
Nee, PA ist das nicht. Dafür sind sie auch zu feinsinnig.

PA ist in erster Linie auf eine hohe Lautstärke getrimmt. Wenn ich zu Hause meine PA mit Horn/12 Zoll-Tops, vier Stück 18er und 4,3 KW aufbaue, dann geht da deutlichst mehr . Da war das nur „ein laues Lüftchen“, aber eben auch nur mit einem Bruchteil an Membranfläche und Leistung und einer anderen Zielsetzung.


Ich sehe Deine Lautsprecher eher in der Kategorie „Power-HiFi“ für relaxte elektronische Musik. Das machen sie richtig gut.
 
OK, steht ja jedem seine Meinung frei.

Ich schreib aber für die Allgemeinheit noch mal dazu, dass sie das aus meiner Sicht ausdrücklich nicht sind, zumal der Anteil an elektronischer Musik, den ich höre, auch ziemlich gering ist. Damit einhergehend sind sie auch gar nicht dafür entwickelt worden.
 
Was war Deine Zielsetzung bei der Entwicklung und Abstimmung?
 
Scheinbar maximale Authentizität. Daher die Impulstreue und der geringe Klirr, sowie die gleichmäßige Ausbreitung unter Winkel.
 
Scheinbar maximale Authentizität.

Das sollte eigentlich bei jeder Lautsprecherentwicklung das Ziel sein.

Und eben diese prüft jeder wohl auf seine Art (siehe auch meine Signatur). Bei mir liegt der Fokus auf der Wiedergabe menschlicher Stimme/Gesangs. Da reichen mir schon wenige Minuten mit mir (seit über 25 Jahren) bekannten CDs, um festzustellen, wie gut die anzuhörenden Lautsprecher in diesem Bereich sind.

Die A.O.S. Scan Speak Lautsprecher in der Vorführung von Axel Oberhage waren in dieser Hinsicht für mich die größte Enttäuschung des Tages. Ich mag Scan Speak sehr, aber was er (und der Raum) daraus gemacht hat, war mal nix. Aus meiner Sicht falsch/unnatürlich abgestimmt. Im Gegensatz dazu war vor mir ein Hörer da, der die „ganz toll“ fand...
 
Zuletzt bearbeitet:
Sven, wir beide bewerten Lautsprecher denke ich sehr unterschiedlich.

Den Löwenanteil der Fähigkeiten eines Lautsprechers - vernünftige Treiber und Verstärker vorausgesetzt - macht für mich das eigentliche Konzept aus. Die tonale Abstimmung sind im Zeitalter der DSP-Korrektur nahezu beliebig einstellbar. Übrig bleiben also Faktoren wie Dynamik, Impulstreue, Abstrahlverhalten und Wohnraumtauglicheit. Ich persönlich achte beim Beurteilen von Lautsprechern also in erster Linie auf diese Eigenschaften, denn wenn die nicht stimmen, ist nix zu retten. Wenn diese denn stimmen, kann man den LS in der Regel tona seinen Wünschen anpassen und wird damit glücklich werden.

Entsprechend ist das Konzept der STIMMIGs, Moe bringt es auf den Punkt, danke!

Die Heim L, wie sie auf der Messe zu hören war, hatte von Hanno Sonder eine Abstimmung per DSP erhalten, die ich weiter verfeinern werde und auf deren Basis dann die analoge Weiche umgesetzt werden wird. Des weiteren wird es eine Version mit Class D Endstufen, Digitaleingang und FIR-Weiche/Entzerrung geben.

Die Lautsprecher waren übrigens - anders als gedacht - nicht mit Acourate korrigiert, weil sich ein Bug in der Filterverwaltung eingeschlichen hatte.
 
Was meinst du mit analoger Weiche? Ist eine passive Beschaltung des Lautsprechers geplant?
 
Ah, nee, ich meine damit die aktive analoge, die in der Verstärker-Rückwand integriert sein wird. Da sitzt halt momentan noch ein DSP.
 
Die tonale Abstimmung sind im Zeitalter der DSP-Korrektur nahezu beliebig einstellbar. Übrig bleiben also Faktoren wie Dynamik, Impulstreue, Abstrahlverhalten und Wohnraumtauglicheit.

