Fehlende Gerätesicherung wie richtig handhaben? / EMMA und AYA

Mir geht's ja drum ob die Gerätesicherung wenn Verstärker keine mehr haben gefordert wird im Regelwerk. Oder ob die Sicherung im Kabel dafür reicht, darf natürlich nicht zu groß sein, etc. Das ist mir alles bewusst.
 
Also so wie ich das lese, ist eine Absicherung pro Komponente im Sicherungsverteiler ausreichend.
 
Die ESX haben doch Gerätesicherungen, sie sind halt nur "elektrisch Geschaltet"? Die Geräte sind dann aber doch trotzdem intern gegen Kurzschluss gesichert, müssen die doch sogar, oder? Anstatt dass die Sicherung durchbrennt, gehen die Stufen in dem Fall dann halt auf Protect.
 
Es geht nicht um die Geräteabsicherung, sondern die Kabel. Lt. EMMA Richtlinien müssen (zumindest ab der Skilled Kategorie) bei Querschnittsverjüngungen die kleineren Kabel extra abgesichert werden.
Grund ist, dass die Hauptsicherung an der Hauptbatterie nicht unbedingt auslöst wenn ein kleineres Kabel einen Kurzschluss verursacht.

Beispiel: dünneres Kabel (30A belastbar) hat nen Kurzschluss zur Masse und fängt durch Kurzschlussbelastung mit 45A an zu brennen. Hauptsicherung mit 150A ist davon unbeeindruckt, da nur 45A insgesamt fliessen. Auto trotzdem abgebrannt.

Und da man bei einer Querschnittsverjüngung, oder bei einer Aufteilung auf mehrere Endstufen/Geräte eh einen Verteiler benötigt, kann man diesen auch direkt mit entsprechender Absicherungsmöglichkeit kaufen.
 
Es geht nicht um die Geräteabsicherung, sondern die Kabel. Lt. EMMA Richtlinien müssen (zumindest ab der Skilled Kategorie) bei Querschnittsverjüngungen die kleineren Kabel extra abgesichert werden.

Steht aber im EMMA Handbuch ab Kategorie S leicht anders:
Are all the wires to the components fused?
Check if a fuse is installed in the wire for any component belonging to the audio/multi-media system.
All these fuses must be visible within three minutes (for all in total, not three minutes for every fuse!!!)
● Head Unit
● Other devices
● Amplifiers

Are all wires to the components fused?
Check, if a fuse is installed on the positive power wire for every component belonging to the audio/multi-media system.
All fuses connected to the components must be visible within three minutes (for all fuses in total, not three minutes for every fuse!!!).
The judge should check to ensure the following components are fused:
• Head Unit
• Other devices
• Amplifiers
Power diagram is necessary for judging.

Heißt für mich, jede Leitung zu einem Endgerät muss abgesichert sein, erstmal unabhängig von Leitungsquerschnitt, dessen Änderung oder Länge. Unabhängig von internen Sicherungen der Endgeräte oder nicht.
Laut Judgebook sogar mit der Batterie verbundene Leitungen ohne Endgerät(e), quasi offene Enden.
Erst im nächsten Punkt geht es um die korrekte Sicherungsgröße nach Leiterquerschnitt.

Abstand der Sicherung(en) ist lediglich mit max. 40cm vom + Batterieterminal angegeben.
Elektrisch gesehen ist die Platzierung der Sicherung somit lediglich zur Trennung bei Kurzschlüssen angedacht.
Die Sicherungsgröße richtet sich nach dem Leiterquerschnitt bzw. nach Formel (Querschnitt, Länge, Leistung usw.). Hier kommt dann bedingt auch die Überlast ins Spiel.


MMn ist der EMMA somit die interne Sicherung der Endgeräte wurscht. Hauptsache die Leitung zum Endgerät ist nach Tabelle oder Formel mit entsprechendem Abstand zum Batterieterminal mit max zulässigem Wert abgesichert.
Kleinere Sicherungen oder mehr Sicherungen gehen immer. Ggf. auf die Erreichbarkeit/Sichtbarkeit achten, wegen den 3min für alle Sicherungen.

Hieße im Falls Gramsi:
Die Zuleitung zum Verteiler muss max. 40cm nach dem Batterieterminal abgesichert sein. Die 50cm Verteiler zu Amp ist erstmal egal.
Die Sicherungsgröße muss sich dann nach dem kleinsten Querschnitt nach der Sicherung richten.
Falls das keinen Sinn macht, muss bei Querschnittsänderung (z.B. im Verteiler) neu nach kleinstem Querschnitt abgesichert werden.
Eine Abstandsregel gibt es in diesem Fall nicht, da man bei Querschnittsänderungen vermutlich von Sicherungsverteilern ausgeht. Etwas anderes macht elektrisch auch wenig Sinn.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht nicht um die Geräteabsicherung, sondern die Kabel. Lt. EMMA Richtlinien müssen (zumindest ab der Skilled Kategorie) bei Querschnittsverjüngungen die kleineren Kabel extra abgesichert werden.