Das klingt alles ganz toll.

Ein DSP, den Frequenzgang verbiegen, eine Faltung drüber laufen lassen und alles ist gut.

Wenn es so einfach wäre, dann hätte mich ja schon einer überzeugen können. Gerade auf der Abacus Messe, wo die meisten Lautsprecher mit Aktivtechnik, DSP und/oder Acourate in der Vorführung waren.


Sven, wir beide bewerten Lautsprecher denke ich sehr unterschiedlich.

Das auf jeden Fall
 
Insgesamt hat mich kein Lautsprecher auf der Abacus Messe vollständig überzeugt.

Diese drei haben mir noch am besten gefallen:

1) Von Abacus aktivierter Lautsprecher mit einem Manger-Wandler (ca. 5.500 Euro): Der Manger klingt nach der Aktivierung nicht mehr so müde. Er fasziniert mit der Punktschallquelle. Es bleiben noch Probleme in der Tonalität, dem fehlenden Glanz und dem aufgedickten Grundton in der Abstimmung. Aber die „zeitrichtige“ Wiedergabe hat ihren Reiz, vor allem bei Stimmen.

2) Vollaktive Abacus Hörner in der AudioVero Version mit Acourate von Dr. Uli Brüggemann (9.900 Euro): Teilweise sehr faszinierend mit (erträglichem) Horn, allerdings sind die Doppel 22er zu schlapp bei brutalem Orgel-Sound. Viel Luftgepumpe, aber kein Körperschall.

3) Abacus Trifon 5X (7.900 Euro): Die AMT bzw. ihre Anbindung am MT gehen mir bei den meisten Lautsprechern der Trifon oder Cortex Serien eher auf die Nüsse. Bei der großen 5X mit vielen Chassis im Grundtonbereich und der D‘Appolito-Anordnung der (T)MT passt es im Vergleich zu den kleineren Modellen besser.



Und ja, wer mich und meine Hörgewohnheiten schon länger kennt, weiß, dass ich sehr anspruchsvoll und kritisch bin .

Aber hier geht es um Nico‘s STIMMIG Lautsprecher und nichts anderes.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube ursprünglich ging es um Alwin's wahnsinns Projekt. :hippi:

Angesprochen von eurer Diskussion würde mich allerdings interessieren, ob es von der Stimmig evtl Messungen gibt.
Rein optisch gehört dir Nico jedenfalls schon mal ein großes Lob!

Sven, was ist für dich da die Referenz?
Bist du dir wirklich sicher, dass du dich nicht evtl einfach an einen anderen Klang gewöhnt hast?

@Alwin: gern weiter machen und mehr Bilder posten! :hippi:


Grüße Micha :beer:
 
Sven, was ist für dich da die Referenz?

Ich habe die CDs in den letzten 25 Jahren schon auf diversen HiFi-Anlagen, Car-HiFi Anlagen und Kopfhörern gehört.

Da war wirklich alles mit dabei, was man sich so vorstellen kann. Verschiedenste Hersteller und Konzepte.

Meine absoluten Referenzen im Bereich Kopfhörer sind die Stax SR-007 Limited und SR-009, im Home HiFi die große Burmester für über 1 Mio. Euronen (absoluter Hammer) und im Car-HiFi z.B. der Görlich/MP/Genesis BMW vom Dietmar, der ODR Audi vom Wölfi und der Rainbow/ODR/Brax A6 vom Brauni.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und das alles kannst du dir nach mehreren Wochen/Monaten noch reproduzierbar ins Gedächtnis rufen?

Vorab muss ich wahrscheinlich sagen, dass ich allgemein immer sehr skeptisch bin bei so Vergleichstests und mit so blumigen Umschreibungen eh nicht viel anfangen kann.
Da stehen dann neben dem zu hörenden Lautsprcher in einem mir komplett fremden Raum noch eine Hand voll anderer Lautsprecher die frischfröhlich mitsummen und schon ist der Bass schwammig, aufgedickt.
Ist der Hörraum mehr bedämpft als mein gewohnter (vielleicht gefliester Hörraum) ist der Hochtöner nicht brillant genug.

Dagegen klingt die Violine durch eine Überhöhung durch nen nicht sauber bekämpften Bafflestep bei Lautsprecher XY vielleicht super.

Imho muss man sich nur mal ansehen, was in den Tonstudios so rumsteht, dann wird einem klar, dass da nur mit Wasser gekocht wird.

Final würde ich fast dreist behaupten, dass kaum jemand zwei identisch entzerrte Lautsprecher voneinander unterscheiden kann.
Und spreche dem Hörraum und der Entzerrung 90% mehr klanglichen Einfluss zu als dem Lautsprecher selbst.

Und GENAU DAS macht den Ansatz der Raumfaltung so unglaublich interessant für mich!


Grüße Micha :beer:
 
Final würde ich fast dreist behaupten, dass kaum jemand zwei identisch entzerrte Lautsprecher voneinander unterscheiden kann.
Und spreche dem Hörraum und der Entzerrung 90% mehr klanglichen Einfluss zu als dem Lautsprecher selbst.

Das ist eine interessante These.

Selbstverständlich hat der Raum einen sehr großen Einfluß. Deshalb hört man sich seine Wunschlautsprecher auch zu Hause an. In der Hinsicht finde ich das Angebot von Abacus mit dem Zusenden der Lautsprecher für einen kleinen Obolus, der später auf den Kauf angerechnet werden kann, und dem Testen zu Hause sehr kundengerecht.

Es wäre mit Blick auf Deine 90 Prozent These interessant, zwei grundlegend unterschiedliche Lautsprecherpaare, z.B. Hörner und Mehrwegelautsprecher mit Kalotten, im gleichen Raum mit der gleichen Acourate Zielkurve zu versehen. Dann dürfte sich zeigen, ob die unterschiedlichen Lautsprecher nur 10 Prozent ausmachen.

Ich wäre da bis zum Beweis des Gegeteils eher skeptisch. Auch bei ziemlich gleichen Frequenzgangmessungen können z.B. Car-HiFi Anlagen trotzdem sehr unterschiedlich klingen.


Und GENAU DAS macht den Ansatz der Raumfaltung so unglaublich interessant für mich!

Ja, das ist ein sehr interessantes Thema. Deshalb habe ich von den elf Stunden Anwesenheit bei der Abacon auch fast drei Stunden bei Dr. Uli Brüggemann und seinem Acourate verbracht :)

Wenn zu Hause die „Hörräume“ zu sehr verfälschen, kommt man auch irgendwann unweigerlich zu hochwertigen Kopfhörern. Wenn man dann noch „Fehler“ beim Sennheiser HD-800 wahrnimmt, kommen dann irgendwann die großen Stax
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wäre mit Blick auf Deine 90 Prozent These interessant, zwei grundlegend unterschiedliche Lautsprecherpaare, z.B. Hörner und Mehrwegelautsprecher mit Kalotten, im gleichen Raum mit der gleichen Acourate Zielkurve zu versehen. Dann dürfte sich zeigen, ob die unterschiedlichen Lautsprecher nur 10 Prozent ausmachen.

Die Hörner strecken halt nicht so schnell die Segel wenn es mal lauter wird. :keks:
Das im Auto trotz „gleichem“ Frequenzgang Unterschiede vorhanden sind könnte auch was mit der Phase zu tun haben. Im Auto ist das nicht so einfach zwei Lautsprecher anzugleichen wie in einem großen Hörraum. Die vielen frühen Reflexionen machen das nicht so einfach. Auch die Psychoakustik spielt bei solchen Vergleichen eine Rolle.
 
Im Home HiFi „bügelt“ Acourate ja auch die Phasen.

Die schwierigen Reflektionsverhältnisse eines Autos gibt es da auch nicht.

Dann dürften bei gleicher Lautstärke alle halbwegs tauglichen Lautsprecher bei gleicher „Bügelung“ im gleichen Raum nach der These nahezu gleich klingen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, auch die Simulation bestimmter Boxen ist möglich. Im Blindtest wird es schon sehr schwer da noch Unterschiede auszumachen.
 
Zurück
Oben Unten