Das ist mir bewusst, es ging hier aber explizit um den Unterschied zwischen einem bereits abgesicherten Gerät und einem nicht abgesicherten Gerät.

"Bei einer effektiven Leiterlänge von max. 40 cm zwischen Batterie(n) und/oder nach Querschnittverjüngungen sind bei intern abgesicherten Verbrauchern keine Sicherungen erforderlich, werden aber empfohlen"

Macht bei 50cm keinen Unterschied, muss ja sowieso eine Sicherung hin (jedoch nicht 2 Sicherungen). Bei <=40cm wäre die Fragestellung interessanter, wobei ich auch da der Meinung bin das es nicht zwingend eine Sicherung bräuchte, da das Gerät ja durch Schutzschaltung intern abgesichert ist. Die Frage ist, wie das am Ende praktisch entschieden würde, falls es überhaupt jemand registriert.

Noch 2 interessante Beispiele für den aktuellen Fall:

Kabellänge > 40cm jedoch < 70cm: Was noch interessant sein könnte, wäre der Sicherungswert. Was wäre wenn man hier jetzt den Wert nimmt um das Kabel abzusichern, nicht aber den Wert den der Hersteller zur Sicherung des Gerätes vor gibt, müssten dann auf >40cm (aktuelles Beispiel = 50cm) 2 Sicherungen angebracht werden oder eben nicht? in der Praxis nimmt man natürlich den Wert des Herstellers für das Gerät und einen passenden Querschnitt.

Kabellänge > 70cm: Müssen hier tatsächlich 2 Sicherungen verbaut werden? In der Theorie ja, zumindest wenn man es AYA und Hersteller recht machen möchte. Das Regelwerk verlangt eine Absicherung des Kabels innerhalb 40cm und der Hersteller verlangt eine Absicherung des Gerätes innerhalb von 30cm vor dem Gerät, auch wenn das Kabel bereits abgesichert ist. In der Praxis wird man denke ich aber auch hier den Wert zur Absicherung des Gerätes, mit entsprechendem Kabelquerschnitt verwenden.

Für Gramsi macht es keinen Unterschied, also sofern er die QL600.2 mit max. 70A und die QL900.4 mit max. 100A (Herstellerangaben zur Absicherung des Gerätes) gesichert hat. Der minimal geforderte Kabelquerschnitt muss dann selbstverständlich auch dazu passen. Der Hersteller fordert übrigens für beide Stufen einen Querschnitt von min. 25cm². Für die VX5000pro sind es im übrigen min. 50mm² Kabelquerschnitt. Sicherung im Abstand von maximal 15cm zum Gerät und je nach angeschlossener Last 150(4ohm), 250(2Ohm) oder 500A(1ohm).
 
Das ist im prinzip was ich geschrieben hab. Dass nach Batterien eine Sicherung kommen muss ist ja klar. Und dann wie schon geschrieben im Sicherungsverteiler eine zum Kabelquerschnitt passende Sicherung.

Bin mal kurz die EMMA Bücher überflogen. Scheint ähnlich wie bei der AyA zu sein.
max 40cm länge von der batterie einmal absichern und dann sicherungsgröße nach kabelquerschnitt.

https://www.emmanet.info/wp-content/uploads/2022/08/EMMARulebook2022_v3.pdf

https://www.emmanet.info/wp-content/uploads/2021/12/2022EMMA-Install-Judgebook.pdf

Also so wie ich das lese, ist eine Absicherung pro Komponente im Sicherungsverteiler ausreichend.


Falls das Kabel von der Batterie zum Verteiler kürzer als 40cm ist, kann die Sicherung direkt vor dem Sicherungsverteiler natürlich weggelassen werden.
 
Andreas hat es schon sehr richtig beschrieben, wie es bei der Emma geregelt ist.
Sicherung muss rein für jede Komponente egal wieviel Kabel Länge davor ist . Die interne Sicherung ist der Emma egal.
Bitte den gleichen Querschnitt für Maße und Plus Leitung verwenden, wenn die Maße kleiner ist, zählt diese für den Sicherungswert.
und die 40 cm von der Batterie zur Hauptsicherung gilt bei der Haupt oder und Zusatzbatterie. Wenn in den ersten 40 cm eine Durchführung im Metall ist, sollte die Sicherung vor der Durchführung eingebaut werden
Im Grunde sind die Regelwerke der AYA und Emma da sehr ähnlich.
 
